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DIE KULTUR IN DER DDR.doc
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Die kultur in der ddr

1. Das kulturelle Leben in der ddr

Die Kultur in der DDR. unterlag im Laufe der 40-jährigen Entwicklung der DDR einigen Veränderungen. Die Kunstfreiheit war in der DDR nicht gewährleistet. Formen und Inhalte der Kultur standen unter Kontrolle der SED und unterlagen der Zensur. Dennoch gab es in der Subkulturen die Möglichkeit, in solchen Kontexten zu entstehen, wo die Systeme der Zensur aus unterschiedlichen Gründen nur eingeschränkt effektiv waren.

Die offizielle Aufgabe der Kultur in der DDR war die Förderung des Sozialismus. Eine freie Kulturausübung wurde als imperialistische Unkultur definiert. Nach der Verfassung der DDR galt: "Das künstlerische Schaffen beruht auf einer engen Verbindung der Kulturschaffenden mit dem Leben des Volkes". Welche Kunst diesem Anspruch entsprach, hing von der Entscheidung des Regimes ab.

Die Regierung der DDR wollte offiziell allen DDR-Bürgern Zugang zum kulturellen und gesellschaftlichen Leben ermöglichen und laut Programm die Kinder und Jugendlichen zu allseitig gebildeten, friedliebenden „sozialistischen Persönlichkeiten“ erziehen. Diesem Ziel waren die politischen, ökonomischen und auch die kulturellen Aktivitäten gewidmet, ähnlich wie in der UdSSR und anderen sozialistischen und kommunistischen Staaten.

Die Einwohner der DDR hatten ein vergleichsweise großes und vielfältiges kulturelles Angebot und nahmen recht aktiv am kulturellen Leben teil. Die Preise für kulturelle Veranstaltungen, Güter und Leistungen waren geringer als in der BRD. Insbesondere wurde das Angebot für Jugendliche möglichst attraktiv und umfangreich gestaltet, z.B. durch Jugendklubs, Diskotheken, außerschulische Veranstaltungen, Volkshochschulen, Arbeitsgemeinschaften, Sportgruppen, Gesellschaft für Sport und Technik-Organisationen.

Das von der DDR geförderte öffentliche Kulturleben war vorwiegend von dessen Kulturbund (KB), der Urania, dem Schriftstellerverband der DDR dem ostdeutschen Zweig der internationalen Schriftstellervereinigung P.E.N., der Akademie der Künste, dem Verband der Journalisten, der Akademie der Wissenschaften, Pionierorganisation, Gesellschaft für Sport und Technik, den Parteien, Organisationen und Betrieben der DDR, sowie von den Kindergärten, Schulen und Universitäten organisiert.

Für eine selbständige Existenz als Künstler war eine Mitgliedschaft in einem der Berufsverbände erforderlich, wie z.B. Verband Bildender Künstler der DDR (VBK), Schriftstellerverband der DDR .

Vom Kulturbund beispielsweise wurden zahlreiche Arbeitsgruppen, Zirkel und Vereine gefördert, wie für Philatelie, Ornithologie, Mineralogie, Ur-und Frühgeschichte (Archäologie), Heimatforschung, Schach, Numismatik, Kunst, Naturschutz, Esperanto.

Schach wurde nach dem Vorbild der UdSSR besonders gefördert. Viele berühmte Schachspieler und ein Großteil der Schachweltmeister stammen aus dem Gebiet der ehemaligen UdSSR, zum Beispiel Garri Kasparow. Jedoch gibt es keinen Schachweltmeister aus der DDR.

2.Die Literatur der ddr

Die Entwicklung der Literatur in der DDR setzte mit der antifaschistischen Literatur zahlreicher heimgekehrter literarischer Emigranten ein. Sie wurde wesentlich durch Erlasse und offizielle Äußerungen der SED beeinflusst und gelenkt, so dass man von einer zentralistisch organisierten Literaturszene sprechen kann. Dies spiegelt sich auch darin wider, dass eine übersichtliche Ordnung der gesamten Literatur erstellt werden kann. Ziel der Literaturpolitik war, im Rahmen des Sozialistischen Realismus die gesellschaftlichen Veränderungen zu beschreiben und selbst verändernd einzugreifen.

