Добавил:
Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:

Немецкий язык для магистрантов и аспирантов университетов. Германия и Европа (70

.pdf
Скачиваний:
12
Добавлен:
15.11.2022
Размер:
658.01 Кб
Скачать

Copyright ОАО «ЦКБ «БИБКОМ» & ООО «Aгентство Kнига-Cервис»

Bei neuen Anstößen zur europäischen Integration hatte die Bundesrepublik seit der Einheit einen schwierigen Balanceakt durchzustehen: Einerseits galt es den immer noch vorhandenen Befürchtungen bei den Partnerstaaten vor einem allzu mächtigen Deutschland Rechnung zu tragen, mußten politische Initiativen also behutsam vorgebracht werden. Andererseits erwarteten offensichtlich viele Beteiligte in Europa eine deutsche Initiative bei der Fortentwicklung der EU. Die Diskussion über ein Europa „mehrerer Geschwindigkeiten“ hatte 1974 schon Willy Brandt aus Enttäuschung über britische integrationspolitische Vorbehalte14 angestoßen. 20 Jahre später waren es eher CDU/C SU Fraktionsfuhrer im Bundestag und der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU, Wolfgang Schäuble und Karl Lamers, die den Startschuß für eine grundlegende und teils höchst emotionale Diskussion über die Zukunft der EU gaben. In ihrem 1994 vorgelegten Papier forderten sie, der in der EU bestehende „feste Kern von integrationsorientierten und kooperationswilligen Ländern“ solle weiterentwickelt werden, jedoch „für jedes Mitglied offen sein, das willens und in der Lage ist, seinen Anforderungen zu entsprechen“.

Vielen gilt Helmut Kohl als „Vater“ des Vertrags über die Europäische Union und nicht zuletzt sein Beharren auf dem pünktlichen Start der Europäischen Währungsunion auch gegen große innenpolitische Widerstände haben ihn als großen Europäer ausgezeichnet. Gewürdigt wurde dies mit der europäischen Ehrenbürgerschaft15 – vor ihm hat nur Jean Monnet diese Auszeichnung erhalten – im Oktober 1998 beim informellen Treffen der europäischen Staats – und Regie­ rungschefs im österreichischen Pörtschach.

Mit der im September desselben Jahres erfolgten Wahl Gerhard Schröders (SPD) zum Bundeskanzler haben sich die Gewichte beträchtlich verschoben. Während Kohl 1996 im niederländischen Leuwen erklärte, die Politik der europäischen Einigung sei „in Wirklichkeit eine Frage von Krieg und Frieden im 21. Jahrhundert“ und sich auf Thomas Mann berief mit dem Satz „Wir sind deutsche Europäer und europäische Deutsche“, wurde Schröder zunächst eine eher zwiespältige Beziehung zu Europa nachgesagt.

Erläuterungen zum Text 5

1)die größten Herausforderungen – самые большие вызовы

2)europäische Politik prägen – оказывать влияние (накладывать отпечаток) на европейскую политику

3)spektakuläre Aufbauarbeit – привлекающая внимание (сенсационная) восстановительная работа

4)das unentbehrliche Fundament – (безусловно) необходимая основа

5)Giscard d’Estaing – Жискар д‘Эстен

6)die Interessensdivergenzen – различия интересов

7)das Einvernehmen – согласие

8)augenfälligen Ausdruck finden – находить явное (очевидное) выра-

жение

21

Copyright ОАО «ЦКБ «БИБКОМ» & ООО «Aгентство Kнига-Cервис»

9)dieVerleihungdesInternationalenKarlspreises–награждениеМеждуна-

родной премией имени Карла Великого (премия присуждается ведущим политикам за выдающиеся заслуги в деле объединения Европы)

10)Belastungsprobe bestehen – выдержать суровые испытания

11)warnen vor – предостерегать от чего-л.

12)überrollen – обгонять; von der Wirklichkeit überrollt – зд.:потеряв свое значение

13)nicht aus den Augen verlieren – не терять из виду, обращать особое внимание

14)Vorbehalt (m) – оговорка, условие

15)mit der europäischen Ehrenbürgerschaft würdigen – присвоить звание Почетного гражданина Европы.

5.Beantworten Sie Fragen zum Text 5:

1)Worüber einigten sich die Staats – und Regierungschefs auf der Tagung des Europäischen Rats in Luxemberg?

