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Лексикология современного немецкого языка 60 :: 61 :: 62 :: 63 :: 64 :: 65 :: 66 :: Содержание 1.3.4. ELEMENTE DER SYSTEMHAFTIGKEIT IN DEN WECHSELBEZIEHUNGEN ZWISCHEN STAMMWÖRTERN UND ENTLEHNUNGEN

Probleme der Wechselbeziehungen zwischen Stammwörtern und Entlehnungen gehören zu den neuen Aspekten der Wortforschung. Die ältere Linguistik mit ihrer atomaren Betrachtung des Wortschatzes beschränkte sich bei der Erforschung des entlehnten Wortgutes lediglich auf die Prozesse ihrer formellen und semantischen Assimilation. Mit diesem Umstand haben sich heute bereits mehrere Sprachforscher kritisch auseinander gesetzt, vor allem diejenigen, die sich mit Entlehnungen im lexikalisch-semantischen System des Deutschen und Russischen befasst haben, aber auch andere. So

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heißt es z.B. in einer der semasiologischen Arbeiten: "Natürlich spiegelt der Wortschatz in vielen Fällen Geschichte wider: Die Christianisierung der Germanen, die normannische Eroberung Englands, das europäische Rittertum, die Mystik, die Aufklärung ... Aber: Gerade die Auswirkung der Übernahme neuer Wörter und das Verschwinden anderer Wörter auf die Struktur des Wortschatzes ist bis jetzt kaum untersucht worden"103.

Nur Fremdwörter, die neu erfundene oder neu eingeführte Dinge bezeichnen, z.B. Motel oder Hovercrqft, üben beim Hinzutreten zu dem vorhandenen Wortgut keine Wirkung auf ihre Umgebung aus104. Andere Entlehnungen bewirken Änderungen in thematischen und synonymischen Reihen des lexikalisch-semantischen Systems der entlehnenden Sprache. Die Beeinflussung der Stammwörter durch Entlehnungen ist aber kein einseitiger Prozess. Die Entlehnungen selbst werden durch Stammwörter, mit deren Bedeutung sie sich überschneiden, nicht minder verändert. Es handelt sich also dabei um Wechselbeziehungen, die in verschiedenen lexikalisch-semantischen Systemen verschiedenartig verlaufen und verschiedene Ergebnisse haben. Nachstehend sind die wichtigsten Typen solcher Modifikationen zu behandeln.

Wie bereits im Zusammenhang mit der Betrachtung der innersprachlichen Ursachen der Entlehnung (S. 53) ausgeführt wurde, beginnt das Zusammenwirken des lexikalisch-semantischen Systems der entlehnenden Sprache und der entlehnten Lexik schon beim Entlehnungsvorgang selbst. Der jeweilige Zustand des Systems setzt potentielle Entlehnungen voraus. So war es mit der Auffüllung der thematischen Reihe von Farbbezeichnungen aus dem Französischen und durch Vermittlung des Französischen, mit der Entlehnung abstrakter Lexik in einer der Entwicklungsperioden der deutschen Sprache u.a.

Das System der entlehnenden Sprache bestimmt ebenfalls eine auf verschiedenen Entwicklungsstufen des deutschen Wortbestandes belegte Regelmäßigkeit: Entlehnt wird nicht die ganze semantische Struktur eines Lexems, falls es mehrdeutig ist, sondern nur ein Semem, seltener zwei oder mehrere Sememe. Diese Erscheinung, die in verschiedenen Arbeiten mit Hilfe unterschiedlicher terminologischer Bezeichnungen beschrieben wurde, brachte besonders interessante Ergebnisse auf Grund der Erforschung formal ähnlicher, aber semantisch abweichender Wörter, die in verschiedenen Sprachen als Entlehnungen aus einer Quelle fungieren und in unserer Linguistik unter dem Namen "falsche Freunde des Übersetzers", auch "zwischensprachliche Homonyme" oder "zwischensprachliche Analogismen" bekannt sind. Da waren z.B. solche Lexeme zu erwähnen wie Quartier, Seance, Anekdote im Deutschen, квартира, сеанс, анекдот im Russischen, die in beiden Sprachen aus dem Französischen übernommen wurden und ihrer Form nach zwar sehr ähnlich sind, sich aber semantisch voneinander unterscheiden.

