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Немецкий язык для магистрантов и аспирантов университетов. Германия и Европа (70

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4.Finden Sie im Text zusammengesetzte Substantive und erklären Sie, wie sie übersetzt werden.

5.Markieren Sie die richtige Antwort:

1)Neue Akzente in der Ostpolitik

Awaren mit der Regierungspolitik der großen Koalition zwischen CDU/CSU und SPD verbunden

B waren bei der Regierung der SPD zu sehen

Coffenbarten sich in der Bundestagsposition CDU/CSU. 2) Das Ziel der Regierung war

A die Aussöhnung mit Polen und die Verständigung mit der Tschechoslowakei

B die Verständigung mit der Sowjetunion

Cder Friedensvertrag zwischen Deutschland und Sowjetunion

3)Der Außenminister G. Schröder (CDU, 1965) und seine Doktrine A Beziehungen zu den osteuropäischen und südeuropäischen

Ländern

B Beziehungen zum Westen C Beziehungen zu Frankreich

4)Die Zeichen der Politik der 60-er Jahren

A Dialog mit dem Osten

B Dialog mit Frankreich

CDialog mit der Sowjetunion

6.Übersetzen Sie den 2. und den 3. Absätze des Textes ins Russische.

7.Schreiben Sie ein Referat zum Thema „Große Regierungskoalition in den 60. Jahren“.

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LEKTION 3

Willy Brandt: Europäische Einigung als Frage des Überlebens

Vorübungen zum Text 3

1.Sprechen Sie folgende Zusammensetzungen aus:

Ámtsantritt, Áußenminister, Búndesrepublik, Pártnerschaft, Regíerungserklärung, Stáatspräsident

2.Finden Sie alle anderen Zusammensetzungen und übersetzen sie ins Russische.

3.Lesen Sie den Text 3 und machen Sie die Aufgaben zum Text 3.

Text 3

Willy Brandt: Europäische Einigung als Frage des Überlebens

Augenfällig1 wird dieser Zeitenwandel2 mit dem Amtsantritt3 der sozial-libera- len Koalition im Oktober 1969. Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) und Außenminister Walter Scheel (FDP) entwickelten die Ansätze der zurückliegenden Jahre zu einerneuenKonzeptionderDeutschlandpolitik.SiewolltendenFriedeninderWelt, in Europa und insbesondere in Deutschland sicherer machen und gleichzeitig den Beweisantreten,daßdieeuropäischeEinigungnichtimGegensatzzumVersuchder Verbesserung des Verhältnisses der Bundesrepublik zu ihren östlichen Nachbarn stehen mußte, d.h. europäische Integration und Entspannung vereinbar waren.

Während die Bundesrepublik im Verhältnis zum wichtigsten westlichen Partnerstaat USA eine „selbständigere deutsche Politik in einer aktiven Partnerschaft“ anstrebte, sollte gegenüber den osteuropäischen Staaten das „Werk der Versöhnung“vorangebracht 4 werden. In Brandts Regierungserklärung5 findet sich allerdings auch die Absicht, die Europäische Gemeinschaft zu erweitern und eine engere politische Zusammenarbeit in Europa zu entwickeln.

Brandts erste große außenpolitische Initiative nach dem Wahlsieg 1969, sechs Wochen nach der Regierungsübernahme durch die sozialliberale Koalition6, war die Einberufung des europäischen Gipfeltreffens7 in Den Haag. Ihm gelang es, den französischen Staatspräsidenten Georges Pompidou davon zu überzeugen, daß Großbritannien seinen Platz in der Europäischen Gemeinschaft finden müsse, wogegen sich Charles de Gaulle noch gewehrt hatte. Gleichzeitig wurden in Den Haag grundsätzliche Beschlüsse zur Europäischen Wirtschaftsund Währungs­ union sowie einer engeren außenpolitischen Zusammenarbeit gefaßt8.