2)Seit wann existierte die enge Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland?

3)Was bildete diese enge Zusammenarbeit?

4)Welche Staatsmänner bemühten sich besonders um die Einigung Europas?

5)Was wurde zum Indikator für Fortschritt und Einigung in Europa?

6)Wer warnte vor einem Großdeutschland und warum?

7)Wann wurde die Vereinigung beider deutscher Staaten feierlich begangen?

8)Was proklamierte H. Kohl in seinem Regierungsprogramm für die Jahre 1991–1994?

6.Markieren Sie die richtige Antwort:

1)Die Regierungszeit von Helmut Kohl ist A 1980–1996

B 1982–1998 C 1984–1998

2)In seiner ersten Regierungserklärung am 13. Oktober 1982 A setzte Kohl neue Akzente in der Europapolitik

B betonte Kohl die Notwendigkeit der Wiedervereinigung Deutschlands

C erklärte Kohl die Entwicklung deutsch-deutscher Beziehungen für notwendig

3)Das Ziel der deutschen Außenpolitik ist ...

A der politische Aufbau Europas zu einer Europäischen Union B die Neugestaltung der politischen Struktur Deutschlands C der Friedensvertrag mit der Sowjetunion

4)Für die Verdienste um die Europäische Einigung wurden an H. Kohl und Mitterand Preise verliehen

A Nobelpreis

22

Copyright ОАО «ЦКБ «БИБКОМ» & ООО «Aгентство Kнига-Cервис»

B Friedenspreis

Cder Internationale Karlspreis

5)Die Vereinigung der beiden deutschen Staaten wurde feierlich begangen A am 7. Oktober 1990

B am 3. Ortober 1990 C am 10. November 1989

6)Die Integration der fünf neuen Bundesländer war

A eine der großen Aufgaben der Europäischen Gemeinschaft B eine außenpolitische Aufgabe von BRD

C eine wichtige Aufgabe der Gesellschaft

7)Der Vertrag zur Schaffung der Europäischen Union trat offiziell in Kraft A am 1.11.1993

B am 15.12.1994 C am 10.10.1995

8)Helmut Kohl als großer Europäer wurde gewürdigt A mit der europäischen Ehrenbürgerschaft

B mit dem Orden des goldenen Adlers C mit der Ehrenwürde Bürger der Welt.

7. Markieren Sie die richtige Aussage:

1) Regierungszeit von Helmut Kohl 1976–1982.

Ja Nein

2)Die größten Herausforderungen derAmtsperiode: die Überwindung der deutschen Teilung, die Europäische Währungsunion und die Erweiterung der Gemeinschaft nach Osten.

3)Die Bedeutung der deutschen Rolle im Europa der Nachkriegszeit war offenkundiger als je zuvor.

4)In Luxemburg einigten sich die Staatsund Regierungschefs über eine Reform des Parteisystems in Deutschland.

5)Über Jahre hinweg wurde das Einvernehmen zwischen dem französischen Staatspräsidenten und dem Bundeskanzler zum Indikator für Fortschritt und Einigung in Europa.

6)Am 3. Oktober 1990 wurde die Vereinigung beider deutscher Staaten feierlich begangen.

7)Die Integration der fünf neuen Bundesländer war keine große Aufgabe der Europäischen Gemeinschaft.

8)Еine wichtige Rolle übernahm Deutschland bei der Vollendung des gemeinsamen Binnenmarkts, der Fortführung der Wirtschaftsund Währungsunion und der Politischen Union.

9)Bei all diesen Fragen übernahm Deutschland keine wichtige Rolle.

10)Viele Beteiligte in Europa erwarteten eine deutsche Initiative bei der Fortentwicklung der EU.

23

Copyright ОАО «ЦКБ «БИБКОМ» & ООО «Aгентство Kнига-Cервис»

8.Bilden Sie Fragesätze mit Fragewörtern (z.B. worüber, wovon u.a.). Gebrauchen Sie dabei Verben aus der Vorübung 1 zum Text 5.

9.Betiteln Sie jeden großen Absatz des Textes.

10.Sprechen Sie zum Thema „Die Regierungserklärung von H. Kohl

(13. Oktober 1982)“.

11.Diskutieren Sie zum Thema „Das Fundament der Europäischen Gemeinschaft“.