Von besonderem Interesse sind sie deshalb, weil sie als Entlehnungen aus ein und derselben Sprache eine potentiell identische Ausgangsform besitzen. In verschiedene lexikalisch-semantische Systeme versetzt, weisen sie eine unterschiedliche Entwicklung auf. Daher kann man bei solchen Wörtern

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sowohl das Gemeinsame als auch das Unterschiedliche der Entlehnungsvorgänge feststellen.

Die Analyse der parallelen französischen Entlehnungen im Deutschen und Russischen hat ergeben, dass beim ersten Entlehnungsvorgang bei 50 Prozent dieser Lexeme die semantische Struktur auf ein Semem reduziert wurde, obgleich im Französischen die meisten von ihnen mehrdeutig wa-ren105.

Die Reduzierung der semantischen Struktur der Entlehnungen beim Assimilationsvorgang wurde auch auf Grund der Analyse der terminologischen Lexik nachgewiesen106. Die Untersuchung der Gründe, warum nicht die ganze Bedeutungsstruktur der Fremdwörter entlehnt wird, lässt folgende System-haftigkeit dieses Prozesses feststellen:

Entlehnt werden Sememe, die im betreffenden System fehlen. Der jeweilige Stand des Systems ist bestimmend für die Einfügung oder Adaptation des Lexems oder nur einer bzw. einiger seiner lexisch-semantischen Varianten. So hat sich z.B. bei der Analyse der romanischen Entlehnungen im Deutschen erwiesen, dass oft übertragene Bedeutungen fremder Lexeme übernommen wurden, da die eigentlichen Bedeutungen durch deutsche Wörter bereits ausgedrückt wurden107.

Der zweite Prozess, der für die Assimilation des Wortes und seine Anpassung an ein neues lexikalisch-semantisches System entscheidend wirkt, ist die Entwicklung der semantischen Selbständigkeit.

Unter semantischer Selbständigkeit einer Entlehnung wird die Aufhebung der Dubletten-Beziehung in den synonymischen Paaren Fremdwort - Stammwort verstanden108. So sind z.B. die Wörter Job-Arbeit nicht austauschbar, denn der Angloamerikanismus, der nach 1945 übernommen wurde, bedeutet heute nicht nur "Arbeit". Er hat sich vom deutschen Wort se-mantisch und stilistisch differenziert und bezeichnet in der BRD umgangssprachlich vielmehr "eine gelegentliche, vorübergehende Beschäftigung", "Stellung", "Gelegenheit zum Geldverdienen", "Arbeit auf Zeit", Job hat Arbeit oder Beschäftigung nicht verdrängt, sondern hat dem Wortfeld eine besondere Nuance hinzugefügt, die erst in der Gegenwart Aktualität erhalten hat109.

Die Entwicklung der semantischen Selbständigkeit ist die wichtigste Voraussetzung für die Einbürgerung eines Fremdwortes im Wortbestand der entlehnenden Sprache, denn die semantische Selbständigkeit manifestiert die Tatsache, dass das betreffende Fremdwort im lexikalisch-semantischen System seinen Platz einnimmt. Es wird zu einem notwendigen Lexem110.

Die semantische Selbständigkeit bedeutet also eine Einfügung des Fremdworts in ein neues lexikalisch-semantisches System und das setzt Wechselbeziehungen desselben mit Elementen dieses Systems voraus111. Dementsprechend ist der Prozess der Auseinanderentwicklung des Fremdwortes von seiner deutschen Entsprechung eine vielseitige Differenzierung. Sie kann semantischer und funktional-stilistischer Art sein.

Viele Fremdwörter passen sich dem lexikalisch-semantischen System an, indem sie die entsprechenden synonymischen oder thematischen Reihen mit

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funktional-stilistisch differenzierter Lexik auffüllen. Vgl.: Gesicht - Visage (derb, abwertend); Zeitung - Gazette (umg. abwertend); Strauß - Bukett (geh.).