In vielen Reden verdeutlichte Brandt seine Haltung zu Europa, so etwa 1973 in Straßburg: „Die Entwicklung zur Europäischen Union ist unerläßlich!9 Nur sie bietet unseren Völkern den Raum, den ihre politischen, wirtschaftlichen, sozialen,

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kulturellen Energien brauchen. Die Vereinigung Europas ist nicht nur eine Frage der Qualität unserer Existenz. Sie ist eine Frage des Überlebens zwischen den Giganten und in der zerklüfteten Welt10 der jungen und der alten Nationalismen11. Nur in einem Europa, das seine Persönlichkeit gefunden12 hat, sind unsere nationa­ len Identitäten zu sichern.“ Dem wachsenden europäischen Selbstbewußtsein13 hatte Brandt schon 1963 Ausdruck verliehen: „Als eine Ansammlung vieler netter, kleiner, nationaler Eigensinnigkeiten14 werden wir keine bedeutsame Rolle spielen können. Nur ein Europa, das mit einer Stimme spricht und mit einem gemeinsamen Willen handelt, kann als Weltmacht auftreten.“

Natürlich gab es auch für Brandt einen Zusammenhang zwischen Europaund Deutschlandpolitik. „Ostpolitik“, erklärte auch Walter Scheel, „ist Ausdruck der Identität unserer Interessen mit den Interessen Europas“. Der Westen Europas, institutionell verkörpert durch die Europäische Gemeinschaft und militärisch abgesichert durch die NATO – erst als Mitglied dieses Europa konnte die Bundesrepublik jene Entspannungspolitik betreiben15, die schließlich dazu beitrug, die Mauer zum Einsturz zu bringen16.

Erläuterungen zum Text 3

1)augenfällig sein (werden) – быть (становиться) очевидным

2)Zeitenwandel (m) – смена времен

3)Amtsantritt (m) – вступление в должность

4)„Werk der Versöhnung“ voranbringen – способствовать продвижению

„дела примирения“

5)Regierungserklärung (f) – заявление (декларация) правительства

6)Regierungsübernahme durch die sozialliberale Koalition – передача полномочий правительству социал-либеральной коалиции (Вилли Брандт после победы на выборах в 1969 году становится канцлером Германии и главой коалиционного правительства)

7)Gipfeltreffen (n) – встреча на высшем уровне

8)Beschlüsse fassen – принимать решения

9)unerläßlich sein – быть необходимым

10)zerklüftete Welt – разобщенный мир (от zerklüften – раскалывать,

приводить к образованию трещин)

11)Nationalismen (pl) – зд.: национальности, народы

12)seine Persönlichkeit finden – обрести свое лицо

13)Selbstbewußtsein (n) – самосознание; чувство собственного достоинства

14)Ansammlung ... von Eigensinnigkeiten – объединение «своенравных»

(государств)

15)Entspannungspolitik betreiben – проводить политику разрядки

16)die Mauer zum Einsturz bringen – способствовать разрушению (Бер-

линской) стены

4.Beantworten Sie folgende Fragen zum Text 3:

1)Wann wurde die sozial-liberale Koalition gebildet?

2)Worin bestand neue Konzeption der Deutschlandpolitik?

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3)Was Neues formulierte W. Brandt in seiner Regierungserklärung?

4)Was war die erste große außenpolitische Initiative von Brandt?

5)Wo wurde Gipfeltreffen einberufen?

6)Welche Beschlüsse wurden in Den Haag gefaßt?

7)Was verdeutlichte Brandt in seinen vielen Reden?

8)Wie erklärte der Außenminister Walter Scheel seine Beziehung zur Ostpolitik?

