- •Сборник упражнений по лексикологии современного немецкого языка
- •Рецензент
- •Пояснительная записка
- •Wortbildung Zusammensetzung
- •Ableitung
- •Abkürzung
- •Entlehnung
- •Semantik
- •Phraseologie
- •Strukturelle und genetische analyse
- •Historische analyse Archaismen
- •Neologismen
- •Semantische analyse Synonyme
- •Antonyme
- •Homonyme
- •Wortfamilien
- •Soziale und territoriale analyse des wortschatzes Berufslexik
- •Jargonismen
- •Argotismen
- •Dialektismen
- •Umgangssprachliche Lexik
- •Allseitige analyse
- •Etymologisches und erläuterndes wörterbuch (als Beilage zu den Übungen) Abkürzungen
- •Содержание
Entlehnung
Übung 1. Schreiben Sie die entlehnten Wörter aus. Bestimmen Sie anhand der Wörterbücher ihre Herkunft:
1. «Ich hab ein Flugblatt mit seinem Namen gekriegt — ein Urlauber hat’s mir geschickt — mit einer Kinderschrift war die Adress’ g’schrieben...» (D. Brehm.) Er kam zornig zurück, und als Mathilde wahrheitsgetreu schilderte, auf welche Weise der Direktor die drei Bäuerinnen von der Promenade verjagt hatte,schlug er mit der Faust auf den Tisch... (L. Frank.)«Sag mal, hast du es partout darauf abgesehen, mich mit deinen Kaprizen verrückt zu machen?» (F. C. Weiskopf.) 4. «Und in den italienischen Lagern gibt's, hab'ich gehört, Makkaroni aus weißem Mehl. Soviel du pampfen kannst...» (F. C. Weiskopf.) 5. ... ihr sei nicht gut, sie müsse eine Grippe in sich haben, er solle ihr doch etwas Kodein besorgen und, wenn möglich, auch einen Glühwein (F. C. Weiskopf). 6. Es soll Menschen geben, die aus angeborener Bosheit intrigieren, sich nur in einer Stinkatmosphäre von Tratsch und Klatsch wohl fühlen. Er machte sich Vorwürfe, daß er diesen Schuft, diesen stupiden Biertrinker und banalen Spaßmacher nicht früher schon durchschaut hatte (W. Bredel). 7. Es fing damit an, daß das Telefon läutete auf dem Büro. Wolfgang Pagel war grade dabei, eine telegrafische Postanweisung auszuschreiben an die gnädige Frau... (H. Fallada.) 8. Das Kind gehörte überdies der Straße, und nicht weniger als seine Fibel beanspruchten es die Kornsäcke, die auf Leiterwagen vorbeirasselten (H. Mann). 9. Da die drei Neugeborenen ebenfalls kurzhaarig und kohlschwarz waren, glaubte Mathilde zuerst, die Säugende läge allein in der Garage (L. Frank). 10. Er hob einen Bogen hoch, hielt ihn dicht vor die Augen, legte ihn wieder hin und nahm nun erst umständlich einen Kneifer aus dem Futteral (R. Braune). «Es sind die besten Masurkatänzer...» (Th. Fontane.) Die Dichterklause im Hotel 'Walhalla' ist ein kleiner, getäfelter Raum. Eine Büste Goethes steht auf einem Regal mit Büchern, und Photographien und Stiche von deutschen Klassikern, Romantikern und ein paar modernen Schriftstellern hängen herum. Die Klause ist der Versammlungsort für den Dichterklub und die geistige Elite der Stadt (E. M. Remarque). 13. Ich komme auf die Große Straße. Langsam schiebt sich ein Demonstrationszug vom Markt her heran (E. M. Remarque). 14. Nur über dem Adalbert-Werk krepierten immer noch Schrapnells (A. Zweig). 15. Zuletzt wurde noch ein Kokoslaüfer gelegt, wie bei einer Galahochzeit, dann trat Roßmeier auf den gegenüberliegenden Bürgersteig, umnochmals alles zu überprüfen, und fegte mit einer kleinen herrischen Bewegung des Zeigefingers Hausdienerund Pikkolos ins Hotel zurück (B. Kellermann). 16. Damit stand sie auf, strich sich das Kleid glatt und ging/ ins Haus, den Samowar zu bringen... (A. Zweig.) 17. Ach Gott, das ist ein großes Warenhaus, noch nicht ein Zehntel so groß war je ein Betrieb, in dem Pinneberg bis dato gearbeitet, noch nicht ein Hundertstel vielleicht (H. Fallada). 18. Es gehörte Mut dazu, dieses Ersuchen an die Stadträte zu richten, die zur Zeit Krügers wegen hunderttausend Mark zetermordio schrien (B. Kellermann). 19. «... ich bin etwas nihilistisch angeflogen und habe keinen rechten Glauben an pastorale Heiligsprechung.» (Th. Fontane.) 20. «Der Bertin ist heute zum letzten Male hier, er muß zurück zu einer Lausekompanie, und ich habe vor, ihm noch ein Abschiedsgeschenk zu machen, ein sonderbares Notabene.» (A. Zweig.) 21. Aber sie schob sie beiseite und hielt ihm wortlos ein Päckchen guter russischer Papiros hin... (A. Zweig.)
