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Malerei Plastik Architektur.doc
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Erläuterungen

Meunier [møּ′nĭe:], Constantin (1831 – 1905) – berühmter fortschrittlicher belgischer Maler und Bildhauer.

der Sockel– die Stütze des Denkmals. In den Socken werden oft verschiedene Inschriften eingegraben (eingemeißelt). Vgl. das Postament – gewöhnlich größer, massiver als der Sockel (so hat das Puschkin-Denkmal in Moskau einen Sockel, das Juri-Dolgiruki-Denkmal dagegen ein Postament).

Text C

1. Lesen Sie den Text „Laokoongruppe“. Stellen Sie eine Gliederung zum Text zusammen und erzählen Sie den Text nach.

Laokoongruppe

Über ein plastisches Werk der Griechen soll hier eingehender gesprochen werden, weil es in der Geschichte des deutschen Geisteslebens des 18. Jahrhunderts eine besondere Stellung einnimmt. Das ist die Laokoongruppe. Drei griechische Bildhauer auf der Insel Rhodos – Agesandros, Athenodoros und Polydoros – haben dieses Werk im 1. Jahrhundert vor der Zeitwende geschaffen. Es stellt den trojanischen Priester Laokoon mit seinen beiden Söhnen dar. Alle drei werden von zwei gewaltigen Schlangen, die ein Gott geschickt hat, umstrickt und getötet.

Die ganze Geschichte wird so erzählt:

Die Griechen sind nach jahrelanger vergeblicher Belagerung der Stadt Troja scheinbar abgezogen. Sie haben ein großes Pferd zurückgelassen. Ein freiwillig zurückgebliebener, von den Trojanern aufgegriffener Grieche sagt, das Pferd sei ein Sühnegeschenk der Griechen. Es würde den Trojanern Glück bringen, wenn sie es in die Stadt zögen. Laokoon misstraut den Griechen. Er schleudert einen Speer gegen das Pferd. Da kommen vom Meere her zwei riesige Schlangen und töten ihn und seine Söhne. Laokoon hat also – dem Augenschein nach – unrecht. Das Pferd wird durch eine Bresche in der Mauer in die Stadt geschafft. Die Trojaner feiern den Abzug der Feinde. Nachts entsteigen dem hohlen Pferdeleibe bewaffnete Griechen. Sie rufen durch Flammenzeichen das in einer Hafenbucht versteckte griechische Heer zurück, und Troja fällt.

Lessing, der große Kritiker und Wahrheitssucher der deutschen Aufklärung, hat in seiner Schrift „Laokoon, oder über die Grenzen der Malerei und Poesie“ die Darstellungsgesetze des Bildhauers mit denen des Dichters verglichen. Dabei soll das Wort „Malerei“ im Titel seiner Schrift die Bildhauerei mit umfassen. Er führt aus: Die Griechen wollten in der bildenden Kunst nur das Schöne darstellen. Das Hässliche, Verzerrte milderten sie. Beim Dichter darf Laokoon schreien. Aber die Bildhauer dürfen ihn nicht schreien lassen. In der Plastik würde ein Loch entstehen, im Bild ein dunkler Fleck. Beides wäre hässlich. Dafür drücken aber in der bildnerischen Darstellung das Gesicht des Laokoon, seine Muskeln und Sehnen den Schmerz genugsam aus. Damit man das sieht, dürfen natürlich Laokoon und seine Söhne bei den Bildnern keine Gewänder Tragen, und die Schlangen dürfen sie nur leicht und locker umschlingen. Der Dichter schildert den ganzen Verlauf des Geschehenen vom ersten bis zum letzten Augenblick. Bildner und Maler dagegen können keinen Verlauf darstellen, sondern nur einen Augenblick. Dieser einzige Augenblick muss der Höhepunkt sein, auf den alles Geschehen zustrebt, und aus dem das, was noch folgt, begreiflich wird, hier also der Tod der drei Menschen. So hat die Phantasie des Beschauers die Möglichkeit, rückwärts schleifend und vorwärts eilend den gesamten Verlauf mitzuerleben.

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