Wie die Differenzierungsprozesse verlaufen und welche Differenzierungsart eintritt, eine semantische, funktional-stilistische oder beides, bestimmt das lexikalisch-semantische System. Dabei können Prozesse, die die Entstehung der semantischen Selbständigkeit bewirken, mehrstufig sein und die Folge eines Zusammenspiels von sozialen und sprachlichen Faktoren darstellen. Das lässt sich z.B. an der obenerwähnten Entlehnung des Wortes Job verfolgen.

Das Fremdwort ist zuerst ein Slangausdruck für Beruf oder gelegentlichen Nebenverdienst112.

Nach Angaben der Fachliteratur wird der Angloamerikanismus ursprünglich als Bezeichnung nicht für alle, sondern nur für bestimmte berufliche Tätigkeiten gebraucht, wobei eine wertende, genauer abwertende Bedeutung festgestellt wird: Der Job ist eine (oft kurzfristige) Tätigkeit, deren Hauptzweck der Gelderwerb ist. Im weiteren wird für das Fremdwort ein zunehmender Gebrauch in der Presse registriert, wobei es vielfach seine negative Wertung einbüßt113. Oft ist das Fremdwort in Kontexten belegt, wo die Beschäftigung das Element des Kurzfristigen voraussetzt. So beim Ferienjob der Studenten, die in der Ferienzeit ihren Unterhalt verdienen. Auf diese Weise entwickelt sich im Fremdwort ein neues differentiales Sem, wodurch sich die Bedeutung des Lexems sowohl von dem der Quellensprache (des Englischen und Amerikanischen) als auch von dem der deutschen Entsprechung Beschäftigung, Arbeit unterscheidet. Das lexikalisch-semantische System des Deutschen akzeptiert diese Auseinanderentwicklung der Wörter Job - Beschäftigung - Arbeit. Das neue Synonym mit seiner lexikalischen Bedeutung "eine vorübergehende Beschäftigung, Gelegenheitsarbeit, Arbeit auf Zeit" ist sprachökonomischer durch ein Lexem ausgedrückt als durch Umschreibungen114.

Dass die Differenzierungstendenzen des Lehngutes, je nach dem lexika-lisch-semantischen System auch unterschiedliche Ergebnisse und Entwicklungen aufweisen, kann man besonders deutlich an den parallelen Entlehnungen aus einer Quellensprache verfolgen.

So wurden z.B. von den vier lexisch-semantischen Varianten bzw. Sememen des französischen Lexems bagage115im 16. Jh. in die deutsche Sprache zwei entlehnt. Das Fremdwort bagage bedeutet: 1. "Gepäck, Reisegepäck", 2. "Tross". Dann wurde das Fremdwort in diesen Bedeutungen durch die deutschen Wörter infolge der puristischen Tätigkeit verdrängt. Bagage als "Gepäck" oder "Tross" wird in der deutschsprachigen Lexikographie als veraltet bezeichnet. Aber die französische Entlehnung hat im lexikalisch-se-mantischen System der deutschen Sprache eine neue, im Französischen nicht vorhandene lexisch-semantische Variante entwickelt: "üble Gesellschaft", "Pack", salopp abwertend. Im Russischen existieren zwei aus dem Französischen entlehnte Bedeutungen: 1. "багаж = 1. упакованные вещи (для перевозки), 2. запас знаний".

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Bei Entlehnung und Entwicklung der semantischen Struktur des französischen chef im Deutschen und Russischen ist ein umgekehrtes Verhältnis festzustellen116. Von den sechs lexisch-semantischen Varianten der lexikalischen Bedeutung des französischen Wortes werden ins Deutsche zwei entlehnt: 1. "Leiter, Vorgesetzter"; 2. "Geschäftsinhaber". Ins Russische wurde nur eine lexisch-semantische Variante entlehnt: "шеф, начальник, руководитель, заведующий". Dagegen ist im lexikalisch-semantischen System des Russischen eine absolut neue Bedeutung aufgekommen Chef: "учреждение, принявшее шефство (= покровительство) над кем-л., чём-л."