Übung 2. Bestimmen Sie den Grad und die Mittel der Assimilation der fettgedruckten Wörter (grammatische, orthographische, phonetische, wortbildende):
1. „Der Mensch lebt, Punkt. Es gibt Gulasch im „Walhalla“, Gulasch mit Kartoffeln, Gurken und Salat. Ich habe das Menü gesehen, als ich von der Bank kam.“ (E.M. Remarque). 2. “Sind Sie Käfersammler?” „Nein“, erwidern Georg und ich unisono (E.M. Remarque). 3. „Jetzt jammern sie über die Boykottierung alles Englischen durch die Iren.“ (J. Tralow). 4. Denn seit der Boykotterklärung vor dem Gefängnis in Kenmare war sie im ganzen Lande volkstümlich geworden (J. Tralow). 5. „Die erkennt er nicht mehr an“, unterbricht Gladstone und fügt nach einer Pause hinzu, „er will sich an der Boykottbewegung in Irland beteiligen.“ (J. Tralow). 6. „Sie scheinen noch immer nicht zu verstehen, Fräulein Zimmermann, daß man uns ganz einfach boykottiert!“ sagte er zu seiner Sekretärin... (B. Kellermann). 7. Ein jüngerer Rußki nun die Mütze im Genick, das blonde Haar auf der Stirn, reichte sein Geldstück hin... (A. Zweig). 8. Die Dramatisierung von “Karl und Anna“ war für Michael erregtes Erlebnis (L. Frank). 9. „‛Schlorndorf’, sagten wir als Studiker.“ (A. Zweig). 10. Landhäuser, aus Holz gebaut, nennt man Datschen (A. Zweig). 11. Dort standen wohlgeordnet zirka siebenhundert Bücher und Broschüren (A. Scharrer). 12. Überhaupt, durch nichts könne einem das Wesen und die Lebensart eines Volkes besser nahegebracht werden als durch das Medium der Musik und der Literatur (J. Petersen). 13. Auf dem kleinen Tisch im Vorraum stand für mich jetzt immer ein Frühstückgedeck, nett und liebevoll arrangiert... In meinem Zimmer standen Blumen. In einer herrlichen, alten japanischen Vase. (J. Petersen). 14. Ihr Visum für Frank reich ist bereits vor drei Tagen abgelaufen, Monsieur!» begann er (J. Petersen). 15. Ich war wie ein Automat, den jemand eingeschaltet hatte, und dessen Mechanismus nun weiterlaufen mußte. Präzis. Doch gefühllos (J. Petersen). 16. Inunserem Lager existierte seit langem eine illegale Parteiorganisation... Was dies alles für einen, von uns bedeutete, können Worte schwer wiedergeben. Die Partei lebte! Auch hier, in der Mordluft des Lagers (J. Petersen).
