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14-es / Нем. яз / умк_Плиговка_Нем_яз_2-е изд_для неяз._2011

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hell (светлый) + blau(синий) –> hellblau (светло-синий, голубой)

dunkel (темный) + rot (красный) –> dunkelrot (темно-красный)

3)уточняющего значения:

schwer (тяжелый) + krank (больной) –> schwerkrank (тяжелобольной)

4)физических недостатков:

taub (глухой) + stumm (немой) –> taubstumm (глухонемой)

Прилагательные с первым компонентом существительным исполь- зуются:

1)для уточнения значения;

Leben (жизнь) + gefährlich (опасный) –> lebens gefährlich (опасный для жизни)

Sonne (солнце) + empfindlich (чувствительный) –> sonnenempfindlich

(чувствительный к солнцу)

2)для сравнения:

Stein (камень) + hart (твердый) –> steinhart (твердый, как камень)

Bär (медведь) + stark (сильный) –> bärenstark (сильный, как медведь)

Иногда в качестве второго компонента сложных слов выступают сло- ва, которые имеют собственное значение, но воспринимаются скорее как суффиксы:

Суффикс

Значение

 

 

Примеры

 

 

 

-arm

мало

Fett (жир) – fettarm (обезжиренный)

 

 

 

 

-frei

без

Zucker (сахар) –

zuckerfrei (без сахара), Fehler

 

 

(ошибка) – fehlerfrei (безошибочный)

 

 

 

los

без

Sinn (смысл) – sinnlos (бессмысленный), Kin-

 

 

der (дети) –

kinderlos (бездетный), Arbeit

 

 

(работа) – arbeitslos (безработный)

 

 

 

 

 

voll

много

Sinn (смысл) –

 

sinnvoll (осмысленный), Kraft

 

 

(сила) – kraftvoll (полный сил, энергичный)

 

 

 

reich

много

Erfolg (успех) – erfolgreich (успешный), Kinder

 

 

(дети) – kinderreich (многодетный)

 

 

 

fest

противостояние

Wasser (вода) – wasserfest (водостойкий), Rost

 

 

(ржавчина) – rostfest (нержавеющий)

 

 

 

 

 

dicht

противостояние

Wind (ветер)

winddicht (непродуваемый),

 

 

Wasser (вода) – wasserdicht (водонепроницае-

 

 

мый, непромокаемый)

 

 

 

 

 

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Образование глаголов

Внемецком языке встречаются не только сложные существительные

иприлагательные, но и сложные глаголы. Вот самые известные из них:

fernsehen (смотреть телевизор)

freilassen (отпустить)

kennen lernen (знакомиться)

stattfinden (состояться, иметь место; происходить)

staubsaugen (пылесосить)

teilnehmen (участвовать)

zurechtkommen (справляться, прийти вовремя)

УСТОЙЧИВЫЕ СЛОВОСОЧЕТАНИЯ

Redewendungen

Устойчивые словосочетания это два или несколько слов, каждое из которых имеет самостоятельное значение, но в определенном сочетании представляют одно неделимое понятие.

Например:

zur Sprache bringen – завести разговор о чем-либо; Hand in Hand gehen – одновременно, параллельно.

Чтобы правильно перевести словосочетание, нужно отыскать в нем слово, главное в смысловом отношении. Потом перевести его и по словарю в гнезде этого слова найти нужное словосочетание. Если подойти к переводу такого словосочетания осмысленно, можно избежать ошибок в переводе, приводящих к искажению текста.

Пример 1.

Die Arbeit an diesem Problem ging in beiden Städten Hand in Hand.

Устойчивым словосочетанием в этом предложении является Hand in Hand gehen. Слово Hand в прямом смысле рука. Если перевести это предложение буквально, то получится Работа над этой проблемой шла в обоих городах рука в руке, что явно бессмысленно. Но если правильно перевести словосочетание Hand in Hand gehen как параллельно, одновременно, то и всё предложение приобретает совершенно определенный смысл: Работа над этой проблемой шла в обоих городах параллельно (одновременно).

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Пример 2.

Es handelt sich um eine neue Methode.

Если перевести это предложение буквально, рассматривая es как личное или указательное местоимение, а глагол handelt перевести по словарю как торговать, то перевод предложения будет выглядеть так: Оно (это) торгует о новом методе. Ясно, что этот перевод не имеет смысла.

