
- •1. Die germanischen Sprachen in der indoeuropäischen Sprachfamilie
- •Die germanischen Sprachen der Gegenwart
- •3. Periodisierung der deutschen Sprachgeschichte
- •3. Existenzformen der deutschen Sprache in der frühneuhochdeutschen und neuhochdeutschen Zeit
- •3.2. Тезисы лекций по теоретической фонетике немецкого языка
- •3.2.1 Thema I
- •Die phonetische Basis (die Sprechbasis) des Deutschen: die Artikulationsbasis, die Perzeptionsbasis und die prosodische (rhythmisch-intonatorische) Basis
- •1. Die phonetische Basis (die Sprechbasis) des Deutschen
- •2. Die Besonderheiten der deutschen Artikulation: Artikulationsspannung, Lippentätigkeit, Mundöffnungsweite, Zungenlage, Gaumensegelfunktion, Vorhandensein der Diphtonge
- •3.Satzbetonung. Rhythmus. Pausen. Klangfarbe. Tempo
- •3.3.1. Thema I
- •2. Theorie der Wortarten. Der Begriff der Wortart. Die Gliederung des Wortbestandes in grammatische Wortklassen: Einteilungsprinzipien.
- •3. Transposition unter den Wortarten (Konversion)
- •3.3.2. Thema II Das Verb
- •1. Das Verb
- •2. Die morphologische Klassifikation der Verben
- •3. Semantisch-strukturelle Klassen der Verben
- •4. Die Valenzklassen der deutschen Verben.
- •5. Das Finitum und seine grammatischen Kategorien: die Kategorie des Genus, des Modus. Das Genus
- •Der Modus
- •3.3.3. Thema III Das Substantiv
- •1. Das Substantiv
- •2. Semantisch-strukturelle Klassen der Substantive
- •3. Grammatische Kategorien des Substantivs (die Kategorie des Genus, des Numerus, des Kasus, die Kategorie der Bestimmtheit/Unbestimmtheit)
- •Die Kategorie des Kasus
- •Die Kategorie der Bestimmtheit/Unbestimmtheit
- •3.3.4. Thema IV
- •1. Die Syntax und ihr Gegenstand. Das Problem der Satzdefinition. Strukturelle Klassifikation der Sätze in der traditionellen Syntax. Die Konzeption der Zweigliedrigkeit
- •2. Der einfache Satz
- •3. Der komplexe Satz. Arten der komplexen Sätze: Satzreihe und Satzgefüge
2. Der einfache Satz
Man unterscheidet einerseits zwischen einfachen und zusammengesetzten Sätzen, andererseits zwischen eingliedrigen und zweigliedrigen Sätzen.
Die einfachen Sätze zerfallen je nach ihrem Bau in zwei Untergruppen, und zwar in einfache unerweiterte und einfache erweiterte Sätze.
Als einfache unerweiterte Sätze bezeichnet man alle einfachen Sätze, die nur aus den beiden Hauptgliedern, d.h. aus Subjekt und Prädikat bestehen. Z.B.: Sie schlief weiter. Du bist verliebt.
Zu den einfachen unerweiterten Sätzen gehören auch solche, die nur eines der beiden Hauptglieder enthalten, z.B.: Steh auf! Sternschnuppe!
Als einfache erweiterte Sätze bezeichnet man alle einfachen Sätze, die in ihrem Bestand außer den Hauptgliedern noch eine oder mehrere nähere Bestimmungen aufweisen, z.B.: Der neue Tag bricht an. Sie las schnell und gierig.
Zu den einfachen erweiterten Sätzen gehören auch solche, die nur aus einem der Hauptglieder mit seinen näheren Bestimmungen bestehen, z.B.: Lass deine schwachen Witze! Ein Mensch auf den Dächern!
Der zweigliedrige Satz
Sind in einem einfachen Satz beide Hauptglieder vertreten, so bezeichnet man denselben als zweigliedrigen Satz. Die Hauptglieder können dabei ohne nähere Bestimmungen auftreten oder auch in Begleitung von verschiedenen näheren Bestimmungen, z.B.: Alle hörten zu. Er erwartete Ute auf der Straße.
