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Bevölkerung

Die Bevölkerung Belgiens wird in der Regel in Sprachgruppen eingeteilt. Genaue Daten zur tatsächlichen Verteilung sind seit der Festlegung der Sprachgrenze 1962 nicht mehr erhoben worden. Hiernach stellen die niederländischsprachigen Flamen etwa 60 Prozent der Bevölkerung. Die Wallonen und die französischsprachigen Bewohner der Region Brüssel-Hauptstadt und ihres Umlandes, die meist zusammenfassend als französischsprachige Belgier bezeichnet werden, umfassen etwa 40 Prozent der Einwohner des Landes. Hinzu kommt die kleine deutschsprachige Bevölkerungsgruppe im Osten des Landes mit unter einem Prozent (rund 74.000 Einwohner), sowie eine kleine luxemburgisch sprechende Minderheit in der Region um Arlon. Als Voyageurs oder Woonwagenbewoners werden in Belgien lebende Gruppen sowohl der Jenischen, Manouches und Roma, als auch einheimische Wohnwagenbewohner bezeichnet. Die gens du voyage werden auf insgesamt 15.000 bis 20.000 Personen, entsprechend 0,15 % der belgischen Bevölkerung, geschätzt. Die weitere Wohnbevölkerung besteht aus Zugewanderten aus vielen Teilen Europas und Afrikas.

Sprachen

In Belgien gibt es heute drei Amtssprachen, Niederländisch, Französisch und Deutsch. Seit der Unabhängigkeit Belgiens 1830 galt allein Französisch als Amtssprache des Staates. Im Jahr 1873 wurde Niederländisch als zweite offizielle Amtssprache im belgischen Königreich rechtlich anerkannt, trotzdem blieb die Verwaltungs- und Unterrichtssprache in ganz Belgien allein Französisch. 1919, also nach dem ersten Weltkrieg, kam Deutsch als Amtssprache für die Menschen im neu hinzugewonnenen Gebiet im Osten dazu. Erst danach forderte die große Mehrheit der Flamen mit Nachdruck, dass ihre niederländische Muttersprache auch als Verwaltungs- und Unterrichtssprache an Schulen und Universitäten verwendet und der französischen Amtssprache gleichgestellt werden sollte. 1921 erkannte die belgische Regierung die territoriale Einsprachigkeit seiner Bewohner in den drei regionalen Sprachgebieten an: die niederländische Sprachzone Flandern, die französische Sprachzone Wallonie und die daran grenzende neue deutsche Sprachzone in Ostbelgien. Das letztere Gebiet gehörte zuvor zum Deutschen Kaiserreich und war nach dem Weltkrieg und dem Versailler Vertrag dem belgischen Staat angeschlossen worden. Den Status von Regionalsprachen haben seit 1990 das romanische Lothringisch, Champenois, das fränkische Lothringisch (Francique), Picardisch und Wallonisch.

Religion

Etwa 75 Prozent der belgischen Staatsbürger sind römisch-katholisch, rund 1 Prozent gehören einer protestantischen Kirche an und 4 Prozent islamischen Gemeinden. Der Anteil Konfessionsloser beträgt etwa 20 Prozent. Die föderale belgische Regierung unterstützt und erkennt sechs Religionen und eine nicht-konfessionelle Weltanschauung an: die Anglikanische Kirche, den Islam, das Judentum, die römisch-katholische Kirche, die Orthodoxe Kirche, eine unierte protestantische Kirche und die Freigeistige Weltanschauungsgemeinschaft.