Но если слова es handelt sich um eine neue Methode рассмотреть как устойчивое словосочетание, переводимое речь идет о , то перевод предложения сразу приобретает ясный смысл: Речь идет о новом методе.

При переводе устойчивых словосочетаний нужно помнить, что слова в них стоят не всегда подряд. Если в состав устойчивого словосочетания входит глагол, то он занимает свое обычное место в предложении, часто отрываясь от тех слов, с которыми связан по смыслу.

Здесь существительное с глаголом представляют собой единое целое. Его значение следует искать в словаре по существительному или по глаголу.

Например: zur Verfügung stellen – предоставить в распоряжение. Давайте составим предложение с данным устойчивым

словосочетанием.

Die Bibliothek stellt den Studenten verschiedene Bü cher zur Verfügung.

Во втором предложении показан пример отрыва глагола от существительного.

Существительное с предлогом часто переводится дословно:

Например:

mit Hilfe von + Dat. – с помощью кого-либо, чего-либо.

Das Mädchen machte diese Arbeit mit Hilfe von der M utter.

Существительное с глаголом иногда переводится дословно.

Например:

In Ordnung bringen – приводить в порядок

Ich bringe mein Zimmer in Ordnung.

Значение сочетаний других частей речи следует искать в словаре по ключевому слову.

Например:

Vor allem – прежде всего

Vor allem mache ich das Fenster auf.

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ПРИЛОЖЕНИЕ 3

ТЕКСТЫ ДЛЯ ДОПОЛНИТЕЛЬНОГО ЧТЕНИЯ

МОДУЛЬ 1

VON MIR UND MEINER UMGEBUNG

Ich heiße Veronika Bach. Ich bin 1982 in der Stadt Minsk geboren. Ich habe in der Schule mit erweitertem Deutschunterricht gelernt. 1998 habe ich diese Schule mit Silbermedaille abgeschlossen. Jetzt studiere ich in der Vorbereitungsabteilung der Universität.

Meine Familie ist sehr groß, sie besteht aus 7 Per sonen: Vater, Mutter, Großmutter, meinen Geschwistern und mir.

Meine Mutter ist eine warmherzige und tolerante Frau. Sie ist sehr belesen, kann Deutsch und Polnisch und ist gut informiert über die Politik in unserem Land. Meine Mutti ist Lehrerin von Beruf. Sie unterrichtet Deutsch in unserer Schule. Sie hat immer viel zu tun. Obwohl meine Mutter 45 Jahre alt ist, schätzt man sie auf 30. Sie hat eine stattliche Fig ur. Ich bin meiner Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten.

Mein Vater ist 46 Jahre alt. Er ist mittelgroß und breitschultrig. Mein Vater ist großzügig und intelligent. Er ist Busfahrer und bringt täglich die Leute zur Arbeit oder nach Hause. Der Vater ist immer höflich z u den Fahrgästen und ganz besonders zu den älteren Leuten und den jungen Mutt is mit kleinen Kindern.

Meine Oma ist schon 68 Jahre alt, aber sie ist noch ganz gesund. Meine Großmutter ist gesellig, phantasievoll und attrakti v. Die Mutti ähnelt meiner Oma. Meine Oma führt den Haushalt. Ich helfe ihr be i den Hausarbeiten. Ich kann schon kochen, backen und stricken.

Ich habe zwei Brüder und eine Schwester. Sie sind älter als ich. Mein Bruder Oleg arbeitet zur Zeit als Chirurg in unserem Krankenhaus. Schon als Kind hat er sich für Medizin interessiert. Oleg ist verh eiratet. Seine Frau ist Ärztin von Beruf. Leider haben sie keine Kinder. Mein Bruder Wanja ist 19 Jahre alt. Er hat sich für einen sehr verantwortungsvollen Ber uf entschieden. Er studiert Jura und wird in 2 Jahren Rechtsanwalt. Wanja studieirt an der Universität und ist der beste Student an der Fakultät. Er schwärmt für Musik. Wanja ist wißbegierig, bescheiden und einfühlsam. Meine Schwester Olga ist geschieden. Sie hat eine kleine Tochter. Das ist meine Nichte. Meine Schwester findet für jeden ein gutes Wort. Für viele ist sie ein Vorbild. Mir imponieren besonders ihre Hilfsbereitschaft und Gutmütigkeit. Olga hat goldbl ondes welliges Haar. Ich liebe meine Schwester am meisten. Wir vertragen uns gut.

