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Лексикология современного немецкого языка 176 :: 177 :: Содержание 4. PHRASEOLOGIE

4.1. BEGRIFFSBESTIMMUNG. ZIELE UND FRAGESTELLUNGEN DER PHRASEOLOGISCHEN FORSCHUNG

Die Phraseologie ist ein neuer Bereich der Linguistik, der sich mit festen Wortkomplexen einer Sprache befasst. Feste Wortkomplexe sind sekundäre sprachliche Zeichen. Sie werden auf der Basis der primären bzw. minimalen sprachlichen Zeichen, der Lexeme gebildet. Deshalb werden sie auch komplexe Zeichen genannt. Der Struktur nach sind das Syntag-men bzw. Wortgruppen und Sätze, die nach produktiven Modellen der Syntax gebildet sind. Von den variablen Syntagmen unterscheiden sie sich dadurch, dass innerhalb der festen Syntagmen und Sätze keine regulären se-mantischen Beziehungen bestehen. Produktive strukturell-semantische Modelle der Syntax dienen in diesem Fall zum Ausdruck einer unterschiedlichen Semantik. Vgl.:

"jmdm. den Kopf waschen" als variables Syntagma bezeichnet eine konkrete Situation, in der einer dem anderen den Kopf wäscht;

"jmdm. den Kopf waschen" als festes Syntagma - ugs. jmdn. scharf zurechtweisen;

"Das kannst du vergessen!" als variabler Satz bezeichnet die Aufforderung, dass man irgendetwas vergessen kann;

"Das kannst du vergessen!" als festgeprägter Satz - ugs. das ist nicht mehr aktuell; daraus wird nichts; z.B. den Mantel kannst du vergessen! (= er ist nicht mehr brauchbar).

Unter festen Wortkomplexen sind somit reproduzierbare Syntagmen bzw. Wortverbindungen, Wortgruppen, prädikative Verbindungen und festgeprägte Sätze zu verstehen, die über eine besondere Semantik verfügen. Als Träger einer solchen gehen sie in das semantische System der Sprache ein. Ihr Aufkommen und Bestehen in natürlichen Sprachen ist eine Folgeerscheinung der Divergenz zwischen der Unendlichkeit der menschlichen Erkenntnis, der gesellschaftlichen Praxis und der beschränkten Zahl der Wurzelmorpheme.

Im Rahmen der sich intensiv entwickelnden Theorie der sprachlichen Nomination1 in unserer Linguistik sind weiterführende Aspekte der modernen Phraseologieforschung deutlicher in Erscheinung getreten. Diese betreffen in erster Linie folgende Bereiche der linguistischen Forschung:

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(1) Benennungsaspekt, d.h. die Untersuchung der Frage, welche Fragmente der außersprachlichen Wirklichkeit durch feste Wortkomplexe bezeichnet werden. Die Mechanismen ihrer Erzeugung, Probleme der Modellierung.

(2) Semantische Eigenständigkeit im Vergleich zu minimalen sprachlichen Zeichen primär im Hinblick auf den denotativ-referentiellen Bedeutungsanteil.

(3) Kommunikativ-pragmatische Potenzen und Leistungen.

Der eigentlichen Betrachtung der oben genannten Fragen wären einige begriffliche und terminologische Präzisierungen vorauszuschicken.

Der Begriff "Phraseologie" ist bis heute terminologisch nicht eindeutig. In letzter Zeit gewinnt allerdings ein deutliches Übergewicht die Konzeption, nach der sich dieser Bereich der linguistischen Forschung mit allen Arten fester Wortkomplexe der Sprache befasst. Demnach sind vorerst die Klassen fester Wortkomplexe zu besprechen.

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