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Nervenerkrankungen.docx
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Tic und Tourette-Syndrom

Ein Tic ist eine plötzliche schnelle Bewegung oder Lautäußerung, die ohne willentlichen Einfluss abläuft und keinen bestimmten Zweck verfolgt. Bei der als Tourette-Syndrom bezeichneten Ticstörung sind mehrere Tics der Bewegung mit mindestens einem Tic der Stimme kombiniert. Ein Tic kann einzeln oder in Serie auftreten und ist höchstens kurzzeitig unterdrückbar. Häufige Beispiele für einfache Tics der Bewegung (motorische Tics) sind Augenzwinkern oder Grimassen. Einfache Tics der Stimme (vokale Tics) sind auffälliges Räuspern oder Hüsteln. Ein vorübergehender einfacher Tic ist bei Kindern und Jugendlichen sehr häufig, wobei Mädchen seltener betroffen sind als Jungen. Diese Ticstörungen bei Kindern sind harmlos und verschwinden bald von selbst. Selten entwickelt ein Kind mehrere, über einen längeren Zeitraum bestehende (chronische) Tics oder ein Tourette-Syndrom.

Ein Tic oder eine Ticstörung wie das Tourette-Syndrom hat in der Regel angeborene, körperliche Ursachen (primäre Tics). In Einzelfällen kann ein Tic zum Beispiel nach einer Gehirnentzündung, einem Trauma, durch eine Kohlenmonoxid-Vergiftung, Tumoren und bestimmte neurologische Erkrankungen entstehen (sekundäre Tics). Für sekundäre Tics gelten auch Medikamente (bes. bei Kindern gegen Epilepsie) als mögliche Ursachen.

Ein schwerer Tic ist durch die bizarren Bewegungen oder Lautäußerungen im öffentlichen Leben sehr auffällig. Das Tourette-Syndrom tritt außerdem meist zusammen mit Verhaltensstörungen auf. Menschen mit einem schweren Tic oder dem Tourette-Syndrom neigen dazu, sich sozial zurückzuziehen, und haben Probleme in der Schule oder am Arbeitsplatz, was häufig weitere psychische Probleme nach sich zieht. In diesen Fällen ist eine auf die Symptome abzielende medikamentöse Therapie ratsam. Gegen Tics wirken vor allem Neuroleptika. Eine intensive Verhaltenstherapie kann möglicherweise auch eine Hilfe bei Tics beziehungsweise Tourette-Syndrom bieten. Vollständig heilbar ist ein Tic hierdurch jedoch nicht.

Schlaganfall (Apoplex, Hirnschlag, Hirninfarkt, Insult)

Der Schlaganfall – auch Apoplex, Hirnschlag, Hirninfarkt oder Insult genannt – ist ein medizinischer Notfall und betrifft vor allem ältere Menschen.

Medizinisch korrekt sind die Bezeichnungen "Schlaganfall" und "Insult" beziehungsweise "Hirninsult". "Apoplex" und "Hirnschlag" sind dagegen veraltete Begriffe.

Mediziner unterscheiden grundlegend zwei Arten von Schlaganfall: Am häufigsten kommt der ischämische Insult vor. Dieser tritt auf, wenn ein Blutgefäß im Gehirn plötzlich durch ein Blutgerinnsel verschlossen wird (Hirnthrombose oder Hirnembolie). Dem hämorrhagischen Insult liegt dagegen eine Hirnblutung als Ursache zugrunde. Sowohl beim ischämischen wie auch beim hämorrhagischen Hirnschlag wird das betroffene Hirngewebe nicht mehr ausreichend durchblutet, erhält dadurch zu wenig Sauerstoff und stirbt ab. Wichtigster Risikofaktor für einen Hirninfarkt ist Bluthochdruck.

Die Symptome bei einem Schlaganfall richten sich nach der betroffenen Region im Gehirn. Häufig kommt es zu einer halbseitigen Lähmung und Sprachstörungen. Treten solche sogenannten neurologischen Ausfälle nur vorübergehend und ohne bleibenden Schaden auf, kann es sich um eine Vorstufe eines Schlaganfalls handeln. Die Apoplex-Behandlung zielt in den ersten Stunden nach dem Hirnschlag darauf ab, die Sauerstoffversorgung der betroffenen Hirnregion wiederherzustellen, damit möglichst wenig Hirngewebe Schaden nimmt.

Schlaganfall-Risikotest: Ein Schlaganfall hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab – einige können wir beeinflussen, andere nicht. Ermitteln Sie Ihr persönliches Schlaganfall-Risiko!  In Deutschland zählt der Hirnschlag neben Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen zu den häufigsten Todesursachen. Etwa die Hälfte der Betroffenen ist über 70 Jahre alt. Einen ersten Schlaganfall überleben in Deutschland ungefähr 80 Prozent. Der Verlauf ist allerdings unter anderem davon abhängig, welche Bereiche des Gehirns geschädigt wurden und wie stark. Treten Komplikationen wie ein zweiter Hirninfarkt auf, wirkt sich dies negativ auf die Prognose aus. Langfristig kann nach einem Schlaganfall eine konsequent durchgeführte Rehabilitation dazu beitragen, dass sich die Symptome wieder bessern oder sogar ganz verschwinden. Von einer frühzeitigen Rehabilitation profitieren besonders jüngere Menschen. Betroffene mit starken körperlichen Beeinträchtigungen haben die Chance, zumindest einen Teil ihrer Fähigkeiten wiederzuerlangen. Die Rehabilitation hat außerdem das Ziel, Komplikationen und Folgeschäden zu vermeiden.

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