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теоретична граматика,Чолос (нім).docx
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2. Semantische Klassifikation der deutschen Verben.

Nach lexikalischer Bedeutung, syntaktischem Gebrauch und der Möglichkeit oder Unmöglichkeit, allein das Prädikat zu bilden, werden alle deutschen Verben in zwei große Gruppen eingeteilt:

  1. Vollverben und

  2. Nichtvollverben.

Die Vollverben haben volle lexikalische Bedeutung und werden im Satz selbstständig als vollwertige Prädikate gebraucht. Sie sind ihrer Semantik nach sehr mannigfaltig und umfassen solche Untergruppen von Verben:

1. Tätigkeits- oder Handlungsverben, die die physische Tätigkeit des Menschen bezeichnen: bauen, graben, schreiben, arbeiten, schaffen.

2. Vorgangsverben, die die geistige Tätigkeit und Empfindungen des Menschen bezeichnen: behaupten, denken, fühlen, sehen.

3. Zustandsverben, die den Zustand oder die Lage der Gegenstände bezeichnen: stehen, liegen, schlafen, sitzen.

4. Geschehensverben, die verschiedene Geschehnisse und Ereignisse bezeichnen: geschehen, passieren, gelingen, vorkommen, vorfallen.

5. Übergangsverben, die den Übergang von einem Zustand in einen anderen bezeichnen: einschlafen, erwachen, genesen, erkranken, reifen.

6. Witterungsverben, die verschiedene Naturerscheinungen und Geräusche bezeichnen: blitzen, donnern, hageln, regnen, schneien.

Die Ausscheidung dieser Gruppen von Vollverben ist wichtig für die Wahl der Hilfsverben bei der Bildung des Perfekts und Plusquamperfekts.

Die Nichtvollverben werden im Satz entweder als ein Teil des Prädikats oder als Kopula zusammen mit einem anderen vollwertigen Wort: einem Verb, Substantiv oder Adjektiv gebraucht. Zu den Nichtvollverben gehören:

1. Hilfsverben haben, sein, werden. Die Hilfsverben verlieren völlig ihre lexikalische Bedeutung und erfüllen im Satz nur morphologische Funktion. Sie dienen zur Bildung der analytischen Formen des Verbs.

2. Kopulative Verben sein, werden, bleiben, scheinen, heißen. Sie verbinden sich mit einem Substantiv, Adjektiv, Pronomen oder Adverb zu einem zusammengesetzten nominalen Prädikat und erfüllen im Satz syntaktische Funktion.

3. Modalverben dürfen, können, müssen, sollen, mögen, wollen und lassen. Sie verbinden sich regelmäßig mit Vollverben zu einem zusammengesetzten verbalen Prädikat und bezeichnen das Verhalten des Subjekts zum Geschehen, das durch den Infinitiv ausgedrückt wird.

4. Aktionsverben (Verben der Aktionalität) anfangen, anheben, beginnen, aufhören, fortfahren, fortsetzen, pflegen. Sie verbinden sich mit Vollverben zu einem zusammengesetzten verbalen Prädikat und erfüllen im Satz syntaktische Funktion. Die Aktionsverben charakterisieren den Geschehensablauf und verleihen dem Verbgefüge einen aktionsartigen Charakter. Sie bezeichnen Anfang, Abschluss, Dauer oder Wiederholung eines Geschehens.

5. Funktionsverben. Sie verbinden sich mit Substantiven zu festen Wortverbindungen zur Umschreibung von Verbalbegriffen:

einen Einfluss ausüben; Maßnahmen treffen; Bericht erstatten; in Erfüllung gehen. Das semantische Gewicht liegt dabei auf dem Substantiv, und das Funktionsverb vermittelt nur grammatische Bedeutung. Solche festen Wortverbindungen nennt man Streckformen. Die Streckformen tragen mehr Information als Vollverben allein. Aus den Streckformen kann man mehr über die Art der passiven oder aktiven, unwillkürlichen oder bewirkten Bewegung erfahren. Außerdem kann das Substamtiv Attribute zu sich nehmen.