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zum Thema „Kyjiw“

Das Kyjiwer Höhlenkloster

In vielen Städten der Ukraine, vor allem in Kyjiw und Lwiw, kann man heute viele christliche Kulturdenkmäler bewundern – schöne Kirchen und Kathedralen. Das Kyjiwer Höhlenkloster ist als ein Juwel der Weltkultur im Katalog der UNESKO aufgeführt. Es war im Laufe von vielen Jahrhunderten das Zentrum des geistigen Lebens und der orthodoxen ostslawischen Kultur.

Ab dem 11. Jahrhundert entstanden in Rus viele Klöster. Das Kyjiwer Höhlenkloster wurde von asketischen Einsiedlern gegründet. Ilarion war einer der ersten Einsiedler, der sich in den 30er Jahren des 11. Jahrhunderts am steilen Dniproufer eine Höhle grub, um sich ungestört zur Meditation zurückziehen zu können. In einer alten Chronik wird berichtet, dass der Fürst Jaroslaw ihn zum Metropoliten der Sophienkathedrale gemacht hat. In der Mitte desselben Jahrhunderts siedelte sich in der Höhle Ilarions ein aus dem Athos-Kloster in Griechenland zurückgekehrter Mönch namens Antonij an. Er gilt als Begründer des Klosters. Erster Abt des Klosters war Feodossij, der dem Kloster seine Regeln gab. In den Regeln wurden Disziplin und Gehorsam vorgeschrieben, geistliche Übungen, Arbeit und Verzicht auf alles. Unter Feodossij wurde das Kloster über der Erde ausgebaut.

Zunächst entstanden Wohnund Wirtschaftsgebäude, und ab 1073-1078 wurde die Hauptkirche des Klosters, die Mariä-Entschlafens-Kathedrale (Uspenskyj) erbaut. Die Kirche war so schön, „so dass sie dem Himmel ähnlich sah“ – steht in der Chronik. 1240 wurde sie von den Mongolen zerstört, 1470 wiederhergestellt, nach dem Brand von 1718 von talentvollen Architekten und Meistern mit den prächtigsten Formen des ukrainischen Barocks restauriert. 1941 fiel sie einer Explosion zum Opfer. Heute wurde beschlossen, die Ruinen der Kathedrale nach ursprünglichen Zeichnungen wiederaufzubauen.

Ende des 11. und Anfang des 12. Jahrhunderts lebte im Kloster der berühmte Chronist Nestor, der bedeutende Denkmäler der altslawischen Literatur geschaffen hat. Am bekanntesten ist die „Erzählung von den vergangenen Jahren“, auch als Nestor-Chronik bekannt. Die erste Erwähnung des Höhlenklosters kommt in dieser Chronik 1051 vor.

Seit dieser Zeit gliederte sich das Koster in zwei Teile: die Obere Lawra auf dem Berg und die Untere Lawra mit den Nahen und Fernen Höhlen. Die einzelnen Höhlen wurden mit vielen Gängen miteinander verbunden. Sie befinden sich in einer Tiefe von 5 bis 20 Meter. Im 12. Jahrhundert sind in den Höhlen drei unterirdische Kirchen entstanden. Die Höhlen dienten nun als unterirdische Begräbnisstätten für Mönche, hohe Geistliche und Adlige. Hier sollen der berühmte Nestor, der Begründer des Klosters Antonij, der Ikonenmaler Alimpij, die Ärzte Agapit und Damian und sogar der legendäre Illja Muromez beerdigt sein.

Die spezifischen Klimaverhältnisse führten zu einer Mumifizierung der Verstorbenen. Deshalb galten die Kyjiwer unterirdischen Höhlen als Weltwunder und sind auch heute ein Ziel von Pilgerfahrten.

Die Bebauung der Oberen und der Unteren Lawra dauerte im 12. bis 18. Jahrhundert. Im 12. Jahrhundert ließ der im Kloster lebende Fürst Swjatoslaw aus Tschernihiw die Dreieinigkeits-Torkirche (Trojizka) (1106-1108) bauen. Die

311

Torkirchen waren typisch für Klosterund Stadtmauern der Rus. Diese Kirche, die Perle der altslawischen und ukrainischen Baukunst ist glücklicherweise fast unverändert erhalten geblieben.

Der mongolisch-tatarische Einfall zerstörte das Kloster. Die zweite Blütezeit begann erst um 1700. Die Obere Lawra wurde mit einer Steinmauer umgezogen. Es entstanden mehrere Kirchen: die Allerheiligenkirche (1696-1698) (Wsechswjatska) über dem Wirtschaftstor, die Kirche der Kreuzerhöhung (Krestowosdwishenska) (1700), die Gottesmutter-Geburtskirche (1696) und die Nikolaus-Hospital-Kirche. 1701-1773 wurde die Höhlendruckerei gebaut. Dort ist heute das Museum des Buches und der Buchdruckerkunst der Ukraine untergebracht.

Nach dem Brand von 1718 wurde von I.G. Schädel der Große Glockenturm (1733-1744) errichtet. Mit seiner Höhe 96,5 m ist er der größte Glockenturm der Ukraine und Rußlands. Im dritten Geschoß hingen 13 Glocken. Die größte davon wog 1636 Pud. Im unteren Gechoß befand sich die Bibliothek des Klosters.

Heute gibt es auf dem Territorium der Oberen Lawra mehrere Museen: das Museum der historischen Kostbarkeiten, das Museum der Theaterund Filmkunst, das Museum der ukrainischen Volkskunst und viele andere.

Der Untere Lawra gehört heute wieder dem Kloster.

zum Thema „Sitten und Bräuche der Ukraine“

Volkskunst

Die ukrainische Folklore ist ein wichtiger Teil der Nationalkultur. Volksmusik und Volkslieder waren immer eine wesentliche Stütze für die bedrohte Sprache und die Nationalkultur überhaupt.

In den zahlreichen Liedern spiegelt sich das traditionelle Landleben mit seiner Naturnähe und seinen Bräuchen. Vögel und Bäume werden in den Liedern zu Gesprächspartnern der Menschen. In traurigen oder lustigen Liedern werden Liebe, Sehnsucht und Trennung besungen.

Sehr viele Lieder sind der sagenhaften Zeit der Kosaken gewidmet. Das sind die sogenannten Dumy und Balladen (z. B. „Duma über den Kosaken Holota“). In diesen Liedern handelt es sich um den Kampf gegen türkische, tatarische und polnische Feinde, um Helden der Kosakenkriege und um den sozialen Protest des Volkes.

Es gibt Lieder für bestimmte Umzüge, Feste und Tänze. Sehr bekannt sind Lieder zu Weihnachten und Neujahr, die sogenannten „koljadky“ und „schtschedriwky“. Unter den Tänzen ist der akrobatische Hopak vielleicht der bekannteste. Es war ein Tanz der Bauernburschen und wurde bei den Kosaken gepflegt.

Vielfältig wie die Lieder sind auch die Volksinstrumente der Ukrainer. Am bekanntesten ist die Bandura (oder Kobsa). Banduristen (Kobsari), meist blinde Spieler und Sänger, zogen als hochgeachtete Volkskünstler seit der Kosakenzeit auf dem Lande umher. Die Bolschewiki vernichteten Anfang der 20er Jahre in systematischen Terrorexpeditionen diese Gruppe gezielt.

312

Das Ukrainische hat sehr viele Sprichwörter, die die Weisheit des Volkes, moralische Sentenzen und Regeln festhalten. Sie sind auch ein Bestandteil der Nationalkultur.

Die traditionelle angewandte Volkskunst hat in der Ukraine drei Hauptarten: Holzschnitzarbeiten, Stickereien und bemalte Ostereier. Alle drei haben ihre traditionellen Muster und Farben, die von Landschaft zu Landschaft variieren. In den Museen, Kunstgewerbeläden und auf den Märkten kann man feine geschnitzte Teller oder Schatullen, bestickte Hemden, Tischdecken und Tücher (ruschnyky), bunte Eier (pysanky) aus Holz bewundern. Zu den Erzeugnissen der traditionellen Kunst gehören auch gewebte Teppiche und Decken, bemalte Löffel und Puppen in Volkstrachten.

In manchen Städten gibt es ständige Ausstellungen der Volkskunst, so z. B. in Kyjiw im Museum für ukrainische Volkskunst und im Freilichtmuseum für Volksarchitektur und Lebensweise des ukrainischen Volkes oder in Lwiw im Schewtschenko-Freilichtmuseum.

313

Tabelle der starken und unregelmäßigen Verben

 

Infinitiv

Präsens

Imperfekt

Partizip II

1.

backen (пекти)

bäckt

buk

gebacken

2.

befehlen (наказувати)

befiehlt

befahl

befohlen

3.

beginnen (починати)

beginnt

begann

begonnen

4.

beißen

(кусати)

beißt

biß

gebissen

5.

bergen (ховати)

birgt

barg

geborgen

6.

bewegen (рухати)

bewegt

bewog

bewogen

7.

biegen (гнути)

biegt

bog

gebogen

8.

bieten (пропонувати)

bietet

bot

geboten

9.

binden (зв’язувати)

bindet

band

gebunden

10.

bitten

(просити)

bittet

bat

gebeten

11.

bleiben (залишатися)

bleibt

blieb

geblieben

12.

braten

(смажити)

brät

briet

gebraten

13.

brechen (ламати)

bricht

brach

gebrochen

14.

brennen (горіти)

brennt

brannte

gebrannt

15.

bringen (приносити)

bringt

brachte

gebracht

16.

denken (думати)

denkt

dachte

gedacht

17.

dürfen (мати дозвіл)

darf

durfte

gedurft

18.

empfehlen (рекомендувати)

empfiehlt

empfahl

empfohlen

19.

essen (їсти)

ißt

gegessen

20.

fahren (їхати)

fährt

fuhr

gefahren

21.

fallen (падати)

fällt

fiel

gefallen

22.

fangen

(ловити)

fängt

fing

gefangen

23.

finden (знаходити)

findet

fand

gefunden

24.

fliegen

(літати)

fliegt

flog

geflogen

25.

fließen

(текти)

fließt

floß

geflossen

26.

fressen

(жерти)

frißt

fraß

gefressen

27.

frieren

(замерзати)

friert

fror

gefroren

28.

gebären (народити)

gebärt

gebar

geboren

29.

geben (давати)

gibt

gab

gegeben

30.

gehen (іти)

geht

ging

gegangen

31.

gelingen (вдаватися)

gelingt

gelang

gelungen

32.

gelten

(коштувавати)

gilt

galt

gegolten

33.

genesen (одужувати)

genest

genas

genesen

34.

genießen

genießt

genoß

genossen

 

(насолоджуватися)

 

 

 

35.

geschehen (траплятися)

geschieht

geschah

geschehen

36.

gewinnen (здобувати)

gewinnt

gewann

gewonnen

37.

gießen (лити)

gießt

goß

gegossen

38.

gleichen (бути схожим)

gleicht

glich

geglichen

39.

gleiten

(ковзати)

gleitet

glitt

geglitten

40.

graben (копати)

gräbt

grub

gegraben

314

41.

greifen (хапати)

greift

griff

gegriffen

42.

haben (мати)

hat

hatte

gehabt

43.

halten

(тримати)

hält

hielt

gehalten

44.

hängen (висіти)

hängt

hing

gehangen

45.

heben (піднімати)

hebt

hob

gehoben

46.

heißen (зватися)

heißt

hieß

geheißen

47.

helfen

(допомагати)

hilft

half

geholfen

48.

kennen (знати)

kennt

kannte

gekannt

49.

klingen (дзвеніти)

klingt

klang

geklungen

50.

kommen (приходити)

kommt

kam

gekommen

51.

können (могти)

kann

konnte

gekonnt

52.

lassen (веліти;

läßt

ließ

gelassen

 

примушувати; залишати)

 

 

 

53.

laufen

(бігати)

läuft

lief

gelaufen

54.

leiden

(терпіти)

leidet

litt

gelitten

55.

leihen

(позичати)

leiht

lieh

geliehen

56.

lesen (читати)

liest

las

gelesen

57.

liegen

(лежати)

liegt

lag

gelegen

58.

lügen

(брехати)

lügt

log

gelogen

59.

mißlingen (не вдаватися)

mißlingt

mißlang

mißlungen

60.

mögen (хотіти)

mag

mochte

gemocht

61.

müssen (мусити)

muß

mußte

gemußt

62.

nehmen (брати)

nimmt

nahm

genommen

63.

nennen (називати)

nennt

nannte

genannt

64.

pflegen (доглядати)

pflegt

pflegte

gepflegt

 

 

 

 

 

(pflog)

(gepflogen)

65.

raten

(радити)

rät

riet

geraten

66.

reiten

(їздити верхи)

reitet

ritt

geritten

67.

rennen (бігти)

rennt

rannte

gerannt

68.

riechen (нюхати)

riecht

roch

gerochen

69.

rufen (кликати, звати)

ruft

rief

gerufen

70.

schaffen (створювати)

schafft

schuf

geschaffen

71.

scheiden (розділяти)

scheidet

schied

geschieden

72.

scheinen (світити)

scheint

schien

geschienen

73.

schießen (замикати)

schießt

schoß

geschossen

74.

schlafen (спати)

schläft

schlief

geschlafen

75.

schlagen (бити)

schlägt

schlug

geschlagen

76.

schließen

(замикати)

schließt

schloß

geschlossen

77.

schneiden

(різати)

schneidet

schnitt

geschnitten

78.

schrecken (лякатися)

schrickt

schrak

geschrocken

79.

schreiben

(писати)

schreibt

schrieb

geschrieben

80.

schreien (кричати)

schreit

schrie

geschrien

81.

schweigen (мовчати)

schweigt

schwieg

geschwiegen

315

82.

schwellen (пухнути)

schwillt

schwoll

geschwollen

83.

schwimmen (плавати)

schwimmt

schwamm

geschwommen

84.

schwören (клястися)

schwört

schwur

geschworen

85.

sehen (бачити)

sieht

sah

gesehen

86.

sein (бути)

ist

war

gewesen

87.

senden (посилати)

sendet

sandte

gesandt

 

 

 

 

(sendete)

(gesendet)

88.

singen (співати)

singt

sang

gesungen

89.

sinken (опускатися)

sinkt

sank

gesunken

90.

sinnen (думати)

sinnt

sann

gesonnen

91.

sitzen

(сидіти)

sitzt

saß

gesessen

92.

sollen

(бути повинним)

soll

sollte

gesollt

93.

sprechen (говорити)

spricht

sprach

gesprochen

94.

springen (стрибати)

springt

sprang

gesprungen

95.

stehen (стояти)

steht

stand

gestanden

96.

stehlen (красти)

stiehlt

stahl

gestohlen

97.

steigen

(підніматися)

steigt

stieg

gestiegen

98.

sterben (вмирати)

stirbt

starb

gestorben

99.

stoßen

(штовхати)

stößt

stieß

gestoßen

100.

streiten (сперечатися)

streitet

stritt

gestritten

101.

tragen

(носити)

trägt

trug

getragen

102.

treffen

(зустрічати)

trifft

traf

getroffen

103.

treten

(ступати)

tritt

trat

getreten

104.

trinken (пити)

trinkt

trank

getrunken

105.

trügen

(обдурювати)

trügt

trog

getrogen

106.

tun (робити)

tut

tat

getan

107.

vergessen (забувати)

vergißt

vergaß

vergessen

108.

verlieren (губити)

verliert

verlor

verloren

109.

wachsen (рости)

wächst

wuchs

gewachsen

110.

waschen (мити, прати)

wäscht

wusch

gewaschen

111.

wenden (повертати)

wendet

wandte

gewandt

 

 

 

 

(wendete)

(gewendet)

112.

werden (ставати)

wird

wurde

geworden

113.

werfen (кидати)

wirft

warf

geworfen

114.

wiegen (зважувати)

wiegt

wog

gewogen

115.

wissen (знати)

weißt

wußte

gewußt

116.

wollen

(хотіти)

will

wollte

gewollt

117.

ziehen (тягти)

zieht

zog

gezogen

118.

zwingen (примушувати)

zwingt

zwang

gezwungen

316

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