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[Wolfgang_J._Kox,_Claudia_D._Spies]_Check-up_Ans(BookFi.org)

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219 A-9.12

A-9 · Standards für HNO-Eingriffe

Raum für Notizen

Anästhesie

220 A-9.13 · Tracheotomie

A-9.13 Tracheotomie

Checkliste

ITN: oral

PVK: 18 G

W-MATTE

evtl. LA

Operationsdauer: 15–30 min

Prämedikation: nach Standard; Hinweise auf Intubationsschwierigkeiten (Anatomie, Voroperationen, HNO-Spiegelbefunde, Sprach-/Schluckstörungen, Mundöffnungsmöglichkeiten, liegende PEG/PEJ); aktuelle respiratorische Funktion (Stridor, Zyanose, Hypoxie)

Eine Nottracheotomie muss so schnell wie möglich erfolgen, ggf. nur kurze orientierende Untersuchung

immer zuständigen OA rufen

Vorbereitung im OP

 

Material

 

 

 

Medikamente

 

 

 

 

 

 

Periphervenöser Zugang (18 G)

 

 

 

NaCl 0,9% 10 ml

 

 

Endotrachealtubus (Magill) 7,5(–8,5) mm

 

 

 

Atropin 0,5 mg/ml

 

 

Innendurchmesser; andere Größen bereithalten

 

 

 

Fentanyl 0,5 mg/10 ml

 

Zubehör für schwierige Intubation bereithalten

 

 

 

Propofol 200 mg/20 ml

 

 

Trachealkanülen unterschiedler Größen

 

 

 

Propofolperfusor 1%

 

 

bereithalten

 

 

 

Cis-Atracurium 20 mg/20 ml

 

Manujet, Flexülen 14 G und Konnektionsstücke

 

 

 

Vollelektrolytlösung

 

 

für den Notfall

 

 

 

 

 

 

Notfallwagen für schwierige Intubation

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

221 A-9.13

A-9 · Standards für HNO-Eingriffe

Monitoring

Standardmonitoring

Narkoseeinleitung

Eine Nottracheotomie erfolgt grundsätzlich in Lokalanästhesie durch den Operateur.

Sauerstoffzufuhr

Anschluss des Monitorings

Periphervenöser Zugang (bevorzugt linker Arm)

Infusionsbeginn

Einleitung bei elektiver Tracheotomie

Fentanyl 3–5 g/kgKG

Propofol 2–3 mg/kgKG (alternativ: Thiopental 3–5 mg/kgKG)

Cis-Atracurium 0,1 mg/kgKG (alternativ Mivacurium)

Intubation und Auskultation

Tubus muss nach Lagerung des Kopfes unter den Tüchern noch zugänglich sein

Augenschutz

Lagerung

Rückenlage

Oberkörper leicht erhöht

Kopf leicht überstreckt

Narkoseführung

Beatmung

N2O-O2-Gemisch

Bei schlechter Oxygenierung und Beatmungsproblemen FIO2 1,0; sonst FIO2: 0,5

Manuelle Beatmung: Oft treten Beatmungsprobleme durch Tubusdislokation durch Operateur oder intraoperative Cuffschädigung auf, sie werden so früher erkannt!

Narkose

Aufrechterhaltung der Narkose mit Propofol (6–10 mg/kgKG/h)

Vor Eröffnung der Trachea Umstellung auf FIO2 1,0 und manuelle Beatmung

Nach Tracheaeröffnung oft deutliche Leckage (Tubus tiefer schieben) oder Cuff beschädigt: Bei Sättigungsabfällen muss der Operateur vorübergehend bis zur Erholung der Sättigung das Leck zur Optimierung der Beatmungssituation mit der Hand abdichten