12.Wählen Sie Themen zum Referat und schreiben Sie ein Referat.

1)Warnung vor Großdeutschland.

2)Die Wende: Integration der fünf neuen Bundesländer.

3)Deutschland als Anwalt der mittelund osteuropäischen Staaten.

4)Helmut Kohl als „Vater des Vertrages über die Europäische Union“.

5)Thomas Mann: „Wir sind deutsche Europäer und europäische Deutsche“.

13.Bereiten Sie einen Vortrag zum Thema „Die Ära Kohl und ihre Bedeutung für Europa“.

Copyright ОАО «ЦКБ «БИБКОМ» & ООО «Aгентство Kнига-Cервис»

LEKTION 6

Gerhard Schröder – ein „Europäer aus Vernunft“

Vorübungen zum Text 6

1. Übersetzen Sie folgenden Satz:

Die Europa-Debatte im Deutschen Bundestag ließ die Unterschiede offen zutage treten.

2.Erklären Sie den Gebrauch von Konjunktiv im folgenden Satz. Finden Sie im Text 6 weitere Sätze mit Konjunktiv:

Die Bundesregierung, so Schröder, könne und wolle Europas Probleme nicht mit dem Scheckbuch lösen.

3. Lesen Sie den Text 6 und machen Sie die Aufgaben zum Text.

Text 6

Gerhard Schröder – ein „Europäer aus Vernunft“

Im Wahlkampf hatten einige Aussagen Gerhard Schröders bei den europäischen Partnern zu Irritationen geführt1. Auch die erste Europa-Debatte im DeutschenBundestagnachderBundestagwahlimSeptember1998ließdieUnterschiede zwischen der SPD-Regierung und der CDU/CSU-Opposition offen zutage treten2. Die Bundesregierung, so Schröder, könne und wolle Europas Probleme nicht mit demScheckbuchlösen3.WennBonnimJanuardiePräsidentschaftimEuropäischen Rat übernehme, stehe eine Absenkung der zu hohen deutschen Beiträge4 in die Gemeinschaftskasse „ganz oben auf der Prioritätenliste“.

Ungeachtet solcher Aussagen hat Schröder als Bundeskanzler indes längst zu einem pragmatischen Verhältnis zu Europa gefunden. In seiner Regierungserklärung vom 10. November 1998 versicherte er, „in Europa und in der Welt verläßlicher Partner“ bleiben zu wollen. Die Erwartungen an die Bundesregierung seien beträchtlich5, und diese wiederum werde „versuchen, diese Erwartungen nicht zu enttäuschen.“ Die regelmäßigen Konsultationen mit Frankreich und Großbritannien seien auch in Zukunft „keine bloße Formsache“. Die deutsch-französische Freundschaft bleibe das Fundament der deutschen Europapolitik. Auch in seiner Rede anläßlich eines Dinners in Den Haag am 19. Januar 1999 erklärte er: „Ich bin derÜberzeugung,daßwirmittenineinereuropapolitischenUmbruchphasestehen und neue Leitbilder6 für die Zukunft brauchen. ... Das Ziel, durch wirtschaftliche Integration dauerhaften Frieden zwischen den Mitgliedstaaten zu sichern, ist erreicht und für alle von uns zur Selbstverständlichkeit geworden“. Und weiter: Erfolgreiche Europapolitik von heute könne „nicht mehr allein vom Pathos der Gründerjahre zehren7“, sondern müsse „neue Leitbilder entwickeln, an denen wir

unser Handeln pragmatisch Schritt für Schritt ausrichten können“.

25

Copyright ОАО «ЦКБ «БИБКОМ» & ООО «Aгентство Kнига-Cервис»

Durch den Rücktritt8 der gesamten EU-Kommission geriet die deutsche Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 1999 in eine besondere Bewährungsprobe9. Die Mittlerrolle der Deutschen bei der umstrittenen „Agenda 2000“10 erschwerte dies sehr. Ursprünglich dazu gedacht, die Union für das nächste Jahrhundert „fit“11 und für die Beitrittskandidaten aus dem Osten aufnahmefähig12 zu machen, ist von der angestrebten grundlegenden Reform zwar wenig geblieben. Erneut hat sich gezeigt, daß die europäischen Nationen vor allem ihre nationalen Interessen vertraten. Doch mit der zügigen Berufung13 eines neuen Kommissionspräsidenten, des Italieners Romano Prodi,hatdieEUunterihremRatspräsidentenSchröderihre Handlungsfähigkeit unter Beweis gestellt14. In der größten Krise der Gemeinschaft ist es ihm und Bundesaußenminister Joschka Fischer gelungen, ein Scheitern des Treffens und damit der Reform zu verhindern15.

