Добавил:
Upload Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:

[Wolfgang_J._Kox,_Claudia_D._Spies]_Check-up_Ans(BookFi.org)

.pdf
Скачиваний:
34
Добавлен:
22.03.2016
Размер:
12.02 Mб
Скачать

Anästhesie

158 A-7.10 · Besonderheiten bei Trepanationen bei Kindern

A-7.10 Besonderheiten bei Trepanationen bei Kindern

Auch Kinder werden oral mit Midazolam prämediziert. Wenn eine Operation in sitzender Position geplant ist, wird mit den Kinderkardiologen eine präoperative TEEUntersuchung in Narkose am Operationstag im Einleitungsraum vereinbart.

Medikamente

Bei Kindern unter 20 kgKG

1. Perfusoren:

Propofol 1%, Ultiva 6 g/ml (1 mg/50 ml, davon 15 ml abziehen und auf 50 ml verdünnen)

2. Nimbex (1 mg/ml) in 1-ml-Spritze

Bei Kindern über 20 kgKG

1.Perfusoren: Propofol 2%, Ultiva 20 g/ml (1 mg/ 50 ml)

2.Nimbex (1 mg/ml) in 5-ml-Spritze

Ansonsten

Paracetamol supp. 40 mg/kgKG

Falls vom Operateur gewünscht, Fortecortin 0,5 mg/kgKG

Antibiose: Staphylex 50 mg/kgKG

Katheter und Zugänge

ZVK 2- oder 3-Lumenkatheter (in Abhängigkeit davon, ob das Kind postoperativ beatmet oder parenteral ernährt werden muss) – 5,0 oder 5,5 F. Die Katheteranlage erfolgt ultraschallgesteuert

Arterielle Kanüle (vorzugsweise A. radialis der nichtdominanten oder paretischen Seite mit »Kin- der-Arterien-Set«, alternativ A. femoralis mit Er- wachsenen-Arterien-Set)

Volumenzugang (bei kleinen Kindern 22 G, ansonsten 18 oder 20 G, evtl. Fußrückenvene oder V. saphena magna)

Blasenkatheter (6- oder 8-F-Katheter)

A-8

Standards

in der Kinderchirurgie

I. Correns, C. Spies

A-8.1

Analatresie

160

 

 

A-8.2

Hypospadie

162

 

A-8.3

Leistenhernie beim Frühgeborenen 164

A-8.4

Malrotation/Volvulus 166

 

A-8.5

Mekoniumileus

168

 

A-8.6

Nekrotisierende Enterokolitis

170

A-8.7

Ösophagusatresie 172

 

A-8.8

Omphalozele/Gastroschisis

176

A-8.9

Pylorusstenose

178

 

A-8.10

Zirkumzision, Hydrozele, Orchidopexie 180

A-8.11

Zwerchfellhernie

182

 

A-8.12

Zystoskopie bei Kindern 184

Anästhesie

160 A-8.1 · Analatresie

A-8.1 Analatresie

Checkliste

ITN

PVK

MS

W-MATTE

Blutprodukte

 

 

 

 

 

 

ZVK (2-Lumen)

 

Aluminium-

 

 

 

 

extremitätenwärmer

 

 

 

 

Temperatursonde

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Operationsdauer: ca. 2–4 h

Prämedikation: Neugeborenes kommt sediert und beatmet, mit Magensonde und einem venösen Zugang versehen in den OP

Besonderheiten

Eine Analatresie entsteht aufgrund einer embryonalen Differenzierungsstörung der Kloake und des Urogenitalsinus.