5.Markieren Sie die richtige Antwort:

1)Der Machtsantritt der sozial-liberalen Koalition SPD und FDP A 1969

B 1970

C1967

2)Neue Konzeption der Deutschlandspolitik A europäische Integration und Entspannung B europäische Einigung

CAntritt zur EU

3)Die Absicht der Regierungserklärung von W. Brandt A Die Erweiterung der Europäischen Gemeinschaft B Die Unterstützung der neuen Verträge

CDie Einberufung der Europäischen Konferenz

4)Große außenpolitische Initiative Brandts nach dem Wahlsieg 1969 A Einigung Europas

B Einberufung des europäischen Gipfeltreffens in Den Haag

CEinberufung des Gipfeltreffens in Berlin

5)Die Vereinigung Europas

A ist eine Frage des Überlebens zwischen den Giganten

B bildet eine Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung

Cist ein Problem für die ganze Welt

6)Die Entspannungspolitik trug dazu bei, A keinen Krieg mehr vorzubereiten B die Mauer zum Einsturz zu bringen

Czwei deutsche Staaten zu vereinigen.

6.SprechenSieüberdieRollevonW.BrandtinderAußenpolitik.Finden

Sie im Text Beispiele dazu.

7.Referieren Sie den Text, gebrauchen Sie dabei folgende Redemittel:

1)es handelt sich um ... (Akk.)

2)die Rede ist von ... (Dat.)

3)der Autor meint, dass ...

4)der Autor betont ... (Akk.)

5)es ist zu betonen, dass ...

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LEKTION 4

Die 70-er Jahre: Europa im Zeichen von Entspannung und Dialog

1. Lesen Sie den Text 4 und machen Sie die Aufgaben zum Text.

Text 4

Die 70-er Jahre: Europa im Zeichen von Entspannung und Dialog

Die in den Jahren 1970/72 vereinbarten Ostverträge brachten außenpolitisch eine entscheidend neue Situation: Da die Sowjetunion und mit ihr die Warschauer- Pakt-Staaten die Verträge als Status-quo-Garantien interpretierten, sahen sie die territoriale Ordnung Mitteleuropas als gesichert an. Damit war der Weg frei für die Einleitung eines gesamteuropäischen Entspannungsund Normalisierungsprozesses1, der zur Regierungszeit Helmut Schmidts (SPD/1974–1982) mit der Einberufung der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) in Helsinki ihren Höhepunkt fand.2

In Westeuropa standen vor allem zwei Themen auf der Tagesordnung: die ange- strebteVerwirklichungderWirtschafts-undWährungsunion3 unddieNeugestaltung der politischen Strukturen4 der Gemeinschaft (unter anderem Gründung des Europäischen Rates 1974, Direktwahl5 der Europäischen Parlaments, die nicht zuletzt maßgeblich auf deutsches Drängen hin6 im Juni 1976 erstmals durchgeführt wurde). Gleichzeitig erfolgte 1973 der Beitritt Großbritanniens, Dänemarks und Irlands.

Vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise Mitte der 70-er Jahre erhielt der ökonomische Aspekt des deutschen europapolitischen Engagements7 zusätzlicheBedeutung.SoerklärteHelmutSchmidt1974vorderLabourPartyConference in London: „Meine Partei ist der Ansicht8, daß die Vorteile der EG schwerer wiegen als die Belastungen9 und Verpflichtungen10, schließlich ist die Gemeinschaft eine Organisation, deren Tempo und Richtung nur durch die Übereinkunft11 aller ihrer Mitglieder entschieden werden können. Wir glaubten, daß sie uns die notwendigen Instrumente zur Zusammenarbeit an die Hand gibt12, die wir brauchen, um die Probleme der aktuellen Strukturkrise der Weltwirtschaft zu lösen“.

Ein wichtiger Schritt zur Bewältigung der weltweiten Rezession13 war die Errichtung eines Europäischen Währungssystems (EWS). Dieser gemeinsamen Initiative des deutsch-französischen „Tandems“ – in den 70-er Jahren verkörpert durch Helmut Schmidt und Valery Giscard d‘Estaing – folgend, beauftragte der Europäische Rat im Juli 1978 in Bremen die Finanzminister, die „notwendigen Vorschriften für das Funktionieren“ eines solchen EWS vorzubereiten, das 1979 in Kraft trat und schließlich 1999 nach langen, oft quälenden Auseinandersetzungen in der Europäischen Währungsunion mündete.

