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Лексикология современного немецкого языка 153 :: 154 :: Содержание 3.2. DIE SOZIAL-BERUFLICHE DIFFERENZIERUNG DES WORTBESTANDES (SONDERLEXIK)

3.2.1. BEGRIFFSBESTIMMUNG. DAS PROBLEM DER KLASSIFIKATION

Für sozial-beruflich bestimmte Ausprägungen des Wortschatzes werden in der Germanistik viele Termini gebraucht: Sondersprachen bzw. Sonderwortschätze, Sonderlexik, Soziolekte. Dieser Wortschatz entwickelt sich in verschiedenen Gruppen der Sprachgemeinschaft auf Grund des gemeinsamen Berufes, gemeinsamer Interessen, gemeinsamer Lebensbedingungen. Das ist also ein eigenständiger, von allgemein verständlichen Wörtern und Wendungen der Gemeinsprache abweichender Wortschatz der sozialen Gruppen der Sprachgemeinschaft, differenziert nach Sachbereichen und anderen Merkmalen des Gruppendaseins.

Zwei Besonderheiten der Sonderlexik wären aus soziolinguistischer Sicht besonders hervorzuheben. Es handelt sich hier um keine selbständigen Erscheinungsformen der Sprache. Es ist nur ein eigentümlicher Wortschatz, der in den lautlichen, grammatischen und anderen Formen der Gemeinsprache realisiert wird. Darum ist die ältere traditionelle Bezeichnung Sondersprachen den jüngeren präzisierten Termini - Sonderwortschätze, Sonderlexik, Soziolektismen - gewichen.

Ferner handelt es sich bei den Sonderwortschätzen um sozial relevante Größen, d.h. es geht nicht um individuelle Abweichungen von der Norm der Schriftsprache, sondern um die von der Norm abweichenden sprachlichen Besonderheiten ganzer Sprechergruppen, was eine der Grundbedingungen der soziolinguistischen Forschung ist11. Dieser Aspekt ist schon in der Benennung des in jüngster Zeit aufgekommenen Terminus Soziolekt enthalten, denn von Soziolekt wird gesprochen, wenn sprachliche Besonderheiten an sozial-ökonomisch determinierte Kommunikationsgemeinschaften gebunden sind, vor allem also an gesellschaftliche Klassen und Schichten oder politische Gruppen12.

In der Germanistik wurde die Sonderlexik traditionsgemäß in drei Gruppen eingeteilt: 1. Standessprachen (Jargons); 2. Berufssprachen (Berufswortschatz); 3. Fachsprachen (Termini)13.

Auf die Ungenauigkeit in der Bezeichnung dieses Wortschatzes als Sprachen wird auch in älteren einschlägigen Arbeiten hingewiesen, indem diese sogenannten Sprachen als die in Wortschatz und Redewendungen eigentümliche Ausdrucksweise gewisser Standes-, Alters- oder Berufsgruppen innerhalb einer Gemeinsprache erläutert werden.

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In der einschlägigen Literatur der letzten Zeit besteht eine Tendenz, den Gesamtbereich der Sonderlexik nach der Art ihrer funktionalen Beschaffenheit als eine Zweiteilung zu betrachten: 1. Fachsprachen / Fachwortschätze; 2. gruppenspezifische Wortschätze14.

Im Zusammenhang mit der sprachtheoretischen Analyse des Verhältnisses von Sprache und Gesellschaft scheinen die letzten Klassifikationen besonders geeignet zu sein, die Spezifik in der Entwicklung des Sonderwortschatzes der Gegenwartssprache zu untersuchen. Im Unterschied zu herkömmlichen Betrachtungen der Sonderwortschätze, wobei besonders große Aufmerksamkeit den sogenannten Standessprachen galt15, rücken heute im Zeitalter der wissenschaftlich-technischen Revolution Probleme der Fachlexik, des Fachwortschatzes oder der Fachsprachen in den Vordergrund.

Das hängt mit der immer stärker von Wissenschaft und Technik beeinflussten gesellschaftlichen Entwicklung zusammen und mit einer zunehmenden Intellektualisierung auch der Gemeinsprache als Folge der gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklung.

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