Man unterscheidet 2 Formen:

»Hohe« Analatresie:

Hier endet das Rektum oberhalb des Levatormuskels und mündet bei Mädchen als Fistel in die Vagina, beim Jungen in die Urethra oder Blase, die Primäroperation besteht in der Anlage einer Kolostomie, die endgültige Durchzugsoperation erfolgt erst, wenn das Kind alt genug ist (3–6 Monate)

»Tiefe« Analatresie:

Hier reicht das Rektum bis durch die Levatormuskulatur und endet über eine Fistel oft am Damm oder an der Vulva, die Operation besteht in einer einfachen Eröffnung des Darmes

Vorbereitung im OP

Material

Narkosegerät mit Säuglingsschläuchen

Für den Notfall: Trachealtubus Größe 2,5–3,5 mm Innendurchmesser

ZVK 2-Lumen, 4,0 F

Periphervenöser Zugang G 22 oder G 24

Steriler Tisch für den ZVK (falls noch nicht gelegt)

Medikamente

HD5 5 ml

Atropin 0,1 mg/ml

Midazolam 1 mg/1 ml

Fentanyl 0,05 mg/1 ml

Thiopental 25 mg/1 ml

Pancuronium 1 mg/1 ml

Perfusor 20 ml HD5 + 20 ml NaCl 0,9%

Sevofluranverdampfer

Blut und Blutprodukte

Erythrozytenkonzentrate: 1

FFP-Einheiten: 1 auf Abruf

A-8 · Standards in der Kinderchirurgie

Monitoring

Standardmonitoring

Zentraler Venendruck

Temperatursonde

Präkordiales Stethoskop

Narkoseeinleitung

OP soll vor dem Eingriff aufgeheizt sein: 30–32 C

Übernahme des sedierten und beatmeten Kindes von dem Neonatologen

Lagekontrolle des Tubus und Auskultation nach Umlagerung des Kindes auf den Operationstisch

Anschluss des Monitorings

Kontrolle des/der peripheren Zuganges/Zugänge

Infusionsbeginn

Einleitung/Vertiefung der Narkose

Fentanyl 2 g/kgKG

Thiopental 3–4 mg/kgKG

Wenn das Neugeborene noch nicht intubiert wurde, Ileuseinleitung mit Succinylcholin (2 mg/kgKG), vorher Atropin 0,02 mg/kgKG

Pancuronium 0,1 mg/kgKG

CAVE: Bei Relaxierung oft Nervenstimulation des Schließmuskels durch den Operateur.

Eventuell Anlage eines ZVK 4 F

Antibiotikaapplikation überprüfen (z. B. letzte Gabe auf der Intensivstation?)

Auf gute Wärmeisolation achten (Aluminiumextremitätenwärmer)

Lagerung

Steinschnittlagerung, manchmal auch Knie- Ellbogen-Lagerung; mit Operateur besprechen

Auf gute Abpolsterung achten

161 A-8.1

Narkoseführung

Beatmung

Luft-O2-Gemisch, kein Lachgas!

FIO2: nach SpO2 (Ziel: 86–95%)

Normoventilation: petCO2: 35–45 mmHg

Narkose

Supplementierung der Narkose mit Sevofluran (2,5–3,5 Vol.-%)

Gute Relaxation und ausreichende Fentanyldosierung: Fentanyl 3–10 g/kgKG

Hoher Volumenbedarf erforderlich: mindestens 10–20 ml/kgKG,

CAVE: hypernatriäme Dehydratation

EK/FFP im Verhältnis 1:1 (nach aktuellem Blutverlust), Richtwert: Hkt-Wert >35%

Auf Normothermie achten

Stündliche Kontrollen von zentralvenöser BGA, Hkt, BZ und Elektrolyten; ggf. Kontrolle der Gerinnungsparameter

Gegebenenfalls arterielle Kanülierung bei metabolischer Entgleisung

Nachbeatmung auf Intensivstation

Verlegung des Kindes mit komplettem Monitoring auf die Intensivstation

Übergabe an den Neonatologen

Postoperatives Management

Überwachung: Standardmonitoring auf ITS, ZVD

Engmaschige Kontrollen von zentralvenöser BGA, kleinem BB, BZ und Elektrolyten

Anästhesie

162 A-8.2 · Hypospadie

A-8.2 Hypospadie

Checkliste

ITN

PVK

W-MATTE

 

