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PS-Sprache_und_Weltbild.doc
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5. Zur Relation zwischen Kultur und Sprachsystem:

Which was first: the language patterns or the cultural norms? In main they have grown up together, constantly influencing each other. But in this partnership the nature of the language is the factor thatlimits free plasticity and rigidifies channels of development in the more autocratic way. This is so because a language is a system, not just an assemblage of norms. Large systematic outlines can change to something really new only very slowly, while many other cultural innovations are made with comparative quickness. Language thus represents the mass mind; it is affected by inventions and innovations, but affected little and slowly, whereas TO inventors and innovators it legislate with the decree immediate. (Whorf 1956: 156)

I should be the last to pretend that there is anything so definite as “a correlation” between culture and language, and especially between ethnological rubrics such as ‘agricultural, hunting,’ etc. and linguistic ones like ‘inflected,’ ‘synthetic,’ or ‘isolating’. (Whorf 1956: 138f.).

There are connections but not correlations or diagnostic correspondences between cultural norms and linguistic patterns (Whorf 1956: 159)

There is no causal connection, in either direction, between language and (non-linguistic) cultural features. (Whorf/Trager 1996: 267)

6. Zu den Konstanten menschlicher Wahrnehmung:

[…] probably the apprehension of space is given in substantially the same form by experience irrespective of language (Whorf 1956: 158).

[...] we must have a way of describing phenomena by non-linguistic standards, and by terms that refer to experience as it must be to all human beings, irrespective of their languages or philosophies. This is possible, the way having been shown by Gestalt psychology. Visual perception is the standard, norm and framework of all experince. The forms and laws of visual perceptions are the same for all individuals [...] The basic principle is the contrast of figure and ground, involving the differing degrees of organization, stability, and fixity in figures or outlines of all sorts. (Whorf/Trager 1996: 259)

7. Zur Gleichwertigkeit der sprachlichen “Weltbilder”:

Western culture has made, through language, a provisional analysis of reality and, without correctives, holds resolutely to that analysis as final. The only correctives lie in all those other tongues which by aeons of independent evolution have arrived at different, but equally logical, provisional analyses. (Whorf 1956: 244)

Die Hopi

(Anm.: heutzutage kommen für ernstzunehmende linguistische Forschungen nur noch Indianervölker in Frage, die sich ihre traditionelle Lebensweise bewahrt haben.)

Das Volk der Hopi:

Die Hopi sind die westlichste Gruppe der Pueblo-Indianer und leben im nordöstlichen Arizona, USA, inmitten der Reservation der Diné (Navajo) am Rande der Painted Desert in einer 12.635 km² großen Reservation.

Es gibt heute etwa 18.000 Hopi, von denen ca. 5.000 Hopi sprechen. Die meisten ihrer Siedlungen liegen auf hohen Mesas, die aus dem Colorado-Plateau emporragen. Das Land der Hopi ist eine trockene Hochlandebene, in der außer ihnen niemand leben könnte. Doch den Hopi gelingt es, diesem unwirtlichen Boden sehr viele landwirtschaftliche Produkte, vor allem Mais der verschiedensten Sorten, abzuringen.

Die Hopi sind als ein tief religiöses Volk bekannt. Die Religion ist so untrennbar mit dem täglichen Leben verknüpft, dass man sie nicht isoliert betrachten kann. Die Stammesältesten glauben, dass sie als Erben die Verwaltung und den Schutz der Mutter Erde übernommen haben. Diese Aufgabe übernehmen die Geheimbünde, Wuutsim genannt. Sie leiten religiöse Zeremonien, die das irdische und geistliche Wohlergehen aller Menschen sichern und gute Beziehungen zur Umwelt und den Geistern aufbauen.

