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Тезисы лекций по истории немецкого языка.doc
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3. Тезисы лекций

3.1. Тезисы лекций по истории немецкого языка

3.1.1. Thema I

Die germanischen Sprachen in der indoeuropäischen Sprachfamilie.

Plan

  1. Die germanischen Sprachen in der indoeuropäischen Sprachfamilie

  1. Die germanischen Sprachen der Gegenwart

  1. Periodisierung der deutschen Sprachgeschichte

1. Die germanischen Sprachen in der indoeuropäischen Sprachfamilie

Germanische Sprachen gehören zu einer der zahlreichtesten Familien, zur indoeuropäischen Sprachfamilie. Dazu gehören außer germanischen Sprachen slawische, baltische, keltische, indische, iranische, sowie Lateinisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Griechisch, Albanisch, Armenisch.

Diese Sprachen sind nach lexikalischen, phonetischen, grammatischen Ähnlichkeiten zur indoeuropäischen Familie zusammengeschlossen. Aber neben den Ähnlichkeiten haben verschiedene Sprachgruppen oder Sprachzweige spezifische Züge oder Besonderheiten.

So unterscheiden sich die germanischen Sprachen (Deutsch, Englisch, Niederländisch u.a.) von den anderen indoeuropäischen Sprachen durch die so genannte germanische oder erste Lautverschiebung (Grimmisches Gesetz). Das ist eine regelmäßige Veränderung aller indoeuropäischen Verschlusslaute (b, d, g, p, t, k). Diese Veränderung nannte J. Grimm Lautverschiebung (darum Grimmisches Gesetz). Die erste Lautverschiebung sollte um 500 v.u.Z. abgeschlossen gewesen sein.

lat. pecu(s) – got. faihu, ahd. fihu (Vieh)

lat. porcus, russ. поросенок – ahd. farh;

lat. verto, russ. вертеть – got. wairþan, ahd. wёrdan (werden)

russ.терн – got. þaurnus (Dorn)

russ. до – engl. to (zu)

lat. dens – got. tunþus, engl. tooth (Zahn)

Die Sprachen der germanischen Sprachgruppe unterscheiden sich nicht nur von den anderen Sprachen der indoeuropäischen Sprachfamilie, sondern auch von einander. So unterscheidet sich die deutsche Sprache von den anderen durch die zweite Lautverschiebung.

Die zweite oder ahd Lautverschiebung ist eine der Hauptfaktoren, die die phonetische Struktur der hochdeutschen Mundarten bestimmt. Der Beginn dieser phonetischen Erscheinung gehört zur Epoche der Völkerwanderung zum 5. Jh. Sie kommt aus den südlichen Mundarten, zwar aus dem Alemannischen und Bayerischen. Verschiedene Gebiete Deutschlands haben in sehr unterschiedlicher Weise an der 2. Lautverschiebung teilgenommen. Am stärksten und am frühesten wurden die südlichen Gebiete betroffen. Je weiter nach dem Norden, desto schwächer war der Wellenschlag dieser Bewegung. Fast alle nördlichen Gebiete sind unberührt geblieben. Der Stand der Verschiebung wurde zum Merkmal für die Unterscheidung der einzelnen deutschen Mundarten. Deshalb kann ein Deutscher, der aus dem nördlichen Teil Deutschlands kommt, einen Deutschen aus dem Süden des Landes nicht verstehen.

Die 2. Lautverschiebung war etwa 800 u. Z. in ihren wesentlichen Hauptzügen abgeschlossen. Sie betraf die germanischen stimmlosen Verschlusslaute p, t, k und die entsprechenden stimmhaften Verschlusslaute b, d, g.

engl. water – nhd. Wasser; engl. make – nhd. machen; engl. twig – nhd. Zweig; engl. weapon – nhd. Waffe; engl. leader – nhd. Leiter; engl. plantnhd. Pflanze; engl. shipnhd. Schiff; engl. weeknhd. Woche;

engl. path – nhd. Pfad; engl. ripe – nhd. reifen; engl. to – nhd. zu;

engl. sharpnhd. scharf; engl. eating – nhd. das Essen; engl. deepnhd. tief;

engl. apple – nhd. Apfel; engl. day – nhd. Tag