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Лексикология современного немецкого языка 85 :: 86 :: Содержание 2.3. ÜBER DIE GRUNDLINIEN IN DER DEUTSCHEN WORTBILDUNGSLEHRE

2.3.1. DIE WORTBILDUNGSLEHRE IN DER DEUTSCHSPRACHIGEN GERMANISTIK

2.3.1.1. Zur Geschichte der Wortbildungslehre in der deutschsprachigen Germanistik

In der klassischen deutschsprachigen Germanistik, d.h. in der 2. Hälfte des 19. und im 1. Viertel des 20. Jhs. wurde die Wortbildung vom diachronen Standpunkt aus beschrieben. Es gilt sowohl für J. Grimm als Schöpfer und Vertreter der historisch-vergleichenden Richtung in der Sprachwissenschaft (was seine Verdienste auf dem Gebiet der empirischen Methoden nicht ausschließt) als auch -später- für die Junggrammatiker, in erster Linie für H. Paul: die Wortbildung wird als Prozess, als Weg zur Erweiterung und Bereicherung des Wortschatzes behandelt, wobei auch das Endresultat, die Struktur der einzelnen Wörter in dem zu analysierenden Zustand der Sprache vom historischen Standpunkt aus beschrieben wird. So werden die Wörter, deren Stämme Restelemente enthalten, d.h. periphere Bildungen wie Demut, Bräutigam u.a.m. ihrer Herkunft entsprechend zu den regelrechten Komposita gezählt; die Präfixbildung wird als Zusammensetzung mit flexionslosen Wörtern als erstes Glied behandelt u.a.m. Der qualitativen Charakteristik der Wortbildungsarten und -mittel (ihrer Teilung in "produktive" und "unproduktive", d.h. im prozessualen Aspekt, dabei oft vom historischen Standpunkt aus) wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt, zum Unterschied von

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der Häufigkeit der Verwendung der entsprechenden Modelle in der Gegenwartssprache, d.h. von ihren quantitativen Besonderheiten. In der traditionellen Grammatik überwiegt die Tendenz, von den Einzelbelegen und nicht vom Ganzen auszugehen: der Mangel an Systembeträchtung der Sprache wird in der modernen Sprachwissenschaft "Atomismus der Junggrammatiker" genannt. Zu betonen ist ebenfalls, dass bei der Sprachanalyse, die für die Vertreter der traditionellen Theorie typisch ist, die Intuition des Sprachforschers eine besonders große Rolle spielte; diese Intuition führte oft zu richtigen Schlussfolgerungen, jedoch die expliziten Methoden blieben ihnen noch fern.

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