Bei Cuffverletzungen und großen Beatmungsproblemen evtl. Umintubation erwägen

Zum frühestmöglichen Zeitpunkt Entfernung des alten oralen Tubus und Ersatz durch einen Woodbridge-Tubus über das Operationsgebiet (Tubus und Blockungsspritze steril anreichen; Tubus wird dann unter dem Tuch mit dem Beatmungssystem konnektiert; Lagekontrolle; Operateur näht Tubus in der Regel vorübergehend bis zum Ende der Operation an)

Am Operationsende Ersatz des Tubus durch eine Trachealkanüle ausreichender Größe (Größe dokumentieren)

Wegen operationstechnisch bedingter Pneumothoraxgefahr: Auskultationsund Perkussionsbefund am Operationsende erheben; routinemäßige Thoraxröntgenkontrolle 6 h postoperativ (bei Problemen sofort)

Bei suffizienter Spontanatmung Verlegung in den Aufwachraum

Nottracheotomie

Initial extreme Gefährdung durch Hypoxie bis hin zum hypoxisch bedingten Herz-Kreislauf-Still- stand

Schnelle Sauerstoffzufuhr, in welcher Form auch immer: Operateur: Notkoniotomie und

Manujet, alternativ:

Flexüle G 14 + Konnektionsstück

+ Ambubeutel mit O2

Aufgrund der initial meist erheblichen Dyspnoe der Patienten am Operationsbeginn meist nur suboptimale Lagerungsbedingungen für den Operateur – Optimierung nach Sicherung der Atemwege intraoperativ notwendig

Sofortige Besserung des Allgemeinzustands häufig unmittelbar nach Eröffnung der Trachea

Postoperatives Management

Standardmonitoring im Aufwachraum

Gabe von Sauerstoff über Trachealkanülenadapter

Postoperative Umstellung bei der Atmung fällt Patienten oft schwer, erhöhte Aufmerksamkeit bezüglich der respiratorischen Funktionen

Initial häufiges Absaugen erforderlich

Bei erheblichem postoperativem Hustenreiz Lokalanästhesie mit Lidocain-Spray, ggf. zusätzlich 7,5–15 mg Hydrocodon (Dicodid) s.c.

Auskultatorische Kontrollen (Anhalt für Pneumothorax)

Routinemäßige Thoraxröntgenkontrolle 6 h postoperativ, bei Pneumothoraxverdacht sofort (falls notwendig, Anlage einer Thoraxdrainage)

Literatur

Janssens M, Hartstein G (2001) Management of difficult intubation. Eur J Anaesthesiol 18 (1): 3–12

A-10

Anästhesie

in der Augenheilkunde

I. Dornberger, M. Kastrup

A-10.1

Allgemeine Vorbemerkungen

224

 

A-10.2

Glaukom (grüner Star) 228

 

 

A-10.3

Kataraktoperation (grauer Star)

230

 

A-10.4

Keratoplastik (Hornhauttransplantation) 232

 

A-10.5

Eingriffe bei Kindern in der Augenheilkunde

234

A-10.6

Netzhautablösung (Amotio/Ablatio retinae)

236

A-10.7

Versorgung von perforierenden

 

 

 

Augenverletzungen 238

 

 

A-10.8

Pars-Plana-Vitrektomie (PPV) 240

 

A-10.9

Schieloperation (operative Strabismuskorrektur) 242

Anästhesie

224 A-10.1 · Allgemeine Vorbemerkungen

A-10.1 Allgemeine Vorbemerkungen

Besonderheiten der Patienten

Patienten in der Ophthalmologie gehören extremen Altersgruppen an. Neonaten mit einem Geburtsgewicht zwischen 500 und 1000 g leiden häufig an einer Retinopathia praematurorum, die behandlungsund überwachungsbedürftig ist. Nicht nur aufgrund des Alters, sondern auch wegen der Grunderkrankungen, z. B. Diabetes mellitus mit entprechenden Augenerkrankungen, besteht für die Patienten ein erhöhtes perioperatives Risiko. Es handelt sich häufig um Patienten der Klassen ASA III und IV. Dies muss bei der Prämedikation und bei der Auswahl des Betäubungsverfahrens eine besondere Berücksichtigung finden.

