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DIE KULTUR IN DER DDR.doc
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3.Musik in der ddr

Die Vorgaben, Direktiven von Staat und SED waren auch für Musik verbindlich. Ein Grundrecht auf Freiheit der Kunst konnte auch für Musik nicht beansprucht werden. Gleichwohl hatte zahlreiche Musiker das Bestreben, die bestehenden Grenzen auszuloten. Besonders bei Rock-, Blues- und Folkmusikern kam es dabei zu Konflikten mit der Staatsmacht.

Klassische Musik hatte in der DDR einen breiten Raum. Wichtige Opernhäuser wurden nach dem Krieg wieder aufgebaut, so die Staatsoper Unter den Linden in Berlin, die Semperoper in Dresden und das alte Gewandhaus in Leipzig, wo 1981 das wegen seiner hervorragenden Akustik weltberühmte Neue Gewandhaus eröffnet wurde. Kein anderes Land hatte so viele Sinfonieorchester im Vergleich zur Einwohnerzahl wie die DDR. Fast jedes Stadttheater besaß sein eigenes Orchester.

Neben anderen Stilrichtungen der klassischen Musik wurde die Barockmusik besonders gepflegt. In Leipzig fanden die Bachfestspiele statt, in Halle die Händelfestpiele und in Magdeburg die Telemannfesttage. Zu großem Ruhm kamen der Dresdner Kreuzchor und der Thomanerchor in Leipzig.

In Ost-Berlin fand jährlich das Festival der Neuen Musik statt.

Komponisten: Max Butting (1888–1976), Paul Dessau (1894–1979), Hanns Eisler (1898–1962), Fritz Geißler (1921–1984), Ottmar Gerster (1897–1969), Günter Kochan (1930–2009), Siegfried Matthus (* 1934), Ernst Hermann Meyer (1905–1988), Leo Spies (1899–1965), Ruth Zechlin (1926–2007), Udo Zimmermann (* 1943)

Die Unterhaltungsmusik in der DDR versuchte einen Spagat zwischen den verschiedenen Ansprüchen: das Verlangen der Zuhörer nach westlich orientierter Musik, die Ablehnung der Beatmusik besonders von der Ulbricht-Regierung, das Verarbeiten von Themen, mit denen die Menschen sich beschäftigten, die staatliche Zensur der Texte. Westliche Tänze wie Boogie-Woogie und Rock ’n’ Roll wurden in den 1950er-Jahren noch als barbarisierendes Gift des Amerikanismus angesehen. Die Twist-Welle hingegen hatte etwas Harmloses. So erschienen denn mit zwei Jahren Verspätung 1963 in der DDR Manfred Krugs Twist in der Nacht und Susi Schusters Jodel-Twist in der DDR. Für den öffentlichen Auftritt benötigten Amateurmusiker eine Spielerlaubnis, die die Kulturbehörden der Kreise und Bezirke an Bands und Einzelmusikern vergab. Musiker ohne Hochschulabschluss mussten eine Prüfung bestehen, die von einer Kommission des Bezirkskomitees für Unterhaltungskunst abgenommen wurde.

Zu Beginn der 1960er Jahre existierten in der DDR 4.500 Amateurtanzkapellen, die auf Tanzabenden musizierten. Ein großer Teil dieser „Kapellen“ beschäftigte sich mit der neuen Musizierweise, der Beatmusik, die auf die Jugend eine große Wirkung ausübte. 1967 bis 1969 wuchs die Zahl der Rundfunkproduktionen kontinuierlich an. Es wurden die Bands Theo Schumann Band (LP 1969), Gerhard-Stein-Combo, Günther Fischer Quintett, Manfred Ludwig Sextett, Ulrich Gumpert Quintett, Horst Krüger Sextett, Die Alexanders, Joco-Dev-Sextett, Dresden-Sextett, Reinhard Lakomy Combo, Music-Stromers und Thomas Natschinski und seine Gruppe (LP Die Straße, 1968) produziert, wo erste deutsche Texte in Beatmusiktiteln gesungen wurden.

Der Jazz kam nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ausschließlich als amerikanische Musik bis nach Ostdeutschland und wurde von einheimischen Musikern reproduziert.Bereits 1946 entstand das Radio Berlin Tanzorchester (RBT) unter der Leitung von Horst Kudritzki und Erwin Lehn. Der wohl bekannteste Solist des RBT war der Geiger Helmut Zacharias. Von internationaler Bedeutung war das Rundfunk-Tanzorchester Leipzig (RTO Leipzig) unter Leitung von Kurt Henkels.

In der DDR fanden Jazzliebhaber schon frühzeitig Interesse am Blues. In den 1980er Jahren, mit dem Entstehen einer Heavy-Metal-Szene und der Verbreitung des Punk in der DDR, war auch die Blütezeit des Blues in der DDR vorbei, obwohl einige dieser Bands die Wende unbeschadet überstanden haben und bis heute dem Blues frönen.

Etwa 1976, einige Jahre nach dem Aufkommen der Folkmusik in der Bundesrepublik Deutschland, bildeten sich auch in der DDR Bands, die alte Volkslieder modern vertonten und arrangierten. Bis dahin spielten Folkmusiker vor allem ausländische Lieder. Ab 1979 konnten Folkbands in der DDR Langspielplatten produzieren. Die Anzahl der Veröffentlichungen bis 1989 blieb jedoch gering. In den 1960er Jahren entstand in der DDR die Singebewegung. Kleine Gruppen aus Amateurmusikern und Sängern spielten Lieder, die musikalische Einflüsse aus dem US-amerikanischen Folk aufnahmen und deutschsprachige Texte hatten.

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