Erläuterungen zum Text 4

1)Entspannungs – und Normalisierungsprozess – процесс разрядки и нор-

мализации (отношений)

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2)den Höhepunkt finden – достигнуть высшей точки, занять главное место

3)die angestrebte Verwirklichung der Wirtschaftsund Währungsunion –

необходимая реализация экономического и валютного союза

4)die Neugestaltung der politischen Strukturen– создание новых эконо-

мических структур

5)Direktwahl (f) – прямые выборы

6)auf deutsches Drängen hin– по настоянию Германии

7)Engagement (n) – активное участие

8)der Ansicht sein – считать, полагать, придерживаться мнения

9)Belastung (f) – бремя, напряжение

10)Verpflichtung (f) – обязательство

11)Übereinkunft (f) – соглашение, договоренность

12)an die Hand geben – вручить, передать в руки

13)Rezession (f) – падение (конъюнктуры)

2.Beantworten Sie Fragen zum Text 4.

1)Welche Bedeutung hatten die Ostverträge?

2)Wie wurden die Verträge von der Sowjetunion und Warschauer-Pakt- Staaten interpretiert?

3)Wofür war damit der Weg frei?

4)Welche Themen standen in Westeuropa auf der Tagesordnung?

5)Was war ein wichtiger Schritt zur Bewältigung der weltweiten Rezession?

6)Wann trat das Europäische Währungssystem in Kraft?

3.Lesen Sie die Sätze, bestimmen Sie ihre syntaktische Struktur und übersetzen Sie sie ins Russische.

1)Die in den Jahren 1970/72 vereinbarten Ostverträge brachten außenpolitisch eine entscheidend neue Situation.

2)Die in Westeuropa zwei auf der Tagesordnung stehenden Themen waren für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa von großer Bedeutung.

4.Wandeln Sie den Nebensatz in das erweiterte Attribut um.

1)Zwei Themen, die auf der Tagesordnung stehen, sind auf die Ver­ wirklichung der Wirtschaftsund Währungsunion gerichtet.

2)In Deutschland leben Migranten mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, die aus verschiedenen Gründen ins Land gekommen sind.

3)Für die Menschen, die sich längere Zeit in Deutschland aufhalten, ist Integration jedoch notwendig.

4)Den verantwortlichen deutschen Politikern stellten sich drei Probleme, die es langfristig zu lösen galt.

5)Die Entwicklung der Europäischen Union bietet den Völkern den Raum, ihre politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen Energien brauchen.

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6)Nur in einem Europa, das seine Persönlichkeit gefunden hat, sind (unsere) nationalen Identitäten zu sichern.

5.Übersetzen Sie ins Russische:

1)Die von der Sowjetunion und von den Warschau-Pakt-Staaten als Sta- tus-quo-Garantie interpretierten Verträge sahen die territoriale Ordnung Mitteleuropas als gesichert an.

2)In der Bedeutung für die Einheit Europas kann die am 22. Januar 1963 im Elysée-Vertrag besiegelte deutsch-französische Aussöhnung wohl kaum hoch genug eingeschätzt werden.

3)Mit der im September 1998 erfolgten Wahl Gerhard Schröder zum Bundeskanzler haben sich die Gemächte beträchtlich verschoben.

4)Die am 5. Mai 1955 in Kraft getretenen „Pariser Verträge“ regelten die Beziehungen zwischen Deutschland und den drei Westmächten.

5)Die in den Jahren 1970/72 von Brandt und der Regierungskoalition vereinbarten Ostverträge brachten außenpolitisch eine entscheidend neue Situation in Europa.

6)Die von Brandt vorgeschlagenen Projekte über Großbritanien und seinen Platz in der Europäischen Gemeinschaft fanden zuerst in Frankreich keine Zustimmung.