Zu Beginn der 1960er Jahre vereinnahmte man auf westlicher Seite einzelne literarische Besonderheiten wie etwa Peter Huchel, ignorierte aber u.a. Bertolt Brecht, Anna Seghers, oder Arnold Zweig. Erst im Laufe der 1960er Jahre gewahrte man die Existenz einer eigenständigen DDR-Literatur mit Vertretern wie Uwe Johnson, Johannes Bobrowski, Christa Wolf, Günter de Bruyn, Peter Hacks, Wolf Biermann oder Heiner Müller.

Insgesamt sind die Unterschiede zwischen der in der DDR und der in der Bundesrepublik entstandenen Literatur am Anfang der deutschen Teilung als sehr groß zu bezeichnen. Später haben sie sich nach und nach verringert (Konvergenzbewegung), bis in den späten 1980er Jahren eine Differenz zwischen westdeutscher und DDR-Literatur kaum noch erkennbar war.

Die vier Phasen der DDR-Literatur

Die 1950er Jahre: Aufbauliteratur: Die Aufbauliteratur befasste sich thematisch mit dem Aufbau großer Industrieanlagen. In den Erzählungen sind die Arbeiter die Helden und der Held der spezifischen Erzählung ist ein besonders qualifizierter und erfahrener (also meist etwas älterer) Arbeiter, der unter Schwierigkeiten hilft, das Werk aufzubauen, sich also durch eine besondere Leistung in der Arbeit auszeichnet. Meist treten auch Vertreter „der alten Kräfte“ auf. Das sind Saboteure, die den ökonomischen Erfolg des Sozialismus verhindern, und entlarvt werden oder in den Westen fliehen. Indem der Aufbau der Industrieanlage zuletzt erfolgreich ist und der Sozialismus „seinen Lauf“ nimmt, propagiert die Aufbauliteratur eine optimistische Perspektive. Es handelt sich um eine didaktische Literatur im Interesse des Aufbaus, die die Menschen dazu ermutigen soll, sich für die Sache des Sozialismus zu engagieren. Ein klassischer Vertreter ist hier z. B. Eduard Claudius mit seinem Werk „Menschen an unserer Seite“.

Die 1960er Jahre (1961–1965): Nach dem Bau der Mauer 1961 herrschte in den folgenden Jahren bis 1965 eine besondere Phase liberaler Kultur- und Jugendpolitik. Die SED-Führung versprach der Jugend im Jugendkommuniqué von 1963 mehr Selbständigkeit und Mitspracherecht – gleichzeitig konnten kritische Musiker und Intellektuelle wieder öffentlich wirksam werden – wie Wolf Biermann, der nach längerer Zeit wieder öffentliche Konzerte gab. Ebenso wurde die in den Jahren zuvor stark bekämpfte Beatmusik öffentlich zugelassen. Zudem wurde in der Wirtschaft das NÖSPL (Neues Ökonomisches System der Planung und Leitung) eingeführt, das nach den 1950er Jahren eine Dezentralisierung und stärkere Eigenständigkeit der Betriebe mit sich brachte. Auch in der Literatur gab es eine liberale Phase, die vom „Bitterfelder Weg“ geprägt war, der durch die Bitterfelder Konferenz von 1959 eingeleitet wurde. Dieser Bitterfelder Weg und die Tatsache, dass die DDR-Grenze vollständig geschlossen war und ein Arrangement in den Verhältnissen der DDR unerlässlich wurde (es gab keinen Ausweg mehr) bildete die Grundlage der Ankunftsliteratur, welche besonders von Brigitte ReimannAnkunft im Alltag“ von 1961 geprägt wurde. Typischstes Beispiel ist „Der geteilte Himmel“ (1963) von Christa Wolf. In der Literatur sind die Hauptfiguren nun meist jüngere, intellektuelle Menschen, die sich sowohl im Beruf als auch im Privaten bewähren müssen, z. B. auch bei Christa Wolf „Der geteilte Himmel“. In diesem Werk tritt noch eine weitere Tendenz zu Tage, nämlich dass zunehmend auch weibliche Hauptfiguren auftreten.