In jüngster Entwicklung der semantischen Struktur des Fremdwortes ist die Verwendung der Entlehnung als salopp vertrauliche Anrede für Unbekannte feststellbar: Hallo, Chef, wo ist die nächste Tankstelle?111

Die oben angeführten Beispiele zeigen neben den bereits besprochenen Merkmalen der Systemhaftigkeit bei der Integration der Entlehnungen noch eine gesetzmäßige Erscheinung: Die semantische Struktur der Entlehnungen ist im lexikalisch-semantischen System der entlehnenden Sprache in der Entwicklung begriffen. Wie andere Vollwörter einer Sprache weisen auch Entlehnungen eine Tendenz auf, ihre semantische Struktur zu erweitern. So wurde auf Grund der parallelen französischen Entlehnungen im Deutschen und Russischen festgestellt, dass 71,9 % der französischen Fremdwörter im Deutschen und 72,7 % derselben im Russischen neue lexisch-semantische Varianten entwickelt haben118.

Beim Gebrauch des entlehnten Wortgutes im System der entlehnenden Sprache wird noch ein Merkmal der systemhaften Wechselbeziehungen zwischen Fremdwort und Stammwort festgestellt. Es besteht in der Tendenz, die Mehrdeutigkeit der Lexeme (in der Paradigmatik) mit Hilfe von Fremdwörtern zu neutralisieren119.

Als Beispiel kann das Lexem Schlager dienen. Um 1880 als österreichische (Wiener) Neubildung aufgekommen, wohl nach dem zündenden Blitzschlag120, hatte das Wort ursprünglich nur die Bedeutung "erfolgreiches Lied". Dann begann sich die semantische Struktur des Wortes stürmisch zu entwickeln, und heute bedeutet das Wort: 1. "ein in Mode befindliches, international bekanntes, zündendes, oft sentimentales Tanzlied, auch aus Operette, Film oder Musical"; 2. "ein erfolgreiches Theaterstück"; 3. "ein erfolgreiches Buch"; 4. "ein erfolgreicher Film"; 5. "eine gängige Ware, die reißend abgesetzt wird".

Die Mehrdeutigkeit des deutschen Wortes Schlager wird durch entlehnte Synonyme neutralisiert. In der ersten Bedeutung konkurriert der Angloame-rikanismus Hit. Zwar ist dieses Fremdwort selbst vieldeutig ("erfolgreiches, allgemeinbeliebtes Musikstück", "Spitzenschlager" (Der Große Duden, Bd. 5), aber es wird im Deutschen vorwiegend als "Schlagerlied", "Tanzlied" gebraucht, vgl. folgenden Text: Von allen Werken, die auf Platten erscheinen, haben nur jene Chance, ein Hit zu werden, die auch der Rundfunk zu einem Hit machte121.

Besonders populär sind die Komposita Hitmusik, Hitparade122, vgl. die Hitparade von Radio Luxemburg. Von diesem Gebrauch schreibt B.Carstensen:

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"Hitparade, das am häufigsten vorkommende Kompositum, macht heute dem älteren Schlagerparade Konkurrenz"123.

Das zweite entlehnte Synonym, das neben Schlager im Sinne "ein modernes Schlagerlied" gebraucht wird, ist der Angloamerikanismus Song. Somit entsteht eine synonymische Reihe: Schlager = "Lied" - Hit - Song, in der die Entlehnungen mit dem Stammwort erfolgreich konkurrieren.

Auch für die vierte Bedeutung des deutschen Wortes werden je nach dem Charakter des Films entlehnte Synonyme gebraucht. Das sind die Anglo-amerikanismen Thriller und Hit. So wurden z.B. in der BRD-Presse unsere Filme "Anna Karenina", "Krieg und Frieden" u.a. als Hits bezeichnet.