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Meine Mutti hat einen Schwiegervater und eine Schwiegermutter. Die kümmern sich auch um unsere Familie. Der Vater hat leider keine Schwiegereltern.

Unsere Familie hat viele Verwandte. Das sind zwei Onkel und drei Tanten, vier Vettern und drei Cousinen. Meine Tante Vera ist verwitwet. Sie wohnt auf dem Lande, nicht weit von Minsk. Die Tante hat eine Kuh, zwei Schweine, eine Ziege und zehn Hühner. Mein Vater hilft der Ta nte bei den Arbeiten.

Das ist im großen und ganzen alles, was meiner Fam ilie und meinen Verwandten betrifft.

DER GROßVATER UND DER ENKEL

Es war einmal ein alter Mann, seine Augen waren schon schlecht, er hörte nichts mehr, und die Knie zitterten ihm. Wenn er nun bei Tisch saß und den Löffel kaum halten konnte, vergoß er manchmal Suppe au f das Tischtuch.

Sein Sohn und seine Schwiegertochter ekelten sich davor; deshalb mußte sich der alte Großvater schließlich hinter den Ofen in die Ecke setzen, und sie gaben ihm sein Essen in einer kleinen Schüssel. Oft bekam er nicht genug zu essen und zu trinken und blieb hungrig und durstig. Da sah er traurig zum Tisch hinüber, und Tränen kamen ihm in die Augen. Einmal konnten seine alten Hände die Schüssel nicht festhalten, sie fiel zur Erde und zerbrach. Die junge Frau kaufte ihm einen Teller aus Holz für ein paar Pfenn ige, daraus mußte er nun essen. Diesen Teller konnte der Großvater nun ruhig f allen lassen, er ging nicht kaputt.

Eines Tages trug der kleine Enkel von vier Jahren auf der Erde kleine Holzstücke zusammen.

«Was machst du da?» fragte der Vater.

«Ich mache einen Teller», antwortete das Kind, «daraus sollen Vater und Mutter essen, wenn ich groß bin».

Da sahen sich der Mann und die Frau eine Weile an und begannen zu weinen. Sie holen sofort den Großvater an den Tisch, u nd er durfte von nun an immer mitessen. Wenn er Hunger oder Durst hatte, brachten sie ihm etwas. Und sie sagten auch nichts, wenn er ein wenig auf den Boden vergoß.

GOETHE

Johann Wolfgang Goethe war der größte deutsche Dich ter und einer der größten Dichter der Weltliteratur, Philosoph, Natur forscher, der bedeutendste Vertreter der deutschen Klassik und Nationalliteratur.

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J.W. Goethe wurde am 28. August 1749 in Frankfurt am Main in einer reichen bürgerlichen Familie geboren. Goethes Vater hatte für seinen Sohn die juristische Laufbahn vorgesehen und schickte ihn zum Studium nach Leipzig. Dort studierte er Rechte und auch Fremdsprachen (Latein, Griechisch, Italienisch, Englisch und Französisch). Hier entstanden s eine ersten Gedichte und Lustspiele.

Schwer erkrankt, mußte Goethe Leipzig verlassen. Da s Studium beendete er später in Straßburg. Dort schloß er sich einem K reis junger Dichter der Literaturbewegung «Sturm und Drang» an. Sein Roman in Briefform «Die Leiden des jungen Werthers» machte ihn in ganz Europa bekannt.

Seine Jugendwerke enthalten einen Protest gegen die damalige feudale Gesellschaft.

Später siedelte Goethe nach Weimar über. In Weimar schuf Goethe viele Werke: Dramen, Romane, Oden, Balladen. Dort begann die Zusammenarbeit und Freundschaft mit Friedrich Schiller und damit die Blütezeit der deutschen Klassik. Zum Höhepunkt der klassischen Dichtung wur de seine Tragödie «Faust».

Goethe beschäftigte sich auch mit Biologie, Zoologi e, Geologie, Chemie, Physik und Kunst. Aber er blieb immer auch Lyriker, über seine Gedichte muß man nachdenken. Er vergleicht sie mit gemalten Fensterscheiben in einer Kirche. «Von draußen sieht man nur dunkles Glas, aber in der Kirche ... farbig hell». Seine Gedichte sind auch heute lebendig.

