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Лексикология современного немецкого языка 233 :: 234 :: Содержание 5. TEXT ALS MEDIUM DER KOMMUNIKATIVPRAGMATISCHEN POTENZEN DES WORTSCHATZES

5.1. ALLGEMEINES ZUR TEXTTHEORIE

Die Texttheorie ist eines der führenden Gebiete der heutigen Sprachlehre. Das lässt sich dadurch erklären, dass der Text zur kommunikativ-prag-matischen Einstellung der Sprache gehört. Auch in den früheren Perioden der Entwicklung der Sprachtheorie versuchte man Einheiten, die vom se-mantischen Standpunkt aus größer sind als der Satz, auszusondern; so entstand der Begriff des "komplexen syntaktischen Ganzen" - einer Satzgemeinschaft mit einem einheitlichen Inhalt, die mehr als einen Satz einschließt. Allgemein bekannt ist auch, dass es sich in jeder Satzdefinition nur um einen "relativ abgeschlossenen" Gedanken handelt. Ungefähr in den 60er Jahren kam es zu einem entscheidenden Aufschwung in der Erforschung der Einheiten, die semantisch und strukturell größer sind als ein Satz, d.h. zu der Entstehung der Texttheorie1. Obgleich auch heute bei weitem nicht alle Fragen, die zu dieser Theorie gehören, gelöst sind, lassen sich einige Begriffe aussondern, die von allgemeiner Bedeutung sind. Dazu gehören:

(1) Der Satz ist als minimale kommunikative Einheit zu betrachten, d.h. auch als minimale Texteinheit. Nur selten kann der Satz als vollendeter Text betrachtet werden - das kann ein Sprichwort, ein Telegramm, eine Anzeige u.a. sein. Die höchste Grenze des Textes ist ein Roman, ein wissenschaftliches Werk, eine publizistische Schrift u.a.m.

(2) Es sind zu unterscheiden: Mikrotext (Kleintext) und Makrotext (Großtext). Der Makrotext ist unabhängig von seinem Umfang eine inhaltlich abgeschlossene Einheit. Der Mikrotext ist mit anderen Mikrotexten inhaltlich verbunden.

(3) Sowohl der Makro- als auch der Mikrotext haben Zeichencharakter: sie werden durch Inhalt und Struktur gekennzeichnet. Die äußere und innere Kohärenz des Textes wird durch das Vorhandensein von sprachlichen Verflechtungsmitteln erzielt.

(4) Die Grenzen des Makrotextes lassen sich leicht bestimmen. Die Aussonderung der Mikrotexte ist mit Schwierigkeiten verbunden. Der Mikrotext muss ebenso wie der Makrotext ein bestimmtes Thema, Anfangs- und Schlusssignale haben, so wie auch Verflechtungsmittel, die seine Kohärenz gestalten.

(5) Bis jetzt bleibt unbestimmt, zu welcher theoretischen Disziplin die Texttheorie gehört. Der Mikrotext, der aus Sätzen besteht, scheint eine grammatische

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Einheit zu sein; der Makrotext ist in erster Linie mit der Stilistik verbunden, aber auch mit dem Fach, zu dem er gehört. Obgleich wir den Mikrotext als grammatische Einheit betrachten, muss betont werden, dass die Verflechtungsmittel nicht nur grammatische, sondern auch stilistische, lexikalische, phraseologische und phonetische Bildungsmittel sind. Diese Mittel erfüllen auch andere Funktionen, die mit den entsprechenden Disziplinen verbunden sind.

Der vorliegende Teil unseres Buches ist der Funktion der Wortschatzeinheiten verschiedener Art, d.h. der einzelnen Wurzelwörter, der Wortbildungskonstruktionen (WBK), der festen Wortkomplexe im Text gewidmet. Oft handelt es sich um das Zusammenspiel von verschiedenen Arten der lexikalischen Mittel im Text.

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