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[Wolfgang_J._Kox,_Claudia_D._Spies]_Check-up_Ans(BookFi.org)

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Anästhesie

148 A-7.6 · Intrakranielle Blutung, akutes subdurales oder epidurales Hämatom

Postoperative Besonderheiten

Postoperativ Intensivstation

Bei Patienten, die längere Zeit auf der ITS verbleiben und initial eine GCS <8 bieten: Fentanylund Midazolamperfusor zur Analgosedierung

Engmaschige neurologische Verlaufsuntersuchungen: Wachheit, Pupillen, motorische Kraft, Krampfanfälle usw., ICP-Monitoring

Bei neu auftretenden neurologischen Defiziten, Kontroll-cCT

Möglichst frühzeitige Extubation und schnelle neurologische Beurteilung

Oberkörper-Hochlagerung (ca. 30 )

Engmaschige BGA

Weiter invasives Blutdruckmonitoring

Vermeidung einer Hyper/Hypoventilation

Sicherstellung einer guten Oxygenierung

Beobachtung der Diurese und Bilanzierung (CAVE: Diabetes insipidus)

Begleitverletzungen nicht unterschätzen

Schwere Schädel-Hirn-Traumen gehören ausreichend analgosediert mit dem Ziel einen sekundären Hirnschaden zu vermeiden.

149 A-7.6

A-7 · Standards in der Neurochirurgie

Raum für Notizen

Anästhesie

150 A-7.7 · Eingriffe in sitzender Position

A-7.7 Eingriffe in sitzender Position

Checkliste

ITN: oral

PVK: 14 G und 16 G

W-MATTE

Blutprodukte

 

 

 

 

 

 

 

ZVK 3-lumen

W-TOUCH

TEE

 

 

 

 

 

 

 

Ggf. Sheldon

DK mit Temp.

Anwärmer,

 

 

bei Blutung

 

z. B. HOTLINE

 

 

 

 

 

 

 

ARTERIE

 

 

 

 

 

 

 

 

Besonderheiten

Die Lagerung richtet sich nach Topographie des Tumors. Deshalb immer mit dem Operateur Rücksprache halten. Bei sitzender Lagerung präoperativ transösophageale Echokardiographie (TEE) mit der Fragestellung: Persistierendes Foramen ovale (PFO) vorhanden.

Bei persistierendem Foramen ovale ist die sitzende Position kontraindiziert (Risiko paradoxer Embolien)! Ggf. muss das PFO präoperativ okkludiert werden.

Vorbereitung im OP

Material

Periphervenöse Zugänge (16 G/14 G)

Endotrachealtubus (Magill) 7,5 (bis 8,5) mm ID

Katheter für arterielle Druckmessung (20 G für Art. radialis)

ZVK 8,5 Fr.3 Lumen

Magensonde mit Mandrin 16 Charr

Blasenkatheter mit Temperaturmessung

Absaugvorrichtung zum notfallmäßigen Absaugen von Luft im rechten Vorhof

Druckwandler und System für Arterie und ZVD

steriler Tisch für Arterie und ZVK

Medikamente

NaCl 0,9% 10 ml

Atropin 0,5 mg/ml

Fentanyl 0,5 mg/10 ml (zur Einleitung)

Propofol 200 mg/20 ml

Propofol-Perfusor 1%

Remifentanil-Perfusor 5 mg/50 ml

Rocuronium 50 mg

Vollelektrolytlösung

HÄS 6%

Perioperative Antibiotikatherapie nach Rücksprache mit dem Operateur

A-7 · Standards in der Neurochirurgie

Monitoring

Standardmonitoring

Invasive Druckmessung

Temperatursonde

Relaxometrie

Präkordiale Dopplersonographie

TEE

Narkoseeinleitung

Anschluss des Monitorings

Periphervenöser Zugang

Infusionsbeginn

Eventuell Gabe des Antibiotikums

Arterielle Kanülierung der Art. rad. in Lokalanästhesie (Lidocain 1%)

Schonende Einleitung ohne Hyper-/Hypotension, ohne Hypoxie, ohne Hyperkapnie und ohne Husten/Pressen des Patienten.