J.W. Goethe starb am 22. März 1832 in Weimar, In ih m ehrt das deutsche Volk seinen größten Dichter.

MEIN TRAUMFREUND

Gibt es solche Freunde?

Mein Freund heißt N. Seine sportliche Figur fällt auf, denn er ist groß, breitschultrig und schlank. Er hat schönes braunes und dichtes Haar, dunkle leuchtende Augen, eine gerade Nase, eine hohe Stirn, und er sieht einen freundlich an.

Seit 10 Jahren lernen wir zusammen und wohnen in einem Haus.

Seine Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft und Gutmütigk eit imponierten mir schon immer, aber im besonderen seine Zuverlässigke it.

Jedem fällt gleich seine Ordnungsliebe auf. Seine Kleidung ist stets sauber und in Ordnung. Seine Sachen sind auch in gutem Zustand.

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Im Unterricht ist er stets aufmerksam und läßt sic h durch nichts ablenken. Kein Wort des Lehrers, besonders bei den Erklärunge n des neuen Lehrstoffes, geht ihm verloren.

Mein Freund ist noch dazu sehr lustig, lebendig, kein Spaßverderber. Beim Spielen ist er erfinderisch, beim Schwimmen ist er der erste, weil er gut trainiert ist.

Er macht nichts oberflächlich oder hastig, so irgen dwie. Alles macht er genau, mit Fleiß und Ausdauer.

Er ist nicht überheblich, keine Spur davon.

Wir verstehen uns auch gut, unternehmen viel Gemeinsames. Er ist fast immer gut gelaunt und voller Phantasie. Wissbegierig ist er auch, er liest viel und gern, man kann sich mit ihm gut über die gelese nen Bücher unterhalten.

Da er eine Vorliebe für Mathematik hat, ist sie au ch sein Hobby in der Freizeit.

Mein Freund findet für jeden ein gutes Wort. Für v iele ist er ein Vorbild, in der Klasse, d.h. unter uns hat er Autorität.

Mein Freund ist auch ein vielseitiger Helfer im Haus und im Garten. Er kann Rosen und Obstbäume beschneiden, Türschlösser in Ordnung bringen, e- lektrische Leitungen und Geräte reparieren, Türen u nd Fensterrahmen lackieren, Fensterscheiben einsetzen, kleinere Arbeiten am Auto verrichten, Wasserhähne abdichten und vieles andere mehr. Für seine Handwer ksarbeiten hat er sich im Keller eine Art Werkstatt eingerichtet. Da hat er einen Werkzeugschrank mit verschiedenen Instrumenten.

Natürlich ist es noch nicht bei weitem alles, was i ch über meinen Freund erzählen möchte.

FREUNDINNEN

Ungeduldig wartet Peter Schmidt vor dem Palastkino. Es ist schon fünf vor halb neun, und Fräulein Inge ist noch nicht gek ommen. Um halb neun beginnt der Film. Peter hat Inge neulich bei einer Party kennengelernt und sich für heute um acht Uhr mit ihr verabredet. Jetzt ist es schon halb neun, und Peter wird nervös. Er geht an die Kasse und fragt: «Hat d er Film schon angefangen?» Das Fräulein an der Kasse sagt: «Nein, aber der Vor film läuft schon».

Jetzt kommt Inge endlich, aber nicht allein, sondern mit einer Freundin. «Guten Abend. Herr Schmidt!» sagt sie und lächelt. «Sie haben sicher schon gewartet, entschuldigen Sie bitte! Ich habe meine Freundin getroffen, und wir haben uns ein wenig verspätet. Darf ich Ihnen Gisel a vorstellen? Das ist Herr

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Schmidt - Fräulein Bender». - «Ich freue mich», sag t Peter. «Sie gehen doch mit uns ins Kino?» - «Ich möchte nicht stören», antwort et Gisela - «Aber nein, Sie stören überhaupt nicht», sagt Peter, denn er findet Gisela sehr nett.