Übung 3. Schreiben Sie die entlehnten Wörter aus, bestimmen Sie, welcher Gruppe (deutsche, internationale oder Fremdwörter) sie angehören:
1. Der Wirt, hemdärmelig und mit grüner Schürze über dem umfangreichen Bauch, trat für einen Augenblick vor die Tür des Cafes. Er erkannte Adrienne und winkte ihr zu. Als sie eintrat, stand der Kaffee, sehr hell und dampfend, schon auf dem Fenstertischchen (F. C. Weiskopf). 2. Lehrer Kern geht langsam zum Katheder. Er schreibt keine Nummer in sein Notizbuch (E. Strittmatter). 3. Es ist ein kleiner Modesalon, die Dame kann sich dort ein Wiener Strickkleid kaufen... oder ein Kleid aus purer Seide... (H. Fallada.) 4. Silaf stand im Pyjama unterm Türrahmen. «Bitte, rufe den Professor an. Ich habe Fieber.» Sein Gesicht glühte (L. Frank). 5. Sie nahmen offenbar die ganze Breite des Palaisflügels ein, denn man konnte auf der einen Seite durch ein Doppelfenster Häuserfassaden, auf der andern durch eine Balkontür Bäume und efeubedeckte Parkmauern sehen (F. C. Weiskopf). 6. Miserabel. Dabei fallen sie noch — und die Preise steigen (Kl. Mann). 7. «Das ist natürlich für jeden Menschen ein merkwürdiges Gefühl, wenn endlich all das Gerede und Geschrei aufhört und all die diplomatischen Tricks, und die Wahrheit herauskommt...» (A. Seghers.) 8. Viel lieber säße er jetzt in einem gutgeheizten Atelier in Montparnasse oder Montmartre und beteiligte sich an der Weiterentwicklung der französischen Malerei, der Picasso und Bracque neue Wege geöffnet haben (A. Zweig). 9. Sie war ohne Hut herübergelaufen, in einem weißen Seidencape aus kostbaren spanischen Spitzen mit halbmeterlangen Fransen und einem Zobelkragen, in dem das ondulierte Blond halb versank (L. Frank). 10. Zwölf Stunden schlief der Armierer Bertin, fast ohne sich zu rühren, in der Zelle, in die das Wachtkommando ihn mit Mantel und Decken an diesem Abend einschloß (A. Zweig). 11. Beim Diner wachte Fabian langsam auf, aber er hatte keinen guten Tag, und es fiel ihm nichts Beachtenswertes ein (B. Kellermann). 12. Da sie sich erinnerte, schon diniert zu haben, fand sie sich einen Augenblick nicht zurecht (H. Schreiber). 13. Nichts verriet mehr den Steward (H. Schreiber). 14. Jedenfalls sind es vollständig legitime Dinge, die dieser Grämling beobachtet (H. Fallada). 15. Pinneberg steht unentschlossen auf der Straße. Die Laternen brennen schon, hinten im Ufa-Theater leuchtet es festlich (H. Fallada). 16. Die Messe beginnt um neun Uhr. Ich sitze an der Orgel und sehe die letzten Patienten hereinkommen (E. M. Remarque). 17. Er trägt einen altmodischen, geschweiften und rauhen Zylinder... (Th. Mann.) 18. Und nun wurde es still, denn auf dem Rathausturme schlug es sieben, und die Gardine, die bis dahin den Bühnenraum verdeckt hatte, wurde langsam zurückgezogen (Th. Fontane). 19. In unbeschreiblicher Eleganz sieht man dort das Bild eines Balles. Die Herren sind, wie Georg, im Smoking oder im Frack (E. M. Remarque). 20. «Du Ferkel!» schreit sie. «Du Doppelferkel! Mein Kimono!» (E. M. Remarque.) 21. Der Wirt erscheint mit einer Art italienischem Salat. Er hat seine Schläfrigkeit gegen ein sportliches Interesse eingetauscht (E. M. Remarque). 22. Das nach vorn zu gelegene Zimmer von gleicher Größe, das keine Sonne, dafür aber viele hohe Lehnstühle und grünverhangene Familienbilder hatte, war ihm zu trist und öde (Th. Fontane). 23. Und als diese des Ringes unsichtig wurde, hob sie sich von der Tafel und sagte... (Th. Fontane.) 24. Auf einmal geriet das Ganze in eine tolle und ausgelassene Bewegung. Die Karrees hatten sich aufgelöst, und springend und gleitend stob alles umher; man beschloß die Quadrille mit einem Galopp. Die Paare flogen zum rasenden Eiltakt der Musik an Tonio Kröger vorüber, chassierend, hastend, einander überholend, mit kurzem, atemlosem Gelächter (Th. Mann). 25. Auch schmackhafter Keks war da (A. Scharrer). 26. Da er zu Fuß kam, wurde er ohne viel Feierlichkeit empfangen. Der Portier und ein sehr feiner, schwarzgekleideter Herr, welcher die Honneurs, machte und beständig mit den kleinen Fingern seine Manschetten in die Ärmel zurückstieß, musterten ihn prüfend und wägend vom Scheitel bis zu den Stiefeln, sichtlich bestrebt, ihn gesellschaftlich ein wenig zu bestimmen, ihn hierarchisch und bürgerlich unterzubringen und ihm einen Platz in ihrer Achtung anzuweisen... (Th. Mann.)
