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Gewässer

Es gibt unter anderem folgende Flüsse und Kanäle: Albertkanal, Amel, Boudewijnkanal, Demer, Dender, Gileppe, Göhl, Henne, Inde, Kanal Brügge-Ostende, Kanal Charleroi-Brüssel, Kanal Gent-Brügge, Kanal Nimy-Blaton-Péronnes, Leie, Maas, Nete, Ourthe, Rur, Sambre, Semois, Schelde, Warche

Weser, Yser, Zeekanal Gent-Terneuzen, Zentrumskanal.

Geschichte

Als Provinz Belgica – ein von Cäsar eingeführter Name – erlebte das heutige Gebiet Belgien viele Herrschaften. Es war im Frühmittelalter Teil des fränkischen Reiches und wurde bei dessen Teilungen ebenfalls immer wieder politisch geteilt. Später war es überwiegend Bestandteil des Heiligen Römischen Reiches und zerfiel in einzelne Herzogtümer und Grafschaften. Vom Hochmittelalter bis zur frühen Neuzeit stellten die Städte Flanderns mit ihren Tuchindustrien eines der beiden Zentren der europäischen Wirtschaft dar (neben den Städten Norditaliens). Die einzelnen Territorien gerieten politisch unter das Haus Burgund, das 1477 von den Habsburgern beerbt wurde. Zunächst regierte der spanische Zweig der Habsburger, danach waren es die österreichischen Niederlande. 1794 wurde es vom revolutionären Frankreich annektiert. 1815, auf dem Wiener Kongress, wurde Belgien den Niederlanden zugesprochen.

Nach der belgischen Revolution wurde Belgien 1830 unabhängig. Es wurde eine parlamentarische Monarchie errichtet und Leopold von Sachsen-Coburg zum ersten König der Belgier ernannt. Leopold II., Sohn des ersten Königs, erwarb den Kongo in Afrika als Privatbesitz. Nachdem die Kongogräuel (brutale Exzesse bei der wirtschaftlichen Ausbeutung des Kongo} international bekannt geworden waren, musste Leopold das Gebiet 1908 als Kolonie an den belgischen Staat abtreten. Während Leopolds Schreckensherrschaft waren in dem afrikanischen Land schätzungsweise 10 Millionen Menschen durch Sklaverei und Zwangsarbeit ums Leben gekommen.1960 wurde der Kongo unabhängig.

Im Ersten Weltkrieg wurde das neutrale Belgien entsprechend dem Schlieffen-Plan in die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Deutschen Kaiserreich und Frankreich als Durchgangsland einbezogen und von der kaiserlichen deutschen Armee fast gänzlich eingenommen. Auf den Partisanenkrieg der Wallonen reagierte das deutsche Militär mit Vergeltungsschlägen in Form von Erschießungen, Bränden und Geiselnahmen. In Dinant und mehreren anderen belgischen Städten kam es zu regelrechten Massakern an der Zivilbevölkerung. Ob es überhaupt eine größere Partisanenaktivität gegeben hatte, ist heute umstritten (siehe Francs-tireurs). Im Verlauf des Stellungskrieges wurden viele Städte in Flandern zerstört. Als im Deutschen Reich die Arbeitskräfte knapp wurden, mussten Zehntausende belgische Zivilisten – Flamen wie Wallonen – Zwangsarbeit für das kaiserliche Militär und die deutsche Rüstungsindustrie leisten. Nach dem Krieg annektierte Belgien die mehrheitlich von Deutschen bewohnten Gebiete der Region um Eupen und Malmedy; die weiteren eingeforderten Gebiete bis zum Rhein hin wurden dem Staat allerdings nicht übertragen. Die vertraglich vereinbarte Volksabstimmung in Eupen-Malmedy wurde vom belgischen Staat unter extrem undemokratischen Bedingungen durchgeführt, da man mit einer Abstimmungsniederlage rechnete. Belgien beteiligte sich später auch an der Ruhrbesetzung.

Im Zweiten Weltkrieg verhielt sich das Land anfangs neutral, wurde aber wieder als Durchgangsland nach Frankreich besetzt, verlor seine annektierten Gebiete wieder und gelangte in den Einflussbereich der NS-Diktatur Hitlers. Minderheiten, wie Juden, Sinti und Roma wurden in Konzentrationslager deportiert.[8] Bis zur Befreiung durch die Westalliierten hatte es – wie halb Europa – unter der Willkürherrschaft der nationalsozialistischen Diktatur und die jüdische Bevölkerung unter ihrer Verfolgung und Vernichtung zu leiden; Städte und Landschaften blieben aber weitgehend von Kriegszerstörungen verschont. Lediglich im Osten des Landes, vor allem um Sankt Vith und Bastogne, führte die Ardennenoffensive im Winter 1944/45 zu schweren Zerstörungen. Die bereits seit 1944 geplante Zoll- und Wirtschaftseinheit von Belgien, den Niederlanden und Luxemburg wurde im Haager Vertrag am 3. Februar 1958 vereinbart und ist am 1. November 1960 in Kraft getreten (Beneluxländer). Belgien gehörte zu den Gründerstaaten der EWG und spielte seither eine wichtige Rolle im europäischen Einigungsprozess. Das Land wurde Sitz internationaler Organisationen, wie der NATO und der Europäischen Union. Die Innenpolitik seit dem Zweiten Weltkrieg war von einer Föderalisierung geprägt, die insbesondere sezessionistische Tendenzen der verschiedenen Sprachräume abzumildern versuchte. Zeitweise gewannen die jeweiligen auf eine Unabhängigkeit der Landesteile zielenden Parteien jedoch große Wähleranteile für sich.