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LEKTION 1

Konrad Adenauer - ein "guter Deutscher und ein guter Europäer"

Vorübungen zum Text 1

1. Sprechen Sie folgende Wörter mit richtiger Betonung aus:

Politík, Polítiker, Atóm, Mótor, Komissión, Oppositión, Kontinént

2. Merken Sie sich die Betonung in den zusammengesetzten Wörtern:

Zusámmensetzung, Hándlungsfähigkeit, Áussöhnung, Vertéidigungsgemeinschaft, Wéstintegration, Hóheitsrecht

3. Übersetzen Sie folgende Sätze ins Russische. Wie ist die Wortfolge bei der Wiedergabe der Infinitivgruppe?

Die verantwortlichen deutscher Politik haben drei wichtige Probleme, die außenpolitische Bedeutung wiederzugewinnen, die deutsche Teilung zu überwinden und den Frieden und Stärkung Europas zu sichern.

Ein Bundeskanzler muß ein guter Europäer sein: seine wichtigste Aufgabe ist, die Außenpolitik zu entwickeln, partnerschaftsbeziehungen mit dem europäischen Ländern zu knüpfen und sie aufrechtzuhalten.

4. Lesen Sie den Text 1 und machen Sie die Aufgaben zum Text.

Konrad Adenauer - ein „guter Deutscher und ein guter Europäer"

Einen dritten Krieg, dessen war sich nach 1945 jeder bewußt1, würde Europa nicht überleben. Tatsächlich gab es keine Alternative zu einem engeren Zusammenschluß der (westeuropäischen Staaten - im Gefolge des Kalten Krieges wurde der Kontinent zum Aufmarschgebiet2 der beiden Weltmächte USA und Sowjetunion. Dabei trafen sich die Interessen der beteiligten bzw. betroffenen Staaten: Frankreich war an einer wirksamen Einbindung des "Erbfeinds"3 Deutschland interessiert, die Vereinigten Staaten daran, die Bundesrepublik als gleichberechtigtes Glied in die europäische Gemeinschaft und das Verteidigungssystem des Westens einzubeziehen.

Den verantwortlichen deutschen Politikern stellten sich drei Probleme, die es langfristig zu lösen galt: die außenpolitische Handlungsfähigkeit4 wiederzugewinnen, die deutsche Teilung zu überwinden und den Frieden durch eine aktive Politik der europäischen Integration und der Stärkung Europas als politische Kraft zu sichern. Der erste deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer (1949-1963) orientierte sich dabei im wesentlichen an zwei Fixpunkten - der engen Anlehnung an die USA und der Aussöhnung mit Frankreich, die Deutschland den Weg zurück in die europäische "Völkerfamilie" ebnen und das Kernstück der Einheit Europas darstellen sollte. "Im heutigen Stadium Europas sind ,Erbfeindschaften' völlig unzeitgemäß geworden. Ich bin daher entschlossen, die deutsch-französischen Beziehungen zu einem Angelpunkt meiner Politik zu machen. Ein Bundeskanzler muß zugleich ein guter Deutscher und guter Europäer sein", hatte Adenauer bereits am 3. November 1949 in der Wochenzeitung "Die Zeit" erklärt. Die Politik der Westintegration verfolgte Adenauer konsequent auch gegen heftige innenpolitische Opposition (die von weiten Teilen der Bevölkerung getragen wurde), die ihm vorwarf, das Ziel der deutschen Wiedervereinigung aufs Spiel zu setzen5

In den folgenden Jahren sollte sich Westdeutschland zur „europäischsten" der europäischen Nationen entwickeln. Erste Schritte dazu waren die Unterzeichnung des Petersberger Abkommens (1949), des Deutschlandvertrags (1952), des Vertrags über die Gründung der (letztlich am ablehnenden Votum Frankreich gescheiterten) Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (1952) sowie des Vertrags über die Montanunion (Europäische Gemeinschaft fiir Kohle und Stahl), der am 25. Juli 1952 in Kraft trat und in dem sechs europäische Staaten (Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg, die Niederlande und die Bundesrepublik) erstmals nationale Hoheitsrechte6 auf eine supranationale Organisation übertrugen. Der 5. Mai 1955 schließlich wurde zum Tag der Wiedererlangung7 der Souveränität der Bundesrepublik. Die an diesem Tag in Kraft getretenen8 „Pariser Verträge" regelten die Beziehungen zwischen Deutschland und den drei Westmächten, Deutschlands Beitritt9 zum Brüsseler Vertrag von 1948, der damit zur Westeuropäischen Union (WEU) erweitert wurde, sowie den Beitritt der Bundesrepublik zur NATO.