Für den Fortgang der europäischen Integration bleibt der Schulterschluß16 mit Frankreich elementar. Deutsche Initiativen zu wirklichen Reformen sind auch weiterhin gefragt. Einen Anstoß in dieser Richtung gab Außenminister Joschka Fischer im Januar dieses Jahres, indem vor dem Europäischen Parlament die Diskussion um eine europäische Verfassung forderte, die ihrerseits neue Impulse für die politische Integration bringen werde.

Dabei haben jedoch gerade die Debatten der vergangenen Monate erneut gezeigt: Europa ist nicht mehr nur eine Sache des Instinkts oder des Herzens, es ist eine Sache der Vernunft. Es ist nicht mehr so sehr eine im Gefolge des Zweiten Weltkriegs und des Kalten Krieges aufgezwungene Notwendigkeit, sondern eine entschiedene Wahl. Während in früheren Jahren die Integrationsmotivation‘aus dem Bemühen um Kriegsverhinderung und dem Kalten Krieg erwuchs, ist die Integration heute die einzig logische Antwort auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Unter diesem Gesichtspunkt wird die deutsche Außenpolitik in ihrer

Essenz17 auch künftig das bleiben, was sie seit 50 Jahren ist: europäisch „an sich“18.

Erläuterungen zum Text 6

1)zu Irritationen führen – вызывать раздражение, возбуждение

2)zutage treten – обнаружиться, выявиться, проявиться

3)Probleme mit dem Scheckbuch lösen – решать проблемы посредством финансирования

4)Beitrag (m) – зд.: взнос; финансовое участие

5)beträchtlich sein – быть значительным

6)Leitbild (n) – образец, идеал

7)zehren – жить за счет чего-л.; vom Pathos der Gründerjahre zehren –

жить за счет пафоса начала единения Европы (Gründerjahre – период грюндерства в Германии после франко-прусской войны 1870/71 гг.)

8)Rücktritt (m) – отставка

9)in eine Bewährungsprobe geraten – подвергнуться испытанию

10)die umstrittene „Agenda 2000“ – спорное содержание плана развития

до 2000 года

Agenda 1) доска для письма 2) книжка для записей, записная [памятная] книжка 3) дела, подлежащие исполнению; порядок [повестка] дня 4) сфера

деятельности; (общественная) нагрузка

26

Copyright ОАО «ЦКБ «БИБКОМ» & ООО «Aгентство Kнига-Cервис»

11)“fit“ machen – fit 1) хорошо тренированый, в форме 2) работоспособный, дельный, квалифицированный

12)für die Beitrittskandidaten … aufnahmefähig machen – сделать способ-

ным принять кандидатов на вступление

13)die zügige Berufung – стремительное назначение

14)Handlungsfähigkeit unter Beweis stellen – заставить доказывать свою дееспособность

15)verhindern – препятствовать

16)Schulterschluß (m) – помощь, поддержка

17)Essenz (f) – сущность, основное

18)„ansich“–„самопосебе“,посвоейсути.DieAußenpolitikisteuropäisch an sich – Внешняя политика является европейской по своей сути.

4.Beantworten Sie Fragen zum Text 6:

1)Welche Partei war die Regierungspartei zur Amtszeit von G. Schröder?

2)Welche Parteien waren in der Opposition?

3)Was erklärte G. Schröder in seiner Rede in Den Haag am 19.01.1999?

4)WelcheBedeutunghabendiedeutschenInitiativenzuwirklichenReformen?

5)Wer forderte die Diskussion um eine europäische Verfassung?

6)Was ist die europäische Integration jetzt?

7)Ist die Außenpolitik Deutschlands europäisch „an sich“?

