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ПРАКТИЧЕСКАЯ ГРАММАТИКА.docx
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11.4.7 Das Modalverb mögen in Indikativform

Mögen kann auch in Indikativformen (mag, magst, mag, mögen, mögt, mögen) eine Modalbedeutung haben. In diesem Fall ist aber mögen ein epistemisches (subjektives) Modalverb (siehe unten).

11.4.8 Das Verb lassen in Modalfunktion

Lassen kann modale Bedeutung haben. Als Modalverb bedeutet das Verb einen Befehl, eine nachdrückliche Empfehlung, einen Auftrag oder eine Erlaubnis. Ein Satz mit lassen in Modalfunktion bringt zum Ausdruck, dass der Akteur eine bestimmte Handlung stimuliert oder sie nicht stören will. Der Lehrer lässt den Schüler die Regel wiederholen. (= Befehl, Aufforderung)

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Sie ließ sich das Haar schneiden.

(= Sie ging zum Frisör. – Auftrag)

Die Mutter ließ ihren Sohn noch eine halbe Stunde spielen.

(= Erlaubnis)

Lassen Sie mich doch ausreden!

(= Aufforderung, Erlaubnis)

Ich lasse ihn heute lange warten, denn er hat sich verspätet.

(= Zwang)

Lassen Sie die Suppe noch eine Viertelstunde kochen.

(= Die Suppe kann noch ruhig eine Viertelstunde lang kochen.)

Kleine Sachen wäscht sie selbst und Bettwäsche lässt sie waschen.

(= ... Bettwäsche gibt sie in die Wäscherei. – Auftrag)

Er lässt sich alles gefallen.

(= Man kann ihm sagen/mit ihm machen, was man will, er protestiert oder empört sich

darüber nie.)

Lassen Sie ihn von mir grüßen.

(= Bestellen Sie ihm einen Gruss.)

Im Unterschied zu anderen Modalverben ist lassen in Modalfunktion ein transitives Verb: jemand lässt jemanden etwas tun.

11.4.9 Die Modalkonstruktion sich lassen + Infinitiv

Das Verb lassen in Modalfunktion kann man auch mit dem Reflexiv-pronomen sich und dem Infinitiv des Vollverbs gebrauchen. Ein Satz mit sich lassen + Infinitiv bedeutet eine Möglichkeit. Ein solcher Satz hat aber keinen Akteur, er drückt nur die Möglichkeit einer Handlung aus, ohne den Handlungsträger zu nennen. Dieses Problem lässt sich leicht lösen. (= Man kann dieses Problem leicht lösen.) Die Situation lässt sich derzeit kaum verändern. (= Es ist jetzt sehr schwer, die Situation zu verändern.) Über den Geschmack lässt sich nicht streiten. (= Über den Geschmack darf man nicht streiten, Geschmäcke sind verschieden.)

Der Gebrauch von lassen in Modalfunktion und sich lassen in Negations-sätzen hat keine Besonderheiten. Ein Negationssatz mit diesen Verben bedeutet genau das Gegenteil dessen, was im Satz ohne Negation steht.

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Das lasse ich mir nicht gefallen!

(= Das darf man mir nicht sagen/das darf man mit mir nicht machen. usw.)

Die Mutter lässt ihren Sohn nicht lange spielen.

(= Die Mutter erlaubt ihrem Sohn nicht lange zu spielen.)

Das lässt sich nicht machen.

(= Das kann man nicht machen.)

11.4.10 Die Modalkonstruktionen mit den Verben haben und sein + zu + Infinitiv

Diese Konstruktionen bedeuten meist eine Notwendigkeit (ähnlich zu den Sätzen mit müssen und sollen), seltener können sie auch eine Möglichkeit (ähnlich zu können) ausdrücken. Die allgemeine Bedeutung dieser Konstruktionen lässt sich als „ein bevorstehendes Ereignis“ beschreiben.

Die Konstruktion haben + zu + Infinitiv hat stets einen Akteur und wird

am häufigsten als Synonym eines Satzes mit sollen oder müssen gebraucht.

Wir haben noch einige Probleme zu besprechen.

(= Wir müssen/sollen noch einige Probleme besprechen.)

Ich habe heute viel zu tun.

(= Ich muss/soll heute viel tun.)

Gestern konnte Peter leider nicht mit ins Kino gehen, er hatte eine

wichtige Arbeit zu schreiben.

(= Er musste/sollte eine wichtige Arbeit schreiben.)

Die Konstruktion sein + zu + Infinitiv hat keinen Akteur, das gramma-tische Subjekt ist hier das bevorstehende Ereignis selbst. Viele Probleme sind noch zu besprechen. (= Man muss/soll noch viele Probleme besprechen.) Es ist noch viel zu tun. (= Man muss/soll noch viel tun.) Das ist leicht zu erfahren. (= Man kann das leicht erfahren.)