Ganz eindeutig sind die Anfänge der europäischen Integration wirtschaftlich bestimmt, naturgemäß stand die ökonomische Gesundung des Kontinents an erster Stelle. Trotz vorerst ausbleibender Fortschritte im Hinblick auf das große Ziel der politischen Union Europas stand eine andere als die vorgezeichnete Linie nicht zur Debatte10. Neben Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg und den Niederlanden gehörte Deutschland am 25. März 1957 zu den Gründungsstaaten des Vertrags über die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM), die sogenannten „Römischen Verträge", die am 1. Januar 1958 in Kraft traten. Daß sich der europapolitische Einsatz11 der Regierung Adenauer schnell auszahlen sollte12, zeigte sich auch an einer Personalie: Erster Präsident der EWG-Kommission wurde Walter Hallstein, ein enger und langjähriger Mitarbeiter Adenauers.

Zum ersten, aber nicht zum letzten Mal in der Geschichte der europäischen Einigung übernahmen der deutsche Bundeskanzler und der französische Staatspräsident, in diesem Fall Konrad Adenauer und Charles de Gaulle, in den Folgejahren die Rolle eines Motors auf dem Weg zu mehr Integration. In ihrer Bedeutung für die Einheit Europas kann die am 22. Januar 1963 im Elysee-Vertrag besiegelte deutsch-französische Aussöhnung wohl kaum hoch genug eingeschätzt werden. Beide Seiten bezeichneten die bilaterale Zusammenarbeit in einer gemeinsamen Erklärung als „unerläßlichen Schritt auf dem Wege zu einem vereinigten Europa", vereinbarten Konsultationen vor jeder Entscheidung in allen wichtigen Fragen der Außenpolitik. Zwar blieben große Unterschiede in der Bewertung existierender Verträge und in den Vorstellungen über die Rolle Europas und vor allem der Vereinigten Staaten in Europa bestehen, doch wurden diese weitgehend überdeckt durch das gute persönliche Verhältnis zwischen beiden Politikern.

Erläuterungen zum Text

1) bewusst sein (werden) - отдавать себе отчет

2) Aufmarschgebiet (n) - плацдарм

3) Erbfeind (m) - враг как наследие прошлого

4) Handlungsfähigkeit (f) -способность к действию

5) auf Spiel setzen - поставить на карту, рисковать

6) Hoheitsrecht (n) - суверенное право государства

7) Wiedererlangung der Souveränität - возвращение суверенитета

8) in Kraft setzen - вступить в действие

9) Beitritt zu (Dat.) - вступление

10) zur Debatte stehen - стать предметом обсуждения

11) europapolitischer Einsatz der Regierung - участие правительства в политике Европы

12) sich auszahlen sollen - принести свои плоды

13) Шарль де Голль - президент Франции (1958-69 гг.).

4. Beantworten Sie folgende Fragen zum Text 1:

1) Woran waren Frenkreich und Vereinigte Staaten interessiert?

2) Welche Probleme hatten die deutschen verantwortlichen Politiker?

3) Welche Staaten nahmen an dem Vertrag über die Montanunion teil?

4) Was stand an erster Stelle bei der Einigung Europas?

5) Wer übernahm die Rolle eines Motors zur Integration?

6) Was bedeutete die gemeinsame Erklärung von Konrad Adenauer und Charles de Gaulle für die Zukunft Europas?

7) Wann traten "Pariser Verträge" in Kraft?

8) Was wurde in den "Pariser Vertragen" geregelt?

9) Was stand an erster Stelle für weitere Entwicklung Deutschlands?

10) Welche Staaten gehörten zu den Gründungsstaaten des Vertrags über die EWG und das EUROATOM?

11) Welche Bedeutung hatte der Elysée-Vertrag für die Einheit Europas?

5. TEST 1

6. Finden Sie im Text Internationalismen und betonen Sie sie richtig:

Alternative, Kontinent, Interesse, Politik, Politiker, Problem, aktiv, sich orientieren, Stadium, Integration, Opposition, Debatte, Atom, Motor, Konsultation, Rolle

7. Ergänzen Sie die Sätze im 2. und im 3. Abschnitt des Textes 1:

1) In den folgenden Jahren sollte sich Westdeutschland ...