6.Ergänzen Sie die Sätze durch Fragewörter.

1)... wurde in den Jahren 1970/72 vereinbart?

2)... wurde die territoriale Ordnung in Europa gesehen?

3)... Themen standen auf der Tagesordnung in Westeuropa?

4)... Bedeutung erhielt der ökonomische Aspekt der Zusammenarbeit?

5)... war ein wichtiger Schritt zur Bewältigung der weltweiten Rezession?

7.Markieren Sie die richtige Antwort:

1)In Westeuropa standen vor allem zwei Themen auf der Tagesordnung: A die Schließung der Verträge mit der Sowjetunion und Wiedervereini-

gung Deutschlands

B die Verwirklichung der Wirtschaftsund Währungsunion und die Neugestaltung der politischen Strukturen

C die Verwirklichung der neuen Bildungsund Erziehungspolitik

2)Gründung des Europäischen Rates A 1974

B 1976 C 1973

3)Die Strukturkrise der Weltwirtschaft kann gelöst werden

A durch Hilfe von NATO

B durch Hilfe seitens Amerika

C durch die notwendigen Instrumente für Zusammenarbeit der EG

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4)Ein wichtiger Schritt zur Bewältigung der Wirtschaftskrise war

A Unterzeichnung eines Vertrages mit Grossbritanien und Amerika B finanzielle Hilfe von Frankreich

C die Errichtung eines europäischen Währungssystems.

5)Wann wurde die Europäische Währungsunion gegründet? A 1979

B 1999

C1986

8.Betiteln Sie jeden Absatz des Textes. Sprechen Sie über die Bedeutung der 70-er Jahre in Europa.

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LEKTION 5

Die Ära Kohl: Europäische Deutsche und deutsche Europäer

Vorübungen zum Text 5

1.Merken Sie sich den Gebrauch der Verben mit bestimmten Präpositionen.

Dativ: sich bemühen um, berichten von, beitragen, einen Beitrag leisten zu, binden an, werden zu, diskutieren von

Akkusativ: sich einigen über, berichten über, sich berufen auf, diskutieren über, beharren auf, sich enttäuschen über.

2. Übersetzen Sie folgende Wortverbindungen:

ingrationsorientierte Länder

wohlverstandene Interessen

kooperationswillige Vertreter von EU

integrationspolitische Vorbehalte.

3.Bestimmen Sie die syntaktische Struktur des Satzes und übersetzen Sie den Satz ins Russische.

Der nach dem friedlichen Umsturz in der DDR von Kohl unterbreitete Zehn- Punkte-Plan zur Überwindung der Teilung Deutschlands und Europa verlor seine Bedeutung.

4. Lesen Sie den Text 5 und machen Sie die Aufgaben zum Text.

Text 5

Die Ära Kohl: Europäische Deutsche und deutsche Europäer

In die Regierungszeit Helmut Kohls (1982-1998) fallen die größten Herausforderungen1 für die Europäische Gemeinschaft: Die Überwindung der deutschen Teilung, die Europäische Währungsunion und die Erweiterung der Gemeinschaft nach Osten.

Zusammen mit Frankreichs Staatspräsident Francois Mitterrand sollte Kohl eineinhalb Jahrzehnte europäischer Politik prägen2. Selten zuvor wurde die Bedeutung der deutschen Rolle im Europa der Nachkriegszeit offenkundiger als in diesen Jahren.

Schon in seiner ersten Regierungserklärung am 13. Oktober 1982 setzte Helmut Kohl neue Akzente in der Europapolitik. Vordringlich waren für ihn zwei Ziele: das Europa der Bürger und die Europäische Union. Im Bericht der Bundesregierung über die Integration in der Europäischen Gemeinschaft vom Oktober 1982 bis März 1983 hieß es: „Übergeordnetes Ziel der deutschen Außenpolitik ist der politische Aufbau Europas zu einer Europäischen Union und einer gemeinsamen und einheitlichen Außenpolitik der Europäer“.