Fentanyl 2 g/kgKG nur initial

Propofol 1–2 mg/kgKG

Rocuronium 0,6 mg/kgKG

Intubation in tiefer Narkose und voller Relaxierung

Bei Bedarf Crush-Einleitung (mit Fentanyl, Propofol, Succinylcholin)

TIVA starten: Propofol 4–8 mg/kgKG/h, Remifentanil 0,1–0,3 g/kgKG/min

ZVK-Anlage, Lagekontrolle mit Vorhof-EKG (Lage im rechten Vorhof, nach der OP zurückziehen bis in V. cava sup.)

Anlage des Blasenkatheters

2. periphervenöser Zugang

Bei sitzender Position: ausreichende Volumengabe: mind. 500 ml HÄS 6%

Augenschutz

Fixierung der Dopplersonde

Einführen der TEE-Sonde (sicherste und schnellste Methode Luftembolien zu erkennen)

Warm-Touch

Ausgangs-BGA

Anschluss der Absaugvorrichtung an den ZVK

Auf sichere Fixierung des Tubus achten.

Lagerung

Bauchlagerung oder sitzende Lagerung oder Parkbanklagerung. CAVE: Auf ausreichende Narkosetiefe bei dem Einspannen des Kopfes in die Mayfield-

151 A-7.7

Klemme (evtl. Remifentanil-Bolus notwendig) achten.

Langsames Aufrichten des Patienten bei sitzender Position um Blutdruckabfälle zu vermeiden. Vor dem Aufrichten Volumengabe und ZVK-Lage im rechten Vorhof beachten

Monitoring und Beatmungsgerät am Fußende bzw. neben dem Patienten, ein Arm ausgelagert (zur Anästhesieseite hin)

Sorgfältige Kontrolle der Kopflagerung und der Tubuskonnektion.

Narkoseführung

Beatmung

Luft-Sauerstoff-Gemisch, PEEP: 5–10 cm H2O

FIO2: 0,5

petCO2: 35–45 mmHg, evtl. intraoperative moderate Hyperventilation (exspiratorischer CO2: 35 mmHg) bei erhöhtem ICP

Narkose

TIVA mit Propofol und Remifentanil kontinuierlich

Relaxation mit Rocuronium nach Bedarf, Kontrolle der Relaxierung mit Relaxometrie, Akustikusneurinome nur zur Intubation relaxieren, ansonsten wird das intraoperative Vorgehen mit einem Nervenstimulator erschwert

Infusion: Vollelektrolytlösung ca. 500 ml/h (Hotline)

BGA bei Veränderung der Beatmung und Blutungen/Komplikationen; Häufigkeit richtet sich auch nach dem Blutungsausmaß

Auf Körpertemperatur achten; Änderung der Temperatur des Warm-Touch nach Bedarf

Elektrolythaushalt, CO2 und Blutzucker beachten und Entgleisungen entsprechend therapieren

Einhaltung der Blutdruckgrenzen: Verhinderung von Hypertension und Hypotension

Eine milde Hypothermie (34 C) kann den Hirnmetabolismus während der Phasen von zerebraler Ischämie reduzieren, allerdings muss der Patient dann vor der Extubation mit der Wärmedecke aufgewärmt werden

Gegebenenfalls Mannitol 20% 0,3–0,5 g/kgKG

Vor geplanter Extubation Gabe von 2 g Metamizol/ 100 ml

Anästhesie

152 A-7.7 · Eingriffe in sitzender Position

Wenn aus neurologischer Sicht möglich, d. h. wacher und kooperativer Patient und präoperativ GCS >8, und wenn anästhesiologisch keine Kontraindikationen bestehen, Extubation auf dem Operationstisch; neurologische Defizite beachten und dokumentieren

Ansonsten Verlegung des intubierten und beatmeten Patienten unter vollem Monitoring auf die Intensivstation

Durch den Anästhesisten

100% Sauerstoff

Über im rechten Vorhof liegenden ZVK Luft absaugen

Kompression der Vv. jugulares

Eventuell PEEP(-Erhöhung)

Gabe von Volumen

Kreislaufstützung durch vasoaktive Substanzen

Eventuell Lagerung in Trendelenburg-Position

Kritische Momente

Gefahr Luftembolie

Prophylaxe

Normovolämie

Monitoring mit präkordialer Dopplersonographie und TEE

Operationstechnik

Eventuell PEEP; zu beachten jedoch: Durch hohen intrathorakalen Druck kann es zum ICP-Anstieg, durch offenes Foramen ovale kann es zum Rechts- links-Shunt kommen

Infusionssysteme und Konnektoren müssen absolut dicht und luftleer sein

Therapie

Immer im Team arbeiten.