Jedes der Hauptglieder bildet mit den zu ihm gehörigen Nebengliedern eine geschlossene syntaktische Gruppe. Das Subjekt bildet zusammen mit seinen näheren Bestimmungen die so genannte Subjektgruppe, z.B.: Utes weite, graue Augen strahlen neugierig.
Das Prädikat des Satzes bildet zusammen mit seinen näheren Bestimmungen die so genannte Prädikatgruppe, z.B.: Er steht wieder auf der Strasse.
Der eingliedrige Satz. Als eingliedrige Sätze bezeichnet man alle einfachen Sätze, die in ihrem Bestand nur eines der beiden Hauptglieder aufweisen – entweder nur das Subjekt oder nur das Prädikat. Die Hauptglieder treten dabei für sich allein oder in Verbindung mit ihren Nebengliedern als eingliedrige Sätze auf, z.B.: Er saß auf einer Bank im Garten. Ganz allein. „Macht die Tür zu“, sagte jemand.
3. Der komplexe Satz. Arten der komplexen Sätze: Satzreihe und Satzgefüge
Der zusammengesetzte Satz ist eine höhere syntaktische Einheit als der einfache Satz. Er besteht aus Teilen, die man ebenfalls Sätze nennt, weil jeder von ihnen sein eigenes Subjekt und Prädikat besitzt. Aber diese Sätze sind aus semantischer Sicht nicht selbständig, sie hängen inhaltlich und strukturell voneinander ab, und nur in ihrer Gesamtheit vermitteln sie eine einheitliche Aussage. Deshalb kann man sie Teilsätze nennen.
Man unterscheidet zwei Hauptarten von zusammengesetzten Sätzen: die Satzreihe (die Parataxe) und das Satzgefüge (die Hypotaxe).
Die Satzreihe besteht aus grammatisch gleichwertigen Sätzen, die miteinander durch Tonführung, durch beiordnende Konjunktionen (und, aber, oder, denn u.a.) oder andere Bindemittel (Pronomen – der, darauf…, Adverbien –darum, dann, deswegen…) verbunden sind, z.B.: Der Frühling klingt, der Winter schweigt. Das Fenster flog mit einem Stoß auf, und eine Welle kalter Herbstluft flutete ins Zimmer.
Das Satzgefüge besteht aus einem Hauptsatz, dem ein Nebensatz untergeordnet ist. Beide Teile der Hypotaxe sind inhaltlich und formell unselbständig, nur in ihrer Gesamtheit stellen sie einen Ganzsatz dar, z.B.: Je weiter wir gingen, desto tiefer wurde der Wald.
Die Nebensätze werden dem Hauptsatz mit Hilfe von verschiedenen sprachlichen Mitteln untergeordnet:
Die Intonation. In einem Satzgefüge wird das erste Glied mit steigendem, das zweite Glied mit fallendem Stimmton ausgesprochen, z.B.: Ich weiß, er kommt.
Die Bindewörter. Zur Unterordnung von Nebensätzen werden unterordnende Konjunktionen, Relativpronomen, und Relativadverbien verwendet, z.B.: Ich singe, wie der Vogel singt, der in den Zweigen wohnt.
3. Die Wortfolge. Die eingeleiteten Nebensätze haben eine nur ihnen eigene Wortstellung – Endstellung des Prädikats, z.B.: Barbara wohnte wieder beim Großvater, wenn sie zum Wochenende nach Hause kam.
4. Der Modus. Er ist ein wichtiges Mittel zur Unterordnung der uneingeleiteten Nebensätze, besonders der uneingeleiteten Objektsätze, z.B.: Er behauptet, er habe uns gestern gesehen.
Die Stellung des Nebensatzes hinsichtlich des Hauptsatzes kann dreifach sein:
Vordersatz. Der Nebensatz steht vor dem Hauptsatz.
Z.B.: Als wir in Berlin waren, besuchten wir den Treptow Park.
Nachsatz. Der Nebensatz steht nach dem Hauptsatz.
Z.B.: Überall sieht man goldene Felder, wohin man auch blickt.
Zwischensatz. Der Nebensatz steht zwischen Teilen des Hauptsatzes.
Z.B.: Das Haus, wo Zwietracht herrscht, zerfällt.