Übung 4. Schreiben Sie aus folgenden Sätzen die Fremdwörter aus, charakterisieren Sie dabei ihre Merkmale (Orthographie, Phonetik, Semantik, manchmal auch das Vorhandensein eines deutschen Äquivalentes):
1. Heiß und feucht, wie ein unsichtbarer Dampf, strich der Monsun durch die breiten Avenuen und die großen Gärten der Europäervillen (H. Schreiber). 2. Paul schwieg, solange der Boy am Tisch hantierte, und Raymonde wurde sich plötzlich ihrer Unzruhe bewußt (H. Schreiber). 3. «Gangster kann man auch sein, wenn man zeitlebens nicht hinter seinem Schreibtisch hervorkommt.» (H. Schreiber.) 4. Frau Pagel starrt wütend ihr Brot mit Jam an (H. Fallada). 5. Er spricht kaum etwas, aber er hat ein verbindliches, liebenswürdiges, etwas wesenloses Lächeln — diesen Damen aus dem neuen Westen gefällt er sehr. Ein Kavalier alter Schule — ein Grandseigneur — da sieht man, was blaues Blut ist! (H. Fallada.) 6. Er schaut liebevoll auf das Bild einer Hollywood-Party (E. M. Remarque). 7. Woher er den Salat mit der Mayonnaise hat, ist ein Rätsel (E. M. Remarque). 8. Nun schien der Tanz aufs neue beginnen zu sollen. Der Adjunkt entfaltete eine umfassende Tätigkeit. Er eilte umher und forderte alle Welt zum Engagieren auf, räumte mit Hilfe des Kellners Stühle und Gläser aus dem Wege, erteilte den Musikern Befehle... (Th. Mann.) 9. Die Erklärung, die von Mademoiselle mit outrierter Ungeniertheit offeriert wird,... erscheint mir sehr wenig glaubwürdig (F. C. Weiskopf). 10. «Wie fahren Sie, Tonio, wenn ich fragen darf? Welche Route nehmen Sie?» (Th. Mann.) 11. Beim Abendessen in der Kajüte war er Tonio Krögers Nachbar gewesen und hatte mit zagen und bescheidenen Bewegungen erstaunliche Mengen von Hummer-Omelette zu sich genommen (Th. Mann).
Übung 5. Übersetzen Sie folgende Sätze ins Russische und bestimmen Sie, ob die Bedeutung der fettgedruckten Internationalismen mit der Semantik der russischen Äquivalente zusammenfällt (Routine — рутина, Rolle — роль usw.):
1. ... seine Routine war so groß wie sein Genie, die eigene Rolle erledigte er nebenbei ... (Kl. Mann.) 2. «Wenn Sie hunderttausend weniger verlangen, haben Sie sie. Meine Provision ist zwanzig Prozent.» «Fünfzehn», erwidere ich automatisch (E. M. Remarque). 3. Reisende Artisten haben nicht viel Zeit übrig für Firlefanz (E. M. Remarque). 4. Alter und Dienstjahre würden es ihm erlauben. Seine Frau hatte nur gefragt, ob er sicher sei, daß er auch Pension erhalten werde? Hagemeister hatte bitter aufgelacht (W. Bredel). 5. Du scheinst wirklich noch nichts zu wissen, du naives Kamel, sonst wärest du nicht so dummdreist! (E. M. Remarque.) 6. Das Büro des Zentralrates macht darauf aufmerksam, daß alle hauptamtlichen Kader der täglichen Kleinarbeit der ehrenamtlichen Funktionäre und der Mitglieder größere Achtung entgegenbringen müssen («Junge Welt»). 7. Es sind da nicht bloß meine französischen Prinzipien, was die meisten derselben gegen mich anreizt (H. Heine). 8. Da nun Philippon trotzdem von der Jury verurteilt wurde, druckte er in seinem Journale seine Verteidigungsrede, und zu den Beweisstücken gab er lithographiert das Blatt mit den vier Karikaturgesichtern (H. Heine). 9. Mit wenigen milden Worten erreicht er seine Zwecke viel schneller als andere mit ihrer lautesten Polemik (H. Heine). 10. Es ist dasselbe System, für welches Österreich gegen die Reformation gestritten (H. Heine). 11. Angenehm von Gestalt, gesittet von Natur, gefällig von Herzen aus, sollte er das Muster der Jugend sein und die Freude der Welt werden (J. W. Goethe). 12. Serlo hatte sich geweigert, ihn bei der Probe zuzulassen (J. W. Goethe). 13. «Mensch, Gay, wie hast du das 'rausgekriegt!» — «Mit ein bißchen Intelligenz», knarrte es am anderen Ende. (B. Apitz.)