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Im Gegensatz zu ihren Vorgängern leisteten Kohl und Mitterrand zu Beginn der 80-er Jahre keine spektakuläre Aufbauarbeit3 auf europäischer Ebene. Jedoch trugen sie dazu bei, die erste grundlegende Revision der Vertragstexte auf der Tagung des Europäischen Rates in Luxemburg im Dezember 1985 abzuschließen. In Luxemburg einigten sich die Staatsund Regierungschefs über eine Reform des EWG-Vertrags, die Einheitliche Europäische Akte (EEA), die rechtliche Grundlage für den europäischen Binnenmarkt, die 1987 in Kraft trat, sowie über den Ausbau der Zusammenarbeit in der Sicherheits – und Außenpolitik. Auch beim EG-Beitritt Griechenlands (1981), Spaniens und Portugals (1985) spielte das deutsch-französische Tandem eine wesentliche Rolle.

Seit den frühen 50er Jahren bildete die enge Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland das wesentliche, geradezu unentbehrliche Fundament4 der Europäischen Gemeinschaft und darüber hinaus der europäischen Integration. Dank Staatsmännern wie de Gaulle und Adenauer, Giscard d‘Estaing5 und Schmidt, Mitterrand und Kohl konnten auch gelegentliche Spannungen und Interessensdivergenzen6 daran nichts ändern. Über Jahre hinweg wurde das Einvernehmen7 zwischen dem französischen Staatspräsidenten und dem Bundeskanzler zum Indikator für Fortschritt und Einigung in Europa. Augenfälligen Ausdruck fand8 dies am 1. November 1988 mit der Verleihung des Internationalen Karlspreises9 an Kohl und Mitterrand für ihre Verdienste um die Europäische Einigung.

Ihre vielleicht größte Belastungsprobe bestand10 diese Bindung kurz vor und nach der Einigung Deutschlands, als Frankreich zu jenen gehörte, die vor einem Großdeutschland warnten11, das gewollt oder ungewollt, wieder zur wirtschaftlich und politisch stärksten Kraft in Europa werden könnte. Der nach dem friedlichen Umsturz in der DDR von Kohl unterbreitete Zehn-Punkte-Plan zur Überwindung der Teilung Deutschlands und Europas wurde schnell von der Wirklichkeit überrollt12, am 3. Oktober 1990 wurde die Vereinigung beider deutscher Staaten feierlich begangen. Und doch verlor man Europa nicht aus den Augen13. Im Regierungsprogramm Kohls für die Jahre 1991 bis 1994 etwa findet sich der Satz „Deutschland ist unser Vaterland, Europa ist unsere Zukunft“.

Die Integration der fünf neuen Bundesländer war jedoch nur eine der großen Aufgaben der Europäischen Gemeinschaft seit dem Herbst 1989. Hinzu kamen die Vollendung des gemeinsamen Binnenmarkts, die Fortführung der Wirtschaftsund Währungsund Politischen Union, die Neugestaltung der Beziehungen zu den mittelund osteuropäischen Staaten. Bei all diesen Fragen übernahm Deutschland eine überaus wichtige Rolle. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 12. Oktober 1993, demzufolge der Vertrag von Maastricht nicht im Widerspruch zumGrundgesetzsteht,konnteDeutschlandalsletzterStaatdieRatifikationsurkun­ de hinterlegen, der Vertrag zur Schaffung der Europäischen Union (EU) am 1. November 1993 damit offiziell in Kraft treten. Ohne Zweifel fällt Deutschland auch die wichtige Rolle einesAnwaltsdermittel–undosteuropäischenStaatenzu, dieeinenBeitrittzurEUwünschen–aus wohlverstandenem Eigeninteresse. Denn sowohl Erfolg als auch Scheitern dieser Staaten hätte für Deutschland besonderes Gewicht.

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