Nach der Vorstellung fragt Peter die Mädchen: «Dar f ich Sie noch zu einem Eis oder zu einem Glas Wein einladen?» - «Danke, sehr gern!» Dann gehen sie zusammen ins Cafe Meran. Sie unterhalten sich sehr gut. Um ein Uhr macht das Cafe zu, und sie müssen nach Hause gehen.

«Darf ich Sie nach Hause bringen?» - «Nein, danke, das ist wirklich nicht nötig. Ich fahre mit Gisela heim. Ich wohne direkt neben ihr. Der Wagen steht drüben auf dem Parkplatz». «Können wir uns bald ein mal Wiedersehen, Fräulein Krüger?» - «Ich weiß es nicht; rufen Sie doch im Büro an; hier ist die Nummer».

Peter bringt die Mädchen zum Parkplatz und verabsc hiedet sich von ihnen. Unterwegs fragt Inge: «Du, Gisela, wie findest du Herrn Schmidt?» -

«Recht nett», antwortet Gisela. «Aber sag mal, Inge, warum hast du ihm deine Telefonnummer gegeben? Ist das denn Karl recht?» - «Das war ja nicht meine Büronummer - sondern deine». - «Na, du bist gut!»

ÜBER DIE FREUNDSCHAFT

Man kann sich das Leben ohne Freunde nicht vorstellen. Jeder braucht mitmenschliche Zuwendung und Anteilnahme. Man braucht jemanden, um sein Herz auszuschütten. Wenn man Freude und Schmerz mit anderen Menschen teilt, wird sich die Freude vergrößern, und der Sch merz ist leichter zu ertragen. Wie das Sprichwort sagt: Geteilte Freude ist doppelte Freude, geteilter Schmerz ist halber Schmerz.

Das beste Medikament für den Menschen ist eine gut e Beziehung zu einem anderen Menschen. Solch eine bereichernde und beglückende Beziehung ist die Freundschaft.

«Wir brauchen so wenig zum Glücklichsein, nur ein stilles Stündchen im Dämmerschein und eine Hand, die warm die unsere faß t, ein Herz, das mitträgt unsere Last, das mit uns sich freut im lachenden Glück und tröstend uns nah ist im Mißgeschick. Ein Wort nur voll gütig stillem Ver stehen, das frohe Bewußtsein, allein nicht zu gehen. Und mag so dunkel der Tag dann auch sein, so lacht uns dennoch der Sonnenschein».

Freundschaft ist kein Tauschgeschäft nach den Grun dsätzen der Marktwirtschaft, wo jeder auf guten Profit bedacht ist. So etwas ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Eine echte Freundschaft hat nichts mit Geld zu tun.

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МОДУЛЬ 2

VON MORGEN AN: EIN NEUES LEBEN

Von morgen an stehe ich früh auf, um sechs Uhr, tr eibe regelmäßig Frühsport und wasche mich kalt, ah-ich freue mich schon!

Sie fragen mich: Womit fahre ich zur Arbeit? Von morgen an gehe ich früh aus dem Hause, dann habe ich mehr Zeit. Ich fa hre nicht mehr mit der Straßenbahn, ich gehe zu Fuß. Das schadet mir nicht und ist gesund.

Was ist Gesundheit? Sich nicht zu erkälten und nic ht krank sein? Nein, die Gesundheit ist mehr. Sie hängt auch vom Essen a b. Ich vergesse das nicht. Regelmäßig, richtig und nicht schnell essen, das is t nicht so leicht! Aber ich mache das - von morgen an!

Was mache ich nach dem Abendessen? Ich sehe nicht mehr einige Stunden fern, ich mache einen Spaziergangsehr schön! In drei Monaten sehe ich ganz anders aus, gesund und munter.

Und noch etwas! Von morgen an beginne ich wieder den Unterricht - ich lerne Deutsch. Abends eine Stunde Deutsch - das geht ganz gut. Dann fahre ich nach Deutschland.

Wie sieht ein Arbeitstag aus? Das ist die Hauptsache. Also, ich teile den Tag richtig ein. Ich schreibe mir alles auf, dann mache ich auch ganz bestimmt alles. Es hängt doch vom Menschen ab, also von mir. Von morgen an! Das ist schön; kein Bier, Frühsport treiben, sich kalt wasc hen, früh aufstehen, Spaziergänge machen, Deutsch lernen...

