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конспект лекций по лингвострановедению_нем.яз..doc
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3.4. Das dritte Reich 1933-1945.

Hitler erhielt vom Reichstag ein befristetes Ermächtigungsgesetz, aber er beseitigte Schritt für Schritt alle Einrichtungen, die ihm die Alleinherrschaft hätten streitig machen können. Öffentliche Arbeitsvorhaben und die beginnende Rüstung beseitigten die Arbeitslosigkeit und brachten eine wirtschaftliche Besserung. Die Fesseln des Versailler Vertrags wurden durch verschiedene Maßnahmen und Entwicklungen gesprengt, z.B.: 1935, allgemeine Wehrpflicht und Aufrüstung; 1936, Besetzung der Rheinlande und Bündnisse mit Italien und Japan; 1938, Anschluß Österreichs und des Sudetenlandes ans Reich. Diese Erfolge sicherten Hitler die begeisterte Stimmung des größten Teils des Volkes und ließen viele Menschen über Gesetzlosigkeit und Brutalitäten seines Regimes hinwegsehen.

Innerhalb kurzer Zeit hat Hitler eine Diktatur errichtet. Parteien und Gewerkschaften wurden verboten. Politische Gegner und Minderheiten wurden aus ideologischen, rassischen und anderen Gründen diskriminiert, verfolgt und in den Konzentrationslagern interniert. Die Nürnberger Gesetze von 1935 gaben dem Judenhass der Nationalsozialisten eine juristische Form. In der Reichspogromnacht am 10. November 1938 zerstörte ein nationalsozialistischer Mob zahlreiche Synagogen und Geschäfte der Juden. Die Wannseekonferenz 1942 gab schließlich das Startsignal für den Massenmord aller Juden im nationalsozialistisch beherrschten Europa. Die Namen wie Auschwitz, Majdanek und Treblinka wurden zu Synonymen für unfassbare Grausamkeit und Barbarei.

Hitler plante von Anfang an einen Eroberungskrieg. Mit dem Überfall auf Polen begann Deutschland am 1. September 1939 den Zweiten Weltkrieg. In etwas mehr als zwei Jahren eroberte Hitler-Deutschland fast ganz Europa. Sein Vorstoß nach Russland bis vor Moskau brachte jedoch keine Entscheidung. Im Winter 1942/43 erlitten die deutschen Truppen bei Stalingrad eine entscheidende Niederlage. 1944 misslang der Versuch eines Widerstandskreises, die Hitlerherrschaft zu beseitigen (Attentat des Grafen Stauffenberg). Widerstandskampf gegen die Hitlermacht wuchs auch unter den jungen Leuten (als Beispiel kann man die antifaschistische Studentengruppe „Die Weiße Rose“ nennen). Die deutschen Heere wurden im Osten, Süden und Westen immer weiter zurückgedrängt. Am 8. Mai 1945 endete der Krieg mit der Kapitulation Deutschlands. Hitler hatte zuvor Selbstmord begangen. 50 Millionen Tote, halb Europa in Schutt und Asche – das war die Bilanz, die Hitlers Plan eines „Tausendjährigen Reiches“ hinterließ.

3.5. Die Teilung Deutschlands seit 1945.

Nach der Kapitulation übernahmen die vier Siegermächte USA, England, Frankreich und die Sowjetunion (Alliierte) die Regierungsgewalt in Deutschland und teilten es in vier Besatzungszonen und die Hauptstadt Berlin in vier Sektoren auf. Die deutschen Gebiete östlich der Oder-Neiße-Linie wurden polnischer und sowjetischer Verwaltung unterstellt. 11 Millionen Deutsche aus diesen Gebieten mussten als Flüchtlinge und Heimatvertriebene im restlichen Deutschland unterkommen.

Die Regierung Deutschlands durch den "Alliierten Kontrollrat" endete 1948, und der wachsende politische Gegensatz zwischen den beiden Großmächten Sowjetunion und USA führte zur Teilung Deutschlands. 1949 entstand in Westdeutschland die Bundesrepublik Deutschland (die BRD) mit einer demokratisch-parlamentarischen Verfassung und Bonn als Hauptstadt, und in Ostdeutschland wurde die Deutsche Demokratische Republik (die DDR) mit Ostberlin als Hauptstadt gegründet.

Die beiden Staaten entwickelten sich nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich und gesellschaftlich sehr unterschiedlich.

In der BRD führten die soziale Marktwirtschaft, Währungsreform (1948) und finanzielle Hilfe durch die USA (Marshallplan) zu einem schnellen wirtschaftlichen Aufschwung, der Mitte der 50er Jahre als „Wirtschaftswunder“ bezeichnet wurde. Unter Bundeskanzler Konrad Adenauer (bis 1963) trat sie 1954 westlichen Verteidigungsbündnissen bei und bildete mit Frankreich, Italien und den Benelux-Staaten die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG).

Auch die staatlich gelenkte Planwirtschaft der DDR erreichte einen wirtschaftlichen Aufschwung, wenn auch später als die Bundesrepublik und in geringerem Ausmaß. Wegen der erheblichen Einschränkungen in allen Lebensbereichen durch Staat und Regierung (keine Reisefreiheit, die Bespitzelung durch das Ministerium für Staatssicherheit – Stasi) flüchteten bis 1961 etwa drei Millionen Bewohner der DDR in den Westen. Um dies zu verhindern, wurde seit 1952 zunächst die Grenze nach Westdeutschland so ausgebaut, dass sie kaum zu überwinden war. Am 13. August 1961 wurde dann auch die Sektorengrenze in Berlin durch den Bau einer hohen Mauer zu einer Sperre ausgebaut. Niemand konnte sich vorstellen, dass die Berliner Mauer einmal fallen würde.