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9.Oppositionelle Bewegung in Europa und Deutschland im Zeitalter der Restauration

Die Unruhe in Deutschland hielt an. Ihre geistige Führung lag bei der Schriftstellergruppe des "Jungen Deutschland". Heinrich Laube, Karl Gutzkow, Heine, Borne und Georg Büchner vertraten weltbürgerliche und republikanische Ideen. Das Hambacher Fest von 1832 brachte die erste liberale Volksversammlung. Hier zeigte sich die fortschreitende Organisation der bürgerlich-liberalen und der revolutionären Kräfte in Süddeutschland. Einheit, Freiheit und Deutsche Republik waren ihre Parolen. Im Frankfurter Wachensturm von 1833 wollten Studenten mit dem Angriff auf die Hauptwache eine allgemeine Volkserhebung einleiten. Auf Veranlassung Metternichs wurde daraufhin eine neue Untersuchungskommission zur Demagogenverfolgung durch den Deutschen Bund eingesetzt.

In der Schweiz besiegten im Jahre 1847 die liberal und unitarisch gesinnten protestantischen Kantone im Sonderbundskriegdie katholischen Kantone, die eine konservative und partikularistische Politik durchsetzen wollten. Der Schweizer Staatenbund von 1815 wurde durch einen modernen, liberalen, parlamentarisch regierten Bundesstaat ersetzt, dessen Verfassung noch heute gültig ist. Diese Vorgänge gaben das Signal zur Revolution von 1848/49.

10.Revolution von 1848

In der Februarrevolution in Paris (22.-24. Februar 1848) erzwangen sozialistische und kleinbürgerliche Kräfte das allgemeine, gleiche Wahlrecht und die Republik. Das Bürgertum riss bald unter Führung des Neffen Napoleons I., Louis Napoleon (1853-1870 Kaiser Napoleon III.), die Kontrolle über die revolutionären Vorgänge an sich. Louis Napoleon wurde (zunächst) Präsident der Republik. Im März 1848 folgten Erhebungen in ganz Deutschland, in Wien wurde Metternich gestürzt. Überall bildeten sich liberale Ministerien. In Preußen versprach der konservativ-romantisch gesinnte Friedrich Wilhelm IV. Verfassung und Bundesreform.

Am 31. März 1848 trat in Frankfurt ein "Vorparlament" zur späteren Nationalversammlung zusammen. Diese Nationalversammlung wurde am 18. Mai in Frankfurt eröffnet; sie tagte in der Paulskirche.

Die allgemeine Auseinandersetzung zwischen den Nationalitäten erfasste auch die dänische Monarchie; es kam zu einem Streit zwischen Dänen und Deutschen. Der Widerstand der Deutschen in Schleswig-Holstein wurde im Auftrag der Paulskirche und des Deutschen Bundes von Preußen militärisch unterstützt.

Die letzten Gründe des Scheiterns der Paulskirche lagen in dem Versagen Preußens. Im März 1849 wurde Friedrich Wilhelm IV. zum Deutschen Kaiser gewählt, lehnte aber ab, weil er kein "revolutionärer" Herrscher sein wollte. Radikale Aufstände in Baden und in der Pfalz wurden durch preußische Truppen niedergeworfen. So kam es zum Verzicht Preußens in der Konvention von Olmütz zwischen Preußen und Österreich und zur Wiederherstellung des Deutschen Bundes von 1815 im Mai 1851.

Damit begann eine neue Epoche der Reaktion (1850-1871) in Europa.

11. Industrielle Revolution in Deutschland und deren Folgen

Die industrielle Revolution ist die Phase des Durchbruchs der Industrialisierung in Deutschland, deren Beginn von Hubert Kiesewetter auf 1815 und von Friedrich-Wilhelm Henning auf 1835 datiert wird.

Generell gelten die Jahrzehnte zwischen den 1830er-Jahren und 1873 als Phase des industriellen „take off“. Gefolgt wurde die industrielle Revolution von der Phase der Hochindustrialisierung während des Kaiserreichs. Die (nachholende) industrielle Revolution in Deutschland unterschied sich von der des Pionierlandes Großbritannien dadurch, dass nicht die Textilindustrie, sondern Montanindustrie und Eisenbahnbau die Schlüsselindustrien wurden.

Ein weiteres Kennzeichen war der regionale Charakter der Industrialisierung.Anfänglich war die industrielle Entwicklung zu schwach um in nennenswertem Umfang neue Arbeitsplätze für eine wachsende Bevölkerung zu schaffen. Im Gegenteil verschärfte die industrielle Konkurrenz zunächst noch die Krise im Handwerk und den traditionellen Gewerbezweigen. Dies war eine der Ursachen für den Pauperismus des Vormärz. Erst mit dem Durchbruch der industriellen Revolution entstanden in größerem Umfang neue Arbeitsmöglichkeiten. Im weiteren Verlauf verschob sich die soziale Frage weg von den ländlichen Unterschichten und hin zur wachsenden Arbeiterbevölkerung mit ihren schlechten Arbeitsbedingungen und oftmals niedrigen Löhnen.

In etwa markiert die Revolution von 1848/49 auch die Scheidelinie zwischen Frühindustrialisierung und der Industriellen Revolution. Dazu passt auch ein Wandel vom krisengeprägten Selbstbewusstsein in den 1840er-Jahren hin zu einer allgemeinen Aufbruchstimmung im folgenden Jahrzehnt. Etwa seit dieser Zeit nahm die gesellschaftliche Produktion pro Einwohner gegenüber der vorindustriellen Zeit um das zehnfache zu.

Während der Jahrzehnte der industrielle Revolution begann sich nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Gesellschaft stark zu verändern. Ähnlich wie im wirtschaftlichen Raum ältere Gewerbeformen neben die moderne Industrie traten, mischten sich auch ältere und neuere Lebensweisen, soziale Gruppen und gesellschaftliche Problemlagen.