- •Thema 2. Domänen, Gebiete, Bereiche der Orthographie
- •Thema 3. Orthographische Prinzipien
- •Thema 4. Laut-Buchstaben-Zuordnungen
- •2. Allgemeine Abweichungen von der Hauptregeln
- •3. Besondere Abweichungen in Fremdwörter
- •4. Vokalquantität
- •Thema 5. Orthographische Felder
- •Thema 6. Groß- und Kleinschreibung
- •§2 Die Volljährigkeit
- •Thema 7. Wortgliederung. Getrennt- oder Zusammenschreibung
- •Thema 7. Zeichensetzung
- •Thema 8. Bindestrich
Thema 4. Laut-Buchstaben-Zuordnungen
… basieren auf: 1) Hauptregeln
2) allgemeinen Abweichungen von den Hauptregeln
3) besonderen Abweichungen von den Hauptregeln in Fremdwörtern
4) der Vokalquantität
1. Hauptregeln – bezieht sich auf dem Standardlautung (=Hochlautung). Es gibt zwei Probleme:
1) diese Standartlautung ist eine Idealnorm (nirgendwo im deutschen Sprachraum gesprochen)
Koblenz → I ҫ I statt I ʃ I
„Mutter, bring gleich Flei I ҫ I auf den Ti I ҫ I, nicht Fi I ҫ I“
Rechtschreibung
Standardlautung regionale Lautung
2) jede Lautung hängt von der Sprechsituation ab (verschiedene Arte von Lautung)
- Umgangslautung (z.B., schnelle Lautung im Dialog)
- Standardlautung (langsame monologische Lautung beim Vortrag oder Vorlesung)
- Explizitlautung (deutliche Aussprache eines Wortes)
- Überlautung (überlautliche Aussprache, z.B., bei starken Geräuschen)
- Schriftlautung (z.B., am Anfangsphase des Lesens)
Dehnung = Längung – orthographische Kennzeichnung eines langen Vokals in einer betonten Silbe
Lesen [le:zən]
Schärfung = Kürzung – orthographische Kennzeichnung eines kurzen Vokals in einer betonten Silbe
Gasse [gasə]
Diphthonge – Verbindungen von zwei Vokalen, die eine Laureinheit darstellen
- Anlaut (Eis, auch, euch)
- Inlaut (mein, laut, deutsch)
- Auslaut (zwei, grau, treu)
Affrikaten (lat. affricare – anreiben) – Verbindungen von einem Verschlusslaut (Explosiv) und einem Reibelaut (Frikativ)
2. Allgemeine Abweichungen von der Hauptregeln
Man schreibt immer „n“ statt „ng“ vor „k“
Denken [dɛηkən]
„s“ statt „sch“ vor „p“/„t“
Sport [ʃpᴐrt]
„s“ / „ss“ / „ß“?
„ss“ schreibt man zwischen zwei Vokalen, wenn der vorangehende Vokal kurz ist
„ß“ nach kurzem Vokal wird zum „ss“
„ß“ bleibt nach langem Vokal / Diphthong erhalten
„s“: am Anfang der Wörter, in Suffixen –sam, -sel, in der Endungen.
3. Besondere Abweichungen in Fremdwörter
Fast 70% der Fremdwörter im Deutschen werden nach den deutschen Rechtschreibregeln geschrieben.
Es gibt zwei Möglichkeiten bei Abweichungen:
1) man verwendet die fremde Schreibung
Cafe
2) man integriert die Wörter rechtschreiblig
Ski → Schi
4. Vokalquantität
Vokale – lange und kurze. Es gibt keine besonderen Buchstaben. Diese Vokalquantität ist die lautliche Umgebung gekennzeichnet. Regeln:
1) folgt auf dem Stammvokal kein Konsonant, ist der Vokal lang
Da [da:], wo [vo:]
2) folgt auf dem Vokal nur ein Konsonant, kann der Vokal lang oder kurz sein
Hat [hat], Tag [ta:k]
3) folgen mehrere gleiche oder verschiedene Konsonanten, ist der Vokal kurz
Sollen [zᴐlən], finden [fındən], Erde [e:rdə], werden [ve:rdən]
Thema 5. Orthographische Felder
Orthogramm (Phonographem) – ein Graphem (Graphemkombination) als Repräsentant eines Phonems oder einer Phonemkombination.
<b>, <bb> → I b I
Es gibt einteilige und mehrteilige Orthogramme. Einteilige – einzelne Grapheme (Buchstaben), die für eine einzelne Phonem oder Phonemkombination steht: 1. Einzelne Orthogramme (<a> → I a I); 2. Kombinationsorthogramme (eine Buchstaben, für die braucht man einige Laute) (<x> → I ks I, <z> → I ts I, *<c> → I ts I Cello)
Mehrteilige – Graphemkombination, die für einen Laut stimmen: 1. Erweiterungsorthogramme (mehrteilige Grapheme, aus dessen Bestandteilen sich das zugehörige Phonem erschließen ist) (<ieh> → I i: I, <ck> → I k I, <oo> → I o: I); 2. Komplexe Orthogramme (mehrteilige Grapheme, aus dessen Bestandteilen sich das zugehörige Phonem nicht erschließen ist) (<sch> → I ʃ I, <ng> → I η I, <ch> → I x I, I ҫ I)
Lautgraphem – ein Graphem mit eigenem Lautwert.
<h> → Hans, haben, Hund
I h I I h I I h I
Hilfsgraphem – ein Graphem ohne eigenen Lautwert.
<h> → Ohr, sehen, ihr
Dehnungs-h
Standardorthogramm – dienen zu Wiedergabe eines Phonems bzw. einer Phonemkombination oder eines Graphem bzw. einer Graphemkombination.
<i> <t>
<ih> <tt>
I i: I <ie> I t I <d>*
<ieh> <th>
<dt>*
Auslautverhärtung – ein Wechsel zwischen stimmhaften Verschlusslauten <b>, <d>, <g> und stimmlosen Verschlusslauten <p>, <t>, <k> bzw. stimmhaften <v>, <Ʒ>, <z> und stimmlosen <f>, <ʃ>, <s> Reibelauten.
Hemd [hɛmt]