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Silbe Kuze Fassung.doc
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Vorlesung 4: Die Silbe . Die Silbentheorien

Schwerpunkte:

  1. Silbenbegriff

  2. Das phonetishe Problem der Silbengrenzen

Silbentheorien: Drucksilbentheorie (Expirationstheorie), Schallsilbentheorie/Schallfüllentheorie,

Muskelspannungstheorie

Es gibt im wesentlichen 3 Arten der Silbenbestimmung: Die Drucksilbe, die Schallsilbe, die Bewegungssilbe.

Die Silbe wird duch das Vorhandensein des silbentragenden Elements (des Vokals) bestimmt. Aber die Konsonanten können auch Silbenträger sein, z.B. Nasallaute.

Das phonetishe Problem besteht in der Bestimmung der Silbengrenzen. Folgende Theorien versuchten die Silbengrenze zu bestimmen.

Drucksilbentheorie (Expirationstheorie) beruht auf dem physiologischen Prozess der Ausatmung beim Sprechen (H. Sweet, 1877): die Druckstärke, mit der die Silben erzeugt werden, ist verschieden: am Anfang der Silbe am stärksten, innerhalb der Silbe nimmt sie ab, am Ende der Silbe am schwächsten oder fehlt völlig. Die Zahl der Silben entspricht der Zahl der Luftstöße beim Sprechen.

Aber es ist nicht überzeugend: Die Silbenzahl fällt nicht immer mit der Zahl der Luftstöße zusammen: in einigen Wörtern liegen die Silbengrenzen zw. Vokalen, es gibt also kein Hindernis für den Atemdruck, der gleichmäßig ist.z.B.: gehen, sehen, Theorie.

Schallsilbentheorie/Schallfüllentheorie (der dänische Linguist O.Jespersen, 1932) berücksichtigt die akustische Natur der Laute: Die Silbe ist als eine Verbindung von Lauten mit verschiedenen Schallfüllen zu betrachten. Der Laut mit größerer Schallfülle bildet den Silbengipfel. Nach der Zahl der Silbengipfel kann man die Zahl der Silben ermitteln. Die Schallfülle hängt vorwiegend von der Stärke des jeweiligen Stimmtons ab. O.J stellte eine achtstufige Skala der Schallfüllen von Sprachlauten auf:

Den größten Schallfüllengrad weisen offene Vokale auf:

über den geringsten Schallfüllengrad verfügen stimmlose Verschlusskonsonanten:

Die Silbengrenzen lassen sich aber nach diesem Schema nicht leicht feststellen.

Die Kritik: Die Laute können bei gleichem Öffnungsgrad unterschiedliche Schallfüllen haben und der Sonoritätsgrad ist von der Artikulationsenergie abhängig: je gespannter ein Laut artikuliert wird, desto größer ist seine Schallfülle.

Auch die „Zweigipflichkeit“ mancher einsilbiger Wörter wird kritisiert, z.B. Obst – hat einen großen und einen kleinen Gipfel, weil das s eine größere Schallfülle hat als die angrenzenten Konsonanten p und t.

Muskelspannungstheorie (M. Grammont, L.W. Scerba): Die Silbenbildung besteht im abwechselnden wellenartigen Steigen und Fallen der Sprechintensität. Die Verteilung der Intensität hängt von dem Silbenbau ab. Wenn die Silbe aus einem Vokal besteht, so bekommt er eine steigend-fallende Intensität. Am stärksten ist die Vokalintensität in seiner Mitte. Besteht die Silbe aus mehreren Lauten, so verteilt sich das Steigen und fallen der Intensität auf alle Laute der Silbe. Hier ordnen sich die Vokale die sie umgebenden Konsonanten unter. Die angrenzenden Konsonanten haben eine schwächere Intensität.

Nach Scerba werden die V. mit einer stärkeren Muskelspannung als die K. ausgesprochen. Bei der Artikulation der V. ist der ganze Sprechapparat gespannt. Bei der Erzeugung der K. konzentriert sich die Spannungsenergie an der Artikulationsstelle des Konsonanten. Der Kern der Silbe (der Silbengipfel) ist der Laut, der mit größter Muskelspannung gebildet wird. Die Silbengrenzen liegen dort, wo die Muskelspannung am geringsten ist. In den meisten Fällen sind die Vokale silbenbildend und besitzen eine gleichmäßige Energieverteilung. Die Vokale werden bei der Muskelspannung des ganzen Sprechapparats von den Stimmbändern bis zu den Lippen hervorgebracht.

Es gibt in den Silben drei Formen der Konsonanten: 1. Anwachsende – am Anfang der Silbe – да, мы; 2. Abschwächende – am Ende der Silbe: он, ум; 3. Doppelgipflige- im Wortinlaut oder an der Grenze von zwei Wörtern, wenn das vorausgehende Wort auf denselben Konsonanten endet, mit dem das nächste Wort beginnt. Dabei spricht man einen langen K-n mit einem gespannten Anfang und Ende. Die Mitte des K-n ist geschwächt, z.B.: einen Namen nennen, сумма, касса.

Ende des 19./Anfang des 20. Jh. hat man erfolglos versucht, die Silbengrenzen instrumental zu ermitteln. Es wurde aber festgestellt, dass die Silbengrenzen objektiv nicht vorhanden sind, weil die Lautsegmente im Redefluss ineinander übergehen und einander überlagern. Daher wurde die Realität der Silbe in Frage gestellt. (O. von Essen)

Schlussfolgerung: Es gibt keine befriedigende Lösung der Silbenfrage, weil die Silbe eine viel kompliziertere phonetisch-phonologische Erscheinung als der Laut ist. Daher hat sich keine der hier angeführten Silbentheorien als überzeugend erwiesen.

Das phonetische Silbenproblem bleibt ungelöst: 1. Es gibt viele Schwierigkeiten bei der Segmentierung der Rede in Silben; 2. Eine rein phonetische Lösung der Silbenfrage reicht nicht aus. Um das phonetische Silbenproblem erfolgreich lösen zu können, muss man die Silbe vor allem als ein sprachliches Gebilde auffassen.

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