 

 

 

 

 

 

Kaudalanästhesie

 

Temperatursonde

 

 

PWB

 

Aluminium-

 

 

 

 

extremitätenwärmer

 

 

 

 

 

 

 

Operationsdauer: mit dem Operateur besprechen, bis zu 3 h

Prämedikation: nach Standard, ca. 1 h präoperativ Applikation von 2 LA-Pflastern an typischen Punktionsstellen (Ellenbeugen oder Handrücken) für eine schmerzarme periphere Venenpunktion

Kombination mit Kaudalanästhesie (Single-shot- bzw. Kathetertechnik; s. Standard A-1.17) ist empfehlenswert: so kann das Auftreten einer störenden Reflexerektion vermieden und die postoperative Analgesie gesteuert werden; alternativ kann in Absprache mit dem Operateur ein Peniswurzelblock (PWB) durchgeführt werden

Besonderheiten

Bei langer Operationsdauer besonders auf Lagerung achten (Knierolle, Hackenpolster). Postoperative Fistelbildungen sind häufig und Rezidiveingriffe somit nötig. Die betroffenen Kinder sind besonders sensibel, deshalb ist auf eine sehr gute postoperative Analgesie zu achten. Hypospadien sind oft mit anderen Missbildungen, z. B. Herzfehlern, vergesellschaftet.

Auch Latexallergien wurden häufiger beschrieben: bei entsprechenden Hinweisen ist eine latexfreie Versorgung des Kindes notwendig. Bei unklaren allergischen Reaktionen an eine Latexallergie denken!

Vorbereitung im OP

Material

Narkosegerät mit Säuglingsbzw. Kinderschläuchen

Trachealtuben (Magill-Tubus) je nach Größe des Kindes

Periphervenöser Zugang 20 G oder 22 G

Medikamente

HD5 5 ml und Infusion HD5 250 ml bzw. Vollelektrolytlösung

Atropin 0,1 mg/ml

Fentanyl 0,05 mg/1 ml

Thiopental 25 mg/ml bzw. Propofol 10 mg/ml

Rocuronium 5 mg/ml

Propofolperfusor 1% (500 mg/50 ml) alternativ: Remifentanil-Perfusor

A-8 · Standards in der Kinderchirurgie

Monitoring

Standardmonitoring

Temperatursonde

Präkordiales Stethoskop

Narkoseeinleitung

OP soll vor dem Eingriff aufgeheizt sein: 26–30 C

Anschluss des Monitorings

Periphere Venenpunktion

Infusionsbeginn

Einleitung

Fentanyl 2 g/kgKG (bis 5–10 g/kgKG,

ggf. Repetitionsdosen von 2–3 g/kg alle 30 min)

Thiopental 3–4 mg/kgKG bzw. Propofol 3–5 mg/kgKG

Rocuronium 0,5 mg/kgKG

Orale Intubation und Lagekontrolle

Wegen des schmerzhaften Eingriffes und den günstigen postoperativen Effekten Anlage eines Kaudalkatheters in Seitenlage

Antibiotikaapplikation überprüfen

Umlagerung nach Kaudalanästhesie in Rückenlage zur Operation, alternativ PWB

Auf gute Wärmeisolation achten (Aluminiumextremitätenwärmer)

Lagerung

Rückenlage mit gesicherten Zugängen, Kopfunterlage (Silikonring)

Narkoseführung

Beatmung

N2O-O2-Gemisch

FIO2: nach SpO2 (Ziel: 86–95%)

Normoventilation petCO2: 35–45 mmHg

163 A-8.2

Narkose

Propofolperfusor mit 2–max. 4 mg/kgKG/h, nach Wirkungseintritt der Kaudalanästhesie kann der Propofolperfusor meist reduziert werden alternativ: Remifentanil (Ultiva®): Dauerinfusion mit 0,1–0,5 g/kgKG/min in Kombination mit Propofol oder Inhalationsanästhetika

