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Стилистика.Экзаменационные вопросы.doc
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  1. Der Normbegriff in der deutschen Stilistik.

Sprachnormen und Stilnormen sind mit einander auf engste verbunden. Die Trennung geschieht nur aus wissenschaftlichen Zwecken. Der Übergriff ist die Norm. Die Norm ist ein Schnittpunkt von linguistischen und außerlinguistischen Faktoren. Die Norm ist natürlich eine innersprachliche Erscheinung. Sie wird aus dem Sprachgebrauch abstrahiert. Dabei müssen wir unterscheiden: A) die Zeit als außerlinguistischen Faktor. Z.B: Im 18-19 Jh. War gebräuchlich „Bist du im Hotel abgestiegen?“. Jetzt ist das ein Archaismus. B) Norm und Nation, so ist es, z.B in Österreich die Norm „ich bin gestanden, gegessen“, in der Schweiz statt „sich versammeln“ – „sich besammeln“. C) Norm und Sprachschicht. So, gebraucht man in Schweizerdeutsch mehr umgangssprachliche Ausdrücke in allen Stillen. In Österreich – mehr dialektale Wort und Wendungen. D) Norm und stilistische Gebrauchswert. Es gibt stilistisch neutrale und stilistisch markierte Größen. Das Wort „das Angesicht“ zwingt in einem bestimmten Kontext zu gebrauchen: „im Angesicht der Gefahr“, „das teurere Angesicht des Vater“, * „wasch dir das Angesicht“. Z.B „Geduld aufbringen“, „das Schiff wurde aufgebracht“ – das gebrauchen die Seemänner und dass heißt „das Schiff wurde gestoppt und kontrolliert“.

  1. Der Begriff „Stilfärbung“ und ihre Arten.

  1. Der Begriff „Stilmittel“. Die Einteilung der Stilmittel in Gruppen.

  1. Das Problem der stilistischen Differenzierung des deutschen Wortschatzes. Der stilistisch differenzierte Wortbestand

Die sprachlichen Einheiten dieser Gruppe sind aus inner- und außerlinguistischen Gründen nicht allen Deutschsprachigen gleicherweise verständlich. Sie werden nicht von allen gleicherweise gebraucht. Sie können in einem Stil wenig oder gar nicht, in einem anderen hingegen viel gebraucht werden oder sogar für ihn typisch sein: sie können in den verschiedenen Stilen verschiedene stilistische Funktionen ausüben. Hier lasssen sich zwei Untergruppen voneinander absondern: die stilistisch kolorierte Lexik, d.h. Wörter und Wendungen mit absoluter Stilfärbung, die ihre Konnotationen auch kontextfrei, bei ihrer bloßen Nennung offenbaren, und die charakterologische Lexik, d.h. Wörter und Wendungen, die zeitliche, territoriale, berufliche, soziale und nationale Gegebenheiten charakterisieren.

Die absolute Stilfärbung ist eine dem Sprachsystem innewohnende linguistische Erscheinung. Z.B.: niemand (war gekommen) – normalsprachlich, kein Mensch, keine Seele (war gekommen) – umgangssprachlich-literarisch, kein Teufel, kein Hund (war gekommen) – umgangssprachlich-salopp, kein Aas (war gekommen) – umgangssprachlich-grob (vulgär). Die Glieder dieser Reihe enthalten mehr oder weniger gemeinsame lexisch-semantische Merkmale, unterscheiden sich aber durch ihre stilistische Charakteristik, d.h. durch ihre Lage auf der stilistischen Höhenskala. Der Kopf kann auch heißen: Haupt, Birne, Dez, Rübe, Ballon, Kürbis, Nischel, Schädel. Aber bedeuten z.B. Haupt und Birne wirklich dasselbe wie Kopf?

1. Der ehrwürdige Greis neigte …(sein Haupt, seinen Kopf, seine Birne).

2. Die Mutter wusch dem Kind …(das Haupt, den Kopf, die Birne) mit Seife.

3. «Ich hau dir einen … vor (das Haupt, den Kopf, die Birne!)», rief er wutentbrannt.

Alle Wörter für Kopf bezeichnen zwar denselben Gegenstand, aber indem man ein bestimmtes Wort auswählt, gibt man als zusätzliche Information eine bestimmte Einstufung und (stilistische) Bewertung zu erkennen: 1. Haupt – gewählt, feierlich, vornehm, erhaben, dichterisch, beschönigend, manchmal ironisch; 2. Kopf – Normalwort; 3. Birne – umgangssprachlich, abwertend, gefühlsgeladen, oft auch scherzhaft, ironisch, ordinär.[Duden: 364-365]

In der folgenden Übersicht sind einige Gegenstände oder Sachverhalte mit gewählten, normalen und abwertenden Bezeichnungen aufgefürt:

Manchmal sagt der Ausdruck «gewählt» auch, dass es sich um ein veraltendes, aussterbendes Wort handelt: weiland / einst, gedenken / denken an, Aar /Adler, Leu / Löwe, sintemal / da, weil, Feinsliebchen / Geliebte, Hain / kleiner, lichter Wald. [Duden: 365]

Die Lexik mit absoluter Stilfärbung offenbart positive oder negative Einstellung der Person. Dabei können verschiedene Gefühlsschattierungen zum Ausdruck kommen: Liebe, Bewunderung, Begeisterung, Achtung, Huldigung, Entzückung (gehobene Lexik: Antlitz, sich vermählen, sich verehelichen); Geringschätzung, Beleidigung, Grobheit, Verachtung, Spott, Hass (saloppe, grobe/vulgäre Lexik: Fratze/Fresse statt Gesicht, abkratzen statt sterben). Diese Lexik hat immer im lexisch-semantischen System neutrale Synonyme.

Die zweite Untergruppe des differenzierten Wortbestandes (charakterologische Lexik) verleiht der Aussage ein bestimmtes Kolorit. Unter Kolorit verstehen E.Riesel und E. Schendels «die für konkrete Ereignisse, Sachverhalte und Situationen charakteristische Atmosphäre, die dank der sprachlichen Eigenart ihrer Wiedergabe fühlbar wird.» [Riesel, Schendels: 64] In ihrer sprachstilistischen Ausformung unterscheidet man typisierende Kolorite, denen gesellschaftliche Determinanten zugrundeliegen. Hierher gehören:

a) das historische Kolorit (bedingt durch das grundlegende gesellschaftliche Moment – Zeit);

b) das nationale Kolorit (betrifft die Unterscheidungsmerkmale der nationalen Varianten innerhalb einer Sprache und die Spezifik verschiedener Nationalsprachen);

c) das soziale Kolorit (in der Rede bestimmter Bevölkerungsgruppen und Alterstufen, berufliches Kolorit);

d) individualisierende Kolorite (charakterisieren die Einzelmenschen nach ihrer persönlichen Eigenart im ganzen, aber vor allem nach ihrer Sprechweise).