Übung 6. Schreiben Sie alle möglichen internationalen Wörter im Deutschen mit folgenden Elementen als erste Komponente, bestimmen Sie dabei ihre Herkunft, die Bedeutung der ersten Komponente und des ganzen Gebildes:
agrar- (agro-, agri-), anti-, anthro-, aqua-, archi-, auto-, ego-, extra-, homo-, inter-, major-, makro-, mikro-, milli(a)-, mille-, minor-, mono-, multi-, philo-, poli-, phos-, photo-, qua-, ratio-, tele-, thermo-, via-, vita-.
Übung 7. Schreiben Sie alle möglichen internationalen Wörter im Deutschen mit folgenden Elementen als zweite Komponente (manchmal in der veränderten Form), bestimmen Sie dabei ihre Herkunft, die Bedeutung der zweiten Komponente und des ganzen Gebildes (z. B. -logos — Lexikologie, -these — Antithese):
-logos, -grapho, -onoma, -theca, -centum, -meter, -these, -phon, -pode, -gamie, -kopie.
Übung 8. Schreiben Sie die abgeleiteten Wörter mit entlehnten Affixen aus, unterstreichen Sie die Affixe und bestimmen Sie anhand der Wörterbücher die Herkunft der Stämme, die Herkunft und die Bedeutung der Affixe:
1. «Das erlaubt sie auch nicht», bemerkt Pinneberg. «Wir wohnen hier ganz inoffiziell.» (H. Fallada.) 2. Die in Westdeutschland wieder kommandierenden Hitlergenerale haben in einer Denkschrift ein Programm zur allumfassenden Remilitarisierung Westdeutschlands vorgelegt («Junge Welt»). 3. «An der Grenze, Herr Studiosus; wir sind in Sachsen.» (H. Zinner.) 4. Aber dann, hatte er... gesehen, wie man... einen Eisbären und einen Königstiger in dick vergitterten Käfigen hinabließ, die wohl von Hamburg kamen und für eine dänische Menagerie bestimmt waren... (Th. Mann.) 5. Michael las hin und wieder, und die Sekretärin kämmte und bürstete ihr Haar, zupfte die Augenbrauen, zog sie nach mit dem Stift, manikürte die Hände. Sie lackierte die Nägel jeden Tag zweimal mit größter Sorgfalt (L. Frank). 6. Alois, der auf dem Heimweg von einer Spätschicht war (er arbeitete als Korrektor in einer großen Zeitungsdruckerei), befand sich ganz gegen seine Natur in einem aufgekratzten Zustand (F. C. Weiskopf). 7. Gewiß gab es in Arbeiterkreisen Männer und Frauen, die sich die Aufgabe gestellt hatten, in den Betrieben — vor allem in den Rüstungsbetrieben — antifaschistische Zellen zu gründen und systematische Sabotage zu organisieren (D. Brehm). 8. Mit einer Komödiantin ward ein Kult getrieben, als ob die Königin Luise auferstanden wäre! (Kl. Mann.) 9. Sie schien nachlässig und kapriziös zu improvisieren; in Wahrheit berechnete ihre große Intelligenz jede der Nuancen der kleinen, aber sorgfältig verteilten Effekte, mit denen sie ihr gebanntes Publikum zum Lächeln oder zum Schluchzen brachte (Kl. Mann). 10. Immerhin hinderte ihre Vitalität sie daran, stets nur die Wege des geringsten Widerstands zu gehen; ihr Abscheu vor Langeweile führte sie des öfteren zum Nachdenken; ihre Ironie ließ sie niemals ganz selbstzufrieden werden... (F. C. Weiskopf.) 11. «Du weißt, die gelungenen Demokraten in der Regierung, die Sozialrevolutionäre und Menschewiki, kapitulieren vor der Reaktion, verbieten ihr zuliebe unsere legalen Zeitungen, sind hinter unseren illegalen Preisen her, und da...» (F. C. Weiskopf.) 12. Ich bin der einzige Publizist hier, der Zugang zu diesem Material erhält (F. C. Weiskopf). 13. Ein junger Mann saß auf dem Sattel, ein Jüngling, ein unbesorgter Tourist. Ach, mein Gott, er erhob durchaus nicht den Anspruch, zu den Großen und Herrlichen dieser Erde gezählt zu werden! Er fuhr eine Maschine von mittlerer Qualität, gleichviel aus welcher Fabrik, ein Rad im Preise von zweihundert Mark, auf gut Glück geraten (Th. Mann). 