Wenn Kaudalanästhesie oder Peniswurzelblock unmöglich: Applikation eines Paracetamol-Supp. in Standarddosierung (Säugling: 125 mg; Kleinkind: 250 mg; Schulkind: 500 mg) für die postoperative Phase, Gabe direkt nach der Narkoseeinleitung

Alternativ zum Kaudalblock kann bei der Hypospadie ein Peniswurzelblock in Absprache mit dem Operateur angelegt werden:

Bupivacain 0,5% (ohne Adrenalin!)

6–12 Monate: 1 ml,

1–5 Jahre: 3 ml,

6–12 Jahre: 4 ml,

Ab 13 Jahre: 5–7 ml.

Gabe von Fentanyl und Relaxans nach Bedarf

Auf Normothermie achten

Extubation auf dem Operationstisch

Postoperatives Management

Überwachung und Behandlung im Aufwachraum, Monitoring mindestens SpO2

Bei Kaudalanästhesie auf Neurologie achten: motorische Blockade und Miktion

Gegebenenfalls Analgesiesupplementierung mit Piritramid 0,1 mg/kgKG i.v.

Verlegung aus dem Aufwachraum, wenn das Kind völlig wach und kardiopulmonal unauffällig ist

Anästhesie

164 A-8.3 · Leistenhernie beim Frühgeborenen

A-8.3 Leistenhernie beim Frühgeborenen

Checkliste

LMA oder Maske

PVK

W-MATTE

 

 

 

 

 

 

 

Kaudalanästhesie

 

Aluminium-

 

 

 

 

extremitätenwärmer

 

 

SPA

 

Temperatursonde

 

 

 

 

 

 

 

Operationsdauer: ca. 20 min

Keine medikamentöse Prämedikation, Ausnahme: bestehende Dauersedierung wird weitergegeben

Operation in Kaudalanästhesie (s. Standard A-1.19), SPA oder Allgemeinanästhesie

Besonderheiten

Frühgeborene mit ihrer Bindegewebsschwäche haben sehr häufig Leistenhernien, die noch vor Entlassung des Kindes aus der Klinik operiert werden sollten, um möglichen Inkarzerationen vorzubeugen.

Vorbereitung im OP

Material

Narkosegerät mit Säuglingsbzw. Kinderschläuchen

Für den Notfall: Trachealtubus Größe 2,5–3,5 mm Innendurchmesser

Larynxmaske (je nach Größe des Kindes) meist Größe 1

Periphervenöser Zugang: 24 oder 22 G

Medikamente

HD5 5 ml

Atropin 0,1 mg/ml

Fentanyl 0,05 mg/1 ml

Thiopental 25 mg/1 ml

Cis-Atracurium 1 mg/ml

Perfusor 20 ml HD5 + 20 ml NaCl 0,9%

Bupivacain 0,25% (ggf. mit Adrenalin 1:200 000)

Bupivacain 0,5% für SPA

Sevofluranverdampfer, alternativ Propofolperfusor

A-8 · Standards in der Kinderchirurgie

Monitoring

Standardmonitoring

Temperatursonde

Präkordiales Stethoskop

Narkoseeinleitung

OP soll vor dem Eingriff aufgeheizt sein: 30–32 C

Anschluss des Monitorings

Legen des peripheren Zuganges, bei unruhigen Kindern erst nach Maskeneinleitung mit Sevofluran

Infusionsbeginn

Maskeneinleitung der Anästhesie mit Sevofluran

Linksseitenlagerung mit angezogenen Beinen für die Anlage der Kaudalanästhesie (Hilfsperson), alternativ SPA

Durchführung der Kaudalanästhesie bzw. SPA

Anschließend Rückenlagerung und für 15 min engmaschige Blutdruckkontrollen

Einleitung (falls Kaudalanästhesie/SPA nicht durchgeführt werden kann)