Die Eingriffe am Auge lassen sich grob in extraokuläre und intraokuläre Eingriffe einteilen. Bei den intraokulären Eingriffen steht die Kontrolle des Augeninnendrucks und die Akinesie im Vordergrund. Bei allen okulären Eingriffen steht die Vermeidung bzw. die Therapie des okulokardialen Reflexes im Vordergrund.

Besonderheiten

des Anästhesiearbeitsplatzes

Anästhesist und Operateur haben ein gemeinsames Arbeitsfeld (Kopf des Patienten); Kommunikation und die gegenseitige Rücksichtnahme zwischen den Fachgebieten ist besonders wichtig

Die Atemwege müssen besonders gut gesichert sein, da ein späteres Intervenieren eine Operationsunterbrechung zu Folge hätte

Der Patient muss sich in einer ausreichenden Narkosetiefe befinden, da Husten oder Pressen des Patienten (oder Sterilitätseinbußen)

den Operationserfolg in Frage stellen würden

Da häufig mit einem Operationsmikroskop operiert wird, darf es zu keiner Berührung des Operationstisches kommen: Bewegungen werden unter dem Mikroskop so verstärkt, dass der Operateur keine Sicht mehr hat

Stand-by und Sedierung bei Regionalanästhesie

Die Regionalanästhesie, welche in der Regel vom Ophthalmologen selbst durchgeführt wird, eignet sich für Operationen am vorderen Augenabschnitt mit einer Operationsdauer unter 2 h. Bei Kataraktoperationen ist in mehr als 30% aller Fälle ein Anästhesist beteiligt (Rosenfeld et al. 1999). Deswegen sollten die Eingriffe in »stand-by« genauso vorbereitet sein wie in Vollnarkose (qualifiziertes Anästhesiepersonal, präoperative Visite, Nüchternheit, Monitoring, O2-Sonde).

Während der Operation in LA kann der Patient eine Sedierung erhalten. Er muss allerdings noch in der Lage sein, Aufforderungen Folge zu leisten (»conscious sedation«). So ist außerdem ein frühzeitiges Erkennen von Komplikationen, z. B. durch die Lokalanästhesie möglich. Niedrigdosiertes Propofol 0,3–0,5 mg/kgKG als Bolus ist dem Midazolam vorzuziehen. Fentanylgaben vor Anlage der Retrobulbäranästhesie erwiesen sich als günstig. Eine Oxygenation und Verringerung der CO2- Rückatmung wird durch O2-Zufuhr über eine O2-Na- sensonde unter den Abdecktüchern gewährleistet.

Intraokulärer Druck (IOD)

Abhängig von den Faktoren: Kammerwasser, choriodales Blutvolumen und extraokulärer Muskeltonus (Funktion von Produktion und Abfluss des Kammerwassers) intraokularer Gefäßtonus (CO2-Partialdruck und dienzephale Steuerung)

Normalwert: 10–20 mmHg

Erhöhter IOD beeinflusst die Durchblutung des Auges und den Metabolismus von Cornea und Linse negativ; bei zu niedrigem IOD droht dem Auge die Bildung von Ödemen und eine abnehmende Sehleistung

Der IOD ist weitgehend von Blutdruckschwankungen unabhängig (Autoregulation); bei plötzlichen exzessiven Blutdrucksteigerungen kann es allerdings zu deutlichen IOD-Erhöhungen kommen

Die Gabe von Atropin i.m. oder i.v. stellt bei gleichzeitiger Gabe von lokal geträufelten Mydriatika keine Kontraindikation dar

Allgemein gilt es, zur Reduktion des IOD den Oberkörper der Patienten leicht erhöht zu lagern

Der IOD wird erhöht durch ( Tabelle)

Intubation, Laryngoskopie

Hypoventilation mit Hyperkapnie

A-10 · Anästhesie in der Augenheilkunde

 

 

 

225

 

A-10.1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Medikamente und deren Einfluss auf den IOD

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Senkung des IOD

 

Ohne

 

Erhöhung des

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einfluss

 

intraokulären Drucks

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Barbiturate, Hynomidate,

 

Diazepam,

 

Succinylcholin,

 

 

 

Neuroleptanästhetika, volatile

 

Atropin i.m.

