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Vorübungen zum Text 5

1. Merken Sie sich den Gebrauch der Verben mit bestimmten Präpositionen.

Dativ: sich bemühen um, berichten von, beitragen, einen Beitrag leisten zu, binden an, werden zu, diskutieren von

Akkusativ: sich einigen über, berichten über, sich berufen auf, diskutieren über, beharren auf, sich enttäuschen über.

2. Übersetzen Sie folgende Wortverbindungen:

ingrationsorientierte Länder

wohlverstandene Interessen

kooperationswillige Vertreter von EU

integrationspolitische Vorbehalte.

3. Bestimmen Sie die syntaktische Struktur des Satzes und übersetzen Sie den Satz ins Russische.

Der nach dem friedlichen Umsturz in der DDR von Kohl unterbreitete Zehn-Punkte-Plan zur Überwindung der Teilung Deutschlands und Europa verlor seine Bedeutung.

4. Lesen Sie den Text 5 und machen Sie die Aufgaben zum Text.

Die Ära Kohl: Europäische Deutsche und deutsche Europäer

In die Regierungszeit Helmut Kohls (1982-1998) fallen die größten Herausforderungen1 für die Europäische Gemeinschaft: Die Überwindung der deutschen Teilung, die Europäische Währungsunion und die Erweiterung der Gemeinschaft nach Osten.

Zusammen mit Frankreichs Staatspräsident Francois Mitterrand sollte Kohl eineinhalb Jahrzehnte europäischer Politik prägen2. Selten zuvor wurde die Bedeutung der deutschen Rolle im Europa der Nachkriegszeit offenkundiger als in diesen Jahren.

Schon in seiner ersten Regierungserklärung am 13. Oktober 1982 setzte Helmut Kohl neue Akzente in der Europapolitik. Vordringlich waren für ihn zwei Ziele: das Europa der Bürger und die Europäische Union. Im Bericht der Bundesregierung über die Integration in der Europäischen Gemeinschaft vom Oktober 1982 bis März 1983 hieß es: "Übergeordnetes Ziel der deutschen Außenpolitik ist der politische Aufbau Europas zu einer Europäischen Union und einer gemeinsamen und einheitlichen Außenpolitik der Europäer".

Im Gegensatz zu ihren Vorgängern leisteten Kohl und Mitterrand zu Beginn der 80er Jahre keine spektakuläre Aufbauarbeit3 auf europäischer Ebene. Jedoch trugen sie dazu bei, die erste grundlegende Revision der Vertragstexte auf der Tagung des Europäischen Rates in Luxemburg im Dezember 1985 abzuschließen. In Luxemburg einigten sich die Staats- und Regierungschefs über eine Reform des EWG-Vertrags, die Einheitliche Europäische Akte (EEA), die rechtliche Grundlage für den europäischen Binnenmarkt, die 1987 in Kraft trat, sowie über den Ausbau der Zusammenarbeit in der Sicherheits- und Außenpolitik. Auch beim EG-Beitritt Griechenlands (1981), Spaniens und Portugals (1985) spielte das deutsch-französische Tandem eine wesentliche Rolle.

Seit den frühen 50er Jahren bildeten die enge Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland das wesentliche, geradezu unentbehrliche Fundament4 der Europäischen Gemeinschaft und darüber hinaus der europäischen Integration. Dank Staatsmännern wie de Gaulle und Adenauer, Giscard d'Estaing5 und Schmidt, Mitterrand und Kohl konnten auch gelegentlic he Spannungen und Interessensdivergenzen6 daran nichts ändern. Über Jahre hinweg wurde das Einvernehmen7 zwischen dem französischen Staatspräsidenten und dem Bundeskanzler zum Indikator für Fortschritt und Einigung in Europa. Augenfälligen Ausdruck8 fand dies am 1. November 1988 mit der Verleihung des Internationalen Karlspreis9 an Kohl und Mitterrand für ihre Verdienste um die Europäische Einigung.

Ihre vielleicht größte Belastungsprobe10 bestand diese Bindung kurz vor und nach der Einigung Deutschlands, als Frankreich zu jenen gehörte, die vor einem Großdeutschland warnten11, das gewollt oder ungewollt, wieder zur wirtschaftlich und politisch stärksten Kraft in Europa werden könnte. Der nach dem friedlichen Umsturz in der DDR von Kohl unterbreitete Zehn-Punkte-Plan zur Überwindung der Teilung Deutschlands und Europas wurde schnell von der Wirklichkeit überrollt12, am 3. Oktober 1990 wurde die Vereinigung beider deutscher Staaten feierlich begangen. Und doch verlor man Europa nicht aus den Augen13. Im Regierungsprogramm Kohls für die Jahre 1991 bis 1994 etwa findet sich der Satz "Deutschland ist unser Vaterland, Europa ist unsere Zukunft".

