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12-09-2014_10-56-08 / УЧ ПОС ПО НЕМ ЯЗ ДЛЯ ВСЕХ СПЕЦ Часть 2 (2 курс).doc
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Text b. Sitten und Bräuche Russlands

Besonders in Russland wurden seit jeher alte Bräuche und Riten gepflegt. Religiöse Feste in Russland sind zum Beispiel Koljada (Theophanie), Pasha (Osterfeiertage), orthodoxe Hochzeits- und Taufzeremonien und viele andere. Bräuche sind dagegen eher weltlich und etwas weiter verbreitet, wie die traditionelle Banja (russische Sauna), das Feiern von Altneujahr und Neujahr, russische Hochzeitsfeste und vieles mehr.

Unter Christen in Russland ist Ostern das wichtigste Fest. Es wird mit vielen Riten begangen. So zum Beispiel mit Prozessionen, Nachtwachen, dem Herstellen vieler Backwaren und Bemalen von Eiern. Man gratuliert den anderen zum Osterfest, häufig von einem Kusswechsel begleitet. Es ist üblich zu Ostern zu „christosowatsja“. Dieses „Christosowanije“ ist in Russland ein so verbreiteter Brauch, dass selbst die Nicht-Gläubigen ihn hin und wieder praktizieren. Er besteht aus dem Kusswechsel mit der Begrüßungs- und Gratulationsformel „Christos woskres!“ („Christi ist auferstanden!“) und der Antwort „Woistinu woskres!“ („Wahrhaftig auferstanden!“) – sowie dem anschließenden Austausch von gefärbten Eiern. Man kann auch edle Geschenkeier aus Metall, Kristall und Porzellan schenken.

Das (neue) Neujahr (am 1. Januar) feiern viele Russen in der Regel zu Hause mit der Familie. Bis zum Altneujahr bleibt auch der Weihnachtsbaum noch stehen. Dann deckt man gewöhnlich wieder einen festlichen Tisch, lädt Freunde und Verwandte ein oder geht selbst zu Besuch. Diese Feier läuft in der Regel lockerer und ausgelassener ab als das offizielle Neujahrfest mit dem Schlagen der Kreml-Turmuhr.

Weihnachten feiert man in Russland am 7. Januar. Vor Weihnachten sind 40 Tage Fastenzeit, der strengste Fastentag ist der 6.Januar. An diesem letzten Tag darf man nichts zu sich nehmen, bis der erste Stern auf dem Himmel erscheint. Die Gläubigen gehen zum Nachtgottesdienst, der stundenlang dauert. Der Weihnachtsdienst der Moskauer Patriarchen mit viel Gesang und Lichter-Prozessionen wird im Fernsehen direkt übertragen. Am 7. Januar beginnt das Fest „Swjatki“ – ein zwölftägiges Fest zu Ehren des geborenen Herrn, das mit dem Fest der Taufe des Herrn nach dem russisch-orthodoxen Kalender am 19. Januar (das Dreikönigsfest) endet. Die wichtigen Ereignisse dieses Festes sind der feierliche Gottesdienst am 7. Januar, das Neujahr nach dem alten Kalender am 14. Januar (das Altneujahr genannt) und der feierliche Gottesdienst am 19. Januar.

Swjatki war das längste und beliebteste Fest des Jahres, eine fröhliche unbeschwerte Zeit für Jung und Alt. Die traditionellen Swjatki Bräuche – Koljada, Rjashenie und weihnachtliche Wahrsagerei – waren in ganzem Russland verbreitet und beliebt. Diese Bräuche sind heidnischer Herkunft und haben im christlichen Russland einen neuen Inhalt bekommen.

Spricht man von der russischen Küche, so stellt man sich solche Gerichte vor wie verschiedenste Grützen, Kohlsuppen (Schtschi), Pelmeni, Eierkuchen, das Getränk „Kwas“, die kalte Suppe „Okroschka“, Roggenbrot und viele andere. Ebenso wie die Küche anderer Länder hat auch die russische Küche mit der Zeit eine große Anzahl verschiedenster kulinarischer Traditionen der Nachbarvölker in sich aufgenommen. Das Interesse hinsichtlich der russischen kulinarischen Tradition entstand außerhalb Russlands im 19. Jahrhundert. In nur wenigen Jahrzehnten erlangte die russische Küche in Europa und dann auch in aller Welt Beliebtheit. Seit jener Zeit besitzt sie den Ruf, eine der schmackhaftesten und mannigfaltigsten zu sein.

Übung 8. Kennen Sie diese Aberglauben von Russen? Glauben Sie auch daran ab und zu? Gehören sie zu den Bräuchen des Landes? Kennen Sie noch welche?

1. Vor langen Reisen setzt man sich kurz auf einen Stuhl oder Koffer. Das bringt Glück für die Reise und „ebnet“ den Weg. 2. Wenn man etwas vergessen hat und in die Wohnung zurückkehrt, muss man unbedingt in den Spiegel schauen, bevor man die Wohnung zum zweiten Mal verlässt. 3. Um einem Misserfolg zu entgehen, klopft man dreimal auf etwas Hölzernes. 4. Wenn ein Messer auf den Boden gefallen ist, dann ist jemand auf dem Weg zu Euch. 5. Wenn aus Versehen Salz ausgeschüttet wird, bringt es Streit in die Familie. 6. Das Schauen in einen zerbrochenen Spiegel bringt Unglück. 7. Man pfeift nicht im Raum – dann „verpfeift“ man sein Geld.

Übung 9. Sprechen Sie zu den folgenden Themen: 1. Stellen Sie sich vor, dass Sie Ihrem Auslandsfreund einen Überblick über Russland machen möchten. 2. Vergleichen Sie, wie man ähnliche Feiertage in Russland und in Deutschland gefeiert werden.

WISSENSWERT

Aufgabe:Warum gilt diese Stadt als die zweite Hauptstadt Russlands?

Sankt-Petersburg

Mit seinem barock-klassizistischen Zentrum gehört das „Venedig des Nordens“, wie St. Petersburg heute genannt wird, zu den schönsten Städten Europas. Eine neue Hauptstadt, nach westlichem Vorbild hatte Peter der Große sich mit dieser Stadt geschaffen. Und zurecht ist heute St. Petersburg das attraktivste Reiseziel vieler Touristen aus der ganzen Welt.

Mit mehr als 5 Millionen Menschen ist es die zweitgrößte Stadt Russlands. Diese Stadt wurde von Peter dem I. (ersten) 1703 gegründet und war von Anfang des 18. Jahrhunderts bis 1918 die Hauptstadt Russlands.

St. Petersburg bezaubert mit einer Mischung aus altmodischem Charme und neuem Livestyle. Die prachtvollen Paläste mit dem Mix aus der europäischen und russischen Architektur, das Zusammenspiel des Wassers und der Kanäle und die Mentalität der Menschen, schafft einen einzigartigen Eindruck.

Zu den weltbekanntesten Highlights gehören: der Newski-Prospekt, die Eremitage, die Issak-Kathedrale, das Mariinski Theater, die Admiralität, das Smolni-Kloster, die Peter-und-Paul-Festung, die Auferstehungs-Kathedrale, die Kasaner Kathedrale u.a.

Die Vororte Sankt-Petersburgs sind malerisch. Viele Touristen bewundern den Katharinenpalast mit seinem sagenhaften Bernsteinzimmer, der als Rokoko-Sommer-Residenz der russischen Zaren errichtet wurde, und den Peterhof (den „russischen Versailles“) mit einer Reihe von Palästen, Gärten und Fontänen.