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3.2 Hier und jetzt ist die Umwelt gut – aber in der Ferne und der Zukunft schlecht

Erneut hat sich bestätigt, dass die Umweltqualität im Nahbereich besser beurteilt wird als in der Ferne bzw. global betrachtet. Während 87 % der deutschen Wohnbevölkerung die Umweltqualität der eigenen Stadt bzw. örtlichen Gemeinde als gut oder sehr gut beurteilen, sagen dies nur zwei Drittel für Deutschland und lediglich 18 % für die Welt insgesamt.

Großstädter stellen ihrer lokalen Umweltqualität ein schlechteres Zeugnis aus als Personen aus Kleinstädten oder Dörfern. Auch das Alter spielt eine Rolle: Jüngere Menschen sind skeptischer, was die weltweite Umwelt­qualität anbelangt. Dies gilt genauso für Befragte aus den neuen Bundesländern.12

Die im Vergleich der Einschätzungen zur lokalen und globalen Umweltsituation deutlich werdende Nah-Fern- Differenz ist schon aus den Vorgängerstudien bekannt. Sie existiert auch in zeitlicher Hinsicht: Drei Viertel der Deutschen befürchten, dass ihre Kinder und Enkelkinder in deutlich verschlechterten Umweltverhältnissen aufwachsen werden. Während die aktuelle Umweltqualität relativ positiv beurteilt wird, erwartet man jedoch eine eher düstere Zukunft für die Nachkommen. Die Probleme werden sich folglich, nach Meinung vieler Men­schen, vor allem in der Zukunft ergeben, dann aber das Leben der nachgeborenen Generationen erheblich beeinträchtigen und gefährden.

Neben dem Geschlecht hat auch das Alter einen Effekt auf die Sorge um die Nachkommen: Unter 29-Jährige sind deutlich weniger beunruhigt. Das könnte damit zusammenhängen, dass erst mit der Familiengründung die Zukunftsangst für die nächsten Generationen ansteigt.13

Bei der Einzelbetrachtung der Antwortkategorie „trifft ganz genau zu“ ohne die Kategorie „trifft eher zu“ zeigen sich weitere Differenzierungen: Bei dem Drittel der Gesellschaft, das wegen der Umweltverhältnisse besonders besorgt ist, handelt es sich häufig um Großstädter und Personen mit einer mittleren oder hohen Formalbildung.

Im Milieuvergleich sind insbesondere die Adaptiv-pragmatischen (42 %) und die Sozialökologischen (39 %) über die Lebensgrundlage für die nächsten Generationen stark beunruhigt. Stellt dieser Befund im Sozialökologischen Milieu keine Überraschung dar, erklärt er sich beim Adaptiv-pragmatischen Milieu durch die generelle Grundausrichtung, mit „allem rechnen zu müssen“, um sich dann schnell und umsichtig darauf einzustellen. Dies fällt umso leichter, wenn man sich der Gefahren von vornhe­rein bewusst ist und nicht von ihnen überrascht wird.

Außerdem haben wir gefragt, wie die Umweltprobleme in 25 Jahren die Gesundheit unserer Kinder und Enkel­kinder belasten werden. Sieben von zehn Personen (71 %) erwarten, dass zu dieser Zeit die Umweltprobleme „stark“ oder „sehr stark“ den Gesundheitszustand der Menschen belasten werden. Dabei zeigen sich erneut Männer etwas weniger besorgt als Frauen.15 In den letzten vier Jahren ist der Anteil der stark Besorgten aller­dings leicht zurückgegangen.