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Kapitel 10_1.doc
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27.11.2019
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In immer kürzerem Zickzack, der Steigung entspre­chend, und nirgends war ein Ende abzusehen.

Als Bastian um acht auf die Uhr schaute, war es erst zwanzig Minuten nach sieben.

Noch federte er forsch voran — er war ja Treppen­steigen gewöhnt, schließlich wohnte er im vierten Stock ohne Lift. Aber er war noch niemals fünfzigmal hintereinander vier Treppen hochgestiegen.

Katharina lag weit zurück. Sie stieg langsam und stetig, so wie in dem einzigen Ganghoferfilm, den er als Knabe gesehen hatte.

Er blieb zwischen einem Zick und einem Zack des schmalen Pfades stehen und wartete auf sie. Und fragte, nur leicht außer Atem: "Gehe ich zu schnell?"

"Nein, nein, ich komm' schon nach."

"Sie müssen es mir sagen, wenn ich zu schnell stei­ge, ja?"

"Ich sag's."

Jetzt lagen noch anderthalb Stunden Aufstieg vor ihnen. Warum eigentlich? Wieso mussten sie hinauf? Um hinterher zu sägen, wir sind da oben gewesen? Dazu war der Berg nicht prominent genug.

Der Abstand zwischen ihnen verringerte sich. Es kam der Moment, da Katharina an Bastian vorbeistieg und freundlich fragte: "Naa?"

"Ich schau' mich um", japste er. "Will ja schließlich was von der Landschaft haben —."

Die Landschaft war überhaupt nicht da. Sie lag hin­ter den dicht stehenden Baumstämmen.

Katharina ging anscheinend ohne Anstrengung vor ihm her. Wieso machte ihr das Steigen nicht aus? Warum beherrschte sie alles so vollkommen? Aber das lag nur an ihren starken Profilsohlen. Die hafteten am Berg. Die dünnen Kreppsohlen seiner Clarks dagegen...

Nun verschwand sie hinter einer Biegung des Weges.

Bastian lief der Schweiß von der Stirn übers Gesicht, in seinen keuchenden Mund. Wahrscheinlich stand er kurz vor einem Herzinfarkt. Er hatte erst kürzlich von einem Mann gelesen, der sich auf einem Berg einen Herzinfarkt geholt hatte, der Mann war zwar schon dreiundfünfzig gewesen, aber manche traf s eben früher.

Milzstechen hatte er auch und dazu der Scheißruck­sack — ja, war er Luis Trenker??

Das macht sie absichtlich, dachte er unfroh. Sie will mir die Lust am Nachsteigen austreiben. Sie mag mich nicht. Aber hätte sie ihm das nicht unten sagen kön­nen?

Warum müssen Frauen bloß so anstrengend sein? Er kannte nur anstrengende Frauen.

Zum Beispiel Susi.

Susi. Die frühstückte jetzt und schob anschließend den Kinderwagen durch die Isarauen oder den Englischen Garten — lauter ebenerdige, gepflegte Wege.

Glückliche Susi.

Und erst Kathrinchen. Das wurde gefahren!

Aufgaben zum 10. Kapitel (Teil 1):

1. Vorlesen und übersetzen von „Als Susi…“ bis „… mehrmals durchgeschaut“.

2. Fragen.

3. Wortschatz:

  • das Gebiss

  • mit j-m befreundet sein

  • stänkern mit Dat., gegen Akk.

  • einen Tritt in den Hintern bekommen

  • j-n anpöbeln

  • schlau

  • bereuen

  • j-m leicht/schwer fallen

  • verlangen

  • durch Taschen fummeln

  • sich vergewissern

  • klagen über Akk.

  • kurzsichtig

  • feige sein

  • piepegal sein

  • sich verringern

  • sich die Zunge abbeißen

4. Inszenieren Sie ein Gespräch zwischen Brüdern Karl und Bastian.

5. Warum kam es zu der brüderlichen Auseinandersetzung? Wer von den Brüdern hatte recht?

6. Beschreiben Sie das Verhalten von Bastian und Katharina während der Wanderung.

7. Katharina sagt, dass sie und Bastian ganz verschieden seien. Hat sie recht? Begründen Sie Ihre Meinung.

8. Was hätte Susi an diesem Tag denken und fühlen können? Leben Sie sich in ihre Rolle ein und erzählen Sie über ihre Erlebnisse.

9. Kreuzworträtsel

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