
- •1. Deutschland nach dem 30-jährigen Krieg (война сама с 1618 по 1648)
- •2. Deutschland im 18. Jahrhundert, die Aufklärung in Europa und Deutschland.
- •5. Reformen in Preußen und Österreich Anfang des 19. Jahrhunderts
- •6. Befreiung Europas und Deutschlands von der Napoleonischen Herrschaft.
- •8. Europa und Deutschland nach dem Wiener Kongress. Das Zeitalter der Restauration
- •9.Oppositionelle Bewegung in Europa und Deutschland im Zeitalter der Restauration
- •10.Revolution von 1848
- •11. Industrielle Revolution in Deutschland und deren Folgen
- •12.Die Lösung der deutschen Frage durch Otto von Bismarck
- •13. Der französisch-preussische Krieg und die Reichsgründung
- •14. Das Deutsche Reich unter Bismarck: Aufbau, politische Organe und Institutionen, Verfassung.
- •15. Das Deutsche Reich unter Bismarck: Innenpolitik.
- •16. Bismarcks Außenpolitik.
- •17. Das Wilhelmische Zeitalter: innenpolitische Aspekte.
- •18. Deutschlands Außenpolitik unter Wilhelm II
- •19.Der Weg in den Ersten Weltkrieg
- •9. Die dritte Periode der Weimarer Republik: der Niedergang, seine Ursachen.
- •10. Ergreifung (захват) der Macht (власти) durch Hitler.
- •7. Die Goldenen Jahre der Weimarer Republik. Politik der Entspannung
- •2. Der Erste Weltkrieg: Verlauf des Krieges bis zum Eintritt der usa.
- •8.Die Weltwirtschaftskrise und ihre Auswirkung auf die Situation in Deutschland.
- •3. Der Erste Weltkrieg: die Wende(перелом) des Krieges nach dem Kriegseintritt(вступление) der usa. Der Ausgang(конец) des Krieges.
- •5. Die Novemberrevolution in Deutschland, der Zusammenbruch der Monarchie.
- •4. Die Niederlage(поражение) Deutschlands im Ersten Weltkrieg. Der Waffenstillstand(перемирие).
- •6. Die Weimarer Republik Konstituierung, Aufbau, die erste Periode der Weimarer Republik.
15. Das Deutsche Reich unter Bismarck: Innenpolitik.
*Innenpolitik
Nach der Reichsgründung 1871 neigte sich der deutsche Patriotismus dem Ende zu. Die Wirtschaftskrisecustom Als Wirtschaftskrise 1873 bezeichnet man den Börsenkrach des Jahres 1873, wobei im Speziellen der Einbruch der Finanzmärkte gemeint ist. In Deutschland kam es durch den Sieg nach dem Krieg gegen Frankreich zu einer Überhitzung der Konjunktur, die bis 1890 andauerte. 1873 leitete eine neue Krisenstimmung unter der Bevölkerung ein, die Bismarck mit seiner Innenpolitik zu hemmen versuchte1. Dies spiegelte sich besonders im sogenannten KulturkampfcustomAls Kulturkampf wird in Deutschland traditionell der Konflikt zwischen dem dem Deutschen Kaiserreich unter Reichskanzler Otto von Bismarck und der katholischen Kirche unter Papst Pius IX. bezeichnet wieder, durch den er politische Oppositionen zu Reichsfeinden verleumdete und seine Macht dadurch auf Reichstagswahlen festigen wollte.
*Kulturkampf
Als Kulturkampf wird in Deutschland traditionell der Konflikt zwischen dem Königreich Preußen bzw. später dem Deutschen Kaiserreich unter Reichskanzler Otto von Bismarck und der katholischen Kirche unter Papst Pius IX. bezeichnet. Diese Auseinandersetzungen eskalierten ab 1871, wurden bis 1878 aber beendet und 1887 diplomatisch beigelegt. In einem größeren Kontext bezeichnet der Begriff hingegen ein allgemein europäisches Phänomen, zumal es in vielen anderen Staaten des Kontinents zu ähnlichen Entwicklungen kam (siehe Ultramontanismus, Trennung von Kirche und Staat).
Der badische und bayerische Kulturkampf fanden beide zeitlich vor dem preußischen statt; sie werden im traditionellen Geschichtsverständnis als Vorläufer des „eigentlichen“ Konflikts zwischen Preußen beziehungsweise dem Reich und der katholischen Kirche verstanden. In der jüngeren Geschichtsschreibung werden sie als Beleg für den überregionalen Charakter der deutschen Kulturkämpfe gesehen.
