Лексикология / Степанова М. Д., Чернышева И. И. Лексикология современного немецкого языка, 2003 / B5687Part36-91
.htmЛексикология современного немецкого языка 91 :: 92 :: Содержание 2.3.2.2. Zum gegenwärtigen Stand der Wortbildungslehre
Grundprinzipien, die den heutigen Stand der Wortbildungstheorie kennzeichnen, sind: synchrone Einstellung mit Neigung zum analytischen Aspekt; Behandlung der Wortbildung als System innerhalb des Makrosystems der Sprache; Explizitheit der Verfahren, zu denen auch die in der deskriptiven Linguistik ausgearbeiteten gehören: Morphemanalyse, Zerlegung in die unmittelbaren Konstituenten u.a.m. Es werden aber die Errungenschaften der klassischen Sprachwissenschaft, manche traditionelle Klassifikationen und Begriffe nicht aufgegeben, wenn auch gleichzeitig Neuerungen eingeführt werden. Die Theorie der Wortbildung zeigt dabei eine starke Neigung zur Explizitheit und Objektivität der Analyse.
Es können einige Grundfragen der Wortbildung genannt werden, an deren Lösung unsere Germanisten besonders aktiv arbeiten:
1. Die semantische Analyse der Wortbildungsstrukturen unter Anwendung der semantischen Methoden; dabei wird der onomasiologischen Seite der Ableitungen und der Zusammensetzungen besondere Aufmerksamkeit geschenkt43.
2. Das Wesen der Zusammensetzung und ihre Funktion im Deutschen44.
3. Die Beziehung zwischen Zusammensetzung und Ableitungen; das Vorhandensein der Halbaffixe und der Komponenten mit höher Frequenz45.
4. Die "innere Valenz" im weiten und im engen Sinne des Wortes46.
5. Ein neues Problem ist die kommunikativ-pragmatische Funktion der Wortbildungsstrukturen im Text. Vorläufig gibt es nur einige Aufsätze47 und Teile in Arbeiten, die der Wortbildung gewidmet sind48.
Es muss betont werden, dass nicht alle theoretischen Grundlagen der Wortbildung in den Arbeiten unserer Germanisten mit denen der deutschen Kollegen zusammenfallen. Es sind folgende voneinander abweichende Thesen zu nennen:
1. Wie bereits erwähnt, betrachten wir die Präfixbildung als Unterart der Ableitung neben der Suffigierung und nicht als selbständige Wortbildungsart: der zweite Gesichtspunkt ist in der deutschsprachigen Germanistik verbreitet.
2. Das Suffix des Infinitivs -(e)n wird, ebenso wie die Infinitivsuffixe in anderen Sprachen, nur als grammatisches Morphem betrachtet, da es in den übrigen Formen des verbalen Paradigmas verschwindet: in der deutschsprachigen Germanistik erscheint es auch als Wortbildungsmittel; dieser Unterschied ruft manche Folgen in der Wortbildungstheorie hervor.
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3. Die "Halbaffixe" ("Affixoide") werden verschieden aufgefasst, in der deutschsprachigen Germanistik teilweise auch als regelrechte Affixe.
Aber diese unterschiedlichen Gesichtspunkte betreffen nicht die Grundlage der heutigen Wortbildungslehre.
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