5.Markieren Sie die richtige Antwort:

1)In der Regierungserklärung von 10. November 1998 versicherte Schröder A in Europa und in der Welt verläßlicher Partner zu bleiben

B einen neuen Weg in der Wirtschaft einzuschlagen C eine neue Außenpolitik zu entwickeln

2)Die deutsch-französische Freundschaft bleibt A weiter für viele Jahre bestehen

B das Fundament der deutschen Europapolitik

C ein Zeichen der wirtschatlichen Zusammenarbeit

3)Deutsche Initiativen zu wirklichen Reformen

A spielen keine Rolle

B sind weiterhin gefragt

Csind wichtig für die ganze Welt

4)Die Debatten der vergangenen Monate haben gezeigt, daß A Europa die Sache der Vernunft ist

B Deutschland keinen Krieg mehr will

Cdie Außenpolitik gegen den Osten gerichtet ist.

6.Finden Sie in 2. Absatz des Textes Sätze mit Konjunktiv und erklären

Sie den Gebrauch des Konjunktivs in ihnen.

7.Übersetzen Sie den 2. und 3. Abastz des Textes.

8.Schreiben Sie ein Referat zum Thema „G. Schröder und sein Verhalten zu Europa“.

27

Copyright ОАО «ЦКБ «БИБКОМ» & ООО «Aгентство Kнига-Cервис»

LEKTION 7

Die erste Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel

1. Lesen Sie den Text 7 und geben Sie seinen Inhalt wieder.

Text 7

Angela Merkel

Angela Merkel (geb. Kasner) wurde am 17. Juli 1954 in Hamburg geboren. Aufgewachsen ist sie mit zwei jüngeren Geschwistern im brandenburgischen Templin, wo sie 1973 ihr Abitur macht. Im gleichen Jahr beginnt sie ein Physikstudium in Leipzig.

1978 schließt sie ihr Studium als Diplom-Physikerin ab und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentralinstitut für Physikalische Chemie an der Akademie der Wissenschaften in Berlin, 1986 folgt die Promotion zur Dr. rer. Nat.1 In ihrer Dissertation beschäftigte sie sich mit der Berechnung der Geschwindigkeitskonstanten von Reaktionen einfacher Kohlenwasserstoffe2.

1989 tritt sie dem Demokratischen Aufbruch (DA)3 bei und wird im Jahr darauf dessen Pressesprecherin4. Nach den ersten und letzten freien Volkskammerwahlen wird sie stellvertretende Regierungssprecherin5 der Regierung de Malziere6.

Im August 1990 folgt dann mit dem Zusammenschluss des DA und der CDU7 der Beitritt zur CDU. Bei den ersten gesamtdeutschen Wahlen im Dezember 1990 tritt Angela Merkel als Direktkandidatin im Wahlkreis 267 (Stralsund, Rügen, Grimmen) an und gewinnt auf Anhieb ihr Direktmandat8. Im Kabinett von Helmut Kohl wird sie 1991 Bundesministerin für Frauen, Familie und Jugend. Im gleichen Jahr wird sie stellvertretende Vorsitzende der CDU. Im Jahr 1994 wird sie Ministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.

In den Jahren von 1993 bis 2000 ist sie zudem noch Vorsitzende des Landesverbandes der CDU in Mecklenburg-Vorpommern.

Nach der verlorenen Wahl im Jahr 1998 wird sie Generalsekretärin der CDU. Während der Parteispendenaffäre9 um Helmut Kohl fordert sie die Partei auf einen Neuanfang ohne den früheren Bundeskanzler zu wagen.

Im Jahr 2000 wird Angela Merkel zur Bundesvorsitzenden der CDU gewählt, vier Jahre später wird sie in diesem Amt erneut bestätigt.

Vor der Bundestagswahl 2002 verzichtete sie zugunsten von Edmund Stoiber10 auf die Kandidatur als Kanzlerkandidatin. Nach dem erneuten Wahlsieg von rot-grün übernimmt sie das Amt der Vorsitzenden der CDU/CSU-Bun- destagsfraktion.

Bei den vorgezogenen Neuwahlen im Jahr 2005 tritt Angela Merkel als Kanzlerkandidatin an. Unter ihrer Führung geht die CDU/CSU aus den Bundestagswahlen als stärkste Fraktion hervor, allerdings wurde das Ziel, eine schwarz-gelbe Regierungskoalition zu bilden, verfehlt.

28

Copyright ОАО «ЦКБ «БИБКОМ» & ООО «Aгентство Kнига-Cервис»

Nach Sondierungsgesprächen mit der SPD über die Bildung einer großen Koalition einigen sich die Verhandlungspartner auf Angela Merkel als Bundeskanzlerin. Damit hat sie als erste Frau dieses Amt übernommen.