Fentanyl 2 g/kgKG

Thiopental 3–4 mg/kgKG

Einsetzen einer Larynxmaske und Lagekontrolle

Antibiotikaapplikation überprüfen

Auf gute Wärmeisolation achten (Aluminiumextremitätenwärmer)

Lagerung

Rückenlage mit gesicherten Zugängen, Kopfunterlage (Silikonring)

Narkoseführung

Beatmung

Maskennarkose bis zum Wirkungseintritt der Kaudalanästhesie nach ca. 15 min beibehalten, dann evtl. nur noch N2/O2 (1:1), assistierte Maskenbeatmung, alternativ SPA

FIO2: nach SpO2 (Ziel: 86–95%)

Normoventilation petCO2: 35–45 mmHg

165 A-8.3

Narkose

Während der Operation auf Normothermie achten

Bei Beginn der Hautnaht mit reinem Sauerstoff beatmen

Verlegung des Kindes in den Aufwachraum

Bei Spinalanästhesie (SPA) ist Folgendes zu beachten

Sichere Fixierung durch Hilfsperson

Bei Säuglingen Punktion nicht über L4/L5, bei Kleinkindern nicht über L3/L4

Nadeln kürzer als bei Erwachsenen wählen (ca. 3,5–5 cm), 26–27 G

Dosis für Neugeborene im Durchschnitt 0,41 mg/kg (Harnik et al.) isobares Bupivacain:

<5 kg

0,5–1,0 mg/kgKG

6–15 kg

0,5–0,7 mg/kgKG

16–30 kg

0,4–0,5 mg/kgKG

Methodisch-technisch wie bei Erwachsenen (vgl. Standard A-1.16)

Postoperatives Management

Überwachung und Behandlung im Aufwachraum, Monitoring mindestens SpO2

Auf Neurologie und Miktion achten

125 mg Paracetamol Supp.

Orale Flüssigkeitszufuhr nach 2 h

Verlegung aus dem Aufwachraum, wenn das Kind völlig wach und kardiopulmonal unauffällig ist

Ehemalige Frühgeborene (< 1 Jahr) sind besonders gefährdet hinsichtlich postoperativer Apnoeanfälle mit O2-Sättigungsabfall und Bradykardie, deshalb mindestens 24 h Überwachung postoperativ unter stationären Bedingungen!

Literatur

Harnik EV, Hoy GR, Potolicchio S et al (1986) Spinal anesthesia in premature infants recovering from respiratory distress syndrome. Anesthesiology 64:95

Jöhr M (2004) Kinderanästhesie, 6., überarbeitete Aufl., Urban & Fischer, S. 185

Anästhesie

166 A-8.4 · Malrotation/Volvulus

A-8.4 Malrotation/Volvulus

Checkliste

ITN

PVK

W-MATTE

Blutprodukte

 

 

 

 

 

 

Kaudalanästhesie

ZVK: 2-Lumen

MS

 

 

 

 

Temperatursonde

 

 

 

 

 

 

 

Operationsdauer: 0,5–1,5 h

Prämedikation: Neugeborenes kommt sediert und beatmet, mit Magensonde und einem venösen Zugang versehen, in den OP

In Absprache mit Kinderchirurgen und abhängig vom chirurgischen Befund: Legen eines Kaudalkatheters (Standard A-1.19) für die intraund postoperative Phase

Besonderheiten

Bei dieser Erkrankung ist der embryonale Darm nicht vollständig rotiert. Es kommt zu einer Kompression des Duodenums mit intermittierendem galligem Erbrechen. Eine Malrotation kann zum Volvulus führen mit Darminfarzierung und Septikämie. Infolgedessen kann es zu Entgleisungen des Wasserund Elektrolythaushaltes kommen. Es besteht die Gefahr einer Überblähung des Darms mit Behinderung der Atmung.

Die chirurgische Intervention besteht in der Derotation, Durchtrennung evtl. vorhandener Stränge und Fixierung des Darms.