Durch den Operateur

»Fluten« des Operationsgebietes mit NaCl

Kompression von venösen Gefäßen

Einsatz von Knochenwachs

Postoperative Besonderheiten

Postoperativ Intensivstation

Engmaschige (alle 30–60 min in den ersten 6 h postoperativ) neurologische Verlaufsuntersuchungen: Wachheit, Pupillen, motorische Kraft, Krampfanfälle

Bei neu auftretenden neurologischen Defiziten Kontroll-cCT und Information des Neurochirurgen

Möglichst frühzeitige Extubation

Oberkörperhochlagerung (ca. 30 )

Engmaschige BGA

Weiter invasives Blutdruckmonitoring

Eventuell weiteres Monitoring des ICP (wenn bei Duraverschluss erhöhter Hirndruck bestand oder mit diesem in der postoperativen Phase gerechnet werden muss)

Vermeidung einer Hyper-/Hypoventilation

Sicherstellung einer adäquaten Oxygenierung

Beobachtung der Diurese und Bilanzierung (CAVE: Diabetes insipidus)

Schmerztherapie mit nichtsteroidalen Antirheumatika und Piritramid nach Bedarf

153 A-7.7

A-7 · Standards in der Neurochirurgie

Raum für Notizen

Anästhesie

154 A-7.8 · Wachkraniotomie

A-7.8 Wachkraniotomie

Checkliste

ITN: nasal

PVK: 14 G und 16 G

W-MATTE

 

 

 

 

 

 

 

 

ZVK: 3-Lumen

W-TOUCH

 

 

 

 

 

 

 

 

ARTERIE

DK mit Temp.

Anwärmer,

 

 

 

 

z. B. HOTLINE

 

 

 

 

 

 

Besonderheiten

Indikation

Eingriffe am Gehirn, bei denen intraoperativ die Kooperation des Patienten im Wachzustand erforderlich ist, z. B.

Stereotaktische Implantation von Tiefenelektroden bei M. Parkinson (motorische Tests)

Temporallappenteilresektion bei Epilepsie (verbale Tests)

Besonders die Implantation der Tiefenelektroden dauert in der Regel viele Stunden und verlangt ein Höchstmaß an Kooperation zwischen Patient, Anästhesist und Neurochirurg!

Präoperative Visite

Das Prämedikationsgespräch sollte, wenn immer möglich, von dem zuständigen Anästhesisten geführt werden. Hierbei kommt es besonders darauf an, dem Patienten die Angst vor der Wachheitsphase zu nehmen und ein Vertrauensverhältnis zum Anästhesisten aufzubauen.

Die Aufklärung sollte beeinhalten:

Monitoring:

Arterielle Kanüle, Blasenkatheter, ZVK nur bei TLTeilresektion

Ablauf:

Nasopharyngeale Lokalanästhesie und Einlage von Privintupfern, nasaler Tubus, Phasen der Sedierung und Wachheit – insbesondere intraoperative Aufwachphasen, postoperativ Intensivstation

Lagerung:

Rückenlage, Mayfield-Klemme/stereotaktischer Ring verhindern Kopfbewegung

Sedierung:

Tiefe Sedierung mit ensprechenden Risiken (Apnoe, Hypoxie, Erbrechen mit Aspiration, mangelnde Kooperation, was bis zum Abbruch des Eingriffs führen kann)

Sonstiges:

Blutung, zerebraler Krampfanfall

Prämedikation

In der Regel kein Dormicum präoperativ, nur wenn der Patient sehr ängstlich ist, 3,75–7,5 mg Dormicum p.o.

Antiepileptika werden weitergegeben

Parkinson-Mittel nur nach Rücksprache mit den Neurochirurgen

Bei Trepanationen mit dem erhöhten Risiko des Erbrechens (Duraeröffnung) oder Patienten mit entsprechender gastraler Anamnese am Abend vor der Operation: 300 mg Ranitidin p.o., am Morgen: 150 mg Ranitidin p.o.