Angela Merkel ist seit 1998 in zweiter Ehe verheiratet und hat keine Kinder, ihre erste Ehe mit Ullrich Merkel dauerte von 1977 bis 1982.

Erläuterungen zum Text 7

1)Promotion zur Dr. rer. Nat. (Doktor rerum naturalium – лат.) – прису-

ждение ученой степени доктора естественных наук

2)Berechnung der Geschwindigkeitskonstanten von Reaktionen einfacher Kohlenwasserstoffe – исчисление постоянных ускорения реакций простых углеводородов

3)Demokratischer Aufbruch (DA) – „Демократический прорыв“ (ДП) –

оппозиционное движение в ГДР, созданное в октябре 1989 года. Вначале защищало идею демократического социализма и требовало проведения реформы политической системы ГДР. Д-р Ангела Меркель была одним из руководителей движения ДП.

4)Pressesprecherin – руководитель пресс-службы

5)stellvertretende Regierungssprecherin –заместитель спикера прави-

тельства

6)der Regierung de Malziere – Лотар де Мэзер – с 12 апреля по 2 октяб-

ря 1990 года – последний премьер-министр ГДР, а с 3 октября по 19 декабря 1990 года – федеральный министр по особым поручениям

вкабинете министров Гельмута Коля. Член партии ХДС. Принимал активное участие в переговорах по объединению Германии

7)CDU (Christlich-Demokratische Union) – ХДС (Христианско-демокра-

тический союз)

8)gewinnt auf Anhieb ihr Direktmandat – выиграла с первого раза пря-

мые выборы

9)die Parteispendenaffäre – афера с передачей денег неизвестного происхождения на счет партийной кассы ХДС во время правления канцлера Гельмута Коля

10)Edmund Stoiber – премьер-министр земли Бавария, председатель CSU (ХСС – Христианско-социальный союз – партия в Баварии).

2.Beantworten Sie Fragen zum Text 7.

1)Wo und wann machte A. Merkel ihr Abitur?

2)Wann promovierte sie zur Dr. rer. Nat.?

3)Wann trat sie dem Demokratischen Aufbruch bei?

4)Was war A. Merkel im Kabinett von Helmut Kohl?

5)Wann wurde Dr. Angela Merkel zur Bundesvorsitzende der CDU gewählt?

6)Wann hat sie das Amt der Bundeskanzlerin übernommen?

29

Copyright ОАО «ЦКБ «БИБКОМ» & ООО «Aгентство Kнига-Cервис»

3. Markieren Sie die richtige Aussage:

Ja Nein

1)In Berlin fand ein Festakt zum 50. Jahrestag der Römischen Verträge statt.

2)Freiheit, Demokratie und Staatlichkeit müssen nicht aufs Neu verteidigt werden.

3)Wir haben den Stillstand nicht überwunden.

4)Wir haben eine Spaltung vermieden.

5)Alle Staaten haben den Verfassungsvertrag ratifiziert.

6)Die Einigung von Brüssel bewahrt die Substanz des Verfassungsvertrages.

7)Das Ergebnis des Europäischen Rates ist kein Erfolg.

8)Der Reformvertrag kann zu den Europawahlen 2009 in Kraft treten.

9)Mit dem Reformvertrag können wichtige Fortschritte erreicht werden.

4.Übersetzen Sie folgende Sätze ins Russisch. Merken Sie sich den Gebrauch des Konjunktivs in diesen Sätzen.

1)Hätte der EU-Rat kein Ergebnis erzielt, dann wäre das noch nicht der Untergang Europas gewesen.

2)Aber das hätte kaum zu beschreibenden Folgen ohne Zweifel für Europa gehabt.

3)Das Ergebnis des Europäischen Rates sei ein Erfolg, das auch ein Erfolg für die Menschheit sein könnte.

4)Hätten wir die Weichen für eine erneuerte gemeinsame Grundlage der EU vor 50 Jahren nicht gestellt, so würden wir erst jetzt einen schwierigen Weg gehen müssen.

5.Schreiben Sie den Lebenslauf von A. Merkel in Form einer Tabelle auf.

6.Geben Sie den Inhalt des Textes wieder.

30

Соседние файлы в предмете [НЕСОРТИРОВАННОЕ]