WIE ALBERT EINSTEIN SEINE GRÖSSTE ENTDECKUNG MACHTE

Frau Einstein erzählte eines Tages, wie Albert Ein stein seine Relativitätstheorie entdeckt hatte.

Er kam wie jeden Tag im Schlafrock zum Frühstück. Er konnte aber fast gar nichts essen. «Was ist los? Was fehlt dir?» wandte sie sich an ihren Mann.

«Liebling, ich habe eine wunderbare Idee! Nachdem er seinen Kaffee getrunken hatte, setzte er sich ans Klavier und begann zu spielen. Von Zeit zu Zeit machte er eine Pause, schrieb etwas auf ein Stück P apier und wiederholte: «Ich habe eine herrliche Idee, eine ganz wunderbare Idee».

«Sag mir doch endlich, was für eine Idee das ist», bat Frau Einstein.

«Es ist noch schwierig, darüber zu sprechen», sagte er. «Ich muß diese Idee noch ausarbeiten». Und er spielte wieder Klavier und machte immer neue Notizen. Das dauerte eine halbe Stunde. Dann ging er in sein Arbeitszimmer. Er bat,

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daß ihn niemand störe. Zwei Wochen lang blieb er in seinem Arbeitszimmer. Das Essen schickte ihm Frau Einstein ins Arbeitszimmer. Jeden Abend machte er kleine Spaziergänge und kehrte dann wieder zu se iner Arbeit zurück.

Nach zwei Wochen kam er aus seinem Arbeitszimmer heraus. Er sah sehr blaß aus. «Da ist sie», sagte er und legte zwei Bla tt Papier auf den Tisch. Es war seine Relativitätstheorie.

ZU HAUSE

An einem Werktag kommt Fräulein Rasch nach der Arb eit, nach dem Einkaufen, gegen 18.30 Uhr nach Hause. Sie kommt in die Wohnung, sucht nach ihrer Post, findet nur eine Reklameschrift, nimmt sie, geht zu ihrer Zimmertür, schließt sie auf und tritt ein. l Sie legt das Einkaufsnetz mit Lebensmitteln und einer Zeitung auf den Tisch, stellt die Handtasche auf den Stuhl, legt die Reklameschrift auf die Kredenz und schließt ihr e Zimmertür. Sie zieht ihren Mantel aus, hängt ihn über einen Kleiderbügel und a n einen Haken an der Tür. Dann geht sie zum Fenster, zieht vorsichtig den Store beiseite und öffnet das Fenster einen Spalt. Auf dem Fensterbrett entdeckt sie etwas, sie nimmt einen Lappen und reinigt gleich das ganze Fensterbrett. Sie legt den Lappen zurück und beginnt mit dem Auspacken und Einräumen der Leb ensmittel in den Kühlschrank, die Kredenz und den Brotkasten. Dann hängt sie das Netz an den Nagel neben dem Ofen.

Sie zieht sich die hohen Stöckelschuhe aus und ste llt sie in den Schrank. Dann zieht sie die Hausschuhe an. Sie zieht die Jacke aus, hängt sie über einen Bügel und in den Schrank. Sie entnimmt dem Schrank eine Strickweste und zieht diese an. Dann geht sie zum Spiegel neben dem Herd beim Wasserbecken, nimmt die Ohrringe ab, die Halskette und einen Ring. Sie legt diese Schmucksachen in eine Schale auf der Kommode. Dann geht sie zurück zum Spiegel, schaut sich darin sehr lange und richtet sich mit Kamm und Bürste die Frisur. Dann bedient sie den Gasherd und setzt Wasser zum Geschirrspülen auf. Das Geschirr selbst ist wenig.

Sie geht zum Fernseher in der Ecke und schaltet ihn ein. Dann setzt sie sich an den Tisch, nimmt von der Kredenz die Reklameschrift herunter und öffnet sie. Sie liest sie genau und legt sie dann beiseite. Inzwischen ist der Fernseher warm geworden und sie schaut hin. Sie blättert in der Fernsehillustrierten und schaut nach, was es an diesem Abend gibt. Sie steht auf, geht zum Gasofen und macht das Gas aus. Sie geht zurück zum Tisch, b leibt stehen und blättert eine Seite der Illustrierten um, zum Radioprogramm. Sie studiert es, geht schließlich zum Fernseher und macht ihn aus. Sie schaut auf ihre Armbanduhr, nimmt

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