14. «Von der Demontage redest du, aber davon, wie die sowjetischen Genossen uns vom ersten Tag an geholfen haben, die Produktion wieder in Gang zu bringen, sagst du kein Wort!» (H. J. Steinmann.) 15. Er mußte lange umherlaufen, bevor es ihm gelang, die Kodeintabletten aufzutreiben. Die erste Apotheke hatte keinen Nachtdienst, in der zweiten verlangte man ein ärztliches Rezept von ihm, und erst an einer dritten Stelle, im Nachbarbezirk, erhielt er das gewünschte Medikament (F. C. Weiskopf). 16. Ich bin in einer Zwangslage. Er hat die Eßmarken akzeptiert — also muß ich ihn akzeptieren. «Eduard Knobloch, Hotelier, Restaurateur, Poet, Billionär und Geizhals», erkläre ich nachlässig (E. M. Remarque). 17. Jedoch konnte der Intendant auch munter sein. Im Repertoire der Mittel, mit denen er verführte, hatte die typisch rheinische, bei ihm aber übermütig persönlich geprägte Lustigkeit ihren wichtigen Platz (Kl. Mann). 18. «Ich hatte den Auftrag, einen von den russischen Genossen jeden Morgen aus seinem Quartier verläßlich an den Ort zu bringen, wo die Konferenz stattfand, und dieser Genosse war eben Lenin.» (F. C. Weiskopf.) 19. Da kommen auch von dort her die braunen Banditen... Eine Falle? Verloren? ... Nein, Barni rennt geistesgegenwärtig in einen niedrigen Torweg. Aufgang an Aufgang gibt es hier, mit Treppen, die unmittelbar vom Torweg ins Hausinnere führen. Da Hinein? Nicht doch, Barni ist ein Pfiffikus, dort ist keine Rettung... (W. Bredel.)
Übung 9. Schreiben Sie entsprechende Entlehnungen zu folgenden einzelnen und fettgedruckten Verdeutschungen und bestimmen Sie, ob das Übersetzungslehnwörter seien:
I. Trauerspiel, Gewandmeisterin, Spielleiter, Spielplan, Theaterzettel, Lichtspielhaus, Drahtnachricht, Mundart, Lebenslauf, Zweikampf, Wetterkunde, Sternkunde, Mittelpunkt, Wenfall, Werfall, Eigenschaftswort, Zeitwort, Verfasser.
II. 1. Das Zweirad konnte dieser verzweifelten Last nicht lange widerstehen; es stand, es neigte sich, es fiel um (Th. Mann). 2. Er war vollkommen gefaßt und verleugnete keinen Augenblick den Kavalier (Th. Fontane). 3. Der Schlafwagen war nicht übermäßig besetzt; ein Abteil neben dem meinen war leer... (Th. Mann.) 4. Ich ... trage den Vervielfältigungsapparat «Presto» hinter den Vorhang (E. M. Remarque). 5. Denkschrift der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik an die XV. Tagung der UNO-Vollversammlung zur Abrüstungsfrage («Junge Welt»). 6. Hochstädter wurde unter dem Tisch von seinem Gegenüber, dem Reserveleutnant, angestoßen (F. C. Weiskopf). 7. Als Paul ausführte: «England, Belgien, Holland usw. haben ja alle große Kolonialgebiete», wurde er von mehreren anderen Freunden mit dem temperamentvollen Zwischenruf unterbrochen: «Hatten sie! Hatten sie!» («Junge Welt»). 8. Obwohl es ihm nicht gelang, in Moskau eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen, verzagte er nicht («Junge Welt»). 9. Als er im Gasthof abträllerte, war er eigentlich ganz hübsch dun, nur das alles jetzt schon wieder verflogen ist (H. Fallada). 10. Die heutigen Menschen seien durchweg noch von Ichsucht zerfressen, führten zwar gerne das Wort Gemeinnutz im Munde, dächten dabei aber nur an ihren Eigennutz (W. Bredel). 11. Christa zeigte nun einige Klosterhöfe, die sie meist selbst aufgenommen hatte (B. Kellermann). 12. Im vergangenen Jahr hatten sie einige Monate Spanien bereist und all diese Photos mitgebracht, meist Aufnahmen von Bauwerken und architektonischen Einzelheiten... (B. Kellermann.) 13. Ein Fahrstuhl fuhr ihn hinauf unter das Dach (H. Fallada). 14. Eine Stunde später gab er ihm eine Meldung zum Redigieren, und am Abend wurde er bereits als Berichterstatter in einen Vortrag über die Geheimnisse der ägyptischen Pyramiden geschickt (W. Joho).
