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Лексикология современного немецкого языка 242 :: 243 :: Содержание 1.1.2.3. Schemaorientierte Repräsentation

Unter dem Begriff der schemaorientierten Repräsentation können verschiedene Konzeptionen für Wissensrepräsentationen zusammengefasst werden, die die Beschreibung von prtotypischen Ereignissen (bzw. Ereignisabläufen, aber auch Objekten) zum Thema haben. Aber in erster Linie sind hierzu Frames und Scripts zu nennen. Die beiden sind interne, begrifflich repräsentierte Muster bzw. Modelle gleichen Typs, aber ein wesentlicher Unterschied von Script und Frame besteht darin, dass Frames eher objektorientiert und Scripts ereignisorientiert sind11. Das ist z.T. an ihren Definitionen ersichtlich.

Frame ist ein kognitives bzw. konzeptuelles Muster, Schema oder Modell für typische oder oft vorkommende Konstellationen und Ereignisse des täglichen Lebens in einem als semantisches Netzwerk konzipierten Modell von der Welt12. Das ist eine Struktur, in der lexikalisches Wissen, Wissen über Situationen und Zustände, Wissen über Ereignisse und Vorgänge auf verschiedenen Stufen der Allgemeinheit festgehalten ist. Frames enthalten Leerstellen, deren Füllung z. B. den Übergang von einer allgemeinen (typisierten) zu einer singulären Situation bedeuten kann. Frames können miteinander verbunden werden, einander aktivieren und ineinander überführt werden13. Bestimmte Wörter, vor allem Verben, aktivieren bestimmte Frames, z.B. geben: wer? wem? was? (Geber: Nutznießer, Gegenstand). Komplexere Frames entwickeln sich zu Szenen, Szenenfolgen zu Skripts bzw. Plänen (z.B. "Essen im Restaurant", "Reisen mit der Eisenbahn", "Einkaufen" usw.)14.

Skript ist ein begrifflich repräsentiertes Schema oder Muster sich alltäglich wiederholender (stereotyper) Handlungs- oder Ereignisabfolgen situativer, instrumentaler oder personaler Art als erlerntes inneres Modell, das zur Verarbeitung gleichartiger oder ähnlicher Kontextzusammenhänge Sprechern/Hörern zur Verfügung steht. Solche Skripts oder Schemata ermöglichen das situationsangemessene Sprechen, Einordnen und Verstehen von Äußerungen durch Einbeziehen von Voraussetzungen, Folgerungen usw. Ein Skript ist demnach eine kognitive Struktur, die neben obligatorischen (routinemäßigen) Basisereignissen (Szenen) offene Stellen für personale

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Rollen, fakultative Ereignisse und Gegenstände (Abweichungen, Modifikationen) sowie Möglichkeiten zu implikatorischer Strukturierung enthält.

Schlussbemerkung

Eine kurze Übersicht über die Verfahrensweisen in der Repräsentation der Wortbedeutung verschafft einen Einblick in die interdisziplinäre Spezifik der gegenwärtigen Semantikforschung. Von Interesse ist auch die Interaktion von IK-Forschung in Bezug auf das Lexikon der Sprache.

ANMERKUNGEN

1Leont'ev A.A. Tätigkeit, Bewusstsein, Persönlichkeit. - Berlin, 1979. - S. 136 f. Zitiert nach: Schippan Th. Lexikologie... - S. 67.

2Heider (Rösch) E. "Focal" Color Areas and the Development of Color Names / Developmental Psychology. - 1971. - № 4. - S. 447. - 455; Rösch E. Natural Categories // Cognitive Psychology. - 1973. - № 4. - S. 328 - 350.

3Rösch E. Human Categorization // N. Warren. Advances in Cross-Cultural Psychology. - New York, 1977. - Vol. 1. - P. l -49. Zitiert nach: Handbuch der Lexikologie / Hrsg. Chr. Schwarze, D. Wunderlich - Königstein/Ts, 1985. - S. 96f.

4Schippan Th. Lexikologie... - S. 172.

5Dobrovol 'skij D. Prototypentheoretische Ansätze bei der Beschreibung der Idiomatik // Nominalforschung im Deutschen. Festschrift für W.Fleischer zum 75. Geburtstag / Hrsg. I. Barz, М. Schröder. - Berlin: Peter Lang. - 1997.

6 Ebenda. - S. 161.

7 Handbuch der Lexikologie / Hrsg. Chr. Schwarze, D. Wunderlich. - Königstein/Ts, 1985. -S. 450.

8 Frei nach: Schippan Th. Lexikologie... - S. 190.

9Schippan Th. Ebenda.

10Schwarze Chr., Wunderlich D. Handbuch... - S. 446.

11Schwarze Chr., Wunderlich D. Ebenda. - S. 461 .

12Lewandöwski Иг. Linguistisches Wörterbuch. - Heidelberg; Wiesbaden, 1985. - S. 818 f.

13Althaus H.P., Henne H., Wiegand H.E. Lexikon der germanistischen Linguistik. - Tübingen, 1980. - S. 813.

14Lewandöwski Th. Ebenda. - S. 819.

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