Vorbereitung im OP

 

Material

 

 

 

Medikamente

 

 

 

 

 

 

Narkosegerät mit Säuglingsschläuchen

 

 

 

HD5 5 ml

 

Für den Notfall: Trachealtubus Größe 2,5–3,5 mm

 

 

 

Atropin 0,1 mg/ml

 

Innendurchmesser

 

 

 

Fentanyl 0,05 mg/ml

 

ZVK 2-Lumen, 4,0 F

 

 

 

Thiopental 25 mg/ml

 

 

 

 

 

 

Succinylcholin 10 mg/ml

 

 

 

 

 

 

Rocuronium 1 mg/ml

 

 

 

 

 

Perfusor 20 ml HD5 + 20 ml NaCl 0,9%

 

 

 

 

 

HAES6% 200/0,5 oder 130/0,4 bereitstellen

 

 

 

 

 

Sevofluranverdampfer, alternativ Propofol-

 

 

 

 

 

 

perfusor

 

 

 

 

 

Blut und Blutprodukte

 

 

 

 

 

 

Erythrozytenkonzentrate: 1

 

 

 

 

 

FFP-Einheiten: 1 auf Abruf

 

 

 

 

 

 

 

 

A-8 · Standards in der Kinderchirurgie

Monitoring

Standardmonitoring

Invasive Druckmessung

Zentraler Venendruck

Temperatursonde

Präkordiales Stethoskop

Narkoseeinleitung

OP soll vor dem Eingriff aufgeheizt sein: 30–32 C

Übernahme des sedierten und beatmeten Neugeborenen

Lagekontrolle des Tubus und Auskultation nach Umlagerung auf den Operationstisch

Anschluss des Monitorings

Kontrolle des peripheren Zugangs

Infusionsbeginn

Einleitung

Fentanyl 2 g/kgKG

Thiopental 3–4 mg/kgKG

Rocuronium 0,5 mg/kgKG

Wenn das Neugeborene noch nicht intubiert wurde, Ileuseinleitung mit Succinylcholin (2 mg/kgKG, vorher Atropin 0,02 mg/kgKG)

Anlage eines ZVK 4 F

Antibiotikaapplikation überprüfen

Legen eines Kaudalkatheters (nach Standard)

Augenschutz

Auf gute Wärmeisolation achten (Aluminiumextremitätenwärmer)

Lagerung

Rückenlage mit gesicherten Zugängen, Kopfunterlage (Silikonring)

167 A-8.4

Narkoseführung

Beatmung

Luft-O2-Gemisch, kein Lachgas!

FIO2: nach SpO2 (Ziel: 86–95%)

Normoventilation: petCO2: 35–45 mmHg

Narkose

Supplementierung der Narkose mit Sevofluran (2,5–3,5 Vol.-%)

Gute Relaxation und ausreichende Fentanyldosierung: Fentanyl 3–10 g/kgKG

Bei kaudaler Kathetertechnik ausreichend hohes Niveau anstreben, dadurch dann weniger Relaxanz und Opiatverbrauch

Hoher Volumenbedarf erforderlich: mindestens 10–20 ml/kgKG,

CAVE: hypernatriäme Dehydratation

EK/FFP im Verhältnis 1:1 (nach aktuellem Blutverlust), Richtwert: Hkt-Wert >35%

Auf Normothermie achten

Stündliche Kontrollen von zentralvenöser BGA, Hkt, BZ und Elektrolyten (bei metabolischer Entgleisung); ggf, Kontrolle der Gerinnungsparameter

Nachbeatmung auf Intensivstation für etwa 24 h

Verlegung des Kindes unter komplettem Monitoring auf die Intensivstation

Postoperatives Management

Fortführung der Analgosedierung

Überwachung: Standardmonitoring auf ITS

Engmaschige Kontrollen von zentralvenöser BGA, kleinem BB, BZ und Elektrolyten