Übung 10. Schreiben Sie die fettgedruckten Wörter und Wortverbindungen aus, erklären Sie ihre Struktur und bestimmen Sie anhand der Wörterbücher, durch welche Sprachen sie ins Deutsche gekommen sind:
l. ... durch Schreiben und Aussenden von Flugzetteln und Briefen, durch Antikriegspropaganda in den Betrieben … (D. Brehm.) 2. Die Vlachovsky hätte ich nicht wiedererkannt. Eine fertige Professorin, schon heute! (F. C. Weiskopf.) 3. «Ein Asketenkopf!» stellte Frank mit schmerzlichem Stolz fest, «Leid, Entsagung und Energie, geballte Energie, nicht zu brechende...» (F. C. Weiskopf.) 4. Indessen konnte man ihr nicht einmal das Grab des Ingenieurs zeigen; die Gebeine ihres armen Vaters waren verlorengegangen wie sein Andenken (Kl. Mann). 5. «Mir widerstehen alle Verhältnisse, wo knüpfen und lösen sozusagen in dieselbe Stunde fällt, und wenn ich mich eben einen Nihilisten nannte, so kann ich micht mit noch größerem Recht einen Philister nennen.» (Th. Fontane.) 6. «... Vielleicht ein bedeutender Künstler», sprach die alte Patrizierin langsam und bewegte die hageren, weißen Finger... (Kl. Mann.) 7. Ein Einbeiniger schleuderte eine Krücke mitten in die blasende Militärkapelle und fiel um. Die Melodie bekam Lücken und brach ab (L. Frank). 8. Sein Erwachen brachte Frau Aschengruber um eine vielversprechende Sensation (F. C. Weiskopf). 9. «Ich bitte um Ihre Tasse, Tonio. Er ist nicht stark. Und nehmen Sie eine neue Zigarette.» (Th. Mann.) 10. Wenn er interressiert ist, ist der Verdienst ihm gleichgültig. Und hier ist er interessiert (E. M. Remarque). 11. Dann besah sie sich mit Muße in ihrem Taschenspiegel, zog die Linien nach, was sie bei ihrem raschen Aufbruch dem Café de lar Paix vergessen hatte, und tupfte etwas Eau de Cologne an die Schläfen (H. Schreiber). 12. Georg sieht sich um, als erwache er. Sein Gesicht ist jetzt so rot wie sein Pyjama, und sogar Glatze hat eine rosige Farbe (E. M. Remarque). 13. Ja, Borkhausen hatte sich sehr wohl gefühlt in diesem vornehmen D-Zug im noblen Zweiter-Klasse-Abteil mit Offizieren und Generalen und Damen, die so wunderschön rochen (H. Fallada). 14. Ich bin Eduard überlegen, weil ich bereits zwei Sonette im Tageblatt veröffentlicht habe; er jedoch nur zwei Lehrgedichte. «Es ist ein Zyklus», sagt er, zu meiner Überraschung leicht verlegen (E. M. Remarque). 15. «Und du meinst, der Berliner Arbeiter weiß nicht längst Bescheid und läßt sich von den Russen beschämen, die jetzt, wenn die Zeitungen nicht lügen, mit Riesenstreiks und Hungerkrach vor den Bäckereien ihre faule Duma aufmuntern?» (A. Zweig.) 16. Das aber ist nicht alles — er sitzt da im Smoking, mit einem gestärkten Hemd und sogar einer weißen Weste, ein Bild wie aus der Zeitschrift «Der Junggeselle» (E. M. Remarque).