 

Lachgas

 

 

 

Anästhetika, Midazolam, Propofol,

 

Scopolamin i.m.

 

 

 

 

 

 

nichtdepolarisierende Muskelrelaxanzien, Midazolam,

 

 

 

 

 

 

 

 

Propofol,

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mydriatika, Azetazolamid, Mannit 20%

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hoher ZVD, hoher PEEP

Husten, Erbrechen, Valsalva-Manöver

Plötzlicher Blutdruckanstieg

Azidose, starke Erhöhung des paO2

Okulokardialer Reflex, ein trigeminovagaler ReflexAusgelöst durch Druck oder Zug am Auge oder

seinen Anhangorganen (Dornberger et al.

1991)

Begünstigt durch zu flache Narkose,

Hypoventilation mit Hyperkapnie

oder Hypoxie

Atropin (0,01 mg/kgKG) bereithalten; bis zum

Einsetzen der Atropinwirkung muss der Ope-

rateur den operativen Reiz unterbrechen

EKG-Überwachung bei allen Augenoperationen zwingend erforderlich!

Allgemeinanästhesie

Nur für < 50% der ophthalmologischen Eingriffe erforderlich.

Indikationen

Kinder

Ablehnung einer Regionalanästhesie durch den Patienten

Kontraindikationen gegen eine Lokalanästhesie

Unkooperative Patienten (Demenz, geistige Retardierung)

Unruhige Patienten, welche nicht in der Lage sind, still zu liegen (Husten, Dyspnoe)

Lange Operationen von > 1 h

Eingriffe am hinteren Augenabschnitt

Eingriffe am »letzten« Auge

Perforierende Augenverletzungen

Systemische Effekte ophthalmologischer Medikation

Augentropfen werden sehr schnell über die hyperämische Bindehaut resorbiert und können außer lokalen auch systemische Wirkungen erzielen.

Die Prämedikation mit Atropin und Diazepam senkt die postoperative PONV-Rate. Bei den meisten Eingriffen eignet sich eine TIVA mit Propofol und Remifentanil oder Fentanyl: geringe postoperative Beeinträchtigung von Vitalfunktionen und Vigilanz, geringere Inzidenz

Wirkung und Nebenwirkung von Augenmedikation

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Medikamente

 

Wirkung

 

Nebenwirkung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Cholinesterasehemmer

 

Lokale Glaukombehandlung, durch

 

Verminderte Cholinesterasespiegel

z. B. Physostigmin, Pilocarpin

 

 

Vergrößerung des Querschnitts der

 

 

 

 

 

Kammerabflusskanäle

 

 

 

Azetazolamid, Diamox

 

 

Kammerwasserproduktion gesenkt,

 

ZNS-Depression, Diurese erhöht, Kali-

 

 

 

 

 

 

 

 

 

durch Carboanhydrasehemmung

 

umverlust, metabolische Azidose

Atropin-Adrenalin-Phenylephrinlösung

 

 

Mydriasis

 

 

Tachykardie, Hypertonie, Arrhythmie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anästhesie

226 A-10.1 · Allgemeine Vorbemerkungen

von PONV, gute Steuerbarkeit und damit kurze Wechselzeiten und erhöhte Effizienz des Operationstraktes.

Bei der Einund Ausleitung der Allgemeinanästhesie ist ein Husten und Pressen unbedingt zu vermeiden

(Erhöhung des IOD): Intubation erst bei ausreichender Narkosetiefe und Relaxierung, Extubation in leichter Oberkörperhochlagerung (Verbesserung des venösen Abflusses). Die intraoperative Gabe von Clonidin kann ein »shivering« in der Aufwachphase verhindern (CAVE:

Bradykardie).

