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Malerei Plastik Architektur.doc
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Erläuterungen

die Aquarellmalerei – die Wasserfarbenmalerei auf Papier

die Pastellmalerei– die mit Farbstiften aus weicher Kreide ausgeführte Malerei

die Temperamalerei– die Malerei mit Farben, die sich mit Wasser verdünnen, nach dem Austrocknen aber nicht mit Wasser lösen lassen

die Freskomalerei– die auf feuchtem Kalkverputz aufgetragene, in Wasserfarben ausgeführte Malerei

das Staffelbild– transportables Bild (auf Leinwand oder Holz) im Gegensatz zur Wandmalerei

das Mosaik– ein aus kleinen farbigen Glas-, Stein- oder Holzstücken zusammengesetztes Bild

das Kolorit (die Farbgebung)– die Wiedergabe der Naturfarben im Bild (durch Farbstoffe), Farbwirkung eines Gemäldes

die Komposition– der formale Aufbau eines Gemäldes, gesetzmäßige Zusammenstellung verschiedener Elemente

die Perspektive– die Raumsicht, die gesetzmäßige Darstellung räumlicher Gegenstände auf einer Fläche, so dass Raumwirkung entsteht

Übungen zum text a

1. Bilden Sie Adjektive bzw. Adverbien zu den nachfolgenden Substantiven, schlagen Sie ihre Bedeutung nach:

die Malerei, die Linie, die Zeichnung, die Komposition, die Skizze, die Farbe

2. Vereinigen Sie die hier angeführten Adjektive mit den passenden Substantiven aus dem Text A zu attributiven Wortgruppen (z.B. eine meisterhafte Landschaft):

modern, stillos, gekünstelt, vollendet, schlicht, klassisch, primitiv, lebenswahr, leuchtend, zauberhaft, durchlichtet, geordnet, streng

3. Bilden Sie Verbalgruppen aus den hier angegebenen Verben und den passenden Substantiven aus dem Text A (z.B. ein Gemälde kopieren). Gebrauchen Sie diese Verbalgruppen in Sätzen:

nachahmen, kopieren, zeichnen, in den Rahmen spannen, bilden, füllen, ausführen, herstellen, malen, bringen

4. Übersetzen Sie ins Deutsche und ergänzen Sie sinngemäß:

1. Основными жанрами живописи являются … . 2. Наряду со станковой живописью различают также … . 3. Основные элементы картины – это … . 4. Живописцы работают в различной технике, например, … . 5. Прежде чем писать большое полотно, художник … . 6. Натюрморт – это изображение … . 7. Согласно законам композиции на переднем плане картины обычно … .

5. Übersetzen Sie folgende Wortverbindungen ins Deutsche und gebrauchen Sie sie in Sätzen:

позировать художнику, тона и полутона, полотно на историческую тему, станковая и стенная живопись, особое развитие живописи маслом, на заднем плане, залитый светом, бросаться в глаза, оставить незабываемое впечатление

6. Beantworten Sie folgende Fragen:

1. Was ist Ihr Lieblingsgemälde? 2. Zu welcher Gattung der Malerei gehört es? 3. Welche Gemäldearten kennen Sie? 4. Welche Maltechniken gibt es? 5. Wodurch unterscheiden sich Bilder in Öl und in Pastell?

Text B

1. Stellen Sie eine Gliederung zum Text zusammen und erzählen Sie den Text nach.

Die familie könig karls IV.

In Aranjuez angelangt, wurde Goya sogleich zum König gerufen. „Passen Sie auf, mein Lieber“, setzte ihm der König auseinander, „was ich mit Ihnen vorhabe! Sie müssen uns malen, Don Francisco, alle zusammen auf einem Bild.“

Selten hatte ein König Lust, zusammen mit seiner ganzen Familie einem Maler zu sitzen. Nur überaus hochgeschätzte Meister hatten solche Gruppenbilder ausführen dürfen.

„Ich habۥ mirۥs folgendermaßen gedacht“, sprach Don Carlos weiter. „Sie machen was Hübsches, Gemütliches und doch Würdiges. Ich könnte zum Beispiel meine Uhren vergleichen, oder ich spiele Violine. Sie verstehen, Don Francisco.“

Don Francisco verstand. Aber so stellte er sichۥs nicht vor. Ein Genrebild, niemals. Als er andern morgens erwachte, wusste er deutlich, was er machen werde. Er sah es vor sich, greifbar. Die Mitglieder der königlichen Familie sollten dastehen als diejenigen, wozu die Gnade Gottes sie macht, als König und Infanten. Einfach dastehen sollten sie in ihrem ganzen Glanz.

Anderes Tages stellten sich die spanischen Bourbonen allesamt, alte und junge, in der Grünen Galerie ein; ja, eine Hofdame hielt steif und behutsam einen prinzlichen Säugling, der offenbar auch auf das Gemälde sollte. Goya ging zu Werk. In die Mitte stellte er zwischen ihre beiden Jüngsten, die Zwölfjährige und den Sechsjährigen, die Königin; zu ihrer Linken, sehr im Vordergrund, pflanzte er den massigen Don Carlos hin. Diese Gruppe zu bilden, war einfach. Da war die unauffällig hübsche Infantin Maria Luisa mit ihrem Säugling, und zu ihrer Rechten ihr Mann, der Erbprinz von Parma, ein langer Herr, seinen Platz gut zu füllend. Die Verbindung zwischen dieser Gruppe und der Mitte stellte friedlich der alte Infant Don Antonio Pascual her, des Königs Bruder, der ihm lächerlich ähnlich sah; die drei noch übrigen Bourbonen füllten gut die vom Beschauer linke Seite des Bildes: der Thronfolger Don Fernando, ein sechsjähriger Junge mit nichts sagendem, leidlich hübschem Gesicht, sein jüngerer Bruder Don Carlos und ihre Tante, die unsäglich hässliche Donna Maria Josefa. Das war eine kindliche Komposition, und Goya sah voraus, man werde sie unbeholfen schelten; doch war sie gerade so für seine Zwecke die rechte.

