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DIE KULTUR IN DER DDR.doc
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6. Bildende Kunst und Kulturpolitik in der ddr

Kunst in der DDR verbindet man heute zunächst mit der so gar nicht zusammengehörig scheinenden "Vierer-Gruppe" Willi Sitte, Bernhard Heisig, Wolfgang Mattheuer und Werner Tübke. Willi Sitte war als Maler von Brigadebildern nicht abgeneigt, sich der jeweils gewünschten DDR-Kulturpolitik anzupassen; Heisig schuf expressive Großformate; Mattheuer lieferte Rätselhaftes und Tübke schuf eine eigene Figuren- und Landschaftswelt, war aber auch ein herausragender Vertreter der Historien-Malerei in der DDR. Dem malerischen Konzept der Gruppe, das in den 60er Jahren formuliert wurde, verdankt der sozialistische Realismus seine Distanzierung von der klischeehaften Propagandasprache der 50er Jahre.

Der Staat prägte die Rolle und das Erscheinungsbild von Malerei und Bildhauerei. Der bildenden Kunst wurde eine deutliche Funktion in der Selbstdarstellung der sozialistischen Gesellschaft zugewiesen. Die großen Dresdner Kunstausstellungen, die 1946 bis 1988 zehnmal organisiert wurden, gaben die Richtung eines sozialistischen Realismus vor. Die künstlerische Arbeit war durch die pflichtgemäße Mitgliedschaft im Verband bildender Künstler einer ständigen Kontrolle ausgesetzt.

Mit der Gründung der DDR 1949 orientierten sich die Künstler auf das klassisch-nationale Erbe, die sowjetische Kunst galt als Vorbild. Mit der Gründung der Künstlergruppe "Lücke" 1971 in Dresden, der unter anderem Ralf Winckler angehörte, wurde in der Kunstgeschichte der DDR das Modell einer freien Künstlergruppe reaktiviert. Andere Künstler folgten dem Dresdner Beispiel. So entstand 1977 in Karl-Marx-Stadt die Künstlergruppe "Clara Mosch" um Michael Morgner und Gregor-Torsten Kozik. Ihre Aktivitäten veranlassten die Stasi zu einem Großeinsatz von 121 inoffiziellen Mitarbeitern. Vor allem in den 80er Jahren setzte ein wahrer Gründungsboom von Künstlergruppen ein mit Namen wie "Nach uns die Zukunft", "Autoperforationsartisten" oder "PGH Glühende Zukunft".

7.Die Jugendkultur in der ddr

Die Jugendkultur in der DDR war wie andere Jugendkulturen auch von den gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen im Umfeld geprägt, in ihrem Falle der sozialistischen Ideologie der DDR. Das Bildungssystem der DDR und die intensive Begabtenauswahl im Sport in der DDR waren Ausdruck einer intensiv formierten Gesellschaft mit hoher Erwartungen an Jugendliche und ihr Verhalten. Einige prominente Vertreter der DDR-Jugend und -Musikkultur konnten sich wie Nina Hagen oder Kati Witt. Eine DDR-spezifische Erscheinung waren dabei Jugendobjekte und Jugendbrigaden, die Jugendlichen ermöglichten, sich im heimischen Betrieb wie auch bei internationalen Einsätzen (unter anderem bei der Erdgaspipeline Druschba-Trasse) zu profilieren. Umbrüche in der Jugendpolitik der DDR sind nach dem Mauerbau 1961 bis zu den Jugendkrawallen 1965 im Umfeld eines Rolling-Stones-Konzertes an der Grenze zu West-Berlin sowie der Ablösung Walter Ulbrichts durch den ehemaligen FDJ-Vorsitzenden Erich Honecker festzustellen. Dabei führte die Schließung der Grenze nach außen anfänglich zu einer Öffnung nach innen.

Ein in Mode, Musik und Habitus an westlicher Jugendkultur ausgerichtetes Verhalten von Jugendlichen war dauernden Repressionen unterworfen. In den 1970er Jahren war die Blueserszene eine DDR-typische Erscheinung. Eine späte Erscheinung waren die Neugründungen von DDR-Studentenverbindungen Anfang der 1980er-Jahre. Um etwa 1985 drang die Grufti-Bewegung über Berlin und Westdeutschland auch in Teile der Deutschen Demokratischen Republik vor. Das Alter der Szenemitglieder bewegte sich zwischen 14 und 23 Jahren. Bereits in den 60ern waren in der DDR rechtsextreme Jugendgruppen aufgefallen, die Hakenkreuz-Schmierereien verübt, Propagandamaterial und sogar Waffen gesammelt hatten[7]. Anfang der 80er entstanden auch Skinheadgruppen. Mitte der 1980er-Jahre gab es in allen ostdeutschen Großstädten Skinhead-Gruppen. Der Kriminalpolizei der DDR waren zu dieser Zeit 1.500 rechtsextreme Jugendliche bekannt.

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