155 A-7.7

A-7 · Standards in der Neurochirurgie

Vorbereitung im OP

Material

Periphervenöse Zugänge (16/14 G)

Endotrachealtubus (Magill) 7,5–8,0 mm ID

Lidocainund Privinspray

Katheter für arterielle Druckmessung (20 G für A. radialis)

ZVK 8,5 F (3-Lumen)

Magensonde mit Mandrin 16 Charr

Blasenkatheter mit Temperaturmessung

Absaugvorrichtung zum notfallmäßigen Absaugen von Luft im rechten Vorhof

Druckwandler und System für Arterie und ZVD

Steriler Tisch für Arterie und ZVK

Lokalanästhesie für Arterie und ZVK

Monitoring

Standardmonitoring

Invasive Druckmessung

Temperatursonde

Narkoseeinleitung

Topische LA mit Xylocainspray 4% nasal und pharyngeal, Privinnasentupfer

Sedierung mit Propofol einschleichend unter Erhaltung der Spontanatmung. Kontinuierliche Sedierung mit Propofolperfusor 1–3–5 mg/kgKG/h, individuelle Dosisanpassung, einige Patienten benötigen initial relativ viel Propofol (5–8 mg/kgKG/h). O2-Insufflation zunächst über nasale Sonde

Unter tiefer Sedierung Platzierung des mit Gleitmittel benetzten Tubus sehr behutsam (CAVE: Blutung) transnasal unter laryngoskopischer Sicht direkt vor die Glottis und unter die Epiglottis. Bei korrekter Tubuslage kann man über die Kapnometrie etCO2 messen (evtl. den Tubuscuff etwas mit Luft füllen). Über den geblockten Tubus sollte sich der Patient assistiert beatmen lassen! Tubus nicht zu stark kürzen (33 cm belassen), er lässt sich sonst evtl. im Notfall nicht mehr sicher in der Trachea platzieren. Abschließend den Tubus in der Position fixieren, in der das CO2-Signal gut auf dem Monitor sichtbar ist.

Zwei periphervenöse Zugänge (einer an jedem Arm)

Medikamente

NaCl 0,9% 10 ml

Atropin 0,5 mg/ml

Propofol 200 mg/20 ml

Propofolperfusor 1%

Vollelektrolytlösung

HÄS 6%

Perioperative Antibiotikatherapie nach Rücksprache mit dem Operateur

Blasenkatheter ohne Temperatursonde!

Arterielle Kanüle und ZVK unter Lokalanästhesie legen!

Bei Patienten mit TL-Teilresektion wird schon im Einleitungsraum ein Skalpblock durch den Operateur gesetzt (Bupivacain 0,5% + 1 : 200 000 Adrenalin)

Narkoseführung

Beatmung

Luft-Sauerstoff-Gemisch

FIO2: 0,5

Spontanatmung, petCO2: 35–45 mmHg

Narkose

Der Patient darf erst in den OP gefahren werden, wenn er tief sediert ist und ausreichend spontan atmet! Bei sehr unruhigen Patienten kann in Ausnahmefällen die zusätzliche Gabe von Ultiva (0,025–1 g/kgKG/min) indiziert sein. Rücksprache mit aufsichtführendem Oberarzt!

CAVE

Propofol reduzieren, da sonst Atemdepression und Apnoe. Alternativ: Clonidin, Dipidolor.

Anästhesie

156 A-7.8 · Wachkraniotomie

Operationsablauf

Tumorresektion bei Epilepsie etc.

Sedierung und Kanülierung einschließlich ZVK wie oben beschrieben in der Einleitung

Skalpblock

Transport in den OP

LA des Operationsbereichs

Einspannen in die Mayfield-Klemme

Trepanation

Sedierung abstellen bei Duraeröffnung

Aufwachphase

Sprachtests

Sedierung

TL-Teilresektion

Sedierung bis Operationsende

Verlegung auf die Intensivstation

Stereotaktische Implantation von Tiefenelektroden bei M. Parkinson

Sedierung und Kanülierung in der Einleitung

Ultravist (wenn erforderlich) nicht vergessen

Fahrt in den OP

Nach LA (Bupivacain 0,5% + 1 : 100 000 Adrenalin) Aufsetzen des stereotaktischen Rings

Lagerung des Patienten, Einrichtung der Röntgenanlage

CAVE

Der Operationstisch darf danach nicht mehr verstellt werden.