2) Der 5. Mai schließlich wurde zum Tag ...

3) Ganz eindeutig sind die Anfänge der europäischen Interessen ...

4) Trotz vorerst ausbleibender Fortschritte im Hinblick auf...

5) Zwar blieben große Unterschiede in der Bewertung ...

8. Finden Sie im 2. Absatz Sätze mit Infinitivgruppen und übersetzen sie ins Russische.

9. Finden Sie in 3., 5. Absätzen Sätze mit erweitertem Attribut und übersetzen sie ins Russisch.

10. Stellen Sie den Plan zum Text 1 zusammen.

11. Übersetzen Sie den zweiten und den dritten Absatz des Textes; merken Sie sich, welche Verträge Deutschland geschlossen hat.

12. Sprechen Sie zum Thema: Konrad Adenauer - ein guter Europäer, sein Beitrag zur Einigung Europas.

Markieren Sie die richtige Antwort:

Die Amtszeit des ersten deutschen Bundeskanzlers K. Adenauer

1945-1963

1946-1964

1949-1963

Die zwei Eckpunkte von der Adenauers Politik

Anlehnung an die USA

Aussöhnung mit Frankreich

Herstellung der Beziehungen mit der Sowjetunion

Angelpunkte der Außenpolitik von K. Adenauer

Entwicklung der deutsch-sowjetischen Beziehungen

Entwicklung der deutsch-französischen Beziehungen

Eintritt in die Europäische Union

Was stand der Westintegration von Deutschland im Wege?

die innenpolitische Opposition

schlechte Wirtschaftslage

die außenpolitische Opposition

K. Adenauer erklärte: "Ein Bundeskanzler muß zugleich ein guter Deutscher und ein guter Europäer sein". Wann und wo wurde diese Aussage veröffentlicht?

"Berliner Zeitung" - 20. November 1950

Wochenzeitung "Die Zeit" - 3 Novermber 1949

Frankfurter Allgemeine - 20 November 1953

Die Anfänge der europäischen Integration

waren wirtschaftlich bestimmt

hingen von der Persönlichkeit K. Adenauers ab

waren im Erfolg der Außenpolitik Deutschlands

Deutschland gehörte ab 25. März 1957

zu den Gründungsstaaten des Vertrags über die Europäische Gemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM)

der Europäischen Union (EU)

zum NATO

LEKTION 2

Die 60-er Jahre: Konsolidierung im Westen

und Neuorientierung nach Osten

Vorübungen zum Text 2

1. Bestimmen Sie grammatische Form in folgenden Sätzen und übersetzen sie ins Russische:

Die Ost- und Westbeziehungen analysiert, konnten sich die Westmächte nach Osten orientieren.

Die Aussöhnung mit Polen und die Verständigung mit der Tschechoslowakei anstrebend, wollten die westlichen Politiker wirtschaftliche Beziehungen mit dem Osten entwickeln.

Die zum ersten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland gebildete neue Regierungskoalition zwischen CDU/CSU und SPD wollte neue Akzente in der Ostpolitik setzen.

In der vom damaligen Außenminister Gerhard Schröder im März 1965 formulierten Doktrine wurde das Streben nach gegenseitigem Verständnis der westeuropäischen und osteuropäischen Länder geäußert.

2. Lesen Sie den Text 2 und machen Sie die Aufgaben zum Text.

Die 60er Jahre: Konsolidierung im Westen und Neuorientierung nach Osten

Mit dem Regierungsantritt der großen Koalition1 zwischen CDU/CSU und SPD im Dezember 1966 rückten neben die als selbstverständlich angesehene westliche Bündnispolitik neue Akzente in der Ostpolitik2. Fest im Westen verankert3 wollte Westdeutschland seine traditionelle Brückenfunktion4 zwischen Ost- und Westeuropa wieder erfüllen. Ziel der Regierung war der Austausch von Gewaltverzichtserklärungen5, die Aussöhnung mit Polen und die Verständigung mit der Tschechoslowakei. Während die ersten ostpolitischen Kontaktversuche eher enttäuschend verliefen6 wurden die Beziehungen zu den westlichen Bündnispartnern weiterhin mit Sorgfalt gepflegt7 - um einerseits jeden Zweifel an die konsequente Fortsetzung des bisherigen Kurses auszuräumen und zum anderen Unterstützung für die Ostpolitik zu erlangen.

