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Лексикология современного немецкого языка 180 :: 181 :: Содержание 4.2. FESTE WORTKOMPLEXE DER KLASSE I - PHRASEOLOGISMEN

4.2.1. DEFINITION. GRUNDSÄTZLICHES ZUR PHRASEOLOGISCHEN NOMINATION AUS KOMMUNIKATIV-PRAGMATISCHER SICHT. KLASSIFIKATION

Aufgrund des entwickelten Kriterienkomplexes können die sprachlichen Zeichen der Klasse "Phraseologismen" folgenderweise definiert werden: Phraseologismen sind feste Wortkomplexe verschiedener syntaktischer Strukturtypen mit singulärer Verknüpfung der Konstituenten, deren Bedeutung durch eine vollständige oder teilweise semantische Transformation des Konstituentenbestandes entsteht.

Die Phraseologismen als sprachliche Benennungen besitzen folgende Spezifik: Sie dienen nicht zur rationellen Benennung des Referenten, sondern zur expressiv-wertenden, konnotativen. In dieser Benennung kommt primär die Stellungnahme des benennenden Subjekts zur Geltung, die Ab- oder Aufwertung des Objekts der Aussage vom Standpunkt des benennenden Subjekts. Gerade/dieser Faktor ist für die Beteiligung der Phraseologismen an der Nomination entscheidend. In der jüngsten Forschung wurde der subjektive Faktor folgeriderweise konkretisiert: "Im Ganzen wird also die Beteiligung der Phraseologismen an der Nomination von einem Faktor bestimmt, den man den Grad der subjektiven Bedeutsamkeit der objektiven Erscheinungen nennen könnte"4. Aus dieser Erkenntnis resultiert die Tatsache, dass die Phraseologismen vor allem zur Benennung von subjektiv bedeutsamen physischen, psychischen und sozialen Situationen und Zuständen des Menschen dienen. Die zahlenmäßig bedeutendsten phraseo-semantischen Gruppen sind dementsprechend Aspekte der menschlichen Psyche sowie der zwischenmenschlichen Beziehungen: Lob und Tadel, Glück und Unglück, Liebe und Hass, Erfolg und Misserfolg, Niederlage, Bloßstellung, Tod, Krankheit, Zwietracht, Dummheit, Zerstörung, Schwierigkeiten, Betrug, Trübsinn, Zorn, Hilfe u.a.

Das eindeutige Übergewicht der negativ konnotierten Phraseologismen scheint allerdings eine sprachliche Universalie zu sein. Das geht unmittelbar auch auf die objektive Wertung vieler aufgezählter Situationen und Zustände des Menschen zurück wie Tod, Krankheit, Unglück, Niederlage, Zerstörung u.a.

Die subjektiv-wertende phraseologische Nomination ist nach der Art, wie der Referent benannt wird, eine indirekte Nomination, denn bei dieser Benennung

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wird das Objekt der Aussage durch die Merkmale der anderen Referenten charakterisiert. Da die Referenten im Fall der phraseologischen Nomination Bezeichnungen von Situationen sind, resultiert die indirekte Nomination in der Schaffung einer bildlichen Motiviertheit der Bedeutung. Dies stellt die konnotative Komponente in der semantischen MikroStruktur des Phraseologismus dar und bildet die Grundlage der Expressivität.

Die indirekte Nomination der mehrgliedrigen Strukturen resultiert ferner in der semantischen Eigenständigkeit der Phraseologismen denotativreferentieller Art, was ihnen im nominativen Inventar der Sprache einen besonderen Platz einräumt und ihren kommunikativ-pragmatischen Wert bestimmt.

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