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17.09.2019
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Ein schönes Bild

Es ist kein Kunstwerk hinter Glas und Rahmen, das Bild, von dem ich schreiben will. Nein, es stammt nur, als bescheidenes Blatt, aus einer alten Zeitschrift “Die Glocke”. Als Schulmädchen sah ich das Bild zum ersten Mal. Es machte damals einen tiefen Eindruck auf mich. Das Blatt ging dann scheinbar verloren, ich sah es viele Jahre nicht mehr. Aber vor meinem inneren Auge stand es sofort lebendig und klar, so oft ich daran dachte. Ich wurde aufs freudigste überrascht, als das verloren geglaubte Bild sich auf einmal bei alten Drucksachen wieder fand. Es hat seine Vorzugsstellung noch nicht eingebüsst, trotzdem ich schon viele ähnliche Zeichnungen und Bildnisse gsehen habe. Der Künstler Rudolf Schäfer hat mir’s wirklich angetan mit seinem Werk ” Christi Geburt”. Das Schlichte, Natürliche, das dieses Bild auszeichnet, habe ich immer vermisst bei den andern Weihnachtsgemälden, obwohl gerade in dieser Kategorie von Bildern schon wirklich Schönes, Künstlerisches geschaffen wurde. Es scheint, Rudolf Schäfer habe das Wunder von Bethlehem miterlebt, so lebendig hat er es gestalten können. Er lässt uns hinein sehen in “Bethlehems Stall”. Im Hintergrund desselben ist Heu aufgeschichtet. Die “üblichen” Tiere fehlen aber. Durch das schadhafte Dach gewahrt man einzelne Sterne, in morgenländischer Klarheit funkelnd. Vom Gebälk hängt eine Laterne, die den vordern Teil des Raumes durchstrahlt, den Hintergrund aber im Halbdunkel lässt. Etwas zurück steht die Krippe mit den schlafendem Jesuskinde.

Kinder und Dienstmädchen

Gar verschieden sind die Verhältnisse zwischen Dienstmädchen und Kindern. Sind die Kinder schlecht erzogen, können sie ein Mädchen tyrannisieren, dass es oft kaum zum Aushalten ist. Sie können es so weit bringen, dass ihre Eltern nur mit Mühe Dienstboten halten können. Ein solches Beispiel habe ich im Welschland selber gesehen. Ich lernte ein Mädchen kennen, das bei einer reichen Familie in Stellung war. Dasselbe hatte sich auch der Kinder anzunehmen, eines Mädchens und eines Knabens. Von diesen Kindern, hauptsächlich vom Knaben, musste sich das Mädchn viele Grobheiten gefallen lassen. Es waren nicht böse Kinder, aber etwas launenhaft, und sie haben dem Mädchen das Leben oft so verleidet, dass es am liebsten fortgelaufen wäre. Es ist aber immer wieder geblieben, es war sehr gut bezahlt, und die Frau war sehr gut mit ihm.

 Wie viel schöner ist es dagegen in Familien zu dienen, wo die Kinder einem die Achtung nicht versagen, sondern ein herzliches Verhältnis gepflegt wird. In dieser Hinsicht war ich gut plaziert. Ich war bei einer Familie mit zwei Knaben im Alter von 1 1/2 und 5 Jahren. Ich habe beide sofort in mein Herz geschlossen. Der blondgelockte Ältere, der so oft für ein Mädchen gehalten wurde, war sehr nett gegen mich. Ich merkte bald, dass ich in eine Atmosphäre der Höflichkeit versetzt war, und es kostete mich anfangs wirklich Mühe mich mit der welschen Art vertraut zu machen. Der Fünfjährige, ein sehr aufgewecktes Kind, half mir dabei. Er plauderte und fragte mich in einem fort und ich verstand noch so wenig. Er ging dann oft zu seiner Mutter, dass sie ihm Dolmetscherdienste leiste. Gross war seine und meine Freude als ich anfing zu verstehen und ihm Antworten geben konnte. Wenn letztere etwa verdreht waren, fragte er altklug: “Nicht wahr! Es ist nicht leicht französisch zu lernen?”

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