Bereits vor 1965 nahmen die Restriktionen in der Kulturpolitik wieder zu – der Regimekritiker Robert Havemann wurde 1963 von der Universitätsparteileitung und 1964 komplett aus der Partei und der Humboldt-Universität ausgeschlossen, und auch die Freiheiten, welche das NÖSPL den Betrieben garantieren sollte, wurden nur zögerlich gewährt. 1965 schließlich endete auch eine Demonstration von Anhängern der Beat-Musik mit einer Massenfestnahme und entsprechenden Gerichtsverfahren. Im November des Jahres forderte nun der damalige Sekretär des Nationalen Verteidigungsrates, Erich Honecker, auf dem 11. Plenum des Zentralkomitees eine „saubere Leinwand“ und wetterte gegen schädliche Tendenzen, Skeptizismus und Unmoral. Folglich wurden 12 DEFA-Filme verboten, Biermann, Stefan Heym und Havemann erneut durch Verbote gegängelt. Ebenso kam die Literatur, welche auf der Linie des Bitterfelder Wegs lag, in Verruf und praktisch zu einem Ende.

Die 1970er Jahre: Liberalisierung: Ablösung des Staatsoberhauptes Walter Ulbricht 1971 durch Erich Honecker war ein bedeutender Einschnitt für die DDR-Literatur. Es wird in diesem Zusammenhang von der „Zweiten Generation“ gesprochen. Honecker beschloss ein Liberalisierungsprogramm für die gesamte Kunst und Literatur. Dies bedeutete anfangs, dass den DDR-Schriftstellern mehr Freiheit zugesprochen wurde, solange die Basis des Sozialismus gewährleistet und in den Werken vorhanden war. Wichtig in diesem Zusammenhang ist der Begriff der „subjektiven Authentizität“, der durch Christa Wolf (z. B. Christa Wolf „Nachdenken über Christa T.“, 1968) stark geprägt wurde. In Christa Wolfs Konzept der „subjektiven Authentizität“ steht nicht mehr so sehr der Sozialismus im Vordergrund, sondern vielmehr die Probleme des Individuums in der sozialistischen Gesellschaft: Das Liberalisierungsprogramm endete jedoch 1976 mit der Ausweisung Wolf Biermanns und weiteren Ausbürgerungen und Emigrationen von ca. 100 DDR-Schriftstellern, so z. B. Sarah Kirsch, Günter Kunert und Reiner Kunze, die in die Bundesrepublik übersiedelten.

Die 1980er Jahre: Untergrundliteratur: Literatur teilte sich hier auf. Einige DDR-Schriftsteller schrieben so weiter wie bisher. Andererseits gab es jedoch auch eine subversive Tendenz, die sich als „Untergrundliteratur“ oder Bohème bezeichnen lässt. Im Ostberliner Stadtviertel dem Prenzlauer Berg bildete sich eine Szene von jungen Literaten heraus, die auf die traditionelle Methode der Publikation durch Verlage verzichtete. Sie publizierten in kleinen Auflagen und gaben viele Lesungen (teilweise mit Musik), um ihre Werke verbreiten zu können. Sie orientierten sich an poststrukturalistischen Tendenzen aus Frankreich und wollten eine Literatur schaffen, „die die Stasi nicht versteht“. Diese DDR-Autoren bedienten sich also einer bewusst irrationalen Schreibweise, um eine Opposition zur SED zu bilden und um gegen die staatlichen Restriktionen zu protestieren. Zu ihnen zählten u. a. Stefan Döring, Egmont Hesse, Jan Faktor, Johannes Jansen, Uwe Kolbe, Andreas Koziol, Leonhard Lorek, Detlef Opitz, Frank-Wolf Matthies, Bert Papenfuß-Gorek, Cornelia Schleime, Michael Rom, Ulrich Zieger. Die zeitweilig als Spiritus rectores im Zentrum dieser Szene stehenden Sascha Anderson und Rainer Schedlinski wurden nach der Wende als Inoffizielle Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit entlarvt, die ihre eigenen Kollegen ausgiebig bespitzelt hatten.

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