Beim Kulturkampf ging es sachlich um die Durchsetzung einer liberalen Politik, die eine Trennung von Kirche und Staat vorsah und sich zum Beispiel für die Einführung der Zivilehe einsetzte. Religiöse Kräfte, die überwiegend der katholischen Kirche angehörten, stemmten sich dagegen; sie setzten sich für den Einfluss des Religiösen in Öffentlichkeit und Politik sowie einen Primat von Kirche und Religion über Staat und Wissenschaft ein. Politisch ging es in Deutschland auch um die Macht und den Einfluss der organisierten katholischen Minderheit. Otto von Bismarck ging mit scharfen Mitteln gegen die katholische Geistlichkeit vor, weshalb er schließlich sogar von Protestanten und Liberalen kritisiert wurde. Gegen 1878 kam es wieder zu einer Annäherung zwischen Staat und katholischer Kirche.
*Kurswechsel 1878
Da das Wachstum der deutschen Wirtschaft in den 1870er Jahren langsam stagnierte, stellte Bismarck wirtschaftliche Prozesse unter strengere staatliche Kontrolle und löste den Freihandel auf. Er führte nun die SchutzzollpolitikcustomAls Schutzzollpolitik werden die von Bismarck 1878/79 eingeleiteten protektionistischen Maßnahmen zum Schutz der Wirtschaft des Deutschen Reiches bezeichnet. Dadurch versuchte Bismarck dem Reich direkte Einnahmen zu verschaffen und es vom Reichstag finanziell unabhängiger zu machen ein. Dadurch wendete sich Bismarck von der Nationalliberalen ParteicustomDie Nationalliberale Partei spaltete sich 1867 von der liberalen Fortschrittspartei ab und bildete bis 1878 die stärkste Fraktion im Reichstag. Sie versuchte, den Gedanken des nationalen Machtstaats mit dem Gedanken der bürgerlichen Freiheit zu verbinden ab, die staatliche Eingriffe in die Wirtschaft kritisierte. Demnach leitete dieser im Jahr 1878 eine Wende ein und machte nun die Sozialdemokratie zu neuen Reichsfeinden. Die Arbeiterbewegung hatte in den letzten Jahren erheblichen Stimmenzuwachs erlangen können.
Diesbezüglich wurden zwei Attentate auf Kaiser Wilhelm I. dazu genutzt, den Reichstag aufzulösen und neue Wahlen einzuführen. Dabei gingen die Zentrumspartei und die Konservativen als stärkste Parteien hervor. Zudem versuchte Bismarck mithilfe des SozialistengesetzescustomDas Sozialistengesetz war ein 1878 vom Reichstag verabschiedetes Gesetz gegen gemeingefährliche Bestrebungen der Sozialdemokratie. Das Gesetz verbot sozialistische und sozialdemokratische Organisationen und deren Aktivitäten im Deutschen Reich. Es kam damit einem Parteiverbot gleich, die Sozialdemokraten politisch zu isolieren3.
Die nachfolgenden Jahre zeigten aber, dass diese deutlich mehr Wahlstimmen gewinnen konnten und später eine bedeutende politische Rolle spielen sollten.
*Gesellschaft
Im Kaiserreich hatte das Militär aufgrund des Sieges im deutsch-französischen Krieg ein besonderes Prestige innerhalb der Gesellschaft. Zudem besaß der Adel durch den GroßgrundbesitzcustomDer Ausdruck Großgrundbesitzer bezeichnet den Eigentümer von Großgrundbesitz, einem größeren Landgut, das nach industriellen Gesichtspunkten bewirtschaftet wird die soziale Macht über ihre abhängigen Bauern.
Bei Arbeitsplätzen von höheren Beamten spielten soziale Herkunft und politische Gesinnung eine entscheidende Rolle. Des Weiteren wurde das Bürgertum im Zuge der IndustrialisierungcustomDer Begriff Industrialisierung bezeichnet technisch-wirtschaftliche Prozesse des Übergangs von agrarischen zu industriellen Produktionsweisen im 19. Jahrhundert zu einem wichtigen Träger wirtschaftlicher Prozesse4.
Kaiser Wilhelm II.
Der neue Kaiser Wilhelm II. leitete mit seiner Thronbesteigung 1888 eine neue Ära im Kaiserreich ein. Er wollte politisch mehr Entscheidungen treffen und dem Reichskanzler weniger Macht überlassen. Bismarcks Entlassung als Reichskanzler 1890 war sein erster Schritt für eine neue innenpolitische Ordnung.
Die Industrialisierung leitete einen erheblichen wirtschaftlichen Aufschwung ein und begünstigte den Ausbau des Kaiserreichs zu einer imperialen Großmacht. In der Folgezeit kam es durch die internationale Entfremdung zu Spannungen, die in einen Weltkrieg führten.