Der damalige Außenminister Gerhard Schröder (CDU) hatte dies schon im März 1965 formuliert: „Warum sollte es nicht möglich sein, daß das deutsche Volk zwanzig Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs zu seinen osteuropäischen Nachbarn und zu den südosteuropäischen Ländern Beziehungen des gegenseitigen Verständnisses aufnehmen8 kann, wie diese mit den westlichen Nachbarn längst wieder hergestellt sind?"

Fortschritte bei der wirtschaftlichen Integration und Ansätze zu einer stärkeren politischen Integration Westeuropas scheiterten in den 60er Jahren größtenteils, aber nicht ausschließlich an de Gaulles Vision9 von einem "Europa der Vaterländer". Ohne Frankreich jedoch war an echte Fortschritte in Richtung einer Beschränkung nationaler Souveränitätsrechte und erst recht hinsichtlich eines politischen Zusammenschlusses nicht zu denken. Die europäische Einigung, in den 40er Jahren als Mittel gegen eine neuen Krieg, in den 50er Jahren als Schild im Kalten Krieg empfohlen und gefördert, verlor an Dringlichkeit.

Die Zeichen in den 60er Jahren standen10 auf Dialog mit dem Osten, der zunächst tastend, nach Jahren der Sprachlosigkeit aber immerhin als möglicherweise nutzbringend erachtet wurde. Die einsetzende Entspannung zwischen den Supermächten rückte in den Vordergrund11 und nahm auch der westeuropäischen Integration die kämpferische Note12.

Erläuterungen zum Text 2

1) Mit dem Regierungsantritt der Großen Koalition - с приходом к власти правительства большой партийной коалиции

2) ... rückten in Ostpolitik neue Akzente - начались новые тенденции в восточной политике

3) fest im Westen verankert - будучи тесно связанным с Западом…

4) Brückenfunktion erfüllen - выполнять связующую функцию

5) Gewaltverzichtungserklärung - декларация об отказе от применения силы

6) Kontaktversuche verliefen enttäuschend - попытки установления контактов разочаровали

7) die Beziehungen mit Sorgfalt pflegen - заботливо поддерживать отношения

8) Beziehungen des gegenseitigen Verständnisses aufnehmen - установить отношения взаимопонимания

9) Vision (f) - видение, представление о чем-л.

10) die Zeichen standen auf... - направить усилия на…

11) in den Vordergrund rücken - поставить на первое место

12) Note - зд.: оттенок

3. Beantworten Sie folgende Fragen zum Text 2:

1) Wann wurde die große Regierungskoalition gebildet?

2) Aus welchen Parteien wurde die große Koalition gebildet?

3) Welche Funktion wollte Westdeutschland wieder erfüllen?

4) Wann scheiterten die Fortschritte bei der wirtschaftlichen und politischen Integration Westeuropas?

5) Was waren die ersten Schritte für die Entwicklung Westdeutschlands zur europäischen Nation?

4. Finden Sie im Text zusammengesetzte Substantive und erklären Sie, wie sie Übersetzt werden.

5. TEST 2

6. Übersetzen Sie den 2. und den 3. Absätze des Textes ins Russische.

7. Schreiben Sie ein Referat zum Thema "Große Regierungskoalition in den 60. Jahren".

Markieren Sie die richtige Antwort:

Neue Akzente in der Ostpolitik

waren mit dem Regierungspolitik der großen Koalition zwischen CDU/CSU und SPD verbunden

waren bei der Regierung der SPD zu sehen

offenbarten sich in der Bundestagsposition CDU/CSU.

Das Ziel der Regierung war

die Aussöhnung mit Polen und die Verständigung mit der Tschechoslowakei

die Verständigung mit der Sowjetunion

der Friedensvertrag zwischen Deutschland und Sowjetunion

Der Außenminister G. Schröder (CDU, 1965) und seine Doktrine

Beziehungen zu den osteuropäischen und südeuropäischen Ländern

Beziehungen zum Westen

Beziehungen zu Frankreich

Die Zeichen der Politik der 60-er Jahren

Dialog mit dem Osten

Dialog mit Frankreich

Dialog mit der Sowjetunion

LEKTION 3

Willy Brandt: Europäische Einigung als Frage des Überlebens

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