Handelt es sich aber um einen Kriminalfilm oder einen ganz auf Spannungseffekte eingestellten Film, "Nervenreißer", so wird der Angloamerikanismus Thriller gebraucht, vgl. den Thriller "Lohn der Angst", u.a. Das gibt den Grund zur Aufstellung der zweiten synonymischen Reihe: Schlager = "Film" - Hit - Thriller.

Auf Grund der geläufigen Anwendung von Thriller als "ein aufregendes Buch" und dann einer älteren Entlehnung - Bestseller - in der Bedeutung "Verkaufsschlager" (meist von Büchern) kann man auch die dritte synonymische Reihe aufstellen: Schlager = "Buch" - Thriller - Bestseller.

Als Folge der semantischen Selbständigkeit der Entlehnungen tritt die formelle Assimilation ein, d.h. eine Anpassung in Lautung, Schreibweise, Formenbildung. Je nach der gegebenen Entlehnungsperiode verläuft diese formelle Integration verschieden, vgl. eine völlige Anpassung der ältesten mündlichen Übernahmen (Fenster, Ziegel, Mauer u.a.) und eine teilweise Anpassung in der Gegenwartssprache. Die vollständige formelle Assimilation kann auch ausbleiben. Die Abhängigkeit der anderen Arten der Assimilation von der lexikalisch-semantischen zeigt sich auch darin, dass der strukturelle Faktor nicht selten durch den semantischen überspielt wird. Das bedeutet: Das Geschlecht eines Fremdwortes wird durch die Anlehnung an ein deutsches Synonym bestimmt. So kennen wir die Wörter das Service (nach dem Französischen) in Anlehnung an das Geschirr, aber der Service "Kundendienst" (nach dem Englischen) in Anlehnung an der Dienst.

Freilich lässt sich nicht in jedem Fall eine überzeugende Erklärung geben, warum die Genusbestimmung bei manchen Fremdwörtern scheinbar nicht folgerichtig ausgefallen ist, vgl. die Farm gegenüber der Hof. Auch der zweite genusbestimmende Faktor des Fremdwortes - die wortbildende Struktur - ist vom lexikalisch-semantischen System der entlehnenden Sprache bedingt. Es handelt sich dabei um einen Parallelvorgang zu der genusbestimmenden Wirkung deutscher Ableitungssuffixe, vgl. der Teenager - im Deutschen ein Maskulinum, da das Wort auf -er auslautet124.

Unsere kurze Betrachtung der Systemhaftigkeit in den Wechselbeziehungen zwischen Stammwörtern und Entlehnungen lässt sich zusammenfassend folgenderweise formulieren:

l. Bei Einfügung der Entlehnungen in ein neues lexikalisch-semantisches System wird die semantische Struktur der Fremdwörter nur teilweise ent-

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lehnt. Die semantische Struktur oder das Bedeutungsgefüge der Fremdwörter wird reduziert.

2. In einem neuen lexikalisch-semantischen System zeigen Fremdwörter eine Tendenz zur Erweiterung ihrer semantischen Struktur.

3. Die Entwicklung der semantischen Selbständigkeit einer Entlehnung ist entscheidend für ihre Einbürgerung in ein neues System.

4. Alle anderen Abwandlungen und Prozesse, denen Entlehnungen beim Funktionieren in einem neuen lexikalisch-semantischen System unterliegen, sind sekundäre Folgen der semantischen Selbständigkeit: formelle Assimilation, wortbildende Produktivität, Geläufigkeit, regelmäßiger Gebrauch.

5. Die Wortschatzbereicherung durch die Entlehnung besteht nicht nur in der quantitativen Erweiterung des Wortbestandes, bei der Wörter entlehnt werden, die neue Gegenstände und Erscheinungen bezeichnen.

Die Bereicherung des Wortbestandes offenbart sich auch darin, dass das Lehngut Ausdrucksmöglichkeiten der entlehnenden Sprache durch begriffliche und funktional-stilistische Differenzierungen erweitert, die Fremdwörter in den betreffenden thematischen oder synonymischen Reihen bewirken.

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