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Edward Sapir (1884 – 1939)

Biographie:

*26.1.1884 in Lauenburg, Pommern. 1889 Emigration der Familie in die U.S.A.

1905 Magister in Germanistik. Studium der Anthropologie; Schüler von F. Boas. 1905 im Bundesstaat Washington Feldforschung zu den Indianersprachen Wasco und Wishram. 1906 in Oregon Feldforschung über Takelma. 1909 Promotion.

1910 Feldforschung über Yana (Kalifornien) und Southern Paiute (Utah). 1910-25 in Ottawa, Leiter der Division of Anthropology des National Museum. Erforschung des Nootka (Vancouver Island, Kanada).

1925 in Chicago Professor am Dept. of Sociology and Anthropology. Erforschung des Navaho (Arizona) und des Hupa (Kalifornien).

1931 Professor für Anthropology and Linguistics an der Yale University. SchülerInnen u.a. B. L. Whorf, M. Haas, H. Hoijer, Z. Harris. 1937 Herzanfälle.

4.2.1939 gestorben in New Haven.

Sapir vertritt zu seiner Zeit eine unpopuläre Ansicht:

L. Bloomfield (Behaviorismus) ignoriert die Semantik. Weil sie nicht direkt beobachtbar ist, ist sie für ihn auch nicht wissenschaftliche analysierbar.

Erst später überwindet Jakobson diese Bedeutungsfeindlichkeit in der Linguistik: „linguistics without meaning is meaningless!“

Wissenschaftliche Entwicklung:

Durch seine europäische Herkunft bringt er die Ansichten Humboldts auf den neuen Kontinent. Dort erweitert er mit dem Studium zahlreicher Indianersprachen seinen sprachlichen Horizont. Seine Forschungsergebnisse gibt er an seine Schüler weiter. Dadurch erwächst aus seiner Professur eine ganze Generation bedeutender Linguisten.

In seinem frühen Werk „language“ vertritt Sapir noch keine Weltsichts-These.

„Das Instrument macht das Produkt möglich, aber das Produkt verfeinert das Instrument.“

(Produkt = Denken; Instrument = Sprache)

„It would be possible to go on indefinitely with such examples [= engl. The stone falls vs dt. Der Stein fällt vs frz. La pierre tombe (“Die Stein fällt”) vs lat. Saxum cadit (“Stein fällt”) vs chines. Shí tou diaò le (“Stein fall schon”) vs Nootka “It stones down”] of incommensurable analyses of experiences in different languages. The upshot of it all would be to make very real to us a kind of relativity that is generally hidden from us by our naïve acceptance of fixed habits of speech as guides to an objective understanding of the nature of experience.“

Besagtes Beispiel:

dt.: Der Stein fällt.

Frz.: la pierre tombe. („die“ Stein)

lat.: saxum cadit („ein“ Stein)

chin.: Shi tou diao le.

[...] Stein fall... schon (Veränderung eines Zustandes)

Jap.: Sono isi ga ochiru.

Dem. Pron. Stein Subj.-Part. Fall... + Präs

Erst in den 20er Jahren ist er der Meinung, dass Sprachen die Weltsicht strukturieren, wodurch es in den verschiedenen Weltbildern zu unterschieden kommen kann. Gegen Ende der 20er Jahre vertritt er bereits die Meinung, dass es durch Sprachmuster zu einer unbewussten Prägung des Verhaltens kommt. Damit nähert sich Sapir bereits einem sprachlichen Relativitätsprinzip an. (Sein Schüler Whorf setzt das später fort)

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