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Silbe Kuze Fassung.doc
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2. Stärkemerkmale – Sprechstärke – Intensität

3. Quantitätsmerkmale – Dauer – Zeit

  1. Tonmerkmale. Die Silbengipfel einer Phonemverbindung können nach der Tonhöhe gegenübergestellt werden.

Oppositionen der intersylabischen Tonhöhenmerkmale:

Neutral –hoch

Neutral – tief 3 2 1

Hoch – tief z.B. Fahr|kar|te

Oder innerhalb einer Silbe:

Steigend – fallend

Steigend – eben

Fallend – eben

z.B.: fahren –steigend-fallender Tonverlauf in der ersten Silbe.

  1. Stärkemerkmal (oder Druckmerkmal). Das intersylabische Stärkemerkmal besteht im Kontrast eines lauteren (intensiveren) Silbengipfels zu den weniger lauten (nicht akzentuierten) Silbengipfeln.

  1. Quantitätsmerkmal. (Dauer) wird auch Längemerkmal genannt. Hier geht es um den Kontrast zw. den kurzen und langen Phonemen verschiedener Silben. Oder noch ein Name: Kontrastmerkmal. Der Kontakt des Vokals mit dem nachfolgenden Konsonanten kann fest und locker sein. Beim festen Anschluss ist der Vokal kurz: an, in. Beim lockeren Anschluss ist der Vokal lang: leben, Staat.

Im Vergleich zu den Phonemmerkmalen müssen die prosodischen Merkmale unbedingt in Kontrastnachbarschaft zweier Silben (oder zweier Abschnitte

(innerhalb einer Silbe) vorkommen. Die phonetischen Realisierungen der Kontraste können sehr verschieden sein. Die Tonhöhe (Tonverlauf), die Druckabstufungen und die Quantität sind immer relativ, individuell von Sprecher zu Sprecher.

IV. Der Silbenbau des Deutschen

  1. Die Silbenarten: Der Unterschied zw. einer phonetishen Silbe und einer morphologischen Silbe

  2. Die Silbenstrukturen

1. Die Silbenarten

Die deutsche Silbe wird durch schriftliche Merkmale gekennzeichnet. Es gibt feste Regeln für die Silbentrennung nach dem morphologischen Bestand des Wortes.

Die morphologische Grenze fällt aber mit der phonetischen Silbengrenze nicht immer zusammen, z.B. Ber – ge, Zei – tung, ar-beiten. Machmal können sie aber zusammenfallen z.B.: Be-trug, Ein-fall. Im Deutschen gibt es Silben, die nur aus einem Vokal bestehen, z.B. : o-ben, ü- ber. Die Silbengrenze kann auch zw. zwei Vokalen verlaufen, z.B.: The-ater, The-orie.

Phonetische Silben teilt man in drei Typen: eine offene, eine geschlossene, eine relativ geschlossene.

Die deutschen unbetonten Endungssilben können im Redefluss vokallos ausgesprochen werden, wobei die Sonanten die silbische Funktion ausüben, d.h. zum Silbenträger werden, z.B.: Atem - [ ], bilden - [ ], sagen [ ], Tafel - [ ].

Im unbetonten Segment - er wird der Reduktionsvokal [ ] ausgesprochen, z.B. : Wasser – [ ].

2. Der Silbenbau des Deutschen

Als erster beschäftigten sich mit dem Silbenbau P. Menzerath. Bedeutende Arbeiten gehören auch G. Linder, G.Meinhold und E.Stock u.a.m.

R.P.Potapowa unterscheidet 15 phonologische Silbenstrukturen im Deutschen:

KV, KKV, KKKV, VK, KVK, VKK, VKKK, VKKKK, KVKKK, KVKKKK, KVKKKKK, KVKK, KKVK, KKVKK, KKVKKKK. Ihrer Auffassung nach kennzeichnet den deutschen Silbenbau die feste Anschlussart des Konsonanten an den vorangehenden Vokal.

P.Menzerath hat einige wichtige Regeln formuliert:

- je länger das Wort ist, desto kleiner sind die Silben. Die Silbenzahl und die Lautzahl stehen in einem gesetzmäßigen Verhältnis zueinander. Die relative Lautzahl nimmt mit steigender Silbenzahl ab, d.h. je mehr Silben ein Wort hat, desto lautärmer ist es.

  • Zwei-, drei-, viersilbige Wörter zusammen ergeben 82,3% des gesamten deutschen Wortschatzes.

  • Das häufigste deutsche Wort hat 7 Laute und ist dreisilbig.

  • Mit steigender Silbenzahl nimmt die Zahl der Konsonanten ab.

  • Mit stegender Silbenzahl werden die Lautzahlen in den Silben mehr und mehr gleich.

  • Das Gesamtverhältnis der Vokale zu den Konsonanten beträgt für das Deutsche etwa 1: 1,5, d.h. auf einen Vokal kommen 1,5 Konsonanten.