Die Integration der fünf neuen Bundesländer war jedoch nur eine der großen Aufgaben der Europäischen Gemeinschaft seit dem Herbst 1989. Hinzu kamen die Vollendung des gemeinsamen Binnenmarkts, die Fortführung der Wirtschafts- und Währungs- und Politischen Union, die Neugestaltung der Beziehungen zu den mittel- und osteuropäischen Staaten. Bei all diesen Fragen übernahm Deutschland eine überaus wichtige Rolle. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 12. Oktober 1993, demzufolge der Vertrag von Maastricht nicht im Widerspruch zum Grundgesetz steht, konnte Deutschland als letzter Staat die Ratifikationsurkunde hinterlegen, der Vertrag zur Schaffung der Europäischen Union (EU) am 1. November 1993 damit offiziell in Kraft treten. Ohne Zweifel fällt Deutschland auch die wichtige Rolle eines Anwalts der mittel- und osteuropäischen Staaten zu, die einen Beitritt zur EU wünschen - aus wohlverstandenem Eigeninteresse. Denn sowohl Erfolg als auch Scheitern dieser Staaten hätte für Deutschland besonderes Gewicht.

Bei neuen Anstößen zur europäischen Integration hatte die Bundesrepublik seit der Einheit einen schwierigen Balanceakt durchzustehen: Einerseits galt es den immer noch vorhandenen Befürchtungen bei den Partnerstaaten vor einem allzu mächtigen Deutschland Rechnung zu tragen, mußten politische Initiativen also behutsam vorgebracht werden. Andererseits erwarteten offensichtlich viele Beteiligte in Europa eine deutsche Initiative bei der Fortentwicklung der EU. Die Diskussion über ein Europa "mehrerer Geschwindigkeiten" hatte 1974 schon Willy Brandt aus Enttäuschung über britische integrationspolitische Vorbehalte14 angestoßen. 20 Jahre später waren es eher CDU/C SU-Fr aktionsfuhr er im Bundestag und der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU, Wolfgang Schäuble und Karl Lamers, die den Startschuß für eine grundlegende und teils höchst emotionale Diskussion über die Zukunft der EU gaben. In ihrem 1994 vorgelegten Papier forderten sie, der in der EU bestehende "feste Kern von integration sorientierten und kooperationswilligen Ländern" solle weiterentwickelt werden, jedoch "für jedes Mitglied offen sein, das willens und in der Lage ist, seinen Anforderungen zu entsprechen".

Vielen gilt Helmut Kohl als „Vater" des Vertrags über die Europäische Union und nicht zuletzt sein Beharren auf dem pünktlichen Start der Europäischen Währungsunion auch gegen große innenpolitische Widerstände haben ihn als großen Europäer ausgezeichnet. Gewürdigt wurde dies mit der europäischen Ehrenbürgerschaft - vor ihm hat nur Jean Monnet diese Auszeichnung erhalten - im Oktober 1998 beim informellen Treffen der europäischen Staats- und Regierungschefs im österreichischen Pörtschach.

Mit der im September desselben Jahres erfolgten Wahl Gerhard Schröders (SPD) zum Bundeskanzler haben sich die Gewichte beträchtlich verschoben. Während Kohl 1996 im niederländischen Leuwen erklärte, die Politik der europäischen Einigung sei "in Wirklichkeit eine Frage von Krieg und Frieden im 21. Jahrhundert" und sich auf Thomas Mann berief mit dem Satz "Wir sind deutsche Europäer und europäische Deutsche", wurde Schröder zunächst eine eher zwiespältige Beziehung zu Europa nachgesagt.

Erläuterungen zum Text 5

1) die großten Herausforderungen - самые большие вызовы

2) europäische Politik prägen - оказывать влияние (накладывать отпечаток) на европейскую политику

3) spektakuläre Aufbauarbeit - привлекающая внимание (сенсационная) восстановительная работа

4) das unentbehrliche Fundament - (безусловно) необходимая основа

5) Giscard d'Estaing - Жискар д'Эстен

6) die Interessensdivergenzen - различия интересов

7) das Einvernehmen - согласие

8) augenfälligen Ausdruck finden - находить явное (очевидное) выражение

9) die Verleihung des Internationalen Karlspreis - награждение Международной премией имени Карла Великого (премия присуждается ведущим политикам за выдающиеся заслуги в деле объединения Европы)

10) Belastungsprobe bestehen - выдержать суровые испытания

11) warnen vor - предостерегать от чего-л.

12) überrollen - обгонять; von der Wirklichkeit überrollt - зд.: потеряв свое значение

13) nicht aus den Augen verlieren - не терять из виду, обращать особое внимание

14) Vorbehalt (m) - оговорка, условие

15) mit der europäischen Ehrenbürgerschaft würdigen - присвоить звание Почетного гражданина Европы.

5. Beantworten Sie Fragen zum Text 5:

1) Worüber einigten sich die Staats- und Regierungschefs auf der Tagung des Europäischen Rats in Luxemberg?

