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3.2. Naturalistische Prosa

Epischen Kleinformen, wie Skizze, Studie, Novelle, Kurzerzählung, usw. wurden von den Naturalisten vorrangig verwendet. Thema der Prosaformen waren u. a. Auseinandersetzungen mit der Beziehung zwischen Dichter und Proletariat, Großstadt und Industrialisierung. Eine vollkommen neue Erzähltechnik, die erstmals von den Naturalisten verwendet wurde, ist der Sekundenstil. Mit Hilfe dieser Technik wurde Sekunde für Sekunde Raum und Zeit geschildert, mit dem Ziel der Widerspiegelung der Realität. Die Bezeichnung Sekundenstil wurde 1900 von Hanstein erfunden. Die Technik des Sekundenstils fand z. B. bei Bahnwärter Thiel von Hauptmann oder Papa Hamlet von Holz/Schlaf Anwendung. Eine weitere Technik, die man häufig in naturalistischer Prosa antrifft, ist der innere Monolog, der häufig mit den Gestaltungsmitteln des Sekundenstils übereinstimmt.

Gestaltungsmittel des Sekundenstils:

  • photographisch und phonographisch exakte Wiedergabe der Wirklichkeit

  • kaum auktoriale Erzählweise, vorwiegend personale Erzählweise und Dialoge

  • exakte Darstellung der Dialoge mit allen Wörtern, Wortfetzen, Pausen, Dialekt, etc.

  • annähernd zeitdeckende Erzählung (Erzählzeit = erzählte Zeit) bis hin zum Zeitlupeneffekt (Erzählzeit länger als erzählte Zeit)

3.3. Naturalistisches Drama

In den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde das Drama zum wichtigsten Mittel literarischer Schöpfungen. Die schon in naturalistischer Prosa eingesetzten Techniken, wie Dialekt, Jargon, Milieuschilderung und Sekundenstil, kamen auch im Drama zum Ausdruck. Das Drama im Naturalismus wurde von vielen Seiten zur damaligen Zeit kritisiert. Hauptmanns Vor Sonnenaufgang, z. B., sah man als Vermischung von Epik und Dramatik an. Die Handlung im naturalistischen Drama wurde reduziert, im Zentrum stand die Darstellung der Charaktere. Im Drama des Naturalismus ist die Einheit von Ort, Handlung und Zeit der einzelnen Akte eingehalten. Sie soll die Authentizität des Dargestellten verwirklichen. Die meisten Bühnenstücke haben einen offenen Anfang und offenen Ausgang. Der Zurückgang des Dramatischen, die Reduzierung der Handlung und die Konzentration auf bestimmte Objekte waren er Ausgangspunkt für die Entwicklung des epischen Theaters für Brecht. Das Epische war notwendig, um das Soziale darzustellen. Eine große Popularität genossen auch die Dramen von Ibsen in Deutschland.

4. Die wichtigsten Vertreter des Naturalismus in Deutschland

- Theoretiker:

1. Karl Bleibtreu, “Revolution der Literatur” (1885/1886)

2. Wilhelm Bölsche, “Die naturwissenschaftlichen Grundlagen der Poesie“ (1887)

3. Heinrich und Julius Hart, „Kritische Waffengänge“ (1882-1884)

- Lyriker:

1. Arno Holz, „Buch der Zeit. Lieder eines Modernen“ (1885)

2. Detlev von Liliencron, „Adjutantenritte und andere Gedichte“ (1883)

- Prosaiker:

1. Helene Böhlau, „Der Rangierbahnhof“ (Roman, 1896)

2. Peter Hille, „Die Sozialisten“ (Roman, 1886)

3. Max Kretzer, „Meister Timpe“ (Roman, 1888)

4. Hermann Sudermann, „Frau Sorge“ (Roman, 1887)

5. Clara Viebig, „Kinder der Eifel“ (Novellen, 1897)

- Dramatiker:

1. Max Halbe, „Jugend“ (Drama, 1893), „Der Strom“ (Drama, 1903)

2. Gerhart Hauptmann, „Vor Sonneaufgang“, (Soziales Drama,1889)

3. Arno Holz, Johannes Schlaf, „Die Familie Selicke“ (Drama, 1890)

4. Johannes Schlaf, „Meister Ölze“ (Drama, 1892)

5. Hermann Sudermann, „Die Ehre“ (Schauspiel, 1889), „Stein unter Steinen“ (Schauspiel, 1905)

- Zeitschriften und programmatische Schriften:

1. „Freie Bühne für modernes Leben“ (Wochenschrift, begründet von Otto Brahm, 1890/1891; ab 1894 – „Neue deutsche Rundschau“)

2. „Die Gesellschaft“ (Realistische Wochenschrift für Literatur, Kunst und offentliches Leben. Herausgeben von Michael Georg Conrad (1885/1901))

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