  • Die häufigste Silbenstruktur ist: KVK –27,4% ,

  • Die Struktur KKV weist nur 6,9% auf.

G.Meinhold und E.Stock: Die deutschen einsilbigen Wörter weisen 38 Phonemstrukturen auf.

  • Ein einsilbiges deutsches Wort kann aus einem Diphthong bestehen, z.D. Ei, Au. - Im Deutschen gibt es mehr Silben, die mit einem Vokal enden, als solche, die mit einem Vokal beginnen.

  • Die höchste Anzahl der Konsonanten im Anlaut vor einem Vokal ist drei. Das sind die Konsonantenverbindungen: Spruch, Streit, Pflicht, zwei; seltene Konsonantenverbindungen sind: Splint, Pfropfen. Unter Zweiphonemkombinationen im Anlaut sind folgende Konsonantenverbindungen möglich: br, bl, pr, pl, pf, dr, tr, ts, gr, gl, gn, kr, kl, kn, kv, fr, fl, r, l, m, v, p, t

  • im Auslaut gibt es bedeutend mehr Konsonantenstrukturen als im Anlaut.

  • Fünfgliedrige Konsonantenverbindungen sind nur im Auslaut der Verben in der 2. Person Sg. möglich, z.B. du kämpfst, schimpfst.

  • Viergliedrige Verbindungen der Konsonantenphoneme kommen ziemlich selten vor: Herbst, ernst, , vorwiegend nur in der 2. Person der Verben im Sg.: du darfst, hilfst.

V. Neuere phonetisch-phonologische Untersuchungen der Silbe

Die Silbe war auch in den letzten Jahren Gegenstand phonetisch- phonologischer Untersuchungen. Die Erfindung und Anwendung von elektroakustischen Geräten ermög-

lichte den Sprachforschern, zuverlässige und genaue Ergebnisse über die akustische Struk-tur der Silbe in verschiedenen Sprachen zu gewinnen.

Die Phonetiker der Gegenwart betrachten die Silbe nicht nur als sprachliche (linguistische) Einheit, sondern auch als Sprecheinheit (Redeeinheit). Es wurde nachgewiesen, dass sie Sprachsilben im Redefluss infolge assimilatorischer Prozesse unterschiedlich realisiert werden können (durch den Ausfall des reduzierten e werden zweisilbige Wörter zu einsilbigen: gehen – gehn. Die phonetische Realisierung der Sprachsilben hängt von der jeweiligen Aussprachenorm und den Aussprachegewohnheiten der Sprecher ab.

L.I. Prokopowa fasst die Silbe als minimale prosodische Einheit auf und behauptet, dass die Silbentrennung im Deutschen mit der Anschlussart des K-n an den vorausgehenden Vokal zusammenhängt: Beim lockeren Anschluss verläuft die Silbengrenze nach dem Langvokal (le-ben, sa-gen), beim festen Anschluss liegt die Silbengrenze nach dem Konsonanten: ler-nen, war-ten.

L.V. Bondarko hat eine höhere Verbindungsfähigkeit der Konsonanten mit dem Vokal in der Silbenstruktur KV als in der Struktur VK im Russischen festgestellt. Sie hat auch 5 Kontraste zw. den Bestandteilen der Silbe festgestellt.

Einen bedeutenden Beitrag zur Erforschung der Silbe in den germanischen Sprachen hat R.K. Potapowa geleistet. Die Silbe wird von ihr als die Gesamtheit von segmentalen und suprasegmentalen Einheiten aufgefasst, die die kleinste quasistationäre Struktur bilden (квазистационарные). Die Silbe wird im Redefluss durch bestimmte akustische und artikulatorische Merkmale gekennzeichnet und dadurch von Sprachträgern wahrgenommen. Jede Sprache hat ihre eigene Phonemkombinatorik. Die Silbe als die kleinste phonotaktische Einheit wird in der Sprechkommunikation unter dem Einfluss der Artikulationsbasis der Sprache modifiziert.

Aus phonotaktischen Untersuchungen der letzten Jahrzenhnte geht folgendes hervor:

Der Anteil der K-n am Silbenbau einer konkreten Sprache kann als wichtiges Kriterium für die Bewertung der sog. Silbenschwere dienen. (Je größer die Anzahl der K-n in der Silbenstruktur ist, desto stärker ist ihre Silbenschwere). Sprachen mit geringerer Silbenschwere bilden geringere kombinatorische Probleme.

Auch der Anteil der offenen und geschlossenen Silben und die Rangfolge der Phonemkombinationen im Silbenbau einer Sprache im Vergleich zu denselben Silbenparametern einer Sprache sind wichtige Hinweise auf ihre Silbenschwere.

In den letzten Jahren wurden zahlreiche Untersuchungen durchgeführt, die der allophonischen Variierung der deutschen Silben gewidmet sind. Es wurden verschiedene Lautschwächungen und assimilierte Lautformen ermittelt, die bei der Kodifizierung der Aussprache aufschlussreich sind.

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