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Detroit Techno

Die neuen Ansätze elektronischer Musikstile verbreitete sich schnell und waren in den frühen 1980er-Jahren auch Inhalt der nächtlichen Radiosendung Midnight Funk Association in Detroit, die von Charles Johnson (alias The Electrifying Mojo) moderiert wurde. Johnson achtete dabei explizit auf eine ausgewogene Klangvielfalt und versuchte, zahlreiche Musikrichtungen in seiner Sendung zu vereinen. Dieses Programm war letztlich Hauptinspirationsquelle für die Produzenten Juan Atkins, Derrick May und Kevin Saunderson (oft als die Belleville Three bezeichnet), die durch die Verschmelzung verschiedenartiger Stile den Detroiter Techno-Sound schufen.

Zusammen mit Richard Davies veröffentlichte Juan Atkins 1984 unter dem Namen Cybotron die Schallplatte „Techno City“. Nur kurze Zeit später erschien ein Interview mit Cybotron im englischen „The Face“-Magazine. Hierbei stellte ein Journalist auch die Frage nach der musikalischen Ausrichtung von Cybotron. Juan Atkins antwortete: „call it techno“.

Acid House

Smiley-Symbol

Bevor Techno zur Massenbewegung wurde, sorgte Ende der 1980er-Jahre Acid House für Aufsehen. Acid House, zuerst eine besonders harte und minimalistische Variante des Chicago-Housesounds, wurde besonders in England und auf der Ferieninsel Ibiza gefeiert. Acid House erschien in seinen Äußerlichkeiten einem echtem Hippierevival. Freie Liebe wurde während des „Second Summer of Love“ 1988 genauso propagiert wie der ungezügelte Genuss von Rauschmitteln. Als Erkennungszeichen der Musik und der Szene diente das Smiley-Symbol.

Der Trend wurde durch die Medien intensiv gehypt und sehr schnell im großen Maßstab vermarktet. Herkömmliche Dance-Musik wurde (sogar nachträglich) mit Smiley-Buttons versehen auf Wühltischen verkauft.

Dann wurde bekannt, dass Acid das umgangssprachliche Synonym für die Droge LSD war und auch das Rauschmittel Ecstasy in der Szene sehr populär war. Die Reaktionen waren strenge Polizeikontrollen und unzählige Razzien. Die Warenhäuser nahmen aus Angst vor Image-Schäden sämtliche Smiley-Artikel aus dem Sortiment und große Radiostationen weigerten sich, Acid-House-Produktionen zu spielen, auch wenn diese in den Top Ten waren. Die Folge dieses Boykotts war das schnelle Verschwinden der Acid-House-Szene.

New Beat

Der Überlieferung nach entstand New Beat durch Zufall, als der DJ Marc Grouls die 1986er Single „Flesh“ der belgischen Elektronik-Formation A Split Second auf 33 rpm statt 45 rpm abspielte. Einige Äußerungen Grouls' vermitteln allerdings vielmehr den Eindruck, New Beat habe sich gezielt als Gegenbewegung zur simultan bestehenden Acid-House-Welle entwickelt. Das Publikum konnte sich mit der Geschwindigkeit des Acid House nicht anfreunden, vielen Clubgängern erschien es beinahe unmöglich, darauf zu tanzen.

Im Anschluss daran wurden vorerst ältere Tonträger verlangsamt abgespielt, so auch EBM-Klassiker, aber auch vor renommierten Acid-Tracks wurde nicht Halt gemacht. Erste New-Beat-Platten fanden den Weg in die Musikläden und Warenhäuser, Labels wie Antler Subway vermarkteten New Beat im ganz großen Stil.

Kennzeichnend für die neu entstandene Richtung waren Geschwindigkeiten zwischen 90 and 115 bpm sowie die zahlreichen Einflüsse aus EBM, Acid House oder Hi-NRG. Nur zwei Jahre später war der New-Beat-Boom vorüber. Er brachte jedoch etliche belgische Techno-Produzenten hervor und nahm bedeutenden Einfluss auf die frühen Frankfurter Techno-Veröffentlichungen.

Stilentwicklung und Ausbreitung

Die Anfänge

Club in einer Berliner Industriehalle

Trotz des schnellen Ausverkaufs von Acid House fanden kontinuierlich Partys statt, die in England zu riesigen Veranstaltungen wuchsen, den so genannten Raves.

Weltweit fusionierten New Beat, EBM, Detroit Techno, Disco, House und zahlreiche andere elektronische Musikrichtungen zu Techno House. Dabei ist allerdings umstritten, ob der Begriffsbestandteil „Techno“ von Detroit Techno abgeleitet wurde oder von der in den 1980er-Jahren international verbreiteten und gleichnamigen Sammelbezeichnung. Techno House wurde anschließend – dem Acid House entsprechend – auf den ersten Begriffsbestandteil Techno verkürzt. Da der Begriff „Techno“ zu dieser Zeit jedoch hauptsächlich im deutschen Sprachraum anders belegt war, änderten 1989 einige Berliner für ihre Party-Reihe Tekknozid die Schreibweise in „Tekkno“. Diese Schreibweise wurde in Deutschland vorerst weiträumig übernommen. Zeitweise wurde durch die Anzahl der K die vermeintliche Härte des Sounds auf den Partys beworben.

In Frankfurt am Main erschienen ab 1989 unter dem Etikett Sound of Frankfurt erste, von New Beat beeinflusste Techno-Veröffentlichungen mit Künstlern wie Robotiko Rejekto, Konzept, Klangwerk/LDC oder Master Program. Diese waren eine Zeit lang vor allem im Rhein/Main-Gebiet sehr beliebt und wurden durch einen aktiven Austausch auch im Ausland bekannt. Eine wesentliche Rolle spielten hierbei Plattenfirmen wie New Zone und Suck Me Plasma.

Zu Beginn der 1990er-Jahre wurde der vielseitige Techno-Sound vorerst kaum in Stile oder Kategorien unterteilt. Es gab meist einen großen Dancefloor und die DJs spielten sich innerhalb einer Party durch verschiedene Facetten der Techno-Musik. Meist teilten sich zwei DJs eine Nacht. Bereits Ende des Jahres 1991 kam mit Mayday erstmals ein neues Party-Konzept auf. Um mit möglichst vielen bekannten Produzenten und DJs werben zu können, wurde die Spielzeit des jeweiligen DJs auf weniger als eine Stunde beschnitten. Dieses Konzept hatte großen Erfolg und war immer häufiger an Veranstaltungen anzutreffen. Besonders die Loveparade als Open-Air-Institution und das ursprünglich aus Frankfurt stammende Technomagazin Frontpage als Fachzeitschrift der ersten Stunde hatten in Deutschland Anteil an der schnellen Popularisierung von Techno. Die Technoszene entwickelte schnell eigenen Medienformate. Zahlreiche regionale Fanzines schossen aus dem Boden. Zu den wichtigsten Techno-Mags dieser Zeit zählten der Berliner Flyer, die Raveline, die TenDance, der Partysan, die 1000, Groove und viele andere.

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