In schneller Arbeit riss er die Skizze aufs Brett. Dann erklärte er, einzelne Herrschaften allein oder in kleinen Gruppen werde er noch um ein Paar Sitzungen bitten müssen. Sie alle zusammen brauchte er nunmehr ein einziges Mal, für eine letzte, große Farbenskizze. „Genehmigt“, sagte der König.

Noch am gleichen Tage, in dem provisorischen Atelier, das man ihm einrichtete, begann er zu arbeiten. Hier konnte er jedes einzelne Modell in genau das Licht stellen, in welchem es in dem Familienbild stehen wird, und er führte die Skizzen aus bis ins letzte Detail. Es wurden vier kleinere Porträtgruppen und zehn Einzelporträts.

Endlich war es so weit, dass er die Herrschaften untertänigst bitten konnte, ihm noch einmal in Gesamtarbeit und in Gala Modell zu stehen für die große Farbenskizze.

Da standen sie, und Goya beschaute sie und sah beglückt: der Einklang zwiespältiger Farben war da, reich, neu und bedeutend. Das Einzelne war untergeordnet dem Ganzen, und das Ganze war jedem Einzelnen. Die widerstrebenden Farben waren ein Geleucht, rot und golden die rechte Seite, die linke blau und silbern, in jedem Licht und Schatten, nur eben verschieden gestuft, und in jedem Schatten war Licht, und in all dem Geleucht standen nackt, hart und genau die Gesichter, das Gemeine im Ungemeinen. Er dachte das nicht, er hätte das nicht ausdrücken können: er spürte es.

Francisco begann zu malen, hastig, lange. Stille war, man hörte eine große Fliege gegen eines der Fenster summen…

Agustin schaute mit Bewunderung zu, wie unter Franciscos Hand das Innere und Verborgene allen sichtbar wurde. Und noch eines erkannte jetzt mit tiefer Freude Agustin, dass nämlich „Die Familie Carlos des Vierten“ ein politisches Bild wurde. Allein hütete sich, diese Erkenntnis laut werden zu lassen. Denn natürlich dachte Francisco nicht daran, „Politik“ zu malen. Er glaubte an, das absolute Königtum, er spürte Sympathie für diesen Monarchen. Aber die wüsten Ereignisse, die Spanien heimsuchten, die zerschlagenen Schiffe, der ausgeplünderte Staatsschatz, das Elend des Volkes, das alles war, während er malte, in Goyaۥs Hirn, ob erۥs wollte oder nicht. Und gerade weil er keinen Hass malte, sprang aus dem stolzen Leuchten der Uniformen, Orden und Juwelen, aus dem Gefunkel all dieser Attribute des gottbegnadeten Königtums die armselige Menschlichkeit der Träger dieses Königtums einem jeden mit nackter, brutaler Sachlichkeit ins Auge.

Es kam ein Tag, da setzte Goya die letzten Lichter auf. Und dann fragte er sich und den Freund: „Ist es fertig?“ Augustin schaute. Da waren die dreizehn Bourbonen. Da war die harte, grausame Wahrheit der kläglichen Gesichter und die zauberhafte, betäubende Farbenfülle ihres angeerbten Königtums. „Ja, es ist fertig“, sagte Agustin.

Das Gemälde trocknete, es wurde gefirnisst, Senior Julio Dacher, der große französische Rahmenmacher, spannte es in seinen Rahmen. Ein Tag wurde vereinbart, an dem die königliche Familie das Werk besichtigen sollte.

Da standen sie, die Bourbonen, nicht geordnet wie auf dem Bilde, sondern wahllos durcheinander, und sie schauten sich, die Bourbonen im Fleische, die gemalten an, ein jeder sich selber und ein jeder alle.

Es glitzerte und funkelte von der Leinwand, höchst königlich, und sie standen auf der Leinwand, lebensgroß, mehr als lebensgroß, lebenswahr, mehr als lebenswahr, unverkennbar für jeden, der sie einmal auch nur flüchtig gesehen hatte.

Don Carlos stand massig in der Mitte, auf dem Bilde und im Saal. Das Ganze gefiel ihm, er selber gefiel sich. Wie wunderbar ist sein kastanienbrauner Staatsrock gemalt, man sieht, dass er aus Samt ist, und wie genau der Griff des Degens und jeder Ordenstern und jedes Ordensband, und er selber wirkt bedeutend, er steht fest da, unerschütterlich. „Wie ein Fels“, denkt er.

Das Schweigen dauerte lange. Goya begann unruhig zu werden. Aber da tat Donna Maria Luisa den Mund auf. „Das haben Sie gut gemacht, Don Francisco“, sagte sie. „Das ist ein treues, wahres Bild, nicht süßlich, nicht geschmeichelt, sondern hart und stolz, geeignet, der Nachwelt zu zeigen, wie wir Bourbonen sind.“

Und sogleich fiel lärmend Don Carlos ein: „Ein ausgezeichnetes Bild. Ein Familienbild, genau wie wir es gewünscht haben. Wie groß ist es übrigens, wie hoch und wie breit?“ Goya gab Auskunft: „2,80 Meter hoch und 3,36 Meter breit.“ – „Ein in jeder Hinsicht großes Bild“, erklärte befriedigt Don Carlos.

(nach L. Feuchtwanger)

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