Unter Sedierung MRT/CT

Sedierung erst abstellen, wenn das Bohrloch für die Elektroden angelegt ist

Aufwachphase

Motorische Tests

Optimale Platzierung der Elektroden

Eventuell erneut Sedierung bis zum 2. Bohrloch

Die benötigte Dosis für Propofol kann jetzt deutlich geringer sein.

Tests

Sedierung bis Operationsende

Aufwachen lassen

Verlegung auf die Intensivstation

Aufwachphase

Der Patient sollte langsam, ohne den Kopf zu bewegen, zu husten oder zu würgen (evtl. Tubus etwas zurückziehen, Tubus entblocken!), sanft in den Wachzustand hinübergleiten. Hierbei muss der Anästhesist durch verbalen Kontakt beruhigend auf den Patienten einwirken und ihn durch repetitive Zusprache begleiten. Wenn der Patient ausreichend wach ist, motorische Aufforderungen befolgt und sprechen kann, kann der Neurologe mit den erforderlichen Tests beginnen.

Wesentliche Komplikationen

Apnoe mit Hypoxie und Hyperkapnie

Erbrechen mit Aspiration (Saugung prüfen!)

Zerebraler Krampfanfall

Intrazerebrale Blutung

Auf Notfallintubation vorbereitet sein (Larynxmaske, Bronchoskop etc.).

157 A-7.9

A-7 · Standards in der Neurochirurgie

A-7.9 Besonderheiten bei epilepsiechirurgischen Eingriffen

Anästhesie bei Epilepsiepatienten

Probleme

Antikonvulsiva

Unter Antikonvulsivatherapie ist eine deutlich höhere Dosierung der Muskelrelaxanzien erforderlich (schnellerer Abbau der Muskelrelaxanzien, Veränderungen an der neuromuskulären Endplatte?). Zudem können toxische Carbamazepinspiegel nach Erythromycingabe auftreten. Deswegen erhalten Patienten mit Penicillinallergie, die mit Carbamazepin eingestellt sind, kein Erythromycin, stattdessen Clindamycin (Sobelin) oder Vancomycin.

Erhöhte Krampfbereitschaft

Keine Hyperventilation (außer wenn vom Operateur ausdrücklich gewünscht)

Vermeidung potenziell krampfschwellensenkender Agenzien (Methohexital, Ketamin)

Drei Fälle von intraoperativem akutem Nierenversagen

Wahrscheinlich in Zusammenhang mit Augmentan + Carbamazepin deswegen kein Augmentan, stattdessen Sobelin 600 mg i.v.

Narkoseverfahren: TIVA (Propofol, Remifentanil) oder balancierte Anästhesie mit Thiopental zur Narkoseeinleitung und Isofluran + Opioid zur Narkoseaufrechterhaltung

Anästhesie bei EcoG (Elektrokortikographie)

Intraoperativ wird über auf den Kortex aufgelegte Elektroden zur Epilepsiefokussuche ein EEG abgeleitet und durch die Gabe von krampfschwellensenkenden Substanzen ein Spikes-and-waves-EEG induziert. Die Anforderungen an das Anästhesieverfahren bestehen darin, dass zum einen bei ausreichender Narkosetiefe keine ausgeprägte EEG-Suppresion besteht (Isofluran und Propofol unterdrücken EEG-Aktivität) und zum anderen in Absprache mit dem Operateur bzw. den anwesenden Epileptologen, die das EEG-Monitoring durchführen, intermittierend medikamentös ein »Krampf-EEG« induziert werden muss. Niedrigdosierte Inhalationsanästhesie (Isofluran 0,4–0,6%) in Kombination mit DHBP (intermittierend 5 mg i.v.). Opioidund Muskelrelaxansgabe wie üblich. Zur Induktion von Krampfpotenzialen Brevimytal 1–2 mg/kgKG i.v.