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Feste und Bräuche in Deutschland

Im November beginnen in allen Bundesländern die Vorbereitungen auf das schönste Fest des Jahres, auf Weihnachten.

Die Adventszeit, der Nikolaustag – das Fest der Kinder am 6. Dezember - und der heilige Abend mit all ihren Bräuchen und alten Traditionen beherrschen das Leben in Stadt und Land.

ADVENT

Vier Sonntage vor Weihnachten beginnt die Adventszeit. Advent heißt Wartezeit. In den Wohnungen und Kirchen, manchmal auch in Büros hängen Adventskränze mit vier Kerzen. Am ersten Sonntag wird die erste Kerze angezündet, dann die zweite und die dritte, und am letzten Sonntag vor Weihnachten brennen alle vier Kerzen. Adventslicht (Kerzenlicht) drückt die Hoffnung der Menschen auf ein gelungenes Leben, auf das Ende von Kummer und Leid, auf eine glückliche Zukunft aus.

DER NIKOLAUSTAG

Am 6. Dezember ist Nikolaustag. Am Vorabend stellen die Kinder ihre Schuhe vor die Tür. In der Nacht, so glauben sie, kommt der Nikolaus (ein verkleideter Familienfreund oder Verwandter) und steckt kleine Geschenke hinein.

Nikolaus war als Bischof von Myra einer der großen Kirchenfürsten des 4. Jahrhunderts. Er war hochangesehen wegen seiner Freigebigkeit und ensprechend der Legende hat er einst bei einer Hungersnot das knappe Getreide wunderbar vermehrt; deswegen haben ihn die Bäcker und Getreidehändler zum Schutzheiligen gewählt. Außerdem verehren ihn die Schiffer als ihren Patron, und in Russland gilt er als einer der Hauptheiligen der griechisch-ortodoxen Kirche.

WEIHNACHTEN

ist ein sehr altes Fest, das schon vor dem Entstehen des Christentums gefeiert wurde. Es war kein religiöses Fest, sondern mit der Wintersonnenwende verbunden. In der christlichen Zeit veränderte sich der Charakter des Festes. Die Kirche verband es mit der Bibel, mit der Geburt vom Christus-Kind am Abend des 24. Dezember, dem Heiligen Abend.

DER HEILIGE ABEND

Heiligabend ist ein ganz besonderer Tag im Jahr. Die Wohnungen sind geputzt, das Essen ist vorbereitet, der Tannenbaum geschmückt und die letzten Geschenke sind verpackt. In der Wohnung duftet es herrlich nach Weihrauch und Tannengrün, nach Bratäpfeln und Kerzenwachs. So mancher CD-Player spielt Weihnachtsmusik. In einigen Häusern wird auch selbst musiziert und gesungen.

An diesem Tag strömen die Menschen in die Kirche, wenn der Klang der Glocken sie ruft. Sie hören wieder die Weihnachtsgeschichte. Wie es damals war, als Maria und Joseph von Haus zu Haus zogen und Maria schließlich in einem Stall ihren Sohn gebar.

DER WEIHNACHTSBAUM UND SEIN SCHMUCK

Der Weihnachts- oder Christbaum gehört für unser Empfinden unbedingt zur Feier der Weihnacht. Doch woher kommt dieser Brauch? Was hat ein Tannenbaum mit Jesus zu tun?

Grüne Zweige waren z.B. bei den Römern Zeichen des Lebens, wurden aber auch als magische Gegenstände zur Abwehr von Gefahren verstanden und vor den Haustüren aufgehangen (heutige Türkränze).

In einer Bremer Chronik wird berichtet, dass man 1570 bei den weihnachtlichen Zunftfeiern kleine Tannenbäume aufstellte, die mit Früchten, Nüssen, Papierrosen, Zucker besteckt waren und die von den Kindern dann geplündert wurden. Erst später wurden an solchen Bäumen auch Kerzen aufgesteckt und angezündet.

Je nach Region entwickelte sich ein anderer Schmuck, in Böhmen entstanden Glaskugeln, die später in ganz Deutschland gern gekauft wurden. Im Erzgebirge wuchsen zwei andere Traditionen: die Weihnachtsberge, bei denen bewegliche Figuren die Weihnachtsgeschichte nachspielen, und eine vielfältige Holzschnitzerei: Lichterpyramiden, Nussknacker, Räuchermänner, Lichterengel, Spielzeug für Kinder.

UND WAS BEDEUTEN:

die Sterne? Sie weisen auf den Stern von Bethlehem hin, der anzeigt: Jesus ist geboren, Gottes Sohn, der Herr der ganzen Welt.

die Kerzen? Sie lassen Licht ins Finstere scheinen, sie geben Wärme in der Kälte. An Weihnachten bedeutet das: Jesus ist wie ein Licht in der Dunkelheit der Welt.

die Engel? Sie verkünden: Jesus bringt den Menschen den Frieden und die Liebe Gottes.

die Christrosen? Diese Blume blüht auch bei Eis und Schnee, es brechen Hoffnung und neues Leben auf. Mitten in der Kälte und Not bricht die Liebe Gottes zu uns auf.

Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, den Weihnachtsbaum zu schmücken: Äpfel und Zuckerfiguren, Eiszapfen und Holzschnitzereien …

PFINGSTEN

Pfingsten wird am fünfzigsten Tag nach Ostern gefeiert. Der Name leitet sich her von dem griechischen Zahlwort fünfzig = pentenkoste und geht auf sehr alte Zeiten zurück.

Pfingsten galt als ein Fest der heilenden Kräfte, deshalb hatten die Hirten als Kenner der Heilkräuter und Ärzte des einfachen Volkes eine besondere Beziehung zu diesem Fest. Es wurden Hirtenwettläufe veranstaltet. Einer der Hirten, in Stroh und Reisig gekleidet, wurde zuletzt ins Wasser geworfen oder mit Wasser überschüttet.

Die christliche Kirche feiert heute Pfingsten als den Tag ihrer Gründung. Entsprechend den wechselnden Terminen des Osterfestes liegt Pfingsten zwischen dem 10. Mai und dem 13. Juni. Es findet oft im Mai statt und steht auch in einem inneren Zusammenhang mit Bräuchen der Maizeit.

Allgemein verbreitet ist das Schmücken der Häuser und Hauseingänge mit frischem Grün, meist mit Birkenreisern.

Maiglöckchen und Margeriten sind natürlicher Pfingstschmuck. In ländlichen Gegenden, wo sich Wiesen und Weiden im ersten Grün ausbreiten, ist Pfingsten das Fest des Viehaustriebs.

Heute ist Pfingsten das Frühlingsfest, zu welchem jedes Zimmer und die Altäre der Kirchen mit einem Strauß von Maiengrün geschmückt wird.

FASCHING (KARNEVAL)

Karneval in Deutschland wird offiziel am 11.11 um 11 Uhr 11 eröffnet. Wie alt ist eigentlich dieser Karneval? Das weiß niemand so genau. Übrigens ist 11 eine magische Narrenzahl. Es ist die Zeit der Narrenfreiheit, in der die gewohnte Ordnung außer Kraft gesetzt und verspottet wird. Den Höhepunkt des Faschings bilden der Rosenmontag und der Faschingsdienstag vor Beginn der Fastenzeit. In verschiedenen Teilen Deutschlands wird Fasching unterschiedlich gefeiert. Die bekanntesten Karnevalsumzüge finden in Mainz und Köln, in Düsseldorf und Aachen statt. Fasching ist ein Symbol von München genauso wie das bayerische Bier. Fast ganz Deutschland sieht in dieser Zeit wie ein großes Narrenhaus aus.

Beim Fasching kann man alles Mögliche sehen: mittelalterliche Ritter, römische Soldaten, Gespensterjäger, Clowns, einen Rudel Elefanten, die einander beim Schwanz halten, und zahlreiche Grüppchen von gleich gekleideten Leuten, die zusammenhalten, um ihre Gemeinsamkeit zu unterstreichen. Viele Menschen kaufen sich Masken und Flitter, ziehen es sich gleich an, und im Vorbeigehen überschütten sie die Passanten mit Konfetti und Papierschlangen. Hier geht es lustig zu. Es wird getanzt, gelacht und gesungen. Niemand darf allein dastehen – so ist das Motto des Faschings.

Außerhalb der Innenstadt trifft man immer öfter originell verkleidete Orchester, die lateinamerikanische Rhythmen spielen. Von den überall aufgestellten Bühnen ertönen weltberühmte Schlager. Die Menschen ziehen von einer Musikbühne zur anderen, bewundern die selbst gemachten exotischen Kostüme, tanzen, singen mit und kosten verschiedene Leckerbissen. Kinder in Faschingskostümen machen Spaß, und ihre Eltern lächeln vergnügt und tanzen auf der Straße. Fasching ist ein Fest für die ganze Familie, hier amüsiert sich Jung und Alt.

OSTERN

Ostern, vom Kalender her ein “bewegliches Fest”, findet jedes Jahr am Sonntag nach dem ersten Frühlingsmond statt.

Dieses Fest ist das höchste und älteste christliche Fest. Der Brauch als Festmahl ein Osterlamm zu bereiten, geht auf das jüdische Paschafest und damit auf früheste Sitten der semitischen Hirtenvölker zurück. Die meisten anderen Osterbräuche aber hängen eng mit der altgermanischen Frühlingsfeier zusammen.

Überall sind Bräuche rund um den Osterhasen, kunstvolle Osterfeiern, Osterfeuer und um die Heilkraft des vom Eis befreiten Wassers zu finden.

Dem Fest geht die Ostervigil voraus, die älteste Vigil (= nächtlicher Gottesdienst) wird wohl schon seit apostolischen Zeiten in der Nacht vom Karsamstag (страстная суббота) auf den Ostersonntag gefeiert. In der Osternacht werden das Feuer, die Osterkerze und das Tauwasser geweiht. Ostern selbst ist ein fröhliches Fest. Die Eltern verstecken bunt gefärbte Eier, und die Kinder suchen die Nester mit ihnen, die der “Osterhase” für sie bringen soll, so glauben die Kleinkinder. Ostern ist nicht nur ein Tag, sondern ein ganzer Festkreis. In der Woche vor Ostern hat man zu Hause viel zu tun, man beginnt oft mit dem Frühjahrsputz. In einer Familie mit Kindern wird diese Woche nicht nur mit Saubermachen, sondern auch mit Spielen, Basteln, Backen und Erzählen verbracht.