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Kunstbiennale in Venedig Goldener Löwe geht an einen Deutschen

Standing Ovations für die Japanerin Yoko Ono, die wie der Amerikaner John Baldessari für das Lebenswerk geehrt wurde. Gleich zur Eröffnung der 53. Kunstbiennale in Venedig ist der deutsche Künstler Tobias Rehberger mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet worden.

er Pavillon der USA und der deutsche Künstler Tobias Rehberger sind zur Eröffnung der 53. Kunstbiennale am Samstag in Venedig mit Goldenen Löwen ausgezeichnet worden. Die USA erhielten den Preis für den besten nationalen Beitrag auf der Biennale. Der aus Esslingen stammende Rehberger, Professor der Städelschule in Frankfurt am Main, wurde für sein Werk "Was du liebst, bringt dich auch zum Weinen" als bester Künstler geehrt. Der 1966 geborene Künstler hat im Biennale-Zentralpavillon eine Cafeteria gestaltet, die gleichzeitig eine Kantine und ein vielschichtiges Kunstwerk ist.

Die USA stellen in ihrem Pavillon den Künstler Bruce Nauman mit seinen "Topological Gardens" vor. Den Silbernen Löwen für den besten Nachwuchskünstler der 53. Biennale vergab die fünfköpfige Jury an die Schwedin Nathalie Djurberg, die in Berlin lebt und arbeitet. Zur Jury gehörte auch die deutsche Autorin und Journalistin Julia Voss.

Auch die Ehrenlöwen wurden bei der feierlichen Eröffnung der Kunstschau "Weltenmachen" in Anwesenheit des italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano vergeben. Mit anhaltendem Beifall gefeiert wurde Yoko Ono, Witwe von John Lennon. "Als Schlüsselfigur der Nachkriegskunst hat sie Pionierarbeit auf den Feldern der Performance und der Konzeptkunst geleistet und gehört heute zu den einflussreichsten Künstlerinnen Japans und des Westens", sagte Biennale-Präsident Paolo Baratta. Der zweite Ehrenlöwe würdigt den Kalifornier John Baldessari, der als herausragender Meister der visuellen Kunst ausgezeichnet wurde. Die Biennale-Leitung hatte bereits im Februar die Vergabe dieser Ehrenlöwen bekanntgegeben.

Am Sonntag öffnet die Biennale in der Lagunenstadt ihre Pforten für das Publikum. Bis zum 22. November zeigen mehr als 90 Künstler aus 77 Nationen ihre Werke auf zwei zentralen Ausstellungsflächen, den Giardini und dem Arsenale, sowie in etlichen Palazzi Venedigs.

DPA

Das schönste Museum der Welt

Es war ein Kampf. Trotz schlechter Voraussetzungen ist er gewonnen - neben den Münchner Pinakotheken schillert ein neues Juwel: das Museum Brandhorst, ein wahres Farbwunder mit seiner Fassade aus 36.000 bunten Keramikstäben. Sammler Udo Brandhorst spricht von einer einmaligen Konstruktion - nicht nur des Bauwerks. Von Anja Lösel

Schuld sind die störrischen Nachbarn. Hätten sie nicht so hartnäckig protestiert, sähe das Museum Brandhorst heute ganz anders aus: weniger schön, weniger bunt, weniger aufregend. "Die Münchner Grantler können sehr stur sein", sagt der Architekt Matthias Sauerbruch. Das war ziemlich lästig - und am Ende ein Riesenglück. Denn die notorischen Nörgler zwangen ihn zum Umdenken und machten das Farbwunder erst möglich.

Ursprünglich war nämlich eine Glasfassade geplant für das neue Juwel im neuen Münchner Museumsviertel. Die aber hätte den Straßenlärm verstärkt und auf die Nachbarhäuser zurückgeworfen. Matthias Sauerbruch und seine Büro- und Lebenspartnerin Louisa Hutton mussten sich etwas Neues überlegen - und erfanden eine Fassade, wie sie noch nie zuvor gebaut wurde.

36.000 Keramikstäbe glitzern nun in 23 verschiedenen Farben und machen das Museum Brandhorst zu einem unverwechselbaren Kleinod, das sogar die benachbarte Pinakothek der Moderne überstrahlt. Einige sind zart und pastellig, andere sehr kräftig glasiert in Rot, Grün, Gelb und Blautönen. Jeder einzelne Stab hat seinen genau festgelegten Platz, sechs Wochen dauerte es, bis alle fixiert waren. Wunderschön sieht das aus, je nach Blickwinkel kräftig gestreift oder mit verschwimmenden Farbfeldern.

Das neue Museum Brandhorst Am 18. Mai war die offizielle Eröffnung, ab dem 21. Mai ist es für das Publikum geöffnet. Bis zum 24. Mai darf jeder Besucher umsonst ins Museum. Wer sich lange Wartezeiten ersparen will, reserviert sich im Internet unter Museum Brandhorst einen Termin für seinen Besuch und bekommt einen persönlichen Code.

So beliebt ist die Fassade inzwischen, dass Souvenirjäger versuchen, sich ein Andenken heraus zu brechen. Zum Glück kaum möglich, denn die Keramikstäbe sind fest verankert und sehr stabil, dazu selbst reinigend und frostsicher. Eine zweite Fassadenschicht aus gefaltetem Lochblech, etwa zehn Zentimeter unter der ersten, schluckt unliebsame Geräusche - und befriedigt sogar die grantelnden Nachbarn.

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