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Stilistika examen.doc
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5. Stil der Presse und Publizistik

Die Aufgabe des Stils der Publizistik und Presse besteht darin, die gesellschaftliche Wahrheit aufzudecken. Dieser Stil ist mannigfaltiger als die Stile des öffentlichen Verkehrs und der Wissenschaft. Charakteristisch für seine zahlreichen Abarten ist die innige Verbindung von Verkehrs- und Ausdrucksfunktion der Sprache. Er besitzt sowohl sachliche als auch emotionale Überzeugungskraft.

Tatsachen + Realienbeziehungen + Termini + Professionalismen + Parallelismus + Antithese + Frage und Antwort.

All das steht im Dienst der Systematik und leichterer Faßbarkeit.

Andererseits werden die sprachlichen Mittel der emotionalen Fühlungsnahme mit dem Publikum gebraucht: Phraseologie, Tropen, Vergleiche, Periphrasen, Epitheta, Mittel der Satire, Ausrufe und Frageintonation, Abbrüche und Einschaltungen. Reportage und Feuileton entsprechen den literarisch-künstlerischen Ansprüchen der schönen Literatur. Der Bericht, der Kommentar, die Chronik nähern sich dem Stil des öffentlichen Verkehrs; die politischen und wissenschaftlichen Artikel nähern sich dem wissenschaftlichen Stil. Das sind sachliche und zugleich leidenschaftliche Mittel. Selbstverständlich fließen intellektuelle und emotionale Komponenten ineinander. Einen wichtigen Platz bei der intellektuellen Beweisführung nehmen die Zitate aus den verschiedensten Quellen ein. Bei dieser Rededarstellung wird sowohl direkte als indirekte Rede verwendet. Auf der syntaktischen Ebene verdienen besondere Ewährung Wiederholung, Aufzählung, Parallelismus, Antithese als Mittel eindringlicher Logik und Systematik. Die größte Bedeutung kommt die Antithese zu:

Die DDR fordert: Schluß mit der Aufrüstung und dem kalten Krieg!

Das Bonner Regime antwortet: Schnelle Aufrüstung und Verschärfung des kalden Krieges!

Abweichungen von der normativen Wortfolge stehen im Dienst der emotionalen Hervorhebung. Um das Wichtigste zu betonen, gebraucht man Sonderlexik, Sonderphraseologie, Dialektismen:

Konzerne steigen ins Atomgeschäft (in ein Geschäft steigen – kaufmännischer Jargonismus).

Charakteristisch für die Lexik des publizistischen Stils ist das Überwiegen der literarisch-umgangssprachlichen Stilfärbung. Gerade sie bewirkt eine emotionale Auflockerung. Bildhafte Periphrasen und Epitheta zeigen die emotionale Anteilnahme des Publizisten. Einen wichtigen Platz nehmen Mittel der Satire (Wortwitz, unlog. Verbindungen, stilistische Paradoxen), die Wortbildung (Auchdemokraten, Passivist).

6. Stil der Wissenschaft

Dieser Stil ist durch folgende Stilzüge gekennzeichnet: Sachlichkeit, Logik, Klarheit und Faßbarkeit. Diese Stilzüge treten sowohl in akademischen als auch in populärwissenschaftlichen und in polemischen Schriften auf. Gewiß eignet den populärwissenschaftlichen Arbeiten ein Grad von Emotionalität, der einem akademisch-wissenschaftlichen Werk fremd ist. Gewiß unterscheiden sich auch die einzelnen Zweige der Wissenschaft durch manche Verschiedenheit in der sprachlichen Realisierung der Stilzüge (z.B., linguistische und mathematische Abhandlungen).

Für alle Typen wissenschaftlicher Prosa ist die Verwendung außersprachlicher Hilfsmittel typisch: statistische Tabellen, Strichbilder, Diagramme, Skizzen u.s.w.

Charakterisieren wir den Wortschatz im Dienst der Sachlichkeit und Klarheit. Die lexische Grundlage bildet die neutrale literarische Lexik in Verbindung mit funktional-stilistischer Lexik, d.h. mit Terminologie, mit Realienbeziehungen und mit nichtterminalogischen Klischees. Sie helfen den Sachverhalt eindeutig und sprachökonomisch auszudrücken.

Zur funktional-stilistischer Lexik gehört auch eine bestimmte Zahl verbaler analytischen Fügungen, die als ideographische Synonyme zu den entsprechenden einfachen Verben neue inhaltliche Schattierungen bringen. Im wissenschaftlichen Stil sind auch abstrakte Substantive stark vertreten.

Emotional gefärbte Wörter, satirische Neubildungen sind sehr selten. Dialektismen, Vulgarismen widersprechen den Normen des wissenschaftlichen Stils. Zum größten Teil werden gemeinsprachliche Tropen und Vergleiche verwendet. Aber sie sind kein Schmuck, sie sind ein Mittel der Erkenntnis:

Die sibirische Taiga, eine gewaltige Vorratskammer der Natur.

Der Gebrauch der Mittel der Bildlichkeit hängt einerseits vom Individualstil des Verfassers ab, anderseits von der funktionalen Spezifik des konkreten Fachgebiets.

Betrachten wir weiter die Syntax. Selbstverständlich herrscht der Aussagesatz vor – und damit die ruhige Aussageintonation. Ein und derselbe Wissenschaftler kann zu ganz verschiedener Schreibweise neigen. Er kann streng akademische Haltung wählen und er kann die gesamte Darstellung auflockern. Alles hängt von der Zweckbestimmung seiner Arbeit ab.

Die Besonderheiten auf der syntaktischen Ebene: - sparsame Verwendung von Ausrufesätzen;

  • Fragesätze sind ein charakterisches Merkmal der Syntax in wissenschaftlichen Stil;

  • Rhetorische Fragen, Frage und Antwort (Was ist hier das Wort? Ein Substantiv? Gewiß nicht.) dienen zur expressiven Dynamisierung und als Mittel der Polemik.

  • die wissenschaftliche Prosa gebraucht Parallelismus und Antithese, Aufzählung und Wiederholung, also die gleichen Mittel, die in anderen Stilen als lexikalische und grammatische Mittel der Emotionalität gelten, im Dienst der Sachlichkeit und Logik.

Im wissenschaftlichen Stil hat sich auch die Tradition herausgebildet, zur Wahrung der Objektivität die Ich-Form zu meiden:

Der Verfasser dieses Artikels ist der Meinung…

Wie es scheint…

Man gebraucht auch wir anstatt ich. Die architektonische Funktion von Frage und Antwort zieht spezielle „Gliederungswörter“ nach sich: erstens, zweitens, einmal, zum anderen. Architektonische Funktion üben auch die sog. „Vorreiter“ aus:

Was diese Frage betrifft…

Es muss besonders betont werden…

Sie zeigen die Übergänge zu neuen Gedanken. Jeder wissenschaftlichen Arbeit eignet streng geschlossene Architektonik. Dazu helfen sprachliche Klischees, die sog. „Mittel der Verzahnung“:

Wie schon gesagt wurde…

Fassen wir nun zusammen…

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