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Лексикология современного немецкого языка 213 :: 214 :: Содержание 4.3. FESTE WORTKOMPLEXE DER KLASSE II - PHRASEOLOGISIERTE VERBINDUNGEN

Phraseologisierte Verbindungen sind feste (stehende) Wortkomplexe mit analytischer Bedeutung. Sie entstehen dann, wenn eine der Konstituenten mit übertragener Bedeutung mit Wörtern einer bestimmten semantischen Gruppe in Verbindung tritt. Von den phraseologischen Verbindungen unterscheiden sie sich durch eine serielle Verknüpfbarkeit der semantisch transformierten (übertragenen) Konstituente, z.B.jmdm. Achtung, Anerkennung, Bewunderung, Lob, Verehrung, Beifall, Dank zollen "jmdm. Achtung usw. erweisen". Die Konstituente zollen erscheint in dieser seriellen Verbindung in der übertragenen Bedeutung; blutiger Anfänger, Laie "völliger, absoluter Anfänger, Laie". Die Konstituente blutig hat hier eine übertragene Bedeutung.

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Die Bedeutung dieser festen Wortkomplexe ist nicht an einen einzigen Kontext gebunden, nicht singulär, es sind vielmehr usuell begrenzte kontex-tuelle Verbindungen52.

Der erste Versuch, die usuell begrenzten Verbindungen linguistisch und nicht nur durch Usus zu erklären, stammt von V. N. Telija. Nach ihrer Analyse des russischen Materials erfolgt die Blockierung der Verbindbarkeit dann, wenn die beiden Wörter konnotativ aufeinander nicht abgestimmt sind53.

Man kann diese Erscheinung auch an deutschen Gebilden dieser Art verfolgen. So verbindet sich die übertragene Konstituente "genießen" nur mit Lexemen, die eine überaus positive denotativ-referentielle Besonderheit aufweisen, und zwar: jmds. Vertrauen, Achtung genießen, beijmdm. hohes Ansehen, jmds. Schutz genießen. Da "genießen" in diesem Fall positive Konnotationen voraussetzt, ist die Verbindbarkeit der Lexeme mit negativer deno-tativ-referentieller Bezogenheit und Konnotation blockiert: *jmds. Misstrauen, Verachtung, Missgunst genießen.

Da diese Bildungen zwischen Phraseologismen und unfesten Wortverbindungen stehen, erscheint es sinnvoll, sie als phraseologisierte Verbindungen zu betrachten. Die phraseologisierten Verbindungen sind eine der zahlenmäßig bedeutendsten Gruppen von festen Wortkomplexen.

Nach der syntaktischen Struktur sind die phraseologisierten Verbindungen entweder verbale Verbindungen (V + S), z.B.: seine Gier, Neugier, Begierde, Leidenschaft, seinen Hunger, Durst, seine Zunge bezähmen; oder nominale Verbindungen (Adj. + S), z.B.: ein sauberer Mensch, Charakter, eine saubere Haltung, Gesellschaft "anständig, einwandfrei".

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