Das bekannteste aller Hopi-Rituale ist der alle zwei Jahre Ende August durchgeführte Schlangentanz, in dem die Akteure, die erfahrensten Hopi, mit lebenden Schlangen im Mund tanzen. Tatsächlich sehen die Zuschauer nur einen kurzen, jedoch aufregenden Ausschnitt einer längeren Zeremonie, von der das meiste geheim in Kivas zelebriert wird.

Beide Geschlechter beginnen ihre zeremonielle Laufbahn bald nach dem vollendeten sechsten Lebensjahr mit der Einführung in den Kachina-Kult (Katsina-Kult). Hopi-Kachinas sind maskierte Nachahmungen einer großen Anzahl von Göttern, Geistern, gestorbener Ahnen und Wolken, die von Männern dargestellt werden. Frauen nehmen selten aktiv bei Zeremonien teil, außer als freiwillige Mitglieder in einer von mehr als drei weiblichen Geheimbünden. Doch in jedem Dorf haben Männer die Möglichkeit, einer großen Anzahl von Geheimbünden beizutreten, darunter auch solchen, die eine strenge Stammesaufnahme arrangieren und die eine jährliche Wintersonnenwende (Soyal) zelebrieren. Die Soyal ist so wichtig, dass sein Leiter immer mit einem hohen öffentlichen Amt betraut wird, gewöhnlich dem des Dorfhäuptlings. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hopi)

Diese rituelle Lebensweise drückt sich auch in der Sprache der Hopi aus, ebenso wie das Leben auf und neben den Mesas (vgl. Lokativarten).

Die Sprache der Hopi:

Morphologie:

Im Hopi wird ähnlich wie im Deutschen zwischen

a. drei Raumzonen unterschieden. (nahe, neutral, fern) Diese werden mit sieben Kasi weiter differenziert.

  • Lokativ: punktiv (Punkt) – extrempunktiv (sehr hoch, sehr tief...) - diffusiv (Fläche) – extrem diffusiv

  • Destinativ – extrem destinativ

  • Ablativ

Z.B.: neutrales Mittelfeld: Lokativ-punktiv vs Lokativ-diffusiv:

LOKATIV-PUNKTIV:

[nuʔ ʔep 'ʔè:petɑvi] wörtl.: 'Ich da-PUNKTIV nachpflanzen' = 'Ich habe da nachgepflanzt'.

LOKATIV-DIFFUSIV:

[nuʔ ʔaŋ 'ʔè:petɑptɑ] wörtl. 'Ich da-DIFFUSIV nachpflanzen-OBJEKT-IM-PLURAL' = 'Ich habe da an mehreren Stellen nachgepflanzt'.

b. Verbalsystem:

Alle Wortarten können durch Suffixe in Verben umgewandelt werden (vgl. dazu den zunehmenden „Nominalstil“ der westl. Sprachenwelt)

Z.B. [kowɑ:kom] „Küken“ ⇒ [kowɑ:komja ] „Küken exister(t)en“, „Es gibt/gab Küken“

Z.B. [ʔutuhu ] „Hitze“ ⇒ [ʔutuhuʔu ] „Es war heiß“

Z.B. [ɑpi] „weg, weiter“ ⇒ [ɑpiʔu ] „Er/sie geht/ging weiter“

c. Tempus: Entgegen Whorfs Annahmen existiert im Hopi ein zweistufiges Tempussystem

„Nicht-Futur(-Ø)-Futur (-ni)“, das allerdings durch die modale Opposition „faktisch-nichtfaktisch überlagert wird:

Z.B. [nuʔ ‘hɑlɑj] “Ich bin/war glücklich”

Z.B. [nuʔ ‘hɑlɑjni] “Ich werde glücklich sein”

d. Wortschatz:

Entgegen der Annahmen Whorfs existieren im Hopi zahlreiche Raum-Metaphern für zeitliche Größen, z.B. das Pronominaladverb/der Lokator [ʔep] „da“, das auch „zu diesem Zeitpunkt“, „an diesem Tag“ bedeuten kann.

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