2) Seit wann existierte die enge Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland?

3) Was bildete diese enge Zusammenarbeit?

4) Welche Staatsmänner bemuhten sich besonders um die Einigung Europas?

5) Was wurde zum Indikator für Fortschritt und Einigung in Europa?

6) Wer warnte vor einem Großdeutschland und warum?

7) Wann wurde die Vereinigung beider deutscher Staaten feierlich begangen?

8) Was proklamierte H. Kohl in seinem Regierungsprogramm für die Jahre 1991-1994?

6. TEST 5

7. TEST 5A

8. Bilden Sie Fragesätze mit Fragewörtern (z.B. woruber, wovon u.a.). Gebrauchen Sie dabei Verben aus der Vorübung 1 zum Text 5.

9. Betiteln Sie jeden großen Absatz des Textes.

10. Sprechen Sie zum Thema "Die Regierungserklärung von H. Kohl (13. Oktober 1982)".

11. Diskutieren Sie zum Thema "Das Fundament der Europäischen Gemeinschaft".

12. Wählen Sie Themen zum Referat und schreiben Sie ein Referat.

1) Warnung vor Großdeutschland.

2) Die Wende: Integration der fünf neuen Bundesländer.

3) Deutschland als Anwalt der mittel- und osteuropäischen Staaten.

4) Helmut Kohl als "Vater des Vertrages über die Europäische Union".

5) Thomas Mann& "Wir sind deutsche Europäer und europäische Deutsche".

13. Bereiten Sie einen Vortrag zum Thema "Die Ära Kohl und ihre Bedeutung für Europa".

Test zur Lektion 5

Markieren Sie die richtige Antwort:

Die Regierungszeit von Helmut Kohl ist

1980-1996

1982-1998

1984-1998

In seiner ersten Regierungserklärung am 13. Oktober 1982

setzte Kohl neue Akzente in der Europapolitik

betonte Kohl die Notwendigkeit der Wiedervereinigung Deutschlands

erklärte die Entwicklung deutsch-deutscher Beziehungen für notwendig

Das Ziel der deutschen Außenpolitik ist ...

der politische Aufbau Europas zu einer Europäischen Union

die Neugestaltung der politischen Struktur Deutschlands

der Friedensvertrag mit der Sowjetunion

Für die Verdienste um die Europäische Einigung wurden an H. Kohl und Mitterand Preise verliehen

Nobelpreis

Friedenspreis

der Internationale Karlspreis

Die Vereinigung der beiden deutschen Staaten wurde feierlich begangen

am 7. Oktober 1990

am 3. Ortober 1990

am 10. November 1989

Die Integration der funf neuen Bundesländer war

eine der großen Aufgaben der Europäischen Gemeinschaft

eine außenpolitische Aufgabe von BRD

eine wichtige Aufgabe der Gesellschaft

Der Vertrag zur Schaffung der Europäischen Union trat offiziell in Kraft

am 1.11.1993

am 15.12.1994

am 10.10.1995

Helmut Kohl als großer Europäer wurde gewürdigt

mit der europäischen Ehrenbürgerschaft

mit dem Orden des goldenen Adlers

mit der Ehrenwürde Bürger der Welt.

Test zur Lektion 5

Markieren Sie die richtige Antwort:

Regierungszeit von Helmut Kohl 1976-1982.

Ja

Nein

Die größten Herausforderungen der Amtsperiode: die Überwindung der deutschen Teilung, die Europäische Währungsunion und die Erweiterung der Gemeinschaft nach Osten.

Ja

Nein

Die Bedeutung der deutschen Rolle im Europa der Nachkriegszeit war offenkundiger als je zuvor.

Ja

Nein

In Luxemburg einigten sich die Staats- und Regierungschefs über eine Reform des Parteisystems in Deutschland.

Ja

Nein

Über Jahre hinweg wurde das Einvernehmen zwischen dem französischen Staatspräsidenten und dem Bundeskanzler zum Indikator fur Fortschritt und Einigung in Europa.

Ja

Nein

Am 3. Oktober 1990 wurde die Vereinigung beider deutscher Staaten feierlich begangen.

Ja

Nein

Die Integration der fünf neuen Bundesländer war keine große Aufgaben der Europäischen Gemeinschaft.

Ja

Nein

Eine wichtige Rolle übernahm Deutschland bei der Vollendung des gemeinsamen Binnenmarkts, der Fortführung der Wirtschafts- und Währungsunion und der Politischen Union.

Ja

Nein

Bei all diesen Fragen übernahm Deutschland keine wichtige Rolle.

Ja

Nein

Viele Beteiligte in Europa erwarteten eine deutsche Initiative bei der Fortentwicklung der EU.

Ja

Nein

LEKTION 6

Gerhard Schröder - ein "Europäer aus Vernunft"

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