Bei Operationen in der Nähe der Makula oder Papille kann es bei Bewegungen des Patienten oder bei Bewegungen des Operationstisches zu schwersten Verletzungen am Auge kommen.

Die Pupillenreaktionen können wegen des Einsatzes von Mydriatika nicht für das Einschätzen der Narkosetiefe verwendet werden. Darüber hinaus ist bei einigen Eingriffen (z. B. Makularelokationen) eine kontinuierliche Relaxierung des Patienten indiziert. Hierbei muss an das Monitoring der Relaxation mit dem Relaxometer gedacht werden.

Neuere Arbeiten zeigen einen Vorteil bei der Anwendung der Larynxmaske. Sie führt signifikant seltener zu Husten und Pressen in der Aufwachphase. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass man während der Operation sehr schlecht an den Kopf des Patienten herankommt, um eventuelle Lageveränderungen vornehmen zu können (Denny u. Gadelrab 1993; Lamb et al.).

Postoperatives Management

In der Augenchirurgie ist das Operationstrauma eher gering. Vor allem bei Eingriffen im hinteren Augenabschnitt können allerdings postoperativ Schmerzen auftreten. Diese können in aller Regel mit Piritramid und Metamizol in üblicher Dosierung gut beherrscht werden. Sollten die Schmerzen weiter anhalten, sollte ein Augenarzt informiert werden, damit z. B. ein Anstieg des Augeninnendrucks (Glaukomanfall) ausgeschlossen werden kann.

Literatur

Henn-Beilharz A, Ullrich W, Georgi R, Kienzle F (1999) Anasthesie in der Zahn-, Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie, der Hals-, Nasenund Ohrenheilkunde und in der Augenchirurgie. Teil 2: Spezifische Aspekte in der Hals,- Nasenund Ohrenheilkunde und in der Augenchirurgie. Anasthesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 34 (3): 147–170

Barrios A, Kotak D (1998) Anesthesia for the diabetic patient undergoing ophthalmological procedures. Int Ophthalmol Clin 38 (2): 195–211

Rex S Anästhesie in der Augenheilkunde. Anaesthesist 50 (10): 798–815

Denny NM, Gadelrab R (1993) Complications following general aneasthesia for cataract surgery: a comparison of the laryngeal mask airway with tracheal intubation. J R Soc Med 86 (9): 521–522 Lamb K, James MF, Janicki PK The laryngeal mask airway for intraocular surgery: effects on intraocular pressure and stress responses. Br J Anest 69 (2): 143–147

Rosenfeld et al. (1999) Effectiveness of monitored anesthesia care in cataract surgery. Ophthalmology 106 (7): 1256–1260

Kawohl C, Heilighaus A, Heiden M et al. (2002) Additive Retrobulbäranästhesie bei Operationen von Netzhautablösungen in Allgemeinanästhesie. Ophthalmologe 99: 538–544

Dornberger I, Quast D, Velhagen K-H et al. (1991) Untersuchungen des okulo-kardialen Reflexes bei Vitrektomien in Neuroleptanalgesie. Anaesthesiol Reanimat 17, 16 (2): 94–106

227 A-10.1

A-10 · Anästhesie in der Augenheilkunde

Raum für Notizen

Anästhesie

228 A-10.2 · Glaukom (grüner Star)

A-10.2 Glaukom (grüner Star)

Checkliste

 

 

LMA

PVK: 18 G

 

 

Operationsdauer: ca. 60 min bei unkomplizierter Operation

Prämedikation: nach Standard

Besonderheiten

Bei chronischem Glaukom Augentropfen perioperativ weitergegeben

Systemisch appliziertes Atropin ist nur bei dem Winkelblockglaukom kontraindiziert

(akuter Glaukomanfall)

Falls der Augeninnendruck medikamentös nicht einstellbar ist, erfolgt eine Laserbehandlung des Trabekelwerks oder eine Filteroperation:

Trabekulektomie, tiefe Sklerektomie, Goniotrepanation oder Retinektomie

Bei Patienten mit bekanntem engem Kammerwinkel perioperativ jede Steigerung des Augeninnendrucks vermeiden

LA oder Allgemeinanästhesie möglich: Bei der Retrooder Peribulbäranästhesie besteht allerdings die Gefahr der Erhöhung des Augeninnnendrucks. Einige Zentren führen deshalb eine subkonjuntivale Lokalanästhesie durch

Der Patient kann zur Sedierung Propofolboli erhalten

Ist eine Lokalanästhesie kontraindiziert oder sonst eine Allgemeinanästhesie erforderlich, kommt eine Larynxmaske zur Sicherung der Atemwege zum Einsatz

Vorbereitung im OP

 

Material

 

 

 

Medikamente

 

 

 

 

 

 

Periphervenöser Zugang (18 G)

 

 

 

NaCl 0,9% 10 ml

 

Larynxmaske Größe 3–5

 

 

 

Atropin 0,5 mg/ml

 

 

 

 

 

 

Propofol 200 mg/20 ml

 

 

 

 

 

 

Propofolperfusor 1%

 

 

 

 

 

Remifentanil (5 mg/50 ml) oder Alfentanilbolus

 

 

 

 

 

 

bei Larynxmaske

 

 

 

 

 

 

Vollelektrolytlösung

 

 

 

 

 

 

 

 

A-10 · Anästhesie in der Augenheilkunde

Monitoring

Standardmonitoring

Narkoseeinleitung

Anschluss des Monitorings

Periphervenöser Zugang

Infusionsbeginn

Einleitung

Remifentanil 0,2–0,4 g/kgKG/min zur Einleitung, Reduktion auf 0,1–0,2 g/kgKG/min oder Alfentanilbolus 0,5 mg

Propofol ca. 2 mg/kgKG

Einsetzen der Larynxmaske nach Erreichen einer ausreichenden Narkosetiefe

Gute Fixierung der Larynxmaske und nach Kopflagerung erneute Auskultation

Lagerung

Rückenlage, zur Extubation leichte Oberkörperhochlagerung

Narkoseführung

Gabe von Propofolboli oder 100–200 mg/h kontinuierlich nach klinischem Bedarf bei Regionalanästhesie

Behandlung von Bradykardien mit Atropin 0,25–0,5 mg, Aufforderung an den Operateur zum Unterbrechen des operativen Reizes

Behandlung von hypertensiven Entgleisungen

mit Uradipil (Ebrantil) in 5- bis 10-mg-Fraktionen bis zum Eintritt des gewünschten Effektes

229 A-10.2

Beatmung bei Larynxmaske

Luft-O2-Gemisch, PEEP: 3–5 cm H2O

FIO2: 0,3–0,5

petCO2: 35–45 mmHg

Narkose

TIVA mit Propofol 5–8 mg/kgKG/h und Remifentanil 0,1–0,3 g/kgKG/min oder Alfentanilbolus 0,5 mg

Auskühlung des Patienten vermeiden (CAVE: »shivering« postoperativ)

Vor Ausleitung: 2 g Metamizol als Kurzinfusion auf 100 ml NaCl

Schonende Entfernung der Larynxmaske ohne Husten und Pressen des Patienten und mit leichter Oberkörperhochlagerung

Vollelektrolytlösung

Extubation auf Operationstisch

Betreuung im Aufwachraum postoperativ

Postoperatives Management

Überwachung und Behandlung im Aufwachraum mit Standardmonitoring

Bei Schmerzen Gabe von 3–5 mg Piritramid (Dipidolor); nach 10–15 min Wiederholung möglich

Bei ungewöhnlich starken Schmerzen oder sehr hohem Analgetikaverbrauch Augenarzt konsultieren (CAVE: akuter Glaukomanfall)

Verlegung nach Anweisung