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Stil. Morphologie Nach Bernhard Sowinski.doc
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Aber mit zauberisch fesselndem Blicke

Winken die Frauen dem Flüchtling zurücke,

Warnend zurück in der Gegenwart Spur.

In der Mutter bescheidener Hütte

Sind sie geblieben mit schamhafter Sitte,

Treue Töchter der frommen Natur. (Schiller, »Würde der Frauen«)

Die Übersicht zeigt, welch unterschiedliche Verwendungsmöglichkeiten das Beiwort bietet. Vor allem wegen der Fähigkeit zur charakterisierenden und wertenden Aussage ist es heute ein beliebtes Ausdrucksmittel der Werbesprache:

Entdecken und genießen Sie diese friedvolle Stelle weitab von der Realität des Alltags an den weißen Sandstränden mit Kokosnußpalmen und den Casuarina-Bäumen mit ihren federartigen Zweigen. Eine unberührte Welt mit üppiger Vegetation und immer neuen Abenteuern. (Touristikwerbung)

Der Zwang zur größten Kürze in den Informationen teurer Zeitungsanzeigen begünstigt die Aufzählung von Eigenschaften in der Form adjektivischer Reihungen. Als Beispiel dafür steht eine Partner-Suchanzeige, die auch als Muster für Such- oder Verkaufsanzeigen anderer Art gelten kann:

Attraktive junge Dame aus besten Kreisen, Anf. 30/1,70, blond, blaue Augen, ev., led., feminin, kultiviert, sehr musikalisch, musische Ambitionen, natürlich, liebenswertes Wesen, sportlich, sucht adäquaten christlichen Lebensgefährten mit Herzens- und Geistesbildung ...

Die Anzeigenwerbung hat inzwischen zahlreiche Formen des Beiwortgebrauchs in der Textgestaltung entwickelt75, die die Vielfalt der inhaltlichen wie formalen Möglichkeiten wirkungsvoller Adjektivverwendungen sichtbar machen.

Stilwerte des Verbs

Über die verschiedenen grammatischen Abwandlungsformen des Verbs und ihre stilistische Bedeutung wurde schon gesprochen (vgl. S. 168 ff.). Hier gilt es, einiges über die inhaltlichen und stilistischen Leistungen dieser Wortart nachzutragen. Die neueren grammatischen Einsichten veranlassen uns zunächst, das Verb nicht mehr ausschließlich als »Tätigkeitswort« zu betrachten. Es gibt neben den Tätigkeitsverben auch solche, die einen Zustand, einen Vorgang, ein Geschehen oder ein Verhältnis ausdrücken. Dementsprechend ist auch der Stilwert verschieden. Vergleicht man etwa Sätze mit Verben wie lernen, ruhen, gedeihen, knallen, hasten, geschehen, besitzen, sein, wird man feststellen, daß neben inhaltlichen Unterschieden auch die Eindruckswirkung jeweils anders ist. Bedeutung und semantischer wie stilistischer Wert des Verbums hängen vielfach vom dazugehörigen Subjekt oder Objekt ab.

Der verbale Charakter kann sich fast ganz auf das Substantiv verlagern wie bei den Verbalsubstantiven, so daß das Verb nur noch Formwert als Tempus- und Modusanzeiger und als Bindeglied zu Objekten oder adverbialen Angaben besitzt (z.B. Die Anmeldung ist jederzeit möglich); er kann aber auch so stark sein, daß er fast allein erscheint (z.B. es donnert).

Die Bindung zahlreicher Verben an ihre Kontextwörter kann dazu führen, daß der semantische Wert der Wörter schwankt. W. Schneider führt dafür die unterschiedlichen Bedeutungen des Verbs »schlagen« in verschiedenen Objektbindungen an76:

Der Fuhrmann schlägt das Pferd. – Ich schlage den Partner im Schachspiel – Die Uhr schlägt Mitternacht. – Lärm schlagen, eine Schlacht schlagen; Takt schlagen; radschlagen; Falten schlagen, ein Kreuz schlagen; die Harfe schlagen; sich aus dem Sinn schlagen.

Stilwörterbücher bringen zahlreiche Beispiele dieser Art. Manche Verben gehen mehr oder weniger feste Verbindungen ein, andere bleiben sehr frei in ihrer Kombinationsfähigkeit. Diese Verbindungen können semantischer wie grammatischer Natur sein. So gehören beispielsweise zum Verb pflügen Wörter wie Bauer, Landmann, Knecht, Genossenschaftler oder ähnliche Nomina agentis als Subjekt, Wörter wie Acker, Feld, Boden, Wiese u.ä. als Objekt.77 Grammatisch feste Verbindungen liegen bei den Funktionsverben vor, zumeist Kombinationen aus Verbalsubstantiven und semantisch neutralisierten Verben (z.B. zur Verfügung stellen, in Frage stellen usw.), aber auch in ähnlichen Bildungen und Redewendungen (z.B. zur Sache kommen). Stilistisch sind solche Verbindungen zumeist bestimmten Funktionsstilen (z.B. dem der Verwaltung) vorbehalten, in denen die kommunikative und sprachliche Genauigkeit und Ökonomie vor Prinzipien der sprachlichen Differenzierung und Variation rangieren. In der gehobenen, besonders der dichterischen Sprache, werden allzu starre Verbbindungen gern gemieden (bis auf bildhafte Wendungen), übertragene Verwendungsweisen und Bedeutungen der Verben bevorzugt (vgl. S. 256 ff.). Das Verb erweist sich ohnehin als die Wortart, die (neben bestimmten Substantiven) besonders häufig metaphorisch gebraucht wird.

Dort aber, wo Verben mit starkem Bedeutungsgehalt im angemessenen Er-zählzusammenhang erscheinen, üben sie eine starke Eindruckswirkung aus; man hat sogar von einer mimischen Kraft bestimmter Verben gesprochen.78 Bei fünf- bis zehnjährigen Kindern etwa läßt sich beobachten, daß sie oft auf Verben des Schlagens, der Bewegung oder der Äußerung mimisch-intuitiv reagieren. Aber auch andere Verben können ähnlich suggestiv wirken.

Der bedeutungsrmäßige wie stilistische Reichtum der Verben beruht nicht nur auf der großen Zahl der Verblexeme und der zusätzlichen Bildungsmöglichkeiten, sondern auch auf einer Reihe »innerer« (d.h. semamischer wie grammatischer) Differenzierungsmöglichkeiten, von denen hier die Aspekte und Aktionsarten sowie die semantischen Abwandlungen mit Hilfe von Affixen (Vor-, Zwischen- und Nachsilben) zu erwähnen sind.

Während die slawischen Sprachen verschiedene grammatisch-morphematische Formen besitzen, um die Aspekte eines verbal verdeutlichten Geschehens, nämlich Andauer oder Abgeschlossenheit, auszudrücken, geschieht dies im Deutschen auf verschiedene, allerdings kaum systematisierte Weise: durch die Wahl bestimmter Wörter, präfigurierter oder unpräfigurierter Verben oder durch adverbiale Zusätze.79

Die Mehrzahl der einfachen (nicht abgeleiteten) deutschen Verben drückt im Präsens das Andauern eines Geschehens aus, ist somit durativ (imperfektiv) (z.B.: blühen, leben, atmen, schwimmen) oder aspektneutral. Nur wenige einfache Verben besitzen heute noch einen punktuellen, perfektiven Audruckswert, geben das Einmalig-Abgeschlossene des Geschehens kund: z.B. finden, treffen, stoßen. Durative und aspektneutrale Verben können durch Präfigierung leicht perfektiv werden, vgl. schlagen: zuschlagen, fahren: abfahren, bauen: erbauen, blicken: erblicken. Aspekt- und Aktionsarten verschmelzen hier oft miteinander. Die zeitliche Begrenzung oder Offenheit ist ebenso durch Adverbzusätze markierbar, z.B.: Er wohnte dort nur drei Tage. Er sah ihn nur eine Sekunde.

Die Präfigierung von Verben führt häufig zugleich zu Änderungen in der Aktionsart wie in der Valenz einzelner Verben.

Unter Aktionsart versteht man die Art und Weise, in der das verbal bezeichnete Geschehen abläuft.80 Diese Verlaufsweise kann im Deutschen besonders durch bestimmte Affixe (Vor- und Nachsilben) gekennzeichnet werden, in einigen Fällen auch durch lexematisch verschiedene Synonyme (z.B. durativ: reden – perfektiv: sagen) und schließlich durch den unterschiedlichen Gebrauch der Perfektbildungen mit »haben« und »sein«.

Es gibt verschiedene Gruppierungen der Aktionsarten. Die wichtigsten Gruppen sind die durativen und perfektiven Verben, die wir oben bereits unter dem Begriff des Aspekts erläuterten, die aber zugleich Aktionsarten umfassen. So zählen zur perfektiven Gruppe 1. die ingressiven oder inchoativen Verben, die den Anfang eines Vorgangs kennzeichnen (z.B. erblühen, entflammen, tagen = Tag werden); 2. die resultativen Verben, die das Ende eines Vorgangs kennzeichnen (z.B. aufessen, verbrennen, durchschneiden, aber auch: ernten); 3. terminative Verben, die nur einen bestimmten Verlaufszeitraum kennzeichnen (z.B. kaufen, sehen, beißen, nehmen); 4. punktuelle Verben (z.B. entscheiden, zusagen, anfassen, u.ä.). Zur durativen Gruppe wären zu zählen: 1. die Intensiva, die eine verstärkte Handlung ausdrücken (vgl. biegen/ bücken, hören: horchen, schwingen: schwenken); 2. die Iterativa, die einen sich wiederholenden Vorgang kennzeichnen (vgl. streichen: streicheln, flattern, sticheln, krabbeln u.ä.); 3. die Diminutiva (verkleinernde Verben, die aber auch als Iterativa aufgefaßt werden können: hüsteln, lächeln, spötteln, tänzeln usw.); 4. die Erstreckungsverben (bringen, kommen u.ä.). Daneben sind die Kausativa und Faktitiva (Bewirkungsverben, z.B. tränken) recht zahlreich.

Stilistisch sind solche verbalen Abwandlungsformen als Ausdrucksvarianten von Bedeutung. Sie ermöglichen eine größere Genauigkeit in den Charakterisierungen der Geschehnisse und erlauben zugleich bestimmte Perspektiven der Darstellung, z.B. den Eindruck des Ironischen, wenn statt der üblichen Verben verkleinernde Formen gewählt werden.

In neuerer Zeit haben bestimmte Verbpräfigierungen auch in kultur- und sprachkritischer Hinsicht Beachtung gefunden. Insbesondere die Zunahme von Bildungen mit be-, er- und ver- (auch zer-) hat zu manchen sprach- und stilkritischen Überlegungen geführt. Denn häufig gehen mit derartigen Abwandlungen vorhandener Verben auch Änderungen in den syntaktischen Fügungen und damit im Ausdruck der Beziehungen zwischen den genannten Größen der Sätze einher.

Zahlreiche intransitive Verben werden so zu transitiven; sachbezogene Ausdrucksweisen treten oft an die Stelle von ursprünglich partnerbezogenen Ausdrucksweisen: Man rät nicht mehr dem Fragenden, sondern berät ihn; man schenkt den Kindern nicht mehr etwas, sondern beschenkt sie mit etwas; Invaliden werden berentet; Kranke begutachtet u.dgl. Die Kultur- und Sprachkritik81 hat derartige Bildungen in eine Reihe mit ähnlichen Verben gestellt, in denen ebenfalls die Menschen zum Objekt anderer, oft anonymer Subjekte werden (z.B. Die Alten werden erfaßt, betreut, eingewiesen, beeinflußt, beansprucht, beeindruckt, beglückwünscht, beunruhigt usw.). Man hat sogar, in konsequenter Fortführung der These, daß die sprachlichen Fügungen Ausdruck geistiger Einschätzungen sind, vom »inhumanen Akkusativ«83 und vom Ausdruck »der geistigen Haltung des modernen Zeitalters»83 gesprochen, dabei aber übersehen, daß hier Bildungen vorliegen, deren Typ in der Rechtssprache schon seit Jahrhunderten geläufig ist und heute in der Sprache der Wirtschaft und Verwaltung weiterwirkt. Die meisten präfigierten Verben dieser Art sind somit an bestimmte Funktionsstile gebunden und in ihrer Verwendung vielfach sprachökonomischen Gesichtspunkten unterworfen. Es bleibt eine stilistische Entscheidung, ob solche Wörter auch in andere Funktionsstile übernommen werden können, ohne gegen Prinzipien der Stileinheit und sprachlich-stilistischen Angemessenheit zu verstoßen.

Ähnliche Fragen ergeben sich bei der Gruppe der Funktionsverben, auf die wir schon mehrfach hingewiesen haben (vgl. S. 166, 226). Auch hier handelt es sich um ältere Bildungstypen, die sich in bestimmten Funktionsstilen, vor allem in der Sprache der Verwaltung, durchgesetzt haben, zum Teil wohl deshalb, weil ihre Bildungs- und Ausdrucksweise bestimmten Verwaltungsvorgängen angemessener ist als die semantisch entsprechenden einfachen Verben. P. v. Polenz hat dies am Beispiel von entscheiden, einem Verb mit punktueller Aktionsart, und zur Entscheidung bringen, einer Kombination eines Verbalsubstantivs mit dem semantisch abgeschwächten Erstreckungsverb bringen ausführlich erläutert.84 Danach vermag eine solche Kombination auch die »vorbereitende Phase« sowie die besondere Tätigkeitsart (Aktionsart, z.B. bewirkend, beginnend u.ä.) auszudrücken und erweist sich darin als vielseitiger und funktionaler verwendbar als entsprechende einfache Verben. Daß manche dieser neuartigen Verbkombinationen auch semantische Bereicherungen mit sich bringen, ist durch v. Polenz am Beispiel von kennen aufgezeigt worden, wo zu den traditionellen Ableitungen erkennen, kennenlernen, bekanntmachen, -geben, -werden zahlreiche »aktionsartbezeichnende Funktionsverbformeln« gehören: zur Kenntnis bringen, zur Kenntnis geben, in Kenntnis setzen, zur Kenntnis nehmen, zur Kenntnis kommen (gelangen) und schließlich auch »akkusativische Formeln« wie Kenntnis geben, Kenntnis nehmen, Kenntnis bekommen (erhalten, erlangen).

Während von kultur- und sprachkritischer Seite (G. Wustmann85, K. Korn86, D. Sternberger87, M. Lichnowsky88) derartige Bildungen als »Schwellformen« o.ä. abgelehnt und verurteilt werden, haben sich mehrere Sprachwissenschaftler (K. H. Daniels89, F. Tschirch90, P. v. Polenz91, H. G. Heringer92 u. a.) für die Anerkennung dieser Formen als leistungsfähige Neuentwicklungen (mit älteren Vorstufen) ausgesprochen.

Die Stillehre wird hier nach der funktionalen Bindung und Angemessenheit fragen müssen. Übernahmen dieser Verbkombinationen aus dem Verwaltungsdeutsch in einen hoch- oder schriftsprachlichen Text, der anderen Ausdrucksabsichten dient, oder gar in die Sprachebene der Dichtung können durchaus vorkommen und der Mitteilung oder Charakterisierung dienen. Ihre Häufung sollte jedoch nur in den entsprechenden Funktionsstilen erlaubt sein. Wo aber ein einfaches Verb funktional und semantisch angemessener wirkt, verdient es den Vorzug.

Zum Schluß sei noch auf die stilistische Bedeutung der verbalen Wortbildung hingewiesen. Bereits irn 18. Jh. wurden zahlreiche Neubildungen durch Präfixzusätze zu anderen Verben versucht. Heute dominieren solche Neubildungen in der Form der Ableitungen mit Hilfe von Vorsilben, und der Bestand einfacher Verben nimmt nur wenig zu (vgl. S.206 ff.). Gerade deshalb interessieren die Bemühungen, mittels ungewöhnlicher Verbindungen besondere stilistische Wirkungen zu erreichen. Wir finden schon im 19. Jh. neue Verbbildungen aus substantivischen Lexemen.

Helmt mir die gefurchte Stirne!

Harnischt mir die welke Hand! (C. F. Meyer, »Papst Julius«)

Aus Gegenstandsbezeichnungen werden hier instrumentale oder ornative Verben93, die umständliche Beschreibungen mit »anlegen« u.ä. ersparen. Nach C. F. Meyer finden sich solche Bildungen auch bei Liliencron; manche seiner Neubildungen haben Entsprechungen in der Umgangssprache (z.B. zipfeln, tigern). Von Rilke stammen verbale Neubildungen wie unruhigen, blechern, anfrühen u.ä.94 Besonders bildungsfreudig sind einige expressionistische Autoren, z.B. A. Döblin (angrellen, gasen, aschend), G. Trakl (blindet, nachtet), A. Stramm (stummen, gehren, schricken), L. Schreyer (niseln, tieren, blennen, steinen, monden, sternen, weiben, mannen, kinden u.ä.). Als Früchte des Expressionismus sind auch additive Zwillingsbildungen aus zwei Verblexemen anzusehen, auf die noch die heutige Werbesprache gelegentlich zurückgreift. So finden sich schon bei A. Döblin: sprudelwallte, bei A. Kerr: rollrasselt, lebdämmern, bei H. Broch: knarrknirschen, J. Ponten: schwatzlachte: Die stilistische Wirkung solcher Kumulationen besteht wohl vor allem in ihrem Verfremdungseffekt und dem anschließenden Enträtseln solcher Bildungen, die semantisch nahestehende Verben kombinieren. Moderne Prägungen wie: saugbohnern, klopfsaugen sind dagegen stärker additiv.

Derartige Doppelwörter blieben aber verhältnismäßig selten und scheinen den immanenten Variationsmöglichkeiten des Verbs wenig zu entsprechen. Eine Sonderstellung in der Wortbildung nehmen die Partizipien als Zwischenformen zwischen Verben und Adjektiven ein. Sie sind mit verschiedenen anderen Wortarten kombinierbar: z.B. mit (Objekts-)Substantiven: todbringend, leidgeprüft, handgemalt; Adjektiven: hartbedrängt, rotleuchtend, frühvollendet; Präpositionen: angemessen; Adverbien: rechtsgerichtet. Dies ist bei den Infinitiven der entsprechenden. Verbformen kaum möglich (vgl. Tod bringen, hart bedrängen, anmessen, nach rechts richten). Die Kompositabildungen entsprechen hier einem größeren Konzentrationsgrad der Wortverwendung und somit der sprachlichen Ökonomie, ohne an semantischem und stilistischem Wert einzubüßen.

Der Stilwert der Verben kann somit recht differenzierter Natur sein. Ihr leistungsbedingter Grundwert ist an die Eigenschaft als Vorgangswörter im weiten Sinne gebunden und wird durch die semantischen Kategorien der Verben weiter differenziert. Ein »verbaler Stil«, der durch das Vorwalten verbaler Ausdrucksweisen geprägt ist, kann dementsprechend recht unterschiedlicher Art sein. Sein Charakter ergibt sich vor allem aus der Opposition zu den heutigen Möglichkeiten substantivischer Ersatzformen (z.B. Verbalsubstantiven älterer und neuerer Art). In der Entscheidung für eine möglichst häufige Verwendung finiter Verbformen bleibt er zudem an bestimmte Funktionalstile und